Billigpreis als Druckfehler

vom 02.11.2011, 17:14 Uhr

In der Wochenzeitung ist heute eine Anzeige des Kaufparks. Unter anderem bietet der Kaufpark als Dauer-Billigpreis: „Ramazotti“ Italienischen Kräuterlikör an, 0,7L Flasche zu 0,99 Euro. Es kann sich hierbei nur um einen Druckfehler handeln.

Wie verhält sich das rechtlich? Muss der Kaufpark diesen Kräuterlikör für den besagten Billig-Preis verkaufen? Kann ich darauf bestehen? Oder könnte man das so sehen, dass es ein offensichtlicher Druckfehler ist und der Kunde das wissen müsste.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Es ist nicht gültig, da viele Unternehmen irgendwo kleingedruckt im Prospekt stehen haben: Druckfehler und Preisänderungen vorbehalten! (oder so ähnlich) So sind sie rechtlich abgesichert!

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» Lotta2011 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,62 »


Rechtlich ist es so, dass ein Katalog oder ein Prospekt nur eine Aufforderung an den Kunden sind, ein Angebot abzugeben. Der Kunde gibt dann mit seiner Bestellung bzw. dem auf das Kassenlaufband Legen ein Angebot ab, das Produkt zu dem Preis zu kaufen, den der Verkäufer (irrtümlich) genannt hatte. Bis zu dem Zeitpunkt, wo der Verkäufer es dann annimmt, kann er problemlos sagen, dass er einen höheren Preis haben möchte. Macht er es danach (z.B. durch Widerruf oder Anfechtung) muss er zusätzlich noch bestimmte andere Voraussetzungen erfüllen. Der Hinweis im Prospekt ist also nicht nötig, stellt die Rechtslage aber noch einmal klar.

Du könntest allerdings Glück haben. Manchmal lässt der Verkäufer sich aus Kulanz darauf ein, die Produkte doch zu dem irrtümlich genannten Preis zu verkaufen, weil er seine Kunden nicht verprellen möchte. Ich glaube, Media-Markt hat mal zu einem solchen Fehler gestanden. Die hatten in einem Prospekt - meine ich - stehen, dass sie einen hochwertigen PC für nur 99,- € verkaufen. Alle haben den Laden gestürmt und MediaMarkt hat den PC zu dem Preis dann auch verkauft. Rechnerisch haben sie damit zwar eine Minus-Geschäft gemacht, aber sie haben deutlich an Ansehen gewonnen.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich selbst möchte den Likör nicht kaufen. Aber es interessierte mich mal, wie die rechtliche Seite ist. Sicherlich wird der Kaufpark einigen Menschen eine Erklärung abgegeben haben müssen, denn Käufer schlagen ja sofort zu, wenn sie etwas zu ihrem Vorteil ergattern können. In diesem Falle wäre das ja ein Vorteil von etwa 9 Euro gewesen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke auch, dass es nicht wirklich gültig ist. Schließlich steht in fast jedem Prospekt, dass das Geschäft sich preisliche Änderungen vorbehält und dass Druckfehler auch passieren können. Meistens steht auch noch "unverbindliches Angebot" da. Das heißt dann, dass das ausgeschilderte Angebot nicht gültig ist, wenn die Anbieter es ändern.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Das steht wirklich in jedem Prospekt, den ich bisher gesehen habe. Ich denke also nicht, dass man das wirklich für den Preis bekommt und die Läden sichern sich ja auch durch den Hinweis auf den Prospekt dagegen ab und das finde ich auch gut so. So etwas kann natürlich immer mal passieren, aber ich denke auch, dass man die Läden dann nicht dafür in den Untergang laufen lassen sollte. Bei Ramazotti sind es wahrscheinlich 9 Euro, die dann verloren gehen und da macht man schon ordentlich Verlust, wenn man die Flasche dann 200 Mal verkauft und das kann sich sicher nicht jeder Laden leisten.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Egal wo man einkauft, sei es im Laden oder anders wo die Preise die in den Prospekten oder im Internet angegeben sind, sind für denjenigen Tag Festpreise und diese dürfen nicht nach einem Kauf nachträglich verändert werden, auch wenn dies ein Fehler ist. Denn die Märkte wollen sich nur mit dem klein gedruckten Hinweis absichern. Damit der Kunde denkt es wäre ein Gesetz und dies ist es in Wirklichkeit gar nicht. Deshalb kann man ruhig darauf beharren, die Produkte zum angegebenen Preis zu kaufen.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



GI KA hat geschrieben:Egal wo man einkauft, sei es im Laden oder anders wo die Preise die in den Prospekten oder im Internet angegeben sind, sind für denjenigen Tag Festpreise und diese dürfen nicht nach einem Kauf nachträglich verändert werden, auch wenn dies ein Fehler ist. Denn die Märkte wollen sich nur mit dem klein gedruckten Hinweis absichern. Damit der Kunde denkt es wäre ein Gesetz und dies ist es in Wirklichkeit gar nicht. Deshalb kann man ruhig darauf beharren, die Produkte zum angegebenen Preis zu kaufen.


Da befindest Du Dich auf dem sogenannten Holzweg. Ein Angebot in einem Prospekt ist ein unverbindliches Angebot, an welches der Verkäufer nicht gebunden ist. Wenn es sich dabei also um einen Irrtum handelt, muss er diese Ware nicht zu dem dort angegebenen Preis verkaufen, sondern kann den Preis korrigieren.

Anders bei einem verbindlichen Angebot. Dann ist der erkäufer sehr wohl an den angegebenen Preis gebunden. Ein verbindliches Angebot muss aber einige Vorraussetzungen erfüllen, u.a. muss es an eine bestimmte Person, juristisch oder natürlich, gerichtet sein, den Artikel genau beschreiben und einiges mehr.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Im Endeffekt ist es für den Laden ein leichte Spiel mal eben für die Gültigkeitsdauer des Prospektes alle Kartons mit Ramazotti im Lager verschwinden zu lassen. Das Angebot gilt dann als ausverkauft. Der Kunde würde sich nicht wirklich wundern, denn wie oft stand man schon wegen eines vermeintlichen Schnäppchens im Laden vor leeren Regalen.

Letztlich mach der Laden zwar Verlust, wenn er das Getränk so weit unter dem eigentlichen Verkaufswert abgibt. Es gibt aber auch so genannte Lockvogelangebote. Dabei werden einzelne Artikel sehr günstig angeboten. Ist der Kunde erst mal im Laden, hat der Verkäufer bessere Chancen etwas anderes auch an den Mann zu bringen. Erfahrungsgemäß kaufen die Kunden dann oft noch das eine oder andere Objekt dazu und schon rentiert sich das wieder, weil der Verlust beim Ramazotti bei der Handelsspanne für die anderen Waren mit einkalkuliert war. Es kann psychologisch sehr wirksam sein, wenn Kunden das Gefühl haben, dass man in einem bestimmten Laden wirklich gute Preise bekommt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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