Ebay- Phantasiepreise bei regulären Auktionen

vom 02.11.2011, 15:16 Uhr

Neulich bei Ebay habe ich eine Auktion gesehen von der ich nicht weiß was ich davon halten soll, vielleicht habt ihr eine Idee was der Hintergrund dabei sein könnte.

Ich sammle ja Zinnfiguren und Ebay bietet mir die beste Möglichkeit meinem Hobby nachzugehen. Bei meiner wöchentlichen Durchforstung der Angebote ist mir ein Anbieter aufgefallen der mehrere Zinnfiguren anbot die mein Interesse weckten. Es handelte sich um durchschnittliche Ware mit eigentlich auch durchschnittlichen Preisen, aber die Gebote standen schon bei mehreren hundert Euro was mich doch stark verwunderte. Ich nahm also die Figuren in meine Beobachtungsliste auf um zu sehen wie sich der Preis noch entwickelt, aber geboten hätte ich niemals dafür weil der Preis dafür einfach zu hoch war. Nach Ablauf der Auktion ist die eine Figurengruppe mit vier Figuren für sagenhafte 2900 Euro weggegangen, die anderen Auktionen erhielten Zuschläge so um die 900 Euro.

Vielleicht muss ich zum besseren Verständnis erklären dass es sich bei den Artikeln nicht um historisch wertvolle Zinnfiguren handelte. Die Gravuren waren zwar schön, aber es handelte sich um Dutzendware mit normaler Fabrikbemalung. Ein Sammler kennt die Figuren und auch die Preise die dafür gezahlt werden, ich würde den Wert mit maximal 50 Euro für den Satz einschätzen der für 2900 Euro wegging. Sicherlich gibt es immer mal ein paar Bieter die extrem scharf darauf sein könnten, aber selbst wenn sich dann zwei Bieter finden müsste die Schmerzgrenze eigentlich bei maximal 100 Euro liegen. Ein Sammler würde also niemals diese Preise bieten und ein Neuling der sich nicht auskennt würde auch nicht so eine Wahnsinnssumme als Gebot abgeben. Außerdem braucht man immer zwei dazu damit der Preis hochgetrieben wird.

Nach Ablauf der Auktion konnte man ja sich die Gebotsliste ansehen und da haben immer zwei dieselben Leute den Preis in die Höhe getrieben. Mir ist es völlig unklar was man damit bezwecken könnte. Nur mal zum Vergleich, wenn ein gebrauchter iPod im Normalfall für 200 Euro weggeht würden niemals zwei Bieter das Dreißigfache, also 6000 Euro wie in diesem Fall, bieten. So viel Dummheit gibt es einfach nicht. Die Auktion wurde auch ordnungsgemäß abgeschlossen so dass die Verkaufsgebühr auch fällig ist, es wurden keine Gebote zurückgezogen wenn ich das richtig beurteilen kann.

Ich dachte erst dass da vielleicht jemand austesten möchte für wie viel Geld seine Figuren weggehen könnten um sie später zu einem Festpreis einzustellen, aber bei einem Verkaufspreis von fast 3000 Euro wären 270 Euro an Gebühren fällig. So einfältig kann doch auch niemand sein? Als weitere Möglichkeit dachte ich eventuell an Geldwäsche, aber das erscheint mir doch etwas weit hergeholt. Was haltet ihr von der Sache?

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist ja wirklich ein großer Preisunterschied, wenn du die Figuren im Satz auf 50 € schätzt. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass hier einer den Preis selber in die Höhe treibt. Das wären ja wirkich viel zu hohe Gbeühren, die der Verkäufer dann tragen müsste. Vielleicht waren die Figuren doch etwas Besonderes, was du nur nicht wusstest? Denn ich glaube nicht, dass Leute, die sich damit auskennen, so viel bieten, obwohl es nicht so viel Wert ist.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Solche Figuren hätte ich auch gerne. :P Ich denke Mal, das war ein Sammler, der die Stücke unbedingt haben wollte und ein zweiter Account des Verkäufers, der dort mitgeboten hatte. Der Sammler gibt einen Betrag ein, der Verkäufer treibt den Preis mit seinem zweiten Account weiter rauf. Der Sammler will die Figur haben und bietet weiter, der Verkäufer bietet wieder mehr und so weiter und so fort..

Auch könnte es sein, dass eben diese Zinnfiguren wertvolle und heiß begehrte Sammlerstücke sind, was du nicht gewusst hast. Ich denke aber, das ist auszuschließen, nachdem du selbst Sammler bist. Ich sah auf Ebay auch schon einige Auktionen, bei denen mehrere Personen vierstellige Beträge boten..für ein simples Comicheft. Hierbei handelte es sich um eine schon etwas ältere Erstausgabe, vielleicht gibt es so etwas in der Art ja auch bei Zinnfiguren, bin da kein Profi.

Beim Münzen sammeln fiel mir manchmal auf, dass Fehldrucke einen teilweise enormen Wert besaßen, vielleicht war es bei den Figürchen ja ein ähnlicher Fall. Ich würde mir an deiner Stelle jedenfalls nichts denken und einfach auf die billigeren Bieten :)

» computer0410 » Beiträge: 71 » Talkpoints: 26,98 »



Ich kenne mich mit Zinnfiguren nicht aus, aber ich vertrau dir da mal, wenn du sagst, dass sie das auf keinen Fall wert sind. Ich kann mir dann aber auch beim besten Willen nicht vorstellen, wieso die dann zu so einem utopischen Preis weggegangen sind. Und nein, ich glaube nicht, dass das jemand getestet hat. Bei den Gebühren würde sich das wirklich kaum lohnen. Dann müsste er ja für so einen unsinnigen Test mehr zahlen, als die Figuren eigentlich wert sind. Und dann frage ich mich immer noch, was genau man da testen will, denn letzten Endes wäre das ja kein Preis, an dem man sich gut orientieren kann.

Ich bin ja immer noch auf der Suche nach einem schönen Winterbett und habe mich da auch mal bei ebay (selbstverständlich dann nicht gebraucht, sondern neu) umgeschaut. Da wurden dann in einer Auktion zwei Decken angeboten. Das war ein Bett ehemals im Angebot bei Real für 39,99€ - zusammen also maximal 80,00€ Wert. Und weggegangen ist es dann für 140€ plus Versand. Da habe ich mich ernsthaft auch gefragt, wer da bietet und auch hier waren es zwei Bieter, die sich da gegenseitig hochgeschaukelt haben. Ich bin dann bei meiner Schmerzgrenze ausgestiegen und beide haben schön weiter gemacht. Das fand ich auch sehr komisch. Aber man weiß wirklich nicht, was in den Köpfen einiger Menschen so vorgeht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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