Putzmittel selber machen?
Ich weiß, dass ich mal vor ein paar Jahren "Hobbythek" gesehen habe und da wurde gezeigt, wie man Spülmittel oder Fensterreiniger und auch Allzweckreiniger selber macht. Aber ich habe es natürlich vergessen. Damals habe ich auch nicht das Interesse gehabt, dass ich so was selber mache. Aber heute würde mich schon interessieren, wie ich Spülmittel selber machen kann oder wie ich einen Glasreiniger selber herstellen kann. Auch ein Allzweckreiniger wäre da nicht schlecht.
Hat jemand von euch schon mal Putzmittel selber gemacht? Wie geht es? Wie lange ist so was dann haltbar? Putzt es wirklich gut oder lässt es zu wünschen übrig? Ist die Herstellung teuer? Lohnt es sich überhaupt die Materialien zu kaufen und es selber zu machen? Kennt jemand Rezepte um Putzmittel selber herzustellen? Welche Erfahrung habt ihr damit gemacht?
Von der Hobbythek gibt es an sich auch viele Bücher, da müsste die Anleitung genau beschrieben sein und auch Bezugsquellen genannt werden. Die Bücher müsste man an sich auch günstig oder gar kostenlos in Büchereien ausleihen können. Wobei man mal suchen kann, ob die Sendung eventuell bei Youtube zu finden ist.
Generell finde ich die Thematik interessant. Mir persönlich wäre der Aufwand zu groß. Und die Zutaten sind auch nicht gerade billig. Mit einem günstigen Waschmittel kommt man auf alle Fälle günstiger weg. Vorteil ist allerdings an der eigenen Herstellung, dass man halt Bleiche und ähnlich so zusetzen kann, wie man es benötigt.
Vergleichbar zum Selber machen wäre auch ein Waschmittelbaukastensystem. Die kann man an sich Online beziehen und kann dann halt auch nur das in die Waschmaschine machen, was man wirklich braucht. Wie das mit Putzmitteln aussieht, kann ich dir nicht sagen. Aber bei Fensterreiniger bevorzuge ich einfache Dinge die man eh im Haushalt hat und brauche da nicht noch was zusammen mischen oder extra kaufen.
Bezugsquelle für die Zutaten wäre zum Beispiel Spinnrad. In Paderborn bietet wohl das Reformhaus Seibel in der Rosenstraße Produkte von Spinnrad an. Vielleicht kann man dich da auch beraten.
Nun ja, ob man es nun ein professionelles Putzmittel nennen kann, sei dahin gestellt, aber es hat zumindest ein bisschen gewirkt. Eine Freundin von mir ist umgezogen in ihre neue Wohnung. Hier hatte sie dann keine Putzmittel und ich wollte aber, bevor die Sachen kamen, noch schnell die Schränke abwischen und die Kacheln säubern. Muss ja nicht sein, dass die andere Hälfte der Küche und die Bad-Möbel vor dreckige Wände gestellt werden. Aber, da sie wie gesagt keine Putzmittel hatte, aber dafür einen Schwamm, musste ich kreativ werden: Wir hatten vom Frühstück in der neuen Wohnung noch Zitronen übrig. Ich versuchte mal mein Glück und presste diese einfach mal aus. Den Saft habe ich dann mit ein wenig Salz gemischt und Wasser.
Anschließend auf die weißen Kacheln und Fliesen einwirken lassen. Dann einfach mit dem Schwamm abwischen bzw. abschrubben. Das Ergebnis ist in Ordnung. Man erhält eine relativ saubere Fläche, sofern die Fliesen nicht allzu verschmutzt sind, aber reines Wasser nicht hilft. Ich wusste das Zitrone und Salz aggressiv und bleichend wirken. Daher habe ich mich für diese Zutaten entschieden. Ich möchte aber hier ein großes "Vorsicht" aussprechen, denn Salz bleicht aus. Die Fliesen bei ihr waren weiß und die Beschichtung wurde danach schon ein wenig rau. Not macht bekanntlich ja erfinderisch.
Wenn ich mich recht erinnere hatte Jean Pütz so einen Waschmittelbaukasten entwickelt. Die einzelnen Komponenten konnte man nach Bedarf kombinieren. Je nach Wasserhärte konnte man eine entsprechende Menge Entkalker zugeben, bei Fettschmutz fettlösende Enzyme, bei Buntwäsche einen Farbschutz und so weiter. billiger als Discounterwaschmittel ist das nicht, allerdings ist das ökologischer als eine feste Waschmittelmischung, da diese oft Substanzen enthält, die für die jeweilige Wäsche nicht unbedingt nötig gewesen wären. Inzwischen ist Waschmittel meist phosphatarm oder sogar phosphatfrei, damit fällt auch ein Grund weg, den Hobbythekbaukausten zu nutzen.
Wenn Du Hobbythekrezepte nutzen willst, kannst du auf die bereits erwähnten Bücher zurück greifen. Vielleicht erinnerst du dich auch, dass es damals immer diese Hobbytipps gab. Ganz früher konnte man sich die in einem frankierten Rückumschlag zusenden lassen. Später hat Jean Pütz die auf seine Homepage gestellt. Wenn man in eine Suchmaschine die Begriffe "Hobbytip" oder vielleicht inzwischen sogar "Hobbytipp" und "download" eingibt, findet man immer wieder Hobbythekfans die eine Sammlung der Hobbytipps als pdf-Dokumente zur Verfügung stellt.
Ich mische mir immer frei Schnauze das Scheibenputzmittel selbst. Warmes Wasser, einen kleinen Schuss Geschirrspülmittel ohne Balsam (also das klassische klare, zum Beispiel mit Zitrusduft) und einen Schuss Brennspiritus. Wenn man sehr hartes Wasser hat, kann man auch noch etwas Zitronensäure zugeben. Dann bekommt man keine weißen Flecke auf der Scheibe. Dann putzt man mit einem Microfasertuch und wischt mit so einer Gummilippe trocken. Das geht prima, ist preiswerter als die käuflich erwerbbaren Fensterreiniger und macht nicht so eine Schmierschicht auf die Fenster. Wenn man in einem Gebiet mit hoher Feinstaubbelastung wohnt, kann man auch die erste Runde die Fenster mit dieser Lösung putzen und da mehr Spülmittel zugeben, dass es richtig schäumt und dann in einer zweiten Runde mit klarem Spirituswasser nachwischen. Das geht prima.
Man kann sich auch wie unsere Urgroßmütter das teilweise noch gemacht haben selbst Seife kochen. Da man da aber mit massiven Laugen hantiert, ist das auch etwas gefährlich. Deshalb hat Pütz das damals vermutlich auch nicht in die Hobbythek aufgenommen. Wenn man Ätznatron, also NaOH nimmt und die richtigen Fette verseift, erhält man feste Seife. Wenn man Kalilauge verwendet, erhält man Schmierseife. Hier auf dieser Seite klick findet man diverse Angaben dazu.
Selbstgemischte Kosmetik nach Hobbythek dürfte vom Grundprinzip her genauso sein, wie die Reinigungsmittel. Wenn man alles zu Hause herstellt, kann man gar nicht vermeiden, dass man in die Mischung auch Keime einschleppt. Man wundert sich dann schon, was Bakterien alles verwerten können. Wenn man das Mischprodukt nicht im Kühlschrank lagert und innerhalb von zwei Wochen aufbrauchen will, muss man es mit Konservierungsmitteln versehen, damit es nicht verdirbt. Das ist bei der Selbstrührkosmetik so, sollte bei Putzmitteln ähnlich sein.
Ich habe mir meine Kosmetik selbst gerührt, weil ich die konventionellen Produkte lange Zeit überhaupt nicht vertragen habe. Bei den selbst gemischten Produkten kannst du eben selbst bestimmen, was in dein Produkt rein soll und was nicht. Deshalb hat sich für mich die Frage nach dem Lohnen gar nicht gestellt. Es war für mich lange Zeit alternativlos. Dafür ist das selber Mischen eben gut, wenn man besondere Bedürfnisse hat. Man muss immer die Frage nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis stellen. Dann kommt es auch immer darauf an, welche Stoffe man benützt, denn auch hier gibt es teurere und billigere Rohstoffe. Der Preis kommt auch immer auf die Rezeptur an.
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