Sammelkartenspiele - Sinvolles Hobby oder Geldverschwendung?

vom 28.10.2011, 13:23 Uhr

Ich habe im Laufe meiner Jugend immer wieder Sammelkartenspiele wie Magic oder Yu-Gi-Oh gespielt und habe vor kurzer Zeit die Lust zum Spielen wiedererlangt. Ich kann mich aber daran erinnern, dass die Karten sehr teuer waren.

Findet ihr, dass Sammelkartenspiele Geldverschwendung sind? Wie sieht es heutzutage mit Preisen und Qalität aus? Ich selbst behaupte, dass man als Kind oder Jugendlicher durch diese Sammelkartenspiele ein gewisses Maß an Verständnis, Konzentrationsfähigkeit und Strategie gewinnen kann, würdet ihr euren Kindern deshalb Kartenspiele kaufen?

» LiquidFusion » Beiträge: 77 » Talkpoints: 41,68 »



Ich finde Sammelkartenspiele eigentlich ja gar nicht schlecht, auch wenn ich mich meistens mehr oder weniger schlecht schlage, weil ich nicht immer alle Fähigkeiten meiner Kreaturen im Kopf habe und die der Kreaturen meines Gegners erst recht nicht. Sammelkartenspiele sind auf jeden Fall geistig anspruchsvoller als so manches Brettspiel, sie sind sehr vielseitig, weil man sein deck ja immer wieder verändern und verbessern kann, und wenn man einen passenden Gegner hat machen sie ja auch schon viel Spaß.

Leider stimmt meiner Meinung nach das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Die Karten sind doch schon ziemlich teuer, wenn ich mal bedenke, dass ein vorgefertigtes Magic Deck schon bis zu vierzig Euro im Handel kosten kann. Wenn man es sich selber aus Einzelkarten zusammen stellen will, dann kann es ja auch noch bedeutend teurer werden, wegen des Sammlerwerts einiger Karten. Aber für einfache Papp-Karten finde ich die Preise schon viel zu teuer, wenn man bedenkt, dass man ja nicht einmal weiß, was jetzt in einem Booster drin steckt und ob die Karten überhaupt in sein persönliches Spielkonzept passen. Für Kinder und Jugendliche finde ich es schon etwas riskant, weil viel Taschengeld mit unbrauchbaren Karten verschwendet wird.

Ich würde meinen Kindern aber schon Sammelkartenspiele kaufen beziehungsweise mit finanzieren. Sie strengen den Kopf ja doch schon ordentlich an und fördern auch die Kreativität und das strategische Denken. das finde ich sehr wichtig.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe damals auch diverse Sammelkarten gesammelt und auch damit gespielt. Das waren Yugi Oh, Pokemon und Digimon. Das die Karten ganz schön ins Geld gingen hat man als Kind natürlich noch nicht so wahrgenommen. Da waren andere Sachen wichtiger und man war nur auf die Karten fixiert. Das ganze kann meiner Meinung nach auch in einer Sucht enden, was ich natürlich niemanden wünsche. Ich muss aber sagen, dass ich die Karten sehr gerne gesammelt habe und liebend gern damit gespielt habe. Der Taktische Sinn, den man beim spielen entwickelt, und die vielen Strategien und Möglichkeiten, die man überdenken muss, tragen doch zur allgemeinen Entwicklung ihren kleinen aber feinen Teil bei. Das ist für Kinder oder Jugendliche zwar zum Teil ein etwas teurer Zeitvertreib aber was kostet denn heute kein Geld? Von daher sehe ich es selber als nicht so schlimm an.

Mal von den Kosten abgesehen. Wenn ich ein Kind hätte, dass Lust auf diese oder auch andere Sammelkarten bekommt, dann werde ich ihm den Wunsch auch erfüllen und ab und zu ein paar Karten kaufen aber das ganze wird nicht übertrieben. Man weiß ja nie wie lange das Interesse bei einem Kind anhält. Nicht das es nach zwei Wochen eine riesige Sammlung angehäuft hat und dann plötzlich keine Lust mehr hat. Aber das kann man im vornherein nicht beurteilen. Ich sehe es lieber, wenn mein Kind mit den Karten seine Zeit verbringt als irgendwelchen anderen Mist verzapft. Auch heute kann man ja noch einige Karten, wie zum Beispiel die von Yugi Oh, kaufen. Das weckt manchmal Erinnerungen an die Kindheit wenn man diese Boosterpacks so stehen sieht.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich habe früher mit Stickern gedealt. Ob es nun die Strategie-Fähigkeit oder Konzentration fördert, kann ich nicht abschätzen. Bei den Sammelkarten ist das denke ich auch nur bedingt der Fall. Ich finde es gut, wenn Kinder sich dafür interessieren, da es mal nichts mit PC oder Fernsehen zu tun hat, auch wenn wahrscheinlich das Kartenspiel an eine Serie geknüpft ist. Sie schließen so Kontakte zu anderen Kindern und müssen, wenn sie eine Karte von einem anderen Kind haben wollen, mit diesen in Kontakt treten. Sie müssen also lernen, wie man mit anderen Spielern umzugehen hat und müssen vor allem lernen, dass es wichtig ist, fair zu spielen. Es bringt ja niemanden was, wenn man schummelt.

Was ich an diesen Kartenspielen nicht gut heißen kann ist, dass es einen erheblichen Wirtschaftsfaktor für die Hersteller darstellt. Die Karten sind meistens wirklich im Verhältnis gesehen recht teuer und eigentlich kauft man nur den Namen. Ob die Karten später immer noch soviel Wert sind, steht aber auf einem anderen Blatt. Nicht jedes Spiel, was früher ein Hit war, wird heute hoch gehandelt. Das muss man halt alles bedenken. An sie würde ich aber meinem Kind diese Karten kaufen, da andere Kinder ja auch damit spielen und dann kann mein Kind mitspielen. Das würde ich schon machen, nur wären es halt nicht viele Karten und auch nur bei besonderen Anlässen würde mein Kind ein Paket geschenkt bekommen. Hier muss man dem Kind auch vermitteln, dass diese Karten nicht günstig sind und eigentlich überteuert. Wenn das geklärt ist, dann ist für mich der Lernerfolg auch schon vorhanden. Es ist doch schön, wenn Kinder sich für eine Sache interessieren und das auch ausleben können.

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sammelkartenspiele haben mich meine ganze Kindheit und Jugend über begleitet. Natürlich lässt sich das Preis-Leistungsverhältnis diskutieren, aber man muss nunmal Geld ausgeben für Sachen, die Spaß machen. Hat hier sonst jemand in der Grundschule Pokemon-Karten gesammelt ohne die Regeln zu kennen? :-D Außerdem sind die Karten ja auch etwas wert. Ich konnte neulich alte Pokemon- und Yu-Gi-Oh-Karten bei einem Sammler für gutes Geld verkaufen. Zwar nicht ganz so viel, wie man dafür ursprünglich ausgegeben hat, aber immerhin. Man weiß nicht, wieviel diese Karten in 10 Jahren möglicherweise wert sind. Außerdem werde ich mir meine Karten aufbewahren, vielleicht spielen meine Kinder später auch mit den gleichen Karten und wollen gegen Papa spielen :-D Außerdem verbinde ich schöne Erinnerungen mit diesen Karten.

Heute ist es leider so, dass ich zwar hin und wieder Lust habe, eine Runde zu spielen, aber meine Freunde haben das Ganze schon vor Jahren aufgegeben. Ich wollte auch früher immer an Turnieren teilnehmen, man kann ja gute Preise gewinnen. Auf Ebay gibt es außerdem gute Angebote für einzelne Yu-Gi-Oh Karten, sogar einzelne Decks zu fairen Preisen. Wegwerfen würde ich diese Karten niemals, dafür waren sie einfach zu teuer.

» weezy15 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde mich gerne einmal als älterer Mensch zu diesem Thema zu Wort melden der in seiner Kindheit auch immer diese Sammelkarten haben musste. Damals war das aber nicht ein professionelles Geschäft mit den Sammelkarten weil man sie nicht kaufen konnte sondern sie als Gratisbeigaben dem Kaugummi oder der Schokolade beilagen. Damals hat das wirklich noch etwas mit sammeln und tauschen zu tun gehabt weil es wirklich schwierig war an eine vollständige Serie heranzukommen. Ich denke da so an die Sprengel-Sammelbilder zur Weltmeisterschaft 1974 oder die bunten Kaugummikugeln in denen immer ein Karl-May-Sammelbild mit eingewickelt war. Solche Artikel mit den Beigaben waren dann wirklich kaufendscheidend, egal ob man die Süßigkeiten überhaupt mochte oder nicht. Getauscht wurde alles was eintauschbar war, also Fußballbilder gegen Karl-May zum Beispiel oder gegen andere Süßigkeiten oder Indianer. Das hat richtig Spaß gemacht weil es eben sehr schwierig war an die Bilder heranzukommen und man sich auch von etwas anderem trennen musste. Das Geld saß einfach bei den Eltern nicht so locker und ich glaube auch nicht dass irgend ein Elternteil bereit gewesen wäre dafür Geld auszugeben.

Als unser Sohn in dem Alter war wo er begann sich für diese Sammelbilder zu interessieren brauchte er nur den Wunsch äußern und alle Omas, Opas und auch meine Frau brachten von jedem Einkauf ein paar Tüten mit. Was hat das mit Sammeln zu tun? Sicherlich wurde auch mit seinen Freunden getauscht und damit gespielt, aber eigentlich ging es nie richtig um das Sammeln. Diese ganze Sammelleidenschaft hörte dann schlagartig von einem Tag auf den anderen auf, die Karten verstaubten oder wurden verschenkt. Was man ohne Mühen erhält wird eben leichtfertiger aufgegeben oder verschenkt und das ist was mich eigentlich ärgert. Ich halte das ganze Sammlerkartenunwesen nur für Geldschneiderei wo auf die locker sitzenden Brieftaschen der Eltern abgezielt wird.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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