Wie und was verdient man mit einer Lottoannahmestelle?

vom 29.10.2011, 10:56 Uhr

In einer Lottoannahmestelle werden nur Dinge verkauft, die für jeden überall das gleiche kosten. Zeitschriften, Tabak, Zigaretten und eben die Lottolose. Hier in der Gegend macht eine solche Filiale zu, weil sie wohl pleite gegangen ist. Dabei war auch noch so ein Postshop. Die paar Teile, wo die Preise selber bestimmt werden können, können so einen Laden ja auch nicht Aufrecht erhalten.

Ich frage mich, wie so eine Lottoannahmestelle ihr Geld verdient. Müssen die Betreiber nur Anteilmäßig die Einnahmen vom Lotte abgeben? Was ist, wenn ein höherer Gewinn ausgezahlt wird. Bis 500 Euro kann man sich in der Annahmestelle auszahlen lassen. Bekommen die die Gewinne dann wieder? Wie muss man sich das vorstellen? Es kommen ja auch Leute, die ein Rubbellos kaufen und dann auch direkt mehr gewinnen, als sie gezahlt haben. Ist das das Risiko des Betreibers?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe knapp 10 Jahre lang für den Presse Vertrieb Berlin gearbeitet. Von uns aus wurden die Einzelhändler mit Presse und Non-Press Produkten versorgt. Soviel kann ich dir sagen, vom einem Zeitungsladen alleine wirst du kaum deine Ladenmiete begleichen können. Ausnahme du hast viel Laufkundschaft. Verdienen tun andere daran und das nicht schlecht. Dazu mag ich mich jetzt aber nicht näher äußern. Die Läden/Besitzer brauchen Lotto, Post, Süßigkeiten usw. um überhaupt ein bisschen was zu verdienen. Zu deiner Frage zum Bereich Lotto.

Ich habe mal gute 2 Wochen ein Praktikum in einem solchen Laden gemacht. Da ich auch Einblick auf die täglichen Abrechnungen von Post, Öffentliche Verkehrsmittel und Lotto hatte, kann ich dir sagen das damit das Geld verdient wird. Aber die Sache hat natürlich einen Haken. Zum Beispiel nimmt die Post nicht jeden, die Margen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln sind sehr gering, aber Tickets anzubieten bedeutet mehr Kundschaft die dann vielleicht auch was anderes kauft. Bei Lotto wurde eher ein großes Geheimnis daraus gemacht. Die Umsätze wurden elektronisch übermittelt. Ich geh dann aus, dass die Lottoläden Prozentual an den Tageseinnahmen beteiligt werden. Würde jedenfalls Sinn machen, dass die Chefin sich immer riesig gefreut hat wenn der Pott hoch war und so auch mehr Lotto gespielt wurde. Sofern mir bekannt, wurden erstattete Gewinne zurück gezahlt. Aber dafür möchte ich nicht wirklich meine Hand ins Feuer legen. Wenn es allerdings nicht so wäre, dann würde ich es mehr als komisch finden, dass Gewinnscheine und Rubbellose mit Gewinn aufgehoben werden.

Allerdings sind die Kosten für die Lottoanschaffung nicht zu unterschätzen. Jeder der sein Teil bedienen will braucht einen Lottoberechtigung. Inhaber können Schulung und Prüfung noch umsonst machen, auch für die Angestellten ist dies kurz nach Eröffnung noch möglich. Danach kostet jede weitere Berechtigung sehr viel Geld. Geld was kleine Läden selten aufbringen können. Da muss man sich schon sicher sein, dass der, meist Mini-Jobber, auch ne Weile bleibt um die Kosten dafür wieder raus zu holen. Kurz um, mein Einblick in die Branche gab mir die Erkenntnis das die Läden wohl am jeweiligen Tagesumsatz (im Geschäft) beteiligt werden. Im Punkto Zeitungen und Zeitschriften sowie Non Press Produkten sieht die Sache allerdings anders aus. Dort gibt es feste Einkaufspreise für die Händler die dann durch den Verkauf halt entsprechende Gewinnmargen haben. Aber auch da gibt es böse Fallen für Händler, was man als Außenstehender sich gar nicht so vorstellen kann. Aber Zeitungen und Zeitschriften waren ja nicht das eigentliche Thema.

» LifeLines » Beiträge: 213 » Talkpoints: 4,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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