Kandidatin von Quizshow nach Gewinn gefeuert
Heute habe ich beim Abendblatt gelesen, dass eine Kandidatin der RTL-Quizsendung "Wer wird Millionär?" gefeuert wurde. Friedhild Miller gewann in Günther Jauchs Sendung 32 000 Euro und schickt am Folgetag ihrem Chef eine SMS mit der Frage, wie es denn ausschaue. Die Antwort des Chefs erfolgte prompt und besagte, dass Frau Miller nun ja kein Geld mehr benötigen würde und er selbst habe kein Chef zu verschenken, da eine Kollegin Millers ihre Arbeit übernimmt. Letztendlich wurde diese Kündigung damit begründet, dass es in der kleinen Firma kaum Aufträge herrschen würden und man somit froh sei, nicht allen drei Angestellten das Geld zu zahlen.
Friedhild Miller hat erst seit August diesen Jahres in dieser Firma gearbeitet. Auf 400 Euro-Basis hat sie zweimal in der Woche dort ihre Dienste zur Verfügung gestellt. Eine Wiedereinstellung sei auch nicht möglich, da das Vertrauensverhältnis zwischen der ehemaligen Angestellten und dem Chef nun zerrüttet sei. Immerhin geht diese Geschichte durch die Medien und auch damit muss der Chef selbst zurecht kommen, da er sich selbst wohl zumindest kurzfristig als "miesester Chef Deutschlands" sieht.
Ich finde es schon ein Unding, dass eine Mitarbeiterin aufgrund ihrer Teilnahme in einer Fernsehsendung gefeuert wird. Zwar habe ich diese Sendung nicht gesehen, aber das Verhalten des Chefs halte ich dennoch für unmöglich. Auf mich wirkt es so, als habe man versucht, die Dame so oder so loszuwerden und mit der Teilnahme und dem Gewinn einer Quizsendung hat man es auch geschafft.
Würdet Ihr Euch in einer solchen Situation zur Wehr setzen und dennoch dort weiter arbeiten? Wie würdet Ihr mit dieser, wahrscheinlich eher unwahrscheinlichen Situation verhalten? Was haltet Ihr ansonsten von diesem Verhalten des Chefs oder hat sich Friedhild Miller aufgrund ihrer SMS selbst ins Aus geschossen? Wobei man hier ja nicht weiß, wie vor der Quizsendung das Verhältnis ausgesehen hat.
Ich habe auch einen Artikel darüber gelesen. Das ist echt eine seltsame Entscheidung des Chefs. Der Gewinn von 32.000 €, und die Arbeit haben doch gar nichts miteinander zu tun. Und ich finde, dass 32.000 € auch nicht die Welt sind, sodass man sagen kann, dass man nun nie wieder arbeiten müsste. Was auch immer die Frau sich nun von dem Geld gönnt, es wird schnell ausgegeben sein.
In diesem Fall hat sie ja nur einen Job auf 400 €-Basis. Da kann der Chef einen leider aus so einem unsinnigen Grund kündigen. Da wird sie wohl nicht viel gegen unternehmen können. In diesem Fall sollte sie sich nicht unter kriegen lassen und über der Entscheidung stehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Frau auch einen neuen Job findet, wo der Chef nicht so auf den Gewinn reagieren wird.
Erstmal weiß man wirklich nicht, wie es vorher ausgesehen hat und dann ist mir wirklich unbegreiflich, wie man so eine SMS schicken kann und was das sollte. Dann ist mir die Frau auch noch in Erinnerung, wenn ich mir das Bild in dem Artikel anschaue und ich muss sagen, dass sie wirklich kein Aushängeschild für die Firma ist und es auch vielleicht geschäftsschädigend ist, wie sie sich verhalten hat. Man sagt ja, dass soziale Netzwerke schaden können. Aber wenn jemand in der Öffentlichkeit wirklich so schlimm ist, dass man sich fremd schämt, ist es auch bestimmt nicht gerade gut für den Job.
Dann könnte ich mir vorstellen, dass man die SMS auch so deuten könnte, dass sie einfach wegen der Show nicht zur Arbeit erschienen ist und deswegen fragt, wie es denn nun ausschaut. Wenn der Chef dann sagt, dass sie nicht mehr wiederkommen braucht, kann ich es auch verstehen. Ich denke, dass man wirklich beide Seiten hören muss, ehe man sich da ein Urteil erlauben kann. Der Inhalt der SMS kommt mir ein wenig komisch vor, so dass ich mir da kein großes Urteil erlauben mag, was falsch und was richtig war.
Richtig! Da war aber so richtig fremdschämen angesagt. Mich schauderte. Wenn es so gelaufen ist, wie geschildert, ja dann ist es halt so. Es hört sich für mich glaubhaft an, schlechte Auftragslage, da schützt man die Mitarbeiter, die es besonders nötig haben. Und wenn sie nun mal 32000 € gewonnen hat, hat sie es zur Zeit halt nicht nötig. Dass das per SMS lief - na ja. Dass das bis in die Presse gelangt - na ja. Ob die SMS überhaupt als Kündigung gedacht war, oder nur bedeutete: "Heute musst du nicht kommen, das macht die Kollegin mit.", das erschließt sich mir auch nicht.
Die Porsche Story und der feuchte Traum vom Dr. Mang, das war auch für mich einfach zu viel. Dann noch ein ehemaliger Gewinn und eine Bild-Story über grüne Haare im Pool. Irgendwas an der Frau scheint mir nicht ganz sauber.
Ich kann mich auch an die Gewinnerin erinnern. Sie hat mich mit ihrer blöden Fragerei genauso genervt wie den Moderator Jauch. Aber, Diamante, wie kommst du darauf, dass die Kandidatin nicht zur Arbeit erschienen ist? Davon ist und war keine Rede. Die SMS besagt lediglich, dass sie dem Chef in einer schnippischen Art sagen wollte, dass sie es geschafft hat. So sehe ich das. Solch eine SMS finde ich auch nicht gut, aber dazu möchte ich nichts sagen, weil ich nicht weiß, welcher Ton in der Firma herrscht. Wie das jetzt durch die SMS gelaufen ist, dürfte wohl ihre eigene Schuld sein.
Da ich mir diese Sendung nicht anschaue, habe ich auch diese spezielle Kandidatin nicht gesehen und weiß daher nicht, um was für eine Person es sich dabei handelte. Ich habe mir die Frau gerade mal auf Bildern angeschaut, sie sieht für mich aus wie eine typische Tussi mittleren Alters, das allein ist aber kein Grund, ihr zu kündigen. Natürlich fehlt dann noch ihr Verhalten, um sich ein Gesamtbild machen zu können. Wenn sich jemand wirklich peinlich aufführt, kann ich schon verstehen, dass so jemand nicht so gerne bei seinen Kollegen und Vorgesetzten gesehen ist. Es mag dann auch sein, dass der Chef schon länger nach einer Möglichkeit gesucht hat, diese Frau aus seinem Unternehmen zu entfernen. Das ist aber wohl einfach Spekulation.
Wenn man allein die Tatsache nimmt, dass ein Unternehmen nicht benötigte Stellen abbauen möchte und deswegen jemanden entlässt, ist das die eine Seite. Das ist manchmal sicher bitter, aber es kommt eben vor. Was ich allerdings nicht verstehen würde, wäre eine Kündigung eines ansonsten guten und zuverlässigen Mitarbeiters allein aufgrund der Tatsache, dass er das Geld ja nun nicht mehr benötigen würde. Normalerweise würde ich eher davon ausgehen, dass ein Arbeitnehmer, der Geld gewonnen hat und weiterhin zur Arbeit erscheinen will, auch wirklich Lust auf die Arbeit hat. Denn jemand, der nicht für seinen Lebensunterhalt arbeitet, sondern weil er Spaß daran hat, geht unter Umständen mit einer ganz anderen Einstellung an den Job heran. Das ist aber ein Punkt, den man bei einem Gewinn von "nur" 32.000 Euro getrost vergessen kann. In einem 400-Euro-Job muss man zwar eine Weile arbeiten, um diese Summe aus eigener Kraft erwirtschaftet zu haben, aber es ist eben kein Betrag, mit dem man sich zur Ruhe setzen kann. Daher wäre der Einwand, dass der Arbeitnehmer ja nun Geld habe und den Job nicht mehr benötige, ziemlich haltlos.
Allerdings verstehe ich die Sache mit der SMS nicht. Welchen Zweck sollte diese haben? Wollte die Frau ihrem Chef auf diese Weise demonstrieren, dass sie es geschafft hat, in die Sendung zu kommen und dort auch Geld zu gewinnen? Das ist zwar nett und sicher ein Glücksfall, aber mit dieser Gewinnsumme ist man auch nict in der Position, sich da als Super-Kandidat hervorzutun. Abgesehen davon finde ich es grundsätzlich albern, mit solchen Themen den eigenen Chef zu belästigen. Ich finde es reichlich dämlich, wenn dann jemand eine dumme SMS schickt. Eine Kündigung kann man damit aber sicher nicht rechtfertigen.
Würde ich meinen Job verlieren, nur weil ich in einer Gameshow mitgemacht und etwas gewonnen habe, würde ich wohl dagegen vorgehen. Allerdings wird kaum ein Chef so dumm sein, diesen Grund explizit zu nennen. Es werden dann zur Not andere Gründe vorgeschoben und diese halten einer rechtlichen Überprüfung womöglich stand. Dennoch würde ich versuchen, etwas gegen dieses Vorgehen zu unternehmen. Bei einem 400-Euro-Job wird es sich nicht um den absoluten Traumberuf handeln und so etwas findet man auch meistens schnell wieder. Diesbezüglich würde ich mir keine großen Sorgen machen. Bei einer Vollzeitstelle, womöglich noch im absoluten Wunsch-Bereich würde ich sicher mehr unternehmen als bei einem solchen Aushilfsjob. Allerdings würde ich meinem Chef auch keine dummen Nachrichten schicken und mich auch nicht so aufführen, dass sich selbst die Zuschauer fremdschämen müssen.
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