Ampeln und die Lichtgeschwindigkeit
Heute Morgen war es wieder soweit. Alle Autofahrer schlafen so dermaßen, dass ich an jeder bescheidenen Ampel stehen muss. Und wenn es Grün wird und du stehst an 6. Stelle in der Reihe, dauert es ca. 8 Sekunden, bis der "Penner" vor mir endlich losfährt und "Zack", ist die Ampel wieder auf Rot gesprungen. Was geht mir das auf den Zeiger.
Und wieder frage ich mich, warum keiner den Schnarchsäcken beibringen kann, dass das Licht doch schnell genug ist, damit weit mehr Autos über die Ampel kommen könnten. Wenn ich nicht komplett falsch gerechnet habe, dann braucht das Licht für einen Meter ungefähr 0,00000000334 Sekunden. Stehe ich an 6. Stelle in der Schlange, dürfte die Entfernung zur Ampel ungefähr 30 Meter betragen. Damit braucht es ganze ca. 0,0000001 Sekunden, bis ich sehe, dass das Rot zum Gelb gewechselt hat. Die Fahrzeuge vor mir erkennen das sogar noch eher. Gut, Nerven reagieren nicht ganz so schnell, aber nach ca. 0,1 Sekunde sollte das Erkennen des Situationswechsels stattgefunden haben und nach maximal 0,8 Sekunden sollte dann die automatisierte Reaktion von Fuß und Hand folgen. Nach ca. einer Sekunde sollte sich die komplette Schlange gleichzeitig in Bewegung setzen können. Soweit die Theorie.
Was aber passiert? Obwohl jeder sieht, dass längst Grün ist, wartet jeder, bis sich sein Vordermann in Bewegung setzt. Warum eigentlich? So braucht es dann eine kleine Ewigkeit, bis Nr. 6 an die Reihe kommt. Was zum Teufel ist so schwierig daran, dass auch der 2., 3., 4., und 5. in der Reihe bereits reagieren, wenn die Ampel umschaltet? Alle könnten nahezu gleichzeitig losfahren. Man käme deutlich schneller durch die Städte, aber "Nein", schon so etwas simples scheint die Menschheit völlig zu überfordern.
P. S. Ja, richtig geraten. Ich bin sowieso der beste Autofahrer auf der Welt
Naja, dann streiten wir uns mal, wer der beste Autofahrer ist. Ok, du, aber ich bin die beste Autofahrerin . Nein, Spaß beiseite. Dieses Thema habe ich bei meinem Mann oft, weil der sich genauso wie ich auch darüber aufregt. Wenn die Autos bei einem Autorennen so losfahren würden, würden sie nie ans Ziel kommen und der letzte beim Formel eins ist schneller losgefahren, wie der 8. in der Reihe im Straßenverkehr. Normalerweise darf das nur ein Bruchteil sein und es muss für einen vorbeigehenden Passanten eigentlich so aussehen, als dass alle gemeinsam losfahren.
Aber man sieht doch auf einer 2 spurigen Fahrbahn schon, wie PS starke Fahrzeuge einfach nicht aus den Hufen kommen. Ich stehe mit meinem kleinen Toyota Corolla neben einem schönen großen Audi. Es wird grün und ich kann spielend leicht schneller losfahren und diesen Wagen noch überholen. Wenn es dann geradeaus geht, schafft der Audi Fahrer dann auch mich zu überholen, weil er das nicht auf sich sitzen lassen will, dass ein Corolla einen Audi stehen lässt.
Ich könnte mich jedesmal darüber aufregen. Aber leider nutzt das Aufregen gar nichts und so muss man, wenn man 10. in der Reihe ist auch damit rechnen, dass man 2 Grünphasen abwarten muss. Also einfach nur Ruhe bewahren und gut ist .
Du hast ja schon erkannt, dass in dem Fall der Ampelsteuerung es gar nicht entscheidend ist, wie schnell die Information vom Sender geschickt wird, sondern wie schnell sie vom Empfänger wahr genommen wird. Und die von die angenommenen 0,1 Sekunden um zu reagieren dürfte höchstens von professionellen Computerspiele-Spielern geschafft werden. Und wenn diese "mentale" Reaktionszeit (für das Erkennen von Situationsänderungen) vorüber ist, kommt ja noch die Zeit für die Umsetzung hinzu. Und dann noch die Zeit, welche von der Mechanik verbraten wird. Damit meine ich Kupplung/Gaspedal usw. So komme ich mal im "Idealfall" auf 1-2 Sekunden. Nachdem es aber Morgens nicht ungewöhnlich wäre, dass manch ein Mensch noch müde/träge ist und der Kreislauf noch im Sparmodus läuft, verlängert sich das gerne bis zur Hup-Zeit von 5-6 Sekunden. Und schon hat man den beschriebenen Effekt, dass tatsächlich eine Grünphase nur für 2-3 Autos ausreicht. Sich darüber aufzuregen, hätte nur den positiven Effekt, dass man selbst nicht mehr träge und müde wäre. Aber auf der anderen Seite würde man sich eben wegen anderen ärgern - das sollten einem Unbekannte Personen nicht wert sein.
Das dann alle Fahrzeuge synchron starten, würde tatsächlich noch mal einiges bringen. Allerdings wird das ohne technische Hilfsmittel niemals funktionieren. Dazu werden wir den Autobauern noch etwas Zeit geben müssen. Ich bin aber sicher, dass eines (fernen) Tages alle Serienfahrzeuge mit anderen Autos kommunizieren werden, so dass diese Startautomatik als "App" denkbar wäre. Oder aber gleich serienmäßig vorinstalliert ist. Ob ich das dann aber als aktiver Verkehrsteilnehmer noch erleben darf, weiß ich nicht. Und ich würde nicht mal einen Kaffee darauf verwetten wollen.
Richtlinie2 hat geschrieben:P. S. Ja, richtig geraten. Ich bin sowieso der beste Autofahrer auf der Welt
Der Zweitbeste! So!
Obwohl jeder sieht, dass längst Grün ist, wartet jeder, bis sich sein Vordermann in Bewegung setzt. Warum eigentlich?
Was das mit Lichtgeschwindigkeit zu tun hat verstehe ich nun nicht, weil die Zeit, die Licht braucht um eine gewisse Entfernung zurück zu legen, in den meisten Alltagssituation doch total irrelevant ist. Dafür ist unser Gehirn einfach nicht schnell genug. Aber du musst bei deinen Berechnungen natürlich bedenken, dass der allgemein bekannte Wert für Lichtgeschwindigkeit sich auf Licht im Vakuum bezieht.
Natürlich fahre ich erst dann an, wenn mein Vordermann oder meine Vorderfrau auch schon angefahren ist. Denn wie du ja selber festgestellt hast, gibt es immer mal wieder irgendwelche Schnarchnasen, die nicht gleich los fahren, wenn die Ampel umspringt. Was würde also passieren, wenn ich hinter dieser Person stehen würde und wie von dir gefordert los fahren würde? Richtig, ich würde in deren Kofferraum landen und würde wahrscheinlich auch noch die volle Schuld an diesem Unfall bekommen.
Ich denke aber, dass das irgendwann schon realisierbar sein wird. Es wird ja an Techniken zur automatischen Abstandhaltung gearbeitet und es wird dann sicher auch möglich sein Sensoren einzubauen, die messen, wann das Auto an der Ampel vor mir in Bewegung kommt. Wenn mein Gaspedal dann so lange blockiert bleibt, bis diese Sensoren eine Entfernung des anderen Autos messen, könnte ich tatsächlich direkt Gas geben, wenn ich das grüne Licht sehe.
Cloudy24 hat geschrieben:Was das mit Lichtgeschwindigkeit zu tun hat verstehe ich nun nicht,[...]
Oh Menno. Freunden gibt man ein Küsschen. Aber was hat das mit Küssen zu tun? Das mit der Lichtgeschwindigkeit war denn wohl auch eher als Aufmerksamkeitsbringer gedacht.
Cloudy24 hat geschrieben: Aber du musst bei deinen Berechnungen natürlich bedenken, dass der allgemein bekannte Wert für Lichtgeschwindigkeit sich auf Licht im Vakuum bezieht.
Pft! Vollkommen zu vernachlässigen.
derpunkt hat geschrieben:[...]Das dann alle Fahrzeuge synchron starten, würde tatsächlich noch mal einiges bringen. Allerdings wird das ohne technische Hilfsmittel niemals funktionieren.
Ehrlich gesagt, ich brauche dazu nur meine Augen und mein Gehirn. Probiere es einfach mal aus. Es klappt immer, dass man zuerst losfährt. Und keine Angst, man hüpft dem Vordermann nicht gleich aufs Heck. Ja okay, Frauen sollten beim Umgang mit Technik vielleicht vorsichtiger sein. [Ich ducke mich mal eben weg.] Je weiter du hinten stehst, desto besser. Der einzige, aber auch wirklich einzige, mancher würde sich sogar ganz weit aus dem Fenster lehnen und wagen zu behaupten, der "einzigste", Hinderungsgrund ist, dass es den Leuten nicht beigebracht wurde. Natürlich können nicht alle vollkommen synchron losfahren, aber die Zeiten ließen sich enorm verkürzen, wenn alle so täten, als stünden sie als erster in der Reihe.
Hätte jeder neben seinem Auto so eine Ampel, würden sie kurioserweise vermutlich plötzlich alle gleichzeitig losfahren.
Diese Diskussion, dass man bei einer Grünphase wesentlich schneller über die Kreuzung hinwegkommt, wenn alle Autofahrer gleichzeitig Gas geben, habe ich auch schon des öfteren geführt. Und ganz ehrlich, ja, mich regt es genauso auf, wenn vor mir zig andere Autos stehen und jeder nur darauf wartet, bis ausschließlich der Vordermann losfährt. Ich glaube, bei einigen Autofahrern ist die Logik noch nicht angekommen, dass eben viel mehr Autofahrer es über die Ampel schaffen, wenn man sich selbst auch eher in Bewegung setzt.
Ich versuche ja schon immer im Straßenverkehr die Ruhe zu bewahren und mich nicht aufzuregen. Aber leider kommt es auch bei mir mal vor, dass ich es eilig habe und diese Phasen an den Ampeln nerven mich sowieso. Man kann im Grunde nur froh sein, dass ich selbst eher so ländlich wohne und selbst in der nächstgelegenen Kleinstadt gibt es keine Ampeln, sondern nur rechts vor links- und Kreis-Verkehre. Damit ist die Aufregung auch schon wieder hinfällig.
Na da reg ich mich ja sowieso immer drüber auf! Das geht schon damit los, dass mein Freund - ungeachtet davon, an welcher Stelle er in der Schlange vor der Ampel steht - immer erst den Gang einlegt, wenn die Ampel auf grün springt. Und Autofahrer vor dem Herrn der er ja nun ist schafft er es doch meistens noch, seinen süßen kleinen Peugeot abzuwürgen oder er hat schlicht und einfach den Gang nicht richtig eingelegt. Ich kriege das Kotzen. Und er fährt doch tatsächlich auch erst dann los, wenn das Auto vor ihm genügend Sicherheitsabstand hat und dann auch nur langsam, denn das ist ja spritsparender
Zur Hochzeit schenke ich ihm erst einmal ein vernünftiges Auto, am besten mit Automatikgetriebe, dann kommt er auch mal von der Stelle.
Ich armes kleines Mädchen dagegen stehe mit meinem noch viel ärmeren Mercedes vor der Ampel, Gang ist sowieso schon drin und wenn die Ampel gelb wird - GELB, noch nicht grün- fahre ich auch schon langsam an. Aber oh Wunder, die Schwachmaten vor mir bleiben stehen und nichts geht weiter. Auf mein Hupkonzert nach drei Sekunden wird im Zweifelsfall einfach mal gar nicht reagiert. Dabei ist es doch das einfachste von der Welt, bei grün einfach mal simultan loszufahren. man braucht nur darauf zu achten, dass man seinem Vordermann nicht aus Versehen ins Heck rein fährt. Und das sollte ja wohl jeder hinkriegen, sogar der noch so unfähigste Mann und die bescheuertste Frau.
Besonders toll finde ich auch die Typen, die im Kreisel einfach mal nicht blinken, wenn sie die Ausfahrt nehmen. da hätte man locker vor denen in den Kreisel einfahren können, weil sie aber ja nicht geblinkt haben denkt man, die fahren weiter und dann wiederum hätte es nicht gepasst. Das sind meistens auch die, die einfach eine ganze Grünphase vor der Ampel stehen bleiben, weil sie auf Facebook ja unbedingt bekannt geben müssen: "Stehe vor ´ner roten Ampel! LOL". Denen würde ich am liebsten persönlich einen Sticker anheften, "Autofahrer des Jahres". Einfach richtig zum Kotzen, solche Autofahrer. Und meistens Männer. In schlechten Autos. Oder schlechte Männer in viel zu guten Autos. Oder Tussis on Tour. Ich kriege zu Viel!
Vielleicht noch ein ernster Einwurf zum Simultanfahren: wenn man mal annimmt, dass der Abstand zwischen den Fahrzeugen nicht eine Wagenlänge beträgt, sondern eher einen Meter (und weniger), dann ist das Risiko doch sehr hoch, dass es zu einem Auffahrunfall kommt! Denn wenn wirklich alle gleichzeitig losfahren und einer in der Reihe (warum auch immer) doch wieder zum stehen kommt, dann dürfte die Zeit zum Reagieren für den Hintermann oder spätestens für dessen Hintermann (bei Hintermann meine ich natürlich sowohl einen Mann als auch eine Frau am Steuer) nicht zum Reagieren. Es kommt praktisch zwangsläufig zum Kontakt und daher ist es letztlich doch von Vorteil, wenn - solange hier keine Computer die miteinander in Verbindung stehen die Steuerung übernehmen - hier nicht nach dem Optimum gestrebt wird. Das Problem wäre schon gelindert, wenn einfach nur schneller reagiert wird und man an solchen Stellen (nicht nur bei Ampeln) eben konzentriert bei der Sache ist und nicht nebenher am Handy spielt, den Lieblingsradiosender sucht oder einfach noch über den letzten Traum der Nach nachdenkt.
derpunkt hat geschrieben:Vielleicht noch ein ernster Einwurf zum Simultanfahren: wenn man mal annimmt, dass der Abstand zwischen den Fahrzeugen nicht eine Wagenlänge beträgt, sondern eher einen Meter (und weniger), dann ist das Risiko doch sehr hoch, dass es zu einem Auffahrunfall kommt! [...]
Ein Meter ist nun wirklich eng, vom Gefühl her würde ich sagen, es ist meist mehr. Bei mir reicht es jedes Mal, um es anzutesten und mich aufzuregen, noch nie bin ich dabei aufgefahren. Man muss ja auch nicht losbrausen, ein langsames Anrollen würde reichen. Aber eine einfache Lösung wäre, eben etwas mehr als einen Meter Luft zu lassen.
Völlig simultan wird aber nicht gehen, weil man immer den Vordermann mit einberechnet, aber die Reaktionszeit lässt sich jedenfalls enorm verkürzen. Wenn du als erster in der Reihe stehst und bei Grün zügig losfährst. Wie oft siehst du beim Blick in den Rückspiegel, dass der Hintermann locker 5-10 Meter entfernt ist, bis er überhaupt anrollt? Und das summiert sich dann fünfmal bis zum 6. Fahrzeug. Manchmal sieht man ja in leichten Kurven, wie weit die ersten schon weg sind, bevor man selbst ins Rollen kommt. Ne, ne, da ist Riesensparpotenzial.
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