Wenn Arzt Beschwerden auf Übergewicht und Co schiebt!
Wir hatten hier vor nicht allzu langer Zeit mal einen Thread in dem es um fast das gleiche Thema ging, nur redeten sich die Ärzte hier nicht mit Übergewicht raus, sondern mit dem Argument, es würde daran liegen, dass man raucht. Ich muss aber auch bei deinem Beispiel sagen, dass es gar nicht so verkehrt ist. Ich lebe in einer eher ländlichen Gegend und hier haben die Ärzte vermutlich nicht so viel zu tun, wie Ärzte in der Stadt, ich weiß es nicht, aber auch hier ist es so, dass ein Arzt, wenn das Wartezimmer voll und die Zeit knapp ist, sich ein wenig beeilen muss. Und wie man es auch dreht und wendet, man kann nicht leugnen, dass Übergewicht eine Großzahl an Beschwerden mit sich führt. Und Ärzten liegt es nun mal nahe, die Ursache in Betracht zu ziehen, die zunächst am wahrscheinlichsten ist und das ist bei Übergewichtigen nun mal das Übergewicht. Und wenn man wirklich was an der Schilddrüse hat, gehe ich mal davon aus, dass einem schon eher auffällt, dass da was nicht stimmen kann, wenn man langsam beginnt zuzunehmen und nicht erst, wenn man richtig Übergewicht hat oder etwa nicht?
Ich selbst hatte vor einigen Jahren das Problem, dass ich viel abgenommen habe, was dadurch problematisch wurde, weil ich eh schon ein ziemlicher Spacken war und kaum was auf den Knochen hatte. Man vermutete zunächst, dass ich das Gewicht durch meinen Krankenhausaufenthalt verloren hatte, als ich eine Rippenfellentzündung hatte. Da ich aber auch während dieser Zeit ziemlichen Appetit hatte und danach immer noch Gewicht verlor, zögerten die Ärzte nicht und man nahm einige Untersuchungen durch. Man fand dabei auch sehr schnell raus, dass ich eine Schilddrüsenüberproduktion hatte und man unternahm geeignete Schritte. Dabei wurde das auch erst durch den Arzt im Krankenhaus herausgefunden, als ich bei meinem Hausarzt wegen der Gewichtsabnahme aufsuchte und weil ich häufiger Schwindelanfälle hatte, meinte er lediglich, es läge am Alter und wäre während der Teenagerzeit normal, wohingegen der andere Arzt auch Erkrankungen wie Leukämie oder etwas an der Schilddrüse direkt in Betracht zog.
Ich finde es nicht verkehrt, wenn man zunächst die Ursachen in Betracht zieht, die am wahrscheinlichsten sind und wenn das nun mal Übergewicht oder Rauchen ist, dann ist das nicht verkehrt, weil daraus eben auch sehr viele Erkrankungen hervorgehen. Spätestens wenn der Patient immer und immer wieder kommt und die Symptome sich auch verschlimmern, wird der Arzt weitere Untersuchungen vornehmen und dann wird die eigentlich Erkrankung auch herausgestellt werden und ansonsten kann man sich ja auch Meinungen von anderen Ärzten einholen. Wenn sich ein Patient auch immer und immer wieder anhören muss, dass seine Beschwerden am Übergewicht liegen, dann wird er sich vermutlich auch eher dazu aufraffen abzunehmen, kann ich mir zumindest gut vorstellen.
torka hat geschrieben:Ich denke gerade übergewichtige brauchen Unterstützung und Hilfe doch die bekommt man selten.
Ich finde Übergewichte brauchen Unterstützung wenn es sich dabei um wirklich krankhafte Übergewicht handelt, ansonsten ist es irgendwo ihre Sache. Und der Großteil der Menschen ist nicht übergewichtig, weil sie krank sind, sondern einfach weil sie zu viel und schlecht essen. Und das alles ist allein ihre Schuld, denn selbst wenn man heute mit Fast Food und anderem gelockt wird, muss man sich nicht dazu entscheiden das zu essen. Sicherlich liegt es bei dem einen oder anderen an Persönlichkeitsstörungen, Freud meinte beispielsweise dass Störungen in der oralen Phase eines Kindes zu gestörtem Essverhalten führen könnten. Aber wenn man nicht krank ist, dann lässt sich das Übergewicht mit genug Disziplin selbst in die Hand nehmen und dazu muss der Übergewichte selbst bereit sein und das in die Hand nehmen und wenn er Unterstützung will, dann sollte er sie sich suchen. So sehe ich das zumindest.
Ich hatte zwar ein paar Jahre lang deutlich mehr Gewicht als jetzt, allerdings war ich zuvor immer schlank und hatte irgendwann nach Erhalt der Drei-Monats-Spritze zwanzig Kilo zugenommen. Glücklicherweise bin ich wohl während meiner Zeit mit Übergewicht nicht mit Ärzten konfrontiert worden, die meine Beschwerden nicht ernst genommen hätten, jedenfalls nicht insofern als alles auf mein Gewicht geschoben worden wäre. Als ich damals Asthma entwickelt habe, bin ich zwar zu einigen Ärzten gegangen, die nicht sonderlich interessiert daran schienen, die Ursache meiner Atemnot mit Husten zu ergründen, aber dass man mich als zu dick abgestempelt und damit alles begründet hätte, habe ich glücklicherweise nicht erlebt.
Übrigens wohne ich auf dem Land und wir haben hier einige Allgemeinärzte, aber nach meinem Hausarzt musste ich dann doch recht lange suchen. Dafür habe ich nun aber den definitiv richtigen gefunden. Ich bin mir dennoch nicht sicher, ob diese Problematik eine Stadt-Land-Sache ist, sondern glaube eher, dass es viele weniger interessierte Ärzte auch in den Städten gibt und man nicht grundsätzlich sagen kann, dass die Ärzte auf dem Land weniger gewissenhaft oder fachlich gebildet wären.
Das, was Du über das Heraussuchen einer Diagnose im Internet schreibst, also die ganze Arbeit der Recherche, die man als Laie gern betreiben zu müssen glaubt, solange man keinen Arzt hat, an den man sich wirklich vertrauensvoll wenden kann, kenne ich allerdings auch ohne diese Problematik mit dem Übergewicht, denn ich dieses Problem hatte ich tatsächlich auch, bevor ich meinen jetzigen Hausarzt gefunden habe. Ich denke, dass Dein Frust in Bezug auf diese Ärzte absolut nachvollziehbar ist und will auch gar nicht in Frage stellen, dass die, bei denen Du bisher warst, in Deinem Übergewicht die Hauptursache für alle Symptome gesehen haben, mit denen Du zu ihnen kamst.
Es ist, von der anderen Seite, also der des Arztes, betrachtet, allerdings aber auch wiederum nicht verkehrt, dass Übergewicht diverse Problematiken auslösen kann und es liegt außerdem auf der Hand, dass ein Arzt immer zunächst das Naheliegendste in Betracht zieht und überprüft. Dennoch wäre es sicherlich seine Pflicht, eine eingehende Untersuchung einzuleiten, um auch das definitiv ausschließen zu können, was eher weiter weg liegt. Ich kann Dir nur raten, zu versuchen, Dich nicht unterkriegen zu lassen und Deine Energie darauf konzentrieren, nach dem richtigen Arzt zu suchen, mit dem Du gut klarkommst, der fachlich versiert ist und zu dem Du auch einen Zugang hast. Auch in Zukunft wirst Du noch einen Hausarzt brauchen, zu dem Du gehen kannst und bei dem Dir geholfen wird, auch dann, wenn Du nicht mehr mit Übergewicht zu ihm gehst.
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