arbeiten Streetworker ehrenamtlich?

vom 26.10.2011, 13:15 Uhr

Ich habe neulich einen Bericht im Fernsehen (ich glaube es war ZDF neo) gesehen, in dem über Streetworker gesprochen wurde und dass diese ehrenamtlich arbeiten. Als Streetworker muss man doch aber ein abgeschlossenes Studium in Sozialpädagogik haben. Warum kann man nach so einem Studium denn nicht "normal" arbeiten, sondern muss unentgeltlich arbeiten oder habe ich da was falsch verstanden?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Man muss doch nicht unentgeltlich arbeiten! Streetworker machen das ganze halt freiwillig, aber müssen tun sie noch lange nichts. Sie können genau so gut an Schulen oder anderen pädagogischen Einrichtungen arbeiten. Des Weiteren denke ich, dass die Streetworker auch nicht unentgeltlich arbeiten. Ich meine wer möchte den ganzen Tag draußen rumlaufen, Jugendlichen helfen und dafür kein Geld bekommen?

» PrayForSpray » Beiträge: 65 » Talkpoints: 1,25 »


Dass man das nicht muss ist mir schon klar. Aber meine Frage war eigentlich, ob man den Beruf Streetworker nicht auch entgeltlich ausüben kann. Es ist doch eigentlich ein anerkannter Beruf. Denn darüber gab es ja auch mal eine Dokusoap mit diesem Thomas Sonnenburg, der es ja wohl eigentlich doch hauptberuflich gemacht hat oder konnte er nur Geld verdienen, weil er es im Fernsehen gemacht hat?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Warum kann man nach so einem Studium denn nicht "normal" arbeiten, sondern muss unentgeltlich arbeiten oder habe ich da was falsch verstanden?

Da hast du schon recht, ein Streetworker sollte über so ein Studium im Bereich der Sozialpädagogik besitzen, damit er diesen Job ausüben kann. Da die meisten Streetworker ja auch in sozialen Einrichtungen tätig sind, müssen sie nicht alle zwangsläufig, ehrenamtlich tätig sein, denn auch Sozial- bzw. Jugendämter haben die Möglichkeit einen Streetworker zu beschäftigen und da wir der natürlich auch seinen Lohn bekommen, also ist ein Streetworker dort ein normaler Angestellter, wie jeder andere auch. Die Streetworker, die in Wohlfahrtsorganisationen oder kirchlichen Einrichtungen tätig sind, sind meistens ehrenamtlich unterwegs.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In der Tat ist es zunächst einmal so, wie Du auch schon richtig vermutet hast, dass ein Streetworker ein Sozialarbeiter ist, in der Regel also jemand, der ein abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik oder Sozialarbeit mit Diplom vorweisen kann. Es gibt wohl auch andere Zugangsfächer zu diesem Beruf, aber am häufigsten sind Streetworker meines Wissens Sozialpädagogen und Sozialarbeiter.

Streetwork selbst ist allerdings aber ein methodischer Handlungsbereich innerhalb der Arbeit eines Sozialarbeiters oder Sozialpädagogen, der eben beinhaltet, dass diese Fachleute sich auf die Straße begeben, um eine weitere Form von Betreuung anzubieten und auf die entsprechend hilfebedürftigen Zielgruppen zuzugehen. Da sich ein Sozialarbeiter oder ein Sozialpädagoge im Rahmen allein dieser Berufsbezeichnung allerdings nicht zwingend mit dem Bereich der Streetwork in ihrem Berufsalltag befassen werden, sondern auch an diversen anderen Stellen eingesetzt werden, gehe ich davon aus, dass besonders von ihrem Beruf überzeugte Sozialarbeiter sich an entsprechende Einrichtungen wenden werden, um diesen wichtigen Bereich der Sozialarbeit leisten zu können – nötigenfalls eben auch ehrenamtlich und vermutlich aus reiner eigener Überzeugung.

Sozialarbeiter dürften zuhauf benötigt werden, weil sie eine ziemlich große Zielgruppe bedienen und ich denke, man kann wohl davon ausgehen, dass zu wenig Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, die in einem Angestelltenverhältnis stehen, für eben und ausschließlich diesen methodischen Handlungsbereich eingesetzt werden. Dass diese insofern auch ehrenamtlich eingesetzt werden können, liegt auf der Hand und ich denke, dass Du hier von einem Fall gehört hast, in dem ein engagierter Sozialpädagoge diesen Bereich seines Berufsfeldes für so wichtig hielt, dass er seinen Einsatz als Streetworker neben seinem Hauptberuf ehrenamtlich zur Verfügung gestellt hat. Ein Muss ist das allerdings sicherlich nicht, ich gehe nicht davon aus, dass es in jeder Stadt und ganz grundsätzlich so ist, dass Streetworker ehrenamtlich arbeiten, aber ich gehe davon aus, dass Streetwork im Berufsalltag eines Sozialarbeiters oder -pädagogen in einem zeitlich äußerst begrenzen Rahmen ausgeübt wird und das in Anbetracht der großen Zielgruppe nicht ansatzweise ausreichend ist, sodass ein ehrenamtlicher Einsatz im Sinne dieser Zielgruppe entsprechend sinnvoll ist, auch im caritativen Sinn.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wie schon erwähnt sollte man als Streetworker einer Ausbildung zum Sozialarbeiter haben. Dann wird man natürlich entweder privat oder von der Gemeinde oder vom Land angestellt und bekommt dafür ein Gehalt. Ob und wie viel der Sozialarbeiter dann zusätzlich noch ehrenamtlich macht, liegt in seinen Händen. Aber dass jemand jeden Tag 8 Stunden ehrenamtlich arbeitet, kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht war es ein ehrenamtlich angestellter bei der Caritas.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 26.10.2011, 13:55, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Selbstverständlich arbeitet kein Streetworker umsonst, weil er sonst vor Langeweile sterben würde. Von irgendetwas müssen diese Menschen ja auch leben. Sie bekommen ihr Geld vom Kreis, der Stadt oder einem Verein. Wenn sie nebenbei ehrenamtlich arbeiten, dann wie 1000 andere auch, neben ihrem eigentlichen Beruf beziehungsweise ihrer bezahlten Tätigkeit.

Ich bewundere diese Menschen, dass sie ihr Tätigkeitsfeld auf die Straße verlegt haben, um Kindern und Jugendlichen zu helfen. Das ist bestimmt nicht leicht und verlangt und viel Liebe zu den Menschen und Aufopferung. Sicherlich müssen sie viel Enttäuschungen hinnehmen und erleben viel, was sie seelisch auch fertig macht. Sie müssen mobil sein und jungen Menschen eine Alternative aufzeigen und sie begleiten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ein Streetworker kann, muss aber nicht, ehrenamtlich arbeiten. Aber ja es gibt auch Streetworker die das als Hauptberuf machen und dafür auch Geld bekommen. Und das war ja an sich deine Frage oder? Ich gehe eher davon aus, dass die meisten Streetworker ausgebildet sind und das auch hauptberuflich machen.

Ich denke das es generell auch Menschen geben kann, die auf der Straße mit Menschen von der Straße arbeiten, ihnen helfen und so weiter, die kein Studium im Bereich Soziale Arbeit oder Sozialpädagogik haben und das eben ehrenamtlich tun. Die man dann einfach umgangssprachlich Streetworker nennt. Sind nicht auch Menschen die Essen auf der Straße verteilen in irgendeiner Form Streetworker? Oder Menschen die Decken sammeln und die an Obdachlose verteilen?

Die meisten Streetworker werden sicherlich eine entsprechende Ausbildung haben. Die muss aber nicht zwingend ein Studium der Sozialen Arbeit sein, sondern auch Psychologen und Pädagogen können eine solche Tätigkeit ausüben.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Wie kommst Du auf die Idee, dass ein Streetworker automatisch ehrenamtlich arbeitet? Er muss ja auch von irgendetwas leben und das kann sich heute doch kaum ein Mensch leisten. Sicherlich gibt es Streetworker, die das Ganze ehrenamtlich machen, aber das sind dann nur wenige Stunden in der Woche. Ansonsten geht ein Streetworker einer anderen Berufstätigkeit im Idealfall nach oder er bezieht ein Sozialgeld. Immerhin stehen grundsätzlich nicht gerade wenig Pädagogen auf der Straße.

Ein hauptamtlicher Streetworker arbeitet entweder in einem Verein für Kinder und Jugendliche, da gibt es zahlreiche Anbieter oder er wird direkt von einer Gemeinde, einer Stadt oder einer Kommune angestellt. Nun läuft er aber nicht nur auf der Straße umher und spricht da Jugendliche an, sondern hat in der Regel ein Büro und im Idealfall auch einen Ort, an dem sich Kinder und Jugendliche aufhalten können, wenn sie Unterschlupf suchen. Zumindest ist in unserem Landkreis so geregelt, woanders sieht es wieder anders aus.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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