Medikamente mit Alkohol für Kinder
In diesem Beitrag Auswirkungen von Schlafstörungen bei Kindern habe ich schon von meinem zweijährigen Sohn berichtet, der massive Schlafstörungen hat und das schon seit längerer Zeit. Dass das natürlich sowohl psychisch als auch physisch nicht besonders gut ist, ist wohl vielen klar. Der Körper braucht eben auch seinen Schlaf und wenn er diesen nicht bekommt, reagiert er eben darauf.
Nun haben wir gestern auch besprochen, wie er vielleicht doch etwas besser schlafen könnte. Diverse Hausmittelchen und auch Camomilla Globuli haben wir schon mehrfach ohne Erfolg ausprobiert. Gestern meinte die Ärztin, dass ich einmal die Magister Doskar Schlaftropfen versuchen soll. Sie hat gemeint, dass sie damit schon viele positiven Erfahrungen gemacht hat. Allerdings hat sie mich auch gleich darauf hingewiesen, dass diese Tropfen Alkohol enthalten.
Von diesen Tropfen gibt es zwar zwei verschiedene Arten, wobei es eben extra für Kinder Tropfen gibt. Aber auch diese enthalten Alkohol und im Beipackzettel steht wohl auch drinnen, dass man diese Tropfen zum Beispiel eben Alkoholkranken nicht geben soll. Das ist für mich auch durchaus logisch. Und es geht ja auch nicht um eine einzelne Einnahme sondern doch um einen voraussichtlich längeren Zeitraum.
Meine Ärztin hat aber gemeint, dass das nicht so dramatisch sei. Sie ist zwar bei Alkohol in Medikamenten bei Kindern auch sehr vorsichtig, aber in diesem Fall sei es nicht so schlimm und es hätte keine generellen Auswirkungen. Man könnte die Menge des aufgenommenen Alkohols mit zwei Gläsern normalen Traubensaft vergleichen.
Dass mein Sohn durch die paar Tropfen nicht gleich betrunken sein wird, ist mir schon klar. Was ich eher hinterfrage ist, ob sich die Kinder dadurch nicht einfach an den Geschmack des Alkohols gewöhnen. Wobei man natürlich auch hier weiter philosophieren darf, welche langfristigen Auswirkungen das dann eben haben könnte. Ich könnte mir zum Beispiel schon vorstellen, dass Kinder die eben über einen längeren Zeitraum zum Beispiel wegen Medikamenten den Geschmack des Alkohols kennen später auch eher zum Alkoholkonsum neigen.
Das ist aber nur meine persönliche Überlegung. Aber irgendwie halte ich nicht soviel davon, dass man einem Kleinkind täglich ein Medikament mit Alkohol gibt. Wie steht ihr zu diesem Thema. Ein lebensnotwendiges Medikament ist es sicher nicht, aber dass mein Sohn (und ich) bald einmal etwas mehr Schlaf brauchen ist auch klar. Also es geht hier nicht um ein Ruhigstellen eines Kindes, sondern es geht eben darum, dass sich durch den Schlafmangel bei meinem Sohn bereits gesundheitliche Auswirkungen zeigen.
Ich hätte an deiner Stelle nicht so viele Bedenken mit dem Alkohol in den Tropfen, denn die Menge ist wirklich sehr, sehr gering, die dein Sohn letztendlich aufnehmen wird, auch wenn das täglich der Fall sein sollte. Es sind schon wenige Tropfen, die man Kindern verabreicht und davon ist ja auch nicht alles nur der pure Alkohol, sondern auch das Arzneimittel an sich.
Ich habe einmal gelesen, dass es im Prinzip wirklich nur für Alkoholiker gefährlich werden kann, die ja nach einem Entzug noch nicht einmal mehr einen einzigen Tropfen Alkohol zu sich nehmen dürfen. Wenn du deinem Sohn Apfelsaft zu trinken gibst, sei mehr Alkohol enthalten, wie bei ein paar Tropfen Arzneimittel, da Apfelsaft auch gärt und so Alkohol produziert.
So einen ähnlichen Vergleich hat meine Ärztin auch gemacht. Sie meinte auch, dass sie in einer Fortbildung gehört hat, dass in den paar Tropfen die gleiche Menge Alkohol vorhanden ist wie in zwei Gläsern normalen Traubensaft. Ich mache mir eben auch weniger Gedanken darüber, dass die paar Tropfen Alkohol direkt schädlich sind.
Mir geht es mehr um den Geschmack. Gewöhnen sich Kinder dadurch sehr rasch an den Geschmack und haben dann später in der Jugendzeit zum Beispiel weniger "Hemmungen" Alkohol gegenüber? Ganz einfach weil sie den Geschmack ja schon gewöhnt sind? Das sind eher meine Bedenken.
Ich war aber gerade vorhin in der Apotheke und habe mir zumindest die Kindervariante trotzdem geholt. Einfach weil sich der Schlafentzug doch schon auch physisch bemerkbar macht. Sonst halte ich eigentlich nicht soviel davon Kindern eine medikamentöse Schlafhilfe zu geben. Hier ist es aber wenigstens homöopathisch und ich werde es zumindest versuchen. Schlafentzug ist eben auch nicht gerade gesund.
Die Apothekerin war auch sehr nett und hat gemeint, dass sie in einer anderen homöopathischen Apotheke nachfragen wird, ob man diesen Saft auch in Globuliform machen kann. Mein Vorschlag war nämlich auch, dass man die Tropfen eben zum Beispiel in die Milch gibt, aber da meinte sie, dass die Tropfen eben über die Mundscheimhaut aufgenommen werden sollen und so wäre das in der Milch nicht so toll, weil es eben zu sehr verdünnt ist. So gesehen wären die Globuli nicht schlecht.
Ich kenne das Präparat leider nicht, aber wenn du bereits in der Apotheke warst und man sich bemühen möchte, das Präparat in Globuliform zu bestellen/herzustellen, ist das sicherlich eine Variante, die geschickter ist zum Einnehmen als Tropfen, da Alkohol ja Kindern bestimmt nicht unbedingt schmeckt.
Dass sich die Kinder allerdings an den Geschmack von Alkohol gewöhnen könnten, indem sie eine solch geringe Menge mit ihrem Arzneimittel erhalten, halte ich für ausgeschlossen. Den Alkohol, den sie später dann trinken, kann man mit dem Alkohol in den Getränken nicht vergleichen. Der Alkohol in anderen Getränken schmeckt anders. Ich glaube auch kaum, dass sich ein Kind später zurückerinnern kann an diesen Geschmack. Lediglich wird in Erinnerung bleiben, dass die Tropfen bitter waren bzw. ein komisches Prickeln auf der Zunge hinterlassen haben. Das dürfte aber auch schon das meiste sein, an das sich ein Kind später erinnert.
Würdest du denn sagen, das diese Tropfen direkt nach Alkohol schmecken? Denn wenn dies nicht der Fall ist, dann musst du dir deswegen auch keine Gedanken machen. Wie deine Ärztin ja auch schon sagt, kann man die Menge halt mit zwei Gläsern Traubensaft vergleichen. Und es ist ja bekannt, das einige Säfte geringste Mengen an Alkohol enthalten ohne das man dies am Geschmack feststellen kann.
Demzufolge solltest du eben die Tropfen auch selbst erstmal verkosten, um dir selbst ein Urteil erlauben zu können. Denn bis das geschehen ist, ist alles andere reine Spekulation, was eventuell passieren kann.
Ich persönlich denke, der Alkoholgeschmack an sich wäre für mich das kleinere Problem. Also wenn Mutter wäre. Was mir aber Gedanken machen würde, dass Alkohol nun mal schon teilweise halt in kleinen Mengen wirkt und man irgendwann halt immer mehr braucht, damit er die selbe Wirkung zeigt. Kennen die meisten ja sicherlich aus ihrer Jugend. Vom ersten Alkohol hatte man schnell einen sitzen und später "schaffte" man halt mehr. Beziehungsweise stellte sich nach dem ersten Alkohol halt die typischen Effekte ein und später brauchte man mehr Alkohol, um den selben Effekt zu bekommen.
Deshalb sehe ich Medikamente mit Alkohol, gerade in dem Zusammenhang, in dem du ihn brauchst tournsesol, sehr skeptisch. Ich selbst nehme ja auch ein Schlafmittel. Eben weil ich nicht Schlafen kann und meinen Schlaf halt bräuchte. Ich habe leider den Fehler gemacht (man kann es auch mangelnde Aufklärung nennen) und habe mit einem Medikament begonnen, welches hochgradig abhängig macht. Alkohol ist zwar keiner drin. Aber ich habe große Probleme die Dosis nicht dauerhaft hoch zu fahren. Und genau das sehe ich das Problem bei deinem Sohn halt leider auch. Am Anfang wird er eventuell wie erschlagen sein und auch eine Zeit lang relativ gut schlafen. Irgendwann wird es weniger werden. Dann setzt man halt die Dosis hoch. Wahrscheinlich noch in der Annahme, ist ja nur was homöopathisches. Und so steckt ihr ganz schnell in der Suchtfalle. Also ohne dich nun angreifen zu wollen, da solltest du aber echt drüber nachdenken.
Ich sehe kein Problem darin, MAL ein Medikament zu geben, welches halt Alkohol enthält. Wenn es halt wirklich die Ausnahme ist und nichts anderes hilft. Bestes Beispiel dürften wohl Hustensäfte sein. Ja ich weiß, die Auswahl ist wahrscheinlich riesig und man wird ohne Probleme ein Mittel ohne Alkohol finden. Wenn man aber halt nun keines findet- Husten hat das Kind nicht ewig. Die Schlafprobleme wird dein Sohn aber wahrscheinlich noch länger haben, wenn nicht so gar immer. Und da finde ich die Risiken einer Abhängigkeit schon sehr riskant.
LittleSister hat geschrieben:Ich persönlich denke, der Alkoholgeschmack an sich wäre für mich das kleinere Problem. Also wenn Mutter wäre. Was mir aber Gedanken machen würde, dass Alkohol nun mal schon teilweise halt in kleinen Mengen wirkt und man irgendwann halt immer mehr braucht, damit er die selbe Wirkung zeigt. Kennen die meisten ja sicherlich aus ihrer Jugend. Vom ersten Alkohol hatte man schnell einen sitzen und später "schaffte" man halt mehr. Beziehungsweise stellte sich nach dem ersten Alkohol halt die typischen Effekte ein und später brauchte man mehr Alkohol, um den selben Effekt zu bekommen.
Wie ich bereits geschrieben habe, befindet sich in einem Glas Apfelsaft mehr Alkohol wie in diesen homöopathischen Tropfen. Daher machen die Tropfen auch nicht abhängig oder führen zu irgendeiner Art von Gewöhnung. Um diesen Effekt zu erzielen, müsste der Kleine schon die ganze Flasche auf einmal austrinken und dann auch regelmäßig eine weitere bekommen.
LittleSister hat geschrieben:Ich selbst nehme ja auch ein Schlafmittel. Eben weil ich nicht Schlafen kann und meinen Schlaf halt bräuchte. Ich habe leider den Fehler gemacht (man kann es auch mangelnde Aufklärung nennen) und habe mit einem Medikament begonnen, welches hochgradig abhängig macht. Alkohol ist zwar keiner drin. Aber ich habe große Probleme die Dosis nicht dauerhaft hoch zu fahren. Und genau das sehe ich das Problem bei deinem Sohn halt leider auch.
Das sind komplett zweierlei Stiefel! Du kannst kein chemisches Schlafmittel mit einem homöopathischen Schlafmittel vergleichen. Das wäre, wie wenn du Birnen mit Äpfeln vergleichst. Homöopathische Mittel machen nie (!) abhängig, egal, ob du sie zwei Wochen einnimmst oder dein halbes Lebens lang. Chemische Schlafmittel hingegen, die im Gehirn angreifen dagegen schon. Diese sollte man allerhöchstens als Einschlafhilfe für 10 bis 14 Tage verwenden, wobei 14 Tage schon hoch gegriffen ist. Alles, was darüber hinausgeht, macht abhängig, so wie du es von deinen Tabletten her kennst.
LittleSister hat geschrieben:Bestes Beispiel dürften wohl Hustensäfte sein.
Bei Hustensäften muss man auch wieder unterscheiden, ob wirklich Alkohol im Saft ist, was in den wenigsten Fällen der Fall ist, mir würde spontan so aus dem Stehgreif kein einziger einfallen, oder ob der Alkohol als Auszugsmittel fungiert hat. Dieses muss dann zwar als Alkohol auf der Packung stehen, ist aber nicht mehr drin. Die Inhaltsstoffe vieler, vor allem pflanzlicher Hustensäfte können nur aus der Stammpflanze gewonnen werden, indem die Mutterpflanze mit Alkohol behandelt wird. Der wird aber wieder verdampft, so dass letztendlich nichts mehr davon übrig bleibt und so eben auch nichts in den Hustensaft gelangen kann. Tropfen sind etwas anderes, aber du sprichst ja explizit Hustensäfte an. Diese enthalten meistens statt dem Alkohol Zuckersirup als Träger für die Wirkstoffe.
Ich habe gestern Abend die Tropfen selber probiert und muss sagen, dass sie furchtbarst schmecken. Sie schmecken noch wesentlich schärfer und ärger als Chlor Hexamed oder ähnliches. Guster auf Alkohol bekommt man dadurch jedenfalls sicher nicht, eher das Gegenteil!
Ich habe mich nun dazu entschieden, die Tropfen zumindest auszuprobieren. Ich hoffe jedoch trotzdem weiterhin, dass es die andere Apotheke schafft, solche Globulis zu zaubern. Wobei ich mich vor allem eben wegen dem Geschmack darüber freuen würde. Weil diese Tropfen sind wirklich eine geschmackliche Zumutung.
Mein Sohn soll 10 solcher Tropfen am Tag bekommen. Davon ist ja auch "nur" ein Teil Alkohol, bei der Kindervariante ist er eben sogar noch mehr reduziert als bei den Erwachsenen. So gesehen glaube ich nicht, dass diese Alkoholmenge im Körper an sich etwas bewirkt. Der Vergleich mit der Alkoholmenge mit Apfel- oder Traubensaft wurde ja schon erwähnt.
An einen Gewöhnungsfaktor glaube ich in diesem Fall auch nicht so wirklich. Das haben mir sowohl die Ärztin als auch die Apothekerin ganz klar verneint. Ich muss aber sagen, dass ich da zunächst ähnliche Gedanken und Überlegungen hatte wie littleSister.
Nettie hat geschrieben:Ich habe einmal gelesen, dass es im Prinzip wirklich nur für Alkoholiker gefährlich werden kann, die ja nach einem Entzug noch nicht einmal mehr einen einzigen Tropfen Alkohol zu sich nehmen dürfen.
Ja, das stimmt. Vor kurzem erst erzählte unser Lehrer von einem Bekannten, der aus Unachtsamkeit eine Medizin mit ganz wenig Alkohol genommen hatte. Er muss sich also ein weiteres Mal gegen den Alkohol wehren, was wirklich sehr schwierig ist.
Mein Kleiner war vorigen Monat ziemlich erkältet. Da unsere Kinderärztin leider nicht da war, mussten wir eine Vertretung aufsuchen. Dieser Kinderarzt hat einen sehr guten Ruf, da er sich auch auf Homöopathie spezialisiert hat. Dort wurde mein Sohn dann untersucht und er hat uns dann auch einen Hustensaft aufgeschrieben. Normalerweise bekommen wir immer Prospan, der gut hilft und zudem auch noch zuckerfrei ist. Dieser Kinderarzt hatte uns aber einen Saft namens Contramutan aufgeschrieben, den ich bisher nicht kannte. Den habe ich dann auch direkt in der Apotheke abgeholt.
Es handelt sich bei diesem Saft um ein homöopathisches Mittel und bevor ich meinem Sohn ein Medikament gebe, lese ich mir immer zuerst einmal den Beipackzettel durch. Dort habe ich dann lesen müssen, dass der Saft 3,6 Vol.-% Alkohol enthält. Das fand ich dann ehrlich gesagt nicht mehr so toll,muss ich sagen. Meiner Meinung nach hat Alkohol in Medikamenten für Kinder nichts verloren - es gibt doch wohl genügend Alternativen und ich verstehe auch nicht wirklich, warum der Kinderarzt mir diesen Saft überhaupt für meinen Kleinen verschrieben hat. Ich habe dann in der Apotheke Prospan gekauft und den Contramutansaft in den Medikamentenschrank gestellt.
Also gerade bei Hustensäften hat man meiner Meinung nach eine sehr große Auswahl an alkoholfreien Alternativen. Ich bin absolut gegen Alkohol in Medikamenten, die für Kinder gedacht sind. Eine Bekannte von mir arbeitet als Arzthelferin bei einer Kinderärztin und da werden Hustensäfte mit Alkohol erst gar nicht verschrieben. Ich ziehe da andere Medikamente vor, wenn ich ehrlich bin. Der ein oder andere mag das vielleicht übertrieben finden, aber das ist mir dann auch total egal. Es handelt sich bei unserem Hustensaft zwar auch um ein homöopathisches Mittel, aber ich habe es dann lieber selbst genommen, als meinem Sohn zu geben. Muss auch jeder für sich selbst entscheiden, aber für mich kommt es absolut nicht in Frage, dass ich meinem Sohn Medikamente gebe, in denen Alkohol enthalten ist - zumindest dann nicht, wenn es nachweislich tausende Alternativen gibt.
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