Amazon funkt Buchverlagen ins Geschäft

vom 25.10.2011, 09:33 Uhr

Ich habe gerade einen Bericht darüber gelesen, dass Amazon eine neue Offensive geben Buchverlage gestartet hat. So ist es wohl so, dass man als Autor sein Buch auch über Amazon direkt veröffentlichen und anbieten kann. Amazon möchte nicht nur der Anbieter von Büchern sein, sondern auch der Verlag. So hat Amazon zwischenzeitlich mehrere kleine Verlage gegründet, je nach Buchgenre: AmazonEncore für Bestseller und neue Autoren, AmazonCrossing für internationale Bücher, Montlake Romance für Liebesromane, Thomas & Mercer für Thriller und 47North für Science-Fiction, Horror und Kultromane.

Dabei macht Amazon den Autoren vieles einfacher als die Verlage, so haben die Autoren besseren Kontakt zu den Fans, alles ginge angeblich schneller und effizienter als bei den Verlagen. Auch Deutsche Autoren sind mittlerweile auf diese Aktion von Amazon aufmerksam geworden und veröffentlichen teilweise ihre Bücher direkt dort. Das macht vielen bekannten Verlagen Sorge, denn Amazon hat damit eine Monopolstellung.

Habt ihr darüber schon etwas gehört? Mir war das bislang gar nicht so bewusst, auch auf Amazon direkt habe ich davon noch nichts gesehen. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es für Autoren attraktiv ist und bin gespannt, wie sich das in Zukunft entwickeln wird. Wie findet ihr diese Offensive von Amazon? Denkt ihr, dass das den großen Verlagen schaden wird?

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Davon habe ich noch nie etwas gehört und mir ist auch nicht ganz klar, wie das abläuft: fungiert Amazon da dann wirklich wie ein Verlag und übernimmt auch die Herstellungskosten oder läuft das so wie zum Beispiel bei Books on Demand, wo das Buch nur hergestellt wird, die Kosten dafür und auch die Kosten für die Vermarktung vom Autor selber übernommen werden müssen? Ich gehe mal eher davon aus, dass Amazon keine Kosten übernimmt, sondern sich lediglich um den Vertrieb kümmert. Von daher ist Amazon vielleicht eine Alternative für jemanden, der sein Werk unbedingt veröffentlichen will, dafür aber keinen Verlag findet. Es ist aber auf keinen Fall eine Konkurrenz für die großen Verlage, die eine ganz andere Maschinerie zur Herstellung und Vermarktung zur Verfügung haben.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Gehört habe ich davon noch nicht, aber ich vermute, das es die Autoren damit einfacher haben um ihr Werk der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auch wenn man dann seinen Buchpreis so kalkulieren muss, das die Druckkosten mit abgedeckt sind, wie es bei Book on Demand ist, bekommt man einfach über Amazon schon einen gewissen Zulauf an interessierten Lesern.

Immerhin wird man auch auf der Seite von Book on Demand damit, das die dort erstellten Bücher bei Amazon und anderen großen Seiten gelistet werden. Man kommt also dem Autor wieder ein Stück weit entgegen, da dieser einen Teil der Werbung abgenommen bekommt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Gehört habe ich davon bis lang auch noch nicht. Ich finde die Idee bzw. die Möglichkeit für Autoren direkt über Amazon zu veröffentlichen aber sehr gut.

Warum sollen Autoren, die sonst unter Umständen an den Verlagen scheitern, weil der Lektor mit dem Stoff des Buches überfordert ist nicht diese Chance bekommen? Es wird durch diese Vertriebsschiene mit Sicherheit den einen oder anderen Autor geben, der ganz schnell viele Fans haben wird und dadurch erst wirklich Erfolg haben wird. Ich glaube, wenn es ende der Neunziger Jahre so etwas schon gegeben hätte, dann hätte uns Joanne K. Rowling schon ein paar Jahre früher mit Harry Potter beglückt.

Für Amazon wird es wieder ein kleiner Schritt des Erfolges sein, den der Konzern zu Verbuchen hat. Gerade in der Anfangszeit wird hier nicht viel übrig bleiben, aber wenn es erst richtig läuft und sich herum gesprochen hat, dann wird Amazon auch hier wieder satte Gewinne einfahren. Also wieder auf allen Seiten eine "Win"-Situation. :D

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» martin22 » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe mal etwas davon gehört, aber mich nicht weiter damit beschäftigt. Wie ich es vermute, ist es so, dass manche Autoren Probleme haben, ihre Manuskripte an einen Verlag zu verkaufen. Immer wieder versucht man es und erhält sein Manuskript zurück. Sollte sich bei Amazon das Ganze etwas einfacher gestalten, ist es natürlich auch von Vorteil, wenn man selbst als Autor tätig gewesen ist und man so etwas an die breite Öffentlichkeit bringen kann.

Was mich aber auch interessieren würde, wäre die Frage nach der Finanzierung des Buchdrucks. Übernimmt Amazon die Kosten oder bestimmt der Autor dann den Preis, von dessen Erlös wiederum ein Teil an Amazon abgegeben werden muss? Läuft es vielleicht so ähnlich ab wie bei Books on demand, wo man auf eigenen Wunsch ein Buch veröffentlichen kann?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


An sich keine schlechte Idee. Der Zwischenhändler wird ausgeschaltet, es wird günstiger für den Kunden oder zumindest bekommt der Autor mehr als nur ein paar Cent für ein verkauftes Buch.

Ein weiterer Vorteil ist, dass so auch Bücher veröffentlicht werden können, die von den großen Verlagen kategorisch abgelehnt werden, weil sie nicht ins Konzept passen. Kurzgeschichtensammlungen werden zum Beispiel recht selten übersetzt und von einem deutschen Verlag veröffentlicht, selbst wenn in den Sammlungen auch bekannte Namen enthalten sind. Als unbekannter deutscher Autor kann man es sich wahrscheinlich gleich sparen, für seine Kurzgeschichten einen Verleger zu suchen, weil man sehr wahrscheinlich überall abgelehnt werden wird.

Die Frage ist natürlich nur, wie es dann mit der Qualität aussieht. Denn professionelle Lektoren sind ja nicht nur die lebende Version des Rechtschreibplugins, sie schauen sich die Texte ja vor allem im Bezug auf den Inhalt an und würden einem Autor zum Beispiel sagen, wenn eine Passage zu lang ist und gekürzt werden soll oder wenn die Handlung einen Logikfehler hat. Wenn man sich länger mit seinem Text beschäftigt hat, was bei einem Buch ja die Regel ist, ist man einfach nicht mehr objektiv und braucht eine externe Meinung, finde ich.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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