Kastration bei Hündin immer sinnvoll?

vom 21.09.2009, 08:01 Uhr

Da hier nun die Diskussion aufgekommen ist, was bei einer Hundekastration weg operiert wird, habe ich mit einem Tierarzt gesprochen, der solche Operationen macht und er meinte, dass ein verantwortungsvoller Tierarzt die Eierstöcke stehen lässt, so wie es ein Humanmediziner auch macht, wenn es eben möglich ist. Denn ansonsten müsste man dem Hund ein Leben lang Hormone geben, damit er sich nicht rum quält und das Krebsrisiko verringert wird. In der Regel wird jedem Tierarzt gelehrt, dass er die Eierstöcke stehen lässt und nur die Gebärmutter entfernt, damit die Hormonproduktion weiter geht und der Körper nicht völlig abdreht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Man darf nicht nur seine persönlichen Vorteile sehen, sondern muss sich auch mal bewusst machen, was solch ein Eingriff für den Körper bedeutet. Ein Hund ist nicht nur Kindsersatz, sondern er besteht auch aus Fleisch und Blut. Eine Kastration ist ein weitreichender Eingriff, der massiv die natürliche Hormonversorgung unwiederbringlich zum erliegen bringt mit all seinen Konsequenzen. Sexualhormone stehen für Leistung, Antrieb, Gesundheit, Kraft, Freude und Lebensqualität.

Der Erhalt der Sexualorgane bewirkt ein langes und gesundes Leben und es gibt einfach nichts schlimmeres, als einem Lebewesen seiner Sexualität zu berauben. Und jeder der sinnlos kastriert, handelt verantwortungslos und grausam. Ein Tier ist mit all dem, was es von Natur aus zum Überleben braucht, ausgestattet und da hat der Mensch kein Recht einzugreifen, weil es ihm um Ansehen, Macht oder Geld geht. Diese massive Krebsangst-Kampagne ist hausgemachte Manipulation und dient lediglich dem Big-Business und ebenso als Daseinsberechtigung von Lobby und ihren Helfern.

Die Aussage „ein blutendes Tier ist nicht schön“ klingt genauso, wie die Aussage vieler gebärmutterlosen Frauen „Ekelhaft, das Ding stört“. Wir übertragen unser Vorstellungsmuster auf wehrlose Tiere und was nicht passt, wird weggeschnitten. Das Tier kann sich ja nicht wehren. Wir sind schon dermaßen auf ein solches Verhalten konditioniert und realisieren kaum noch, wie unnatürlich und krank das alles geworden ist - obwohl es zb viele gute Tipps zur Läufigkeit gibt. Und dass es natürlich Auswirkungen hat, wenn Keimdrüsen entfernt werden, liegt ja wohl auf der Hand. Hier einige der schlimmen Folgen:

    Orgasmusverlust
    Urogenitale Probleme
    Herz-Kreislauferkrankungen
    Gewichtszunahme (Stoffwechselstörungen)
    Probleme mit Knochen
    Schilddrüsenprobleme
    Ängstlichkeit
    Aggressionsbereitschaft
    Demenz
    Postoperative Verwachsungen und Infektionen

Nehmen wir das wirklich alles in Kauf oder bringen wir das arme Tier dann einfach wieder ins Tierheim, weil nicht mehr schnuckelig? Die Tierheime sind mit den vielen Hunden und Katzen komplett überfordert, irgendwann werden sie dann eingeschläfert – das sollte man nicht ignorieren. Unser kleines Tierheim hier am Ort erhält jährlich 1.500 Tiere mit dem häufigsten Grund, sie haben sich so verändert!

Laut dem deutschen Tierschutzrecht darf eine Kastration nur bei Erkrankungen durchgeführt werden und nicht aus Bequemlichkeiten. Eine Kastration durchführen zu lassen, um unkontrollierte Populationen entgegenzuwirken, der hat von Hundehaltung und Verhalten nichts verstanden. Leider gibt es auch kein Gesetz, was hypersexuelle Züchtungen bei Tieren verbietet.

Diamante hat geschrieben: In der Regel wird jedem Tierarzt gelehrt, dass er die Eierstöcke stehen lässt und nur die Gebärmutter entfernt, damit die Hormonproduktion weiter geht und der Körper nicht völlig abdreht.

Im Tierheim wird alles komplett rausgeholt. Ob man diesen armen Kreaturen dann Hormone gibt, weiß ich nicht. Ich hab gefragt, warum man wenigstens nicht sterilisiert - nein, das wäre keine Prophylaxe gegen Krebs. Es mag wohl paar Ärzte geben, die um die Funktion der Keimdrüsen Bescheid wissen. Es ist genauso wie beim Menschen: die Sexualorgane bei der Frau sind nur zum Kinderkriegen da :twisted:

» Epps » Beiträge: 2 » Talkpoints: 2,35 »


Ich bin der Meinung, dass es sehr viel besser für die Hündin ist, wenn sie kastriert wird. Einmal muss sie dann nicht immer ihre Regel bekommen und die Schmerzen ertragen, aber es ist auch besser für die Hündin, weil bestimmte Krankheiten verhindert werden.

Außerdem ist es so, dass man keine Welpen mehr riskiert. wenn der Hund auch unbeaufsichtigt draußen ist, zum Beispiel im Garten, dann könnte es immer sein, das ein anderer Hund, der zum Beispiel abgehauen ist, in den Garten kommt und die Hündin schwängert. Das wäre dann sehr ungünstig.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Was für eine Diskussion. Hier werden Hunde auf die Gleiche Stufe wie Menschen gestellt, auch Gefühlsmassig.

Also ich habe noch nie davon gehört das ein Hund (oder anderes Tier ) den Orgasmus vermisst (Epps hatte es geschrieben und aufgelistet ) . Denn wenn sie kastriert sind ist der Trieb weg. Aber es ist nachgewiesen,das Tiere leiden, wenn sie heiß sind aber nicht empfangen. Woher kommen sonst die ganzen Scheinträchtigkeiten.

Also ich habe eine Hündin die vor 5 Jahren kastriert worden ist, da sie schwere Komplikationen bei der Geburt hatte. Ich habe bei ihr keine Änderungen feststellen können. Sie leidet also nicht unter dem Verlust der Gebärmutter.

Man sollte nicht den Hund mit dem Mensch verwechseln. Beim Menschen hat sich die Sexualität anders entwickelt als beim Tier. Ein Tier braucht die Läufigkeit nur zum Fortpflanzen, und nichts anderes verbindet ein Tier mit den Geschlechtsorganen.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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