Brennholzverbrauch für Kamin berechnen ?

vom 17.09.2008, 05:12 Uhr

Wie ich in einem anderen Thread schon geschrieben hatte, habe ich in meiner neuen Wohnung einen Anschluss für einen Kamin. Da es nun langsam kalt wird, habe ich nun vor mir den Kamin endlich zu stellen und werde mich deswegen am Wochenende zum Händler begeben und diesen bestellen gehen, da ich leider unter der Woche keine Zeit habe wegen der Arbeit und der Händler jeden Tag schon Mittags zu macht :(

Naja das Modell habe ich mir nun ausgesucht, es handelt sich dabei um das "Admiral E" als Viereckige Variante für die Ecke, mit Specksteinverkleidung damit die Restwärme noch ein wenig gespeichert wird. Als Heizleistung ist das Gerät mit 7 angegeben, was laut Händler für meine Wohnungsgröße das beste ist damit es nicht zu warm und auch nicht zu kalt ist. Nachdem ich mich dann auch Zeitnah um das Brennholz kümmern muss, damit es dann auch warm wird, wollte ich einmal fragen wie man sich den Brenholzverbrauch ausrechen kann, damit ich dann auch über den Winter komme ohne noch einmal etwas dazu kaufen zu müssen. Holz wird ja auch nicht schlecht, deswegen wäre es auch nicht zu schlimm wenn es etwas mehr ist. Jedoch habe ich im Internet keine Information darüber gefunden, wieviel Holz man braucht und wie man sich den Verbrauch ausrechnet.

Zu der Wohnung, ich lebe dort drinnen alleine und bin eigentlich die meiste Zeit auf der Arbeit unterwegs, so dass dort eigentlich wenig bis gar nicht geheizt wird. Der Kamin ist auch mehr für Abends gedacht, wenn ich im Wohnzimmer auf der Couch sitze und kalte Füsse habe. Ausserdem plane ich damit, dass ich mir einen Teil der Heizkosten über die Nachtspeicheröfen sparen kann und damit dann eigentlich das Wohnzimmer, das anliegende Esszimmer und mein Schlafzimmer mit dem Flur heizen möchte. Mit offen gelassenen Türen sollte das auch funktionieren, jedenfalls sind so meine Erfahrungen denn meine Eltern hatten damals auch einen Kamin und haben damit die ganze untere Etage geheizt im Haus, die ebenfalls 120 Quadratmeter betrug.

Kann man das irgendwie abschätzen wieviel Holz man dafür bräuchte ? Ausgelegt ist der Kamin auch für Holzpellets, wobei ich immer noch nicht weiß was davon besser ist. Vom Lagern her wäre es für mich einfacher mit Holzscheiten, denn die kann ich im Keller an der Wand aufstellen. Für die Pellets bräuchte ich wieder einen extra Behälter der noch einmal mit einer hohen Summe zu Buche schlägt. Am Ende möchte ich jedoch eine gute Heizleistung demnach würde sich auch das irgendwie finanziell Realisieren lassen.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



da ich Ähnliches vorhatte und damit erste Erfahrungen gesammelt habe, hier ein paar Anmerkungen.

1. Ich gehe davon aus, dass der Schornsteinfeger zu dem ausgesuchten Ofen sein o.k. vor der Bestellung gegeben hat. Wenn der Ofen bestellt und eingebaut ist, der Schornsteinfeger ihn aber nicht abnimmt, ist das Geld in den Sand gesetzt und man braucht gar kein Holz mehr.

2. Heizleistung:
Unser Wohnzimmer hat ca. 50m2 bei einer Deckenhöhe von ca. 3m. Es ist ein Heizeinsatz mit einer Nennleistung von 8kw verbaut worden. (Darauf hatte ich wenig Einfluss, denn ich musste die Kassette des Vorbesitzers tauschen und die Größe des Kamins war somit vorgegeben). Die Erfahrung sagt 1kw pro 10qm Wohnraum. Und genau das macht sich bei uns bemerkbar. Trotz der Idee, die Tür offen zu lassen, wird es ziemlich warm im Wohnzimmer. Das Treppenhaus bekommt ein wenig Wärme ab, die benachbarte Küche wird kaum wärmer. Woran liegt das? Ein Kaminofen ist eine "Einraumheizung". Es sammelt sich die warme Luft (30-40 Grad) unter der Zimmerdecke und der Türsturz verhindert die Konvektion in die anderen Räume.

3. Heizen mit Umschlag der Luft in andere Räume
Damit können schnell Probleme entstehen. In den anderen ungeheizten Räumen können die Außenwände im Winter schnell mal 13-15 Grad haben. Bei 25 Grad warmer Ofenluft mit einer Luftfeuchte vor 55% liegt der Taupunkt bei etwas 15 Grad, Wasser kondensiert an der Wand und bildet die Grundlage für Schimmel. (Es gibt recht extreme Vertreter - Konrad Fischer -, die dem Konvektionsofen die Schuld für Schimmel im Haus geben, was nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Folglich haben wir uns entscheiden, auf die Heizung in den anderen Räumen nicht! zu verzichten und lediglich ein wenig mit dem Kaminofen zuzuheizen und strenge Disziplin beim Lüften walten zu lassen (unbedingt vor dem Heizen).

4. Holzlagerung
Niemals sollte Scheitholz mit Restfeuchte > 20% im Keller zum Nachtrocknen lagern. Das ist eine Schimmelfabrik. Also kommen für den Keller nur bereits getrocknetes Holz oder Pellets in Frage. Ob im Gegensatz zu frischem Holz bereits gespaltenes trockenes Holz für 98,--/ Raummeter sparen hilft, glaube ich nicht. In der Annahme, dass der Ofen einen tollen Wirkungsgrad von 80% hätte (ist ein theoretischer Wert, den kaum ein Kaminofen in der Praxis erreicht) und gut getrocknetes Holz benutzt wird (Restfeuchte liegt unter 20%), dann liefert 1kg Holz ca. 4kw x 0,8 = 3,2kw.

Und das ist auch meine Erfahrung. mit etwas 2,5-3kg Holz, kommt unser Ofen auf seine Nennleistung, das Feuer hält etwa eine Stunde, dann ist nur noch Glut da und die Zeit zum Nachlegen ist gekommen. Gestern ist es z .B. gelungen, den Raum (mit geöffneter Tür) auf 22Grad zu bringen und zu halten. Mit Laubholz habe ich ca. 0,04 Raummeter in 8h eingesetzt. Demnach sollte bei uns ein Raummeter für etwa 20 Tage heizen mit 8-10h Ofenbetrieb reichen.

» tsch69 » Beiträge: 1 » Talkpoints: 1,69 »


Das Kaminholz berechnen ist so ziemlich unmöglich. Wir heizen unser gesamtes Haus mit zwei Kaminöfen und brauchen über den Winter so an die 16 Raummeter. Aber wir heizen auch den ganzen Tag, also in der Früh ein und bis spät abends, da mein Mann und meine Tochter immer zu Hause sind und da muss es natürlich sehr warm sein. Auch haben wir ein altes Haus wo sicher einiges an Wärme verschwindet. Das mit den offenen Türen klappt super, denn so machen wir es auch und das ganze Haus ist schön war.

Es kommt eben darauf an wie viel und wie lange zu heizt. Wenn du nur am Abend für zwei oder drei Stunden heizt wirst du nicht so viel brauchen. Es kommt auch darauf an welches Holz du verwendest. Ich würde dir raten ein wenig weiches Holz zum Einheizen und den Rest dann Hartholz, denn damit verbrauchst du am wenigsten. Und unbedingt darauf achten das das Holz schon trocken ist. In den Baumärkten bekommt man meistens nur halbtrockenes Holz und wenn du das in den Keller stapelst wird es schimmlig. Wir hatten letztes Jahr das Problem obwohl wir einen Keller mit Tür ins freie haben.

Ich kann dir jetzt gar nicht sagen wie viel Holz ich an deiner Stelle kaufen würde. Wir mussten auch zwei Winter heizen bis wir gewusst haben wie viel wir brauchen. Ich würde einfach mal grob schätzen und das dann kaufen und wenn es dir ausgeht hast du ja noch immer die Alternative dass du zum Beispiel Hartholzbriketts kaufen kannst. Haben wir auch so gemacht. Vor allem im Frühjahr wo uns das Holz dann schon ausgegangen ist weil wir zu wenig gekauft haben. Und die bekommst du immer.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Der Thread ist schon etwas älter, und inzwischen habe ich meinen Kamin schon mehrere Jahre. Dabei kann ich die Meinung von tsch nicht teilen, bei mir wird die komplette Wohnung schön warm wenn ich die Türen offen stehen lasse, zumindest in den Räumen die um das Wohnzimmer selbst liegen. Die Räume die weiter entfernt liegen wie mein Badezimmer, profitieren davon leider gar nicht, weswegen ich dort immer noch auf den Stromheizer angewiesen bin. Allerdings werden die umliegenden Räume nicht so warm, wie das Zimmer selbst in dem der Kamin steht aber trotzdem sehr angenehm liegt die Temperatur dort bei 20 Grad.

Den Kamin hatte ich natürlich beim Fachhändler bestellt, und der hatte sich vorab mit dem Schornsteinfeger in Verbindung gesetzt. Da in der Wohnung immer schon ein Kaminanschluss vorhanden war, war der Schornsteinfeger vorab nicht einmal da um das ganze zu begutachten sondern erst hinterher, nachdem der Kamin bereits eingebaut worden ist. Sollte der Anschluss erst neu gelegt werden, dann hast du damit absolut recht, sofern dieser aber vorher schon immer vorhanden war und genutzt wurde, reicht meistens ein Anruf beim Schornsteinfeger, gerade wenn man wie ich auf dem Land wohnt, wo jeder jeden kennt.

Zum Holzverbrauch, ich habe die letzten Jahre immer nur 1-2 Raummeter gebraucht, da ich selbst nur wenige Zeit Zuhause verbringe, dass ich nur noch mit dem Holz anfeuere und hinterher wenn es schön warm ist, dann anstatt Holz in den Kamin zu legen, Holzkohlebriketts in die Glut lege damit sich die Wärme dann auch hält. Morgens bevor ich zur Arbeit gehe, feuere ich nochmals mit etwas Holz nach und lege auch wieder Briketts drauf, und so habe ich es Abends beim heimkommen auch schön warm. Am liebsten kaufe ich inzwischen Hartholz, da dieses länger brennt als weicheres Holz und zum Anheizen benutze ich immer die Rinde und dünnen Stücke, die bei der Lieferung abfallen und die ich vorab in einen Eimer sortiere.

Bei meiner ersten Bestellung war ich wohl etwas großzügig, mit 4 Raummetern, dass ganze hatte bei mir dann für 2 Jahre gebraucht wobei ich im ersten Jahr noch zu viel verbraucht habe, da ich nicht so sehr über die Möglichkeit mit den Holzkohlebriketts Bescheid wusste, aber seither brauche ich wirklich nicht mehr viel, und kann auch komplett auf die Nachtspeicheröfen verzichten die ich ansonsten in der Wohnung habe.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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