Kopftuchverbot in unseren Schulen?
Sarrazin behaupet Kopftuchtragen sei ein "Symbol des Machtanspruchs des Mannes über die Frau". Aha, weil ihn das ja so bewegt. Frauen beziehen weiterhin ein geringeres Gehalt als Männer in gleicher Position. Häusliche Gewalt ist noch nie zur Seltenheit geworden in unserer eigenen Kultur, man nennt es hierzulande nur "Drama" statt Ehrentat wie bei unseren Mitbürgern den "Kopftüchern"! Wie steht es mit dem eklatanten Versuch so dermassen gegen die Verfassung vorzugehen? Wie soll man den Machtanspruch symbolisieren?
Was genau stört eigentlich am Kopftuch, dass es immer wieder zum Thema wird? Wir machen es mehr zur Symbolik als die Muslime selbst! Seien wir mal ehrlich, es geht um die Religion, wir mögen/verstehen sie nicht, also dämonisieren wir sie.
Das hatten wir schon einmal nicht wahr? Wenn wir in Geschichte gut aufgepasst haben, schaffen wir dann vielleicht ein Comeback. Wannsee- Konferenz Teil II. Aber dann sollten wir penibel darauf achten, dass wir bei der Selektierung nicht versehentlich ein paar Nonnen erwischen, um diese Kopftücher wäre es dann doch zu schade.
Frauen beziehen weiterhin ein geringeres Gehalt als Männer in gleicher Position.[/url]
Naja, auch nur im Westen . Im Osten haben sich die Gehälter dank der stärkeren Emanzipation der Frau deutlich denen ihre männlichen Kollegen angenähert, wenn auch noch nicht überall weit über die 95 %. Das deutlich geringere Gehalt von Frauen ist ein reines Westphänomenen dank des westdeutschen Hausfrauenkultes.Pylos hat geschrieben:Häusliche Gewalt ist noch nie zur Seltenheit geworden in unserer eigenen Kultur, man nennt es hierzulande nur "Drama" statt Ehrentat wie bei unseren Mitbürgern den "Kopftüchern"!
Zwischen einem Ehrenmord und der Frau mal eine kräftig klatschen würde ich schon noch einen leichten Unterschied sehen, und sei es nur der, dass das eine wenigstens in westlichen Rechtsstaaten verfolgt wird wenn es zur Anzeige gebracht wird und in anderen Staaten teilweise nur von der Schreibmaschine ins Polizeiregister geht ohne weiteres Vorgehen.Pylos hat geschrieben:Was genau stört eigentlich am Kopftuch, dass es immer wieder zum Thema wird? Wir machen es mehr zur Symbolik als die Muslime selbst!
Stimmt so auch nicht, denn Muslimas legen hierzulande teilweise bewusst das Kopftuch an, obwohl sie es in ihrem Heimatland (wenn sie denn eingewandert sind) niemals getan hätten. Das hat jedoch mehr mit ethnischer und kultureller Identifikation sowie dem betonten Zeigen seiner Religion zu tun als mit Unterdrückung. Klar gibt es letzteres auch, aber dann meist bei den "traditionellen" Familien, bei denen es im Herkunftsland auch nicht anders aussah und die hier ihre Sitten und Gebräuchen weiter frönen und wo das Kopftuch noch das kleinste Problem darstellt und andere Sachen deutlich schlimmer sind (Vorenthaltung der Schule für Mädchen usw.). Abgesehen davon kann man schon unter Muslimen über das Kopftuch und noch mehr Verhüllung streiten, da es je nach Auslegung überhaupt nicht bis eindeutig im Koran steht, so dass hier nicht einmal alle Muslime auf einer Linie sind (genausowenig wie alle Christen einen Heiligenkult pflegen).
Das Problem in der öffentlichen Diskussion ist ja immer wieder, dass eben der Unterschied zwischen den verschiedenen Strömungen im Islam nicht gemacht wird, da ihn kaum einer kennt und so diejenigen, die das Kopftuch aus Überzeugung und was weiß ich tragen stets mit denen in einen Sack gesteckt werden, die tatsächlich dazu gezwungen werden und denen man es aufdrückt und mal aus Helfergeilheit hier mal eben versucht Feuer mit Öl und Wasser zu löschen (irgendwas wird schon klappen).Pylos hat geschrieben:Wenn wir in Geschichte gut aufgepasst haben, schaffen wir dann vielleicht ein Comeback. Wannsee- Konferenz Teil II.
Gibt`s von Dir eigentlich auch mal einen Vergleich ohne das dritte Reich oder sind dafür einfach die Argumente immer zu schwach? Wenn Du in Geschichte mal besser aufgepasst hättest wüsstest Du auch, warum die Wannsee Konferenz, das davor und danach, dummerweise nicht einmal am Rande mit der Kopftuchdebatte zu tun hat.
Es ist nur so: Wen man es mit freier Religionsausübung begründet und diese über etliche andere, an sich grundlegendere Gesetzte steht (welche man hin und wieder dann vielleicht nicht gleich auf dem Schirm hat), dann bewegt man sich schnell auf gefährliches Gebiet. Ein Teil der Muslim fordert Kopftuchbedeckung von seinen weiblichen Gläubigen (und machen wir uns nichts vor: Es IST ein Zeichen der Unterordnung), also haben wir das tolerant und aufgeschlossen hinzunehmen, auch dort wo wir einen Einfluss drauf haben könnten.
Gilt diese große Toleranz eigentlich nur für Religionen die sich weiter Verbreitung erfreuen oder für ALLE Religionen? Und warum tolerieren wir die religiosen Kopftücher, aber nicht das ebenso religiöse Schächten? Und was ist mit den Religionen die nicht ganz so weit verbreitet sind? Oder die inhaltlich ein wenig eigen sind? Wenn die ihre Kopftücher überall durchsetzen dürfen, darf ich dann auch bei Vollmond einen schwarzen Hahn über dem Grab meiner Vorfahren schlachten? Das ist Bestandteil einer religiösen Unterart des Christentums! Historisch belegter Bestandteil! Wie die Kopftücher.
Nö, bei aller Toleranz, diese einzufordern an einer Stelle wo dadurch ausgerechnet eine grobe Intoleranz verteidigt werden soll ist IMO zuviel verlangt. Ich hab wirklich keine Angst das die Muslims ideologisch Deutschland übernehmen, ich glaub nicht einmal das der allergrößte Teil der Muslims diesen Vogel überhaupt in seinem Kopf piepen hört, aber ich bin sehr dafür irgendwo mal eine Grenze zu ziehen. Und ich halte nicht viel davon Debatten zu vermischen, die nicht zusammengehören. Und alles auf die Nazivergangenheit zurückzuführen ist erst recht nicht sonderlich konstruktiv.
Nephele hat geschrieben:Ein Teil der Muslim fordert Kopftuchbedeckung von seinen weiblichen Gläubigen (und machen wir uns nichts vor: Es IST ein Zeichen der Unterordnung), also haben wir das tolerant und aufgeschlossen hinzunehmen, auch dort wo wir einen Einfluss drauf haben könnten.
Hm, dann eine simple Gegenfrage, wenn es doch einer Zeichen der Unterordnung ist, wo es mir schwer fällt da unter der Betrachtung eine Antwort darauf zu finden: Warum legen viele (unverheiratete, alleinstehende) "Algerienfranzösinnen" z. B. das Kopftuch erst in Frankreich an, haben es aber nie in ihrer Heimat getragen?
Oder anders: Warum legt sich eine Frau ein Kopftuch da an, wo sie in der Glaubensminderheit ist aber nicht in einem Land, wo sie der Hauptreligion angehört und die eigene Religion sehr viel strenger bewertet wird und die Frauenrechte sowie Frauenemanzipation sich irgendwo nahe dem Nullpunkt befinden?
Wie gesagt, hier eine von viele Quellen dafür, dass das Kopftuch seitens vieler Muslima, sogar von nicht besonders religiösen, als bewusstes Zeichen der eigenen Identität getragen wird.
Ich fände ein solches Verbot auf jeden Fall gut. Das sage ich nicht aus politischen Gründen, sondern schlicht und ergreifend aus Kulturgründen.
Stellt euch doch einmal vor, was die mit uns machen würden, wenn wir versuchen würden in ihrem Land durch zu setzen, dass unsere Kinder ohne Kopftuch zur Schule gehen dürfen! Wenn wir mir einer solchen Aufforderung an die Öffentlichkeit gehen würden, würden wir nach zwei Tagen verschwinden und man würde uns nie wieder finden!
Nichts gegen Araber oder andere Ausländer und es hat auch nichts mit Patriotismuss oder Nationalsozialismuss zu tun, wenn ich sage, dass Menschen, die in unserem Land leben, sich auch unserer Kultur anpassen sollten.
Genau das gleiche gilt in meinen Augen übrigens auch bezüglich der Frage ob hier in Deutschland der Bau von Synagogen erlaubt werden sollte, aber das ist ein anderes Thema.
Will ich wirklich lauter Leute, die sich komplett der deutschen Kultur anpassen, weil sie hier leben? Müsste ich dazu nicht erst einmal festlegen: Was ist diese deutsche Kultr eigentlich genau? Und ... ähm ... hiesse das nicht dann Currywurst auf ewig? Würde da nicht schon die Pizzaria und der Dönerstand ein Zeichen grober Unpassung sein? Und - iek! - andere Religionen, als das Christentum! Sagt mal, diese Christen ... also ganz einheimisch kommen die mir aber auch nicht vor. Und haben die nicht auch eeewig darauf bestanden, das Weibsvolk habe sein Haupt zu bedecken? So richtig von dieser Meinung sind die doch auch erst in den letzten 60, 70 Jahren abgewichen.
Nee, laß man stecken. Bitte nicht die Sache mit der kulturellen Anpassung, der Esel ist schon zuoft totgeritten worden. Die allgemeine Beachtung der örtlichen Gesetzgebung halte ich für ausreichend, alles weitere ist im Grunde Privatsache. Und der Schutz der Freiheit der Religionsauswahl ist sogar genau da verankert.
Ganz nebenbei: Die meisten Muslim dürfte sehr sehr sehr sparsam blicken, wenn man ihnen sagt, sie sollten doch bitte zum Gebet in die Synagoge gehen. Gegen den Bau von Synagogen wird schon länger hierzulande aus historisch verankerten Gründen lieber nicht protestiert.
Die Frage ist ganz einfach zu klären. Im Deutschen Staat gibt es die Trennung von Staat und Religion. Da die Schule eine Staatliche Institution ist sollte Religion dort auch keinen Platz haben. So ist es übrigens auch in der Türkei und da beschwert sich ja auch keiner drüber.
Sarrazin behaupet Kopftuchtragen sei ein "Symbol des Machtanspruchs des Mannes über die Frau"
Nun es ist zwar nicht zwingend ein Symbol dessen, jedoch ist es in den meisten Fällen leider so. Ein Großteil der jungen türkischen und muslimischen Mädchen trägt ein Kopftuch, weil der Vater es so will und nicht weil sie selbst der Überzeugung sind.
Was genau stört eigentlich am Kopftuch, dass es immer wieder zum Thema wird? Wir machen es mehr zur Symbolik als die Muslime selbst! Seien wir mal ehrlich, es geht um die Religion, wir mögen/verstehen sie nicht, also dämonisieren wir sie.
Richtig, ich kann und will keine Religion verstehen, in der Frauen unterdrückt, Menschen gesteinigt werden dürfen und andere Taten erlaubt sind. Das Kopftuch ist Zeichen dieser Religion und ist deswegen in unserer Gesellschaft nicht gern gesehen.
Bei mir war in der fünften und sechsten Klasse auch ein Mädchen türkischen Ursprungs in der Klasse. Ihre Eltern kamen beide von der Türkei nach Deutschland und ab der 6. Klasse musste sie dann ein Kopftuch tragen. Das ist anscheinend in ihrer Religion so üblich, dass man sich mit 12 Jahren verhüllt. Es war aber nicht nur das Kopftuch, sondern sie musste sich vollkommen verhüllen. Im muslimischen Glauben heißt es ja, die Frau darf keine nackte Haut zeigen. So musste das Mädchen dann auch im Sommer bei der größten Hitze mit Pullover und langer Hose herumlaufen und durfte die Ärmel auch nicht nach hinten krempeln.
Ich finde schon, dass sich da türkische Familien trotz ihres Glaubens an uns Deutsche anpassen sollten und den Kindern frei entscheiden lassen sollten, ob sie ein Kopftuch tragen wollen. Gerade im Sommer wäre das für mich überhaupt nicht aushaltbar, so verhüllt herumzulaufen.
Meine Klassenkameradin meinte dann auch, sie möge eigentlich garnicht so herumlaufen, aber ihre Eltern würden sie zwingen. Scheinbar waren beide sehr gläubig und deswegen hielten sie sich streng nach den Vorschriften. Sie zwangen ihre Tochter also dazu, sich vollkommen zu verhüllen. Eine andere Klassenkameradin, deren Mutter ebenfalls Türkin ist, durfte dagegen selbst entscheiden, ob sie ein Kopftuch tragen möchte oder nicht. Sie läuft auch heute noch mit offenen Haaren herum.
Ich finde es sollte nicht allgemein nur ein Kopftuchverbot an Schulen geben, sondern die Kinder sollen selbst bestimmen können, ob sie im Alltag ein Kopftuch tragen möchten oder sich verhüllen möchten oder eben nicht. Wenn die Eltern schon nach Deutschland flüchten, sollen sie sich da auch ein wenig anpassen und ihrem Kind etwas Selbstständigkeit erlassen.
Pylos hat geschrieben:Was genau stört eigentlich am Kopftuch, dass es immer wieder zum Thema wird? Wir machen es mehr zur Symbolik als die Muslime selbst!
Ich bin auch der Meinung, das es an den Schulen verboten werden sollte, das Schülerinnen, die dem muslimischen Glauben angehören, Kopftücher tragen, aber für mich ist da eher der Hintergrund, das sie es dadurch auch auf bestimmten Schulen einfacher hätten. Es gibt ja immer wieder Beleidigungen und Vorwürfe gegenüber solchen Menschen und wenn alle Schulen auf so ein Verbot schwören würden, dann wären diese Mädchen auch so Schülerinnen, wie jede andere auch. Es ist bestimmt für einige Mädchen echt schwierig, sich gegen Aufhetzungen oder Beschimpfungen zur Wehr zu setzen und es gibt auch bestimmt einige Mädchen, die dieses Kopftuch aufgezwungen bekommen haben von ihren Eltern. Außerdem bin ich der Meinung, das sich auch andere Kulturen etwas mehr an unserer anpassen sollten, wenn sie sich schon entscheiden, hier zu leben.
TheSchokokuss hat geschrieben:Aber der Hammer kam ja, als sich eine Türkin meldete und meinte, in der Türkei seie es generell nicht erlaubt in der Schule Kopftuch zu tragen.
Es ist richtig, dass Türkinnen in einer Türkischen Schule in der Türkei nicht immer ein Kopftuch tragen müssen. Dabei handelt es sich jedoch nur um Schulen, in denen ausschließlich Mädchen unterrichtet werden und so etwas ist auch dort noch eine Seltenheit und eher in den oberen Kreisen zu finden. Sobald jedoch ein Junge in einer Klasse mit drinnen ist, haben die Mädchen ein Kopftuch zu tragen da es dem Zweck dient, ihre Schönheit vor den Männern zu verbergen.
Hier ist es nun einmal so, dass hier die anderen Mädchen und Frauen kein Kopftuch tragen und das ganze auch nicht wirklich verstehen, wieso es türkischen Frauen zum Teil so wichtig ist das Kopftuch zu tragen. Das ganze geschieht ja nicht nur aufgrund der Religion und Tradition, sondern fühlen sich einige Frauen damit auch "sicherer" vor den Blicken der Männer. Auch hier entscheiden sich inzwischen doch einige Frauen auch weiterhin für das Kopftuch, obwohl sie ansonsten westlich Leben, was sollte daran also falsch sein?
Immerhin gehen auch nicht türkische Frauen mit Hüten bekleidet oder die Männer mit Basecaps zur Schule. Und ich kenne es aus meiner Schulzeit noch so, nicht immer wurden diese aufgefordert in der Schule diese abzunehmen, obwohl es nach unserem Empfinden zum Anstand gehört. Warum sollte dann nicht auch ein türkisches Mädchen ihr Kopftuch tragen dürfen wenn es ansonsten schon inkonsequent gehandhabt wird bei allen anderen Kopfbedeckungen? Ich finde generell nichts schlimmes daran wenn auch jemand in der Schule sein Kopftuch an lassen möchte, wie heißt es so schön Leben und Leben lassen. Außerdem darf ich daran erinnern, dass wir in Deutschland die Religionsfreiheit haben und auch ein Recht auf Selbstbestimmung und zur persönlichen Entfaltung. Wenn das also für jemanden in den Bereich rein fällt, warum dann dieses Recht bei einer kleinen Gruppe beschneiden? Es kommt immer darauf an, aus welchem Grund das Kopftuch getragen wird und ich finde, dass es mit nicht mit einem mangelnden Integrationsbedürfnis abgetan werden kann wie es so oft gefordert wird.
Würdest du dich komplett verändern wollen wenn du in ein anderes Land kommst und dich auch entsprechend Verhalten? Ich denke nicht, denn dann würdest du einen großen Teil deiner eigenen Persönlichkeit aufgeben müssen. Es gibt ja schon genug gemaule, wenn ein deutscher Schüler an eine Englische oder Französische Schule geht für eine bestimmte Zeit mit der Uniform die dort Pflicht ist und es gibt nicht gerade wenige die sich weigern diese anzuziehen und dann eine extra Wurst gebraten haben wollen. Im Prinzip ist das nichts anderes, jeder sollte sich an seine eigene Nase fassen und ein wenig toleranter miteinander umgehen.
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