Notfall-Handys wurden zur Katastrophe bei Übung
Alle Lehrpersonen des Regierungsbezirkes Arnsberg erhielten Notfall-Handys. Diese Handys werden nicht für private Zwecke genutzt. Sie sind gedacht als Notrufsäule für Katastrophensituationen wie Feueralarm oder Amokläufer. Diese Handys sollen immer aufgeladen und griffbereit sein.
Der Notruf wird von einem betroffenen Lehrer abgeschickt. Bestimmte Codes signalisieren der Notrufstelle, um was es geht. Brennt es, treffen sich die Klassen draußen an einem bestimmten Sammelplatz. Dieses Treffen soll schnell und geordnet geschehen. Handelt es sich um einen Amokläufer, verschanzen sich Lehrer und Schüler hinter geschlossenen Türen. Zusammen mit der Feuerwehr muss das geübt werden.
So wurde eines Morgens an einer Schule der Brandnotruf ausgelöst. Lehrer X erkannte während des Unterrichts schnell, dass nicht sein eigenes, sondern das amtliche Notfall-Handy sich meldete. In dieser Situation wusste er nicht mehr, welcher Knopf nun zu drücken sei, um das Klingeln abzustellen. Andere Kollegen wussten ebenso wenig, was zu tun sei. Obwohl alle Handys aufgeladen waren, meldeten sich einige nicht. Das war der Grund, dass am vereinbarten Sammelplatz nur ein Drittel der Schüler und Lehrer erschienen. Im Ernstfall hätte das ernste Folgen für die nicht Anwesenden haben können.
Eine Schulkollegin fuhr mit 130 km/h über die Autobahn, als der Notruf ankam. Den nervigen Alarm, der über Funk ausgelöst wurde, wollte sie abstellen und fummelte bei dem Tempo das Handy aus ihrer Tasche und kam dabei an eine falsche Taste. So aktivierte sie den Amokfall. In der Schule wussten diejenigen, deren Handy funktionierte nun nicht mehr, was zu tun sei. Es herrschte eine ziemliche Verwirrung. Alle Beteiligten waren aufgeregt. Das wusste die Kollegin auf der Autobahn natürlich nicht.
Die Schüler freuten sich wie üblich über eine unterrichtsfreie Schulstunde. Was aber wird in Zukunft sein, wenn einmal der Ernstfall eintritt? Werden dann die Beteiligten besser reagieren können, falls die Handys nicht wieder streiken? Und werden nun ab sofort Kennenlernstunden des Notfall-Handys durchgeführt? Falls es so schwer sein sollte, die Knöpfe auseinander zu halten, könnten die gekennzeichnet werden. Welche Schwierigkeit seht ihr bei diesen Handys?
An sich ist die Idee der Notfallhandys nicht schlecht. Ich wusste auch noch gar nicht, dass es sowas gibt. Allerdings verstehe ich es nicht, dass die Lehrer nicht schon von Beginn an, geschult worden sind. Das hätte so einige Probleme erspart. Ich kann mir gut vorstellen, dass durch solche Handys, in einem wirklichen Notfall, schneller reagiert werden kann. Natürlich auch nur, wenn die Lehrer die erforderlichen Vorkehrungen treffen und sie mit dem Handy vertraut sind.
Nun ist es also bei der ersten Übung direkt schief gelaufen. Dadurch kann man ja eigentlich nur lernen. Nur hoffe ich nicht, dass bei einem echten Notfall, die Reaktionen eher gelassen sein werden. Nicht dass viele Lehrer einfach denken, es sei wieder nur eine Übung. Ich kenne es von den Feueralarm-Übungen, die ich in meiner Schule hatte. Die Lehrer ahnten ja schon, dass es sich um eine Übung handelte und waren dementsprechend gelassen. Bis endlich alle Schüler zusammen gefunden hatten, vergingen wertvolle Minuten.
Die große Schwierigkeit bei technischen Geräten ist meistens der Bediener selbiger. Wenn ich mich damals an meine Lehrer zurück erinnere und an deren Fähigkeiten was moderne Technik (damals Videorekorder oder auch schon mal ein Computer) betraf, das war meist auch schon mehr lustig als effektiv. Deshalb wundert mich das jetzt entstandene Chaos überhaupt nicht. Abgesehen mal davon, dass nach einer Schulung Dinge die nicht wirklich angewendet werden, auch schnell in Vergessenheit geraten. Hinzu kommt noch das unbekannte Gerät, dass man wohl nur alle Jubeljahre außer zum Aufladen in die Hand nimmt? Das muss ja in die Hose gehen! Und beim Autofahren sollte man ja nun gleich gar nicht am Handy herumfummeln. Ich denke da besteht noch einiges an Organisationsbedarf.
Mich wundert es ebenfalls nicht mehr dass die Lehrer es nicht hin bekommen ein Handy zu bedienen. Denn die meisten Lehrer sind einfach total überfordert mit der modernen Technik. Zwar ist die Idee nicht schlecht aber ich meine man müsse bevor zum Beispiel ein Lehrer ein Gerät in die Hand gedrückt bekommt es auf jeden Fall erklärt werden muss, wie es bedient werden muss.
Da wissen die Schüler deutlich mehr als die Lehrer und auch, was den Computerbereich angeht, führen die denen an der Nase herum was zwar auch gut ist aber normal muss ein Lehrer der heutigen Zeit mit solchen Geräten umgehen können. Ich will mir nicht ausmalen was passiert, wenn es ein Ernstfall wäre, was die Lehrer dann anstellen. Ganz sicher ist dass einfach nur erschreckend in der heutigen Zeit.
Und worin besteht nun genau die Katastrophe bei diesen Übungen oder Versehen? Ich habe den Eingangspost nun mehrfach gelesen und verstehe diese Formulierung immer noch nicht. Sicher sollte man bei Tempo 130 nicht ein Handy aus der Tasche kramen, aber so wie ich es verstanden habe, ist die Dame nur an einen verkehrten Knopf gekommen und löste so Verwirrung aus. Zu Schaden ist dabei niemand gekommen - das wäre wirkliche eine Katastrophe.
Ansonsten finde ich die Vorfälle nicht weiter dramatisch. Es wurde eine neue Technik eingeführt, die nicht oder kaum erprobt ist. Da ist es doch relativ wahrscheinlich, dass es zu Beginn einige Probleme und Pannen gibt. Um so etwas künftig zu vermeiden, muss man nun einmal Proben fahren und dabei wird dann in vielen Fällen zunächst einmal die Anfälligkeit der Technik festgestellt. Wobei in den beschriebenen Fällen wohl der Nutzer, der nicht richtig geschult wurde und dem es zu unverständlich war, die die Fehlerquelle war. Hier wäre es dann auch nötig, die Nutzer sinnvoll zu schulen und zu sensibilisieren.
@ JotJot, diese Handys erhielten die Lehrpersonen vor gut einem Jahr. Benutzungshinweise hatte es gegeben. Nur wussten viele nach so vielen Monaten nicht mehr, wie – also mit welchem Knopf – das Handy ausgeschaltet werden konnte. Sie hatten es im Laufe der Monate einfach vergessen. Hinzu kam noch, dass einige überlegen mussten, was nun zu tun war. Deshalb ging alles nur zögerlich. Da nun zusätzlich einige Handys keinen Alarm gaben, also praktisch ausfielen, waren nur ein Drittel der Anwesenden am Sammelplatz.
Nun folgte der Katastrophennotruf der Lehrerin, die sich zur Zeit auf der Autobahn befand. Diese löste versehentlich den Amokalarm aus, obwohl sie das Handy nur abstellen wollte. Nun konnten die Lehrer in der Schule sich aussuchen, was richtig war: Amokalarm oder Feueralarm. Dadurch entstand Verwirrung. Die Kollegin auf der Autobahn hätte versuchen müssen anzuhalten, um das Handy richtig bedienen zu können, doch stattdessen hat sie den Fehlalarm ausgelöst.
Die Einweisung für alle war einfach zu lange her. Anscheinend hatte es keine weiteren Übungen mit dem Notfall-Handy gegeben, so dass die wenigsten es noch richtig bedienen konnten. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert, weil es mal wichtig werden könnte. Diese sinnvolle Anschaffung hat sicherlich viel Geld gekostet. Deshalb sollten sich alle bemühen, das Handy richtig zu benutzen.
Bei Amokalarm hätten sich alle Anwesenden hinter Türen verschanzen müssen, während alle bei Feueralarm ins Freie mussten und sich dort an bestimmter Stelle treffen. Wenn nun beide Möglichkeiten möglich waren, mussten sich die Lehrer für eine entscheiden. Das hätte die falsche sein können. Dann wäre es wirklich eine Katastrophe geworden.
Dafür sind doch Übungen da damit im Notfall alles klappt. Selbst die Feuerwehr muss ständig alle ihre Methoden und Möglichkeiten trainieren damit im Ernstfall wirklich alles sitzt. Sicherlich wird diese Übung in der Schule auch ausgewertet und genau wie bei der Feuerwehr wird es auch eine Manöverkritik geben. Das Ergebnis dieser Auswertung kann eigentlich nur sein dass solche Übungen regelmäßig wiederholt werden. Gerade die Lehrer müssten doch am besten wissen dass regelmäßige Übungen immer erforderlich sind.
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