US-Notenbank senkt Zinsen 0,75%

vom 22.01.2008, 14:55 Uhr

Es war ja angedeutet worden, aber ein so dratistischer Zinsschritt ist schon ungewöhnlich.
Von ursprünglich 4,25% wurde der Zins auf nunmehr 3,5% abgesenkt. Eine Senkung war von allen Seiten erwartet worden, da alle Signal der US-Notenbank bereits darauf hinwiesen. So wurde vor einer weiteren Eintrübung am Immobilienmarkt gewarnt, man sprach von schlechteren Zahlen bei den Beschäftigten und immer wieder tauchte das Wort Rezession auf.
Mit diesem gewaltigen Schritt möchte man nun versuchen die US-Wirtschaft am Laufen zu halten und wenigstens ein kleines Wirtschaftswachstum zu erreichen.

Der Leitzins ist deshlab so entscheidend, weil sich zu diesem Zinssatz dieBanken untereinander Geld leihen können oder von der Zentralbank leihen können. Ist dieser Zinssatz niedrig, so erwartet man im Allgemeinen eine höhere Nachfrage der Unternehmen für neue Investitionen, aber auch von den Privathaushalten, was dann in den Konsum fließt.

Sofort nach Bekanntgabe der Entscheidung stieg der Euro deutlich an.
Für einen Euro muss man nun 1,4539 US-Dollar hinlegen, das ist ein Anstieg gegenüber gestern von rund 0,75%.
Das dürfte die Exporte aus der Eurozone weiter erschweren und vor allem den Export aus Deutschland bremsen.

Die Bank of America gab zudem bekannt, dass sie aus der Immobilienkrise Abschreinbungen von über 5 Milliarden US-Dollar vornehmen musste. Damit geraden die Banken weiter unter Druck. Wie es mit der CitiGroup weitergeht wird in den nächsten Stunden wohl bekannt gegeben.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Angesichts der schwer angeschlagenen US Banken und der andauernden Krise war das eigentlich wenig überraschend - überrascht hat mich nur die ungemein starke Absenkung des Leitzinssatzes. Ich hoffe das läuft nicht darauf hinaus dass andere internationale Banken jetzt wieder Geld nachschießen müssen, gerade Europa hat ja schon einiges, bzw. die EZB, "investiert".

Ob die sich androhende Rezession bei den Amis aufzuhalten glaube ich nicht, dazu hat der Krieg die Wirtschaft zu stark geschwächt, also vor allem den BInnenmarkt und den Staatshaushalt ordentlich strapaziert. Die Hypothekenkrise war eigentlich aus meiner Sicht nur noch das i Tüpfelchen, dass das Kartenhaus ins Wanken brachte.

Ich sehe eher darin eine Maßnahme zur Stabilisierung der Banken als zur Stärkung des Binnenmarktes oder für Investitionsschübe, auch wenn sich einige Firmen die billigeren Kredite zu nutze machen werden - wobei dass auch fraglich ist, da die Vorteile immer mit einer zeitlichen Verzögerung weitergegeben werden und ich daher glaube, man will den Banken helfen sich zu sanieren.

Vielleicht hat man ja auch Angst vor einem Kapitalabzug ausländischer Investoren, was eine Rezession erst begünstigen würde, die Saudis und andere sehen das ja mit wenig Begeisterung, wie ihr Kapital momentan "vernichtet" wird.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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