Gerüchteküche kocht über - wie reagieren?
In den letzten Tage geht mir eine Sache durch den Kopf, über die ich gerne eure Meinung hören würde: Frau A ist selbständig, hat einen sehr stressigen Beruf und neigt dazu, sich zusätzlich noch zu viel zuzumuten. Mit der Zeit nimmt sie immer mehr ab, hat ständig schlechte Laune und wird immer fahriger. Irgendwann geht Frau A in Kur, sagt zunächst aber niemandem warum oder wohin. Nachdem diese Kur fast zwei Monate dauert erfährt ihre Bekannte Frau B, dass Frau A unter dem Burn-Out-Syndrom leidet, was nicht verwunderlich ist. Einige Wochen später wird Frau B von Frau C angesprochen, ob sie wisse, warum Frau A in Kur gewesen sei. Frau B antwortet mit dem, was sie weiß und was auch offen gesagt worden war, nämlich dass Frau A unter Burn-Out gelitten habe. Frau C erzählt nun, dass das gar nicht stimme, sondern dass das ganze Dorf wisse und es auch Gesprächsthema sei, dass Frau A im Alkohol-Entzug gewesen sei. Frau A sei schon länger Alkoholikerin, ausschlaggebend für einen Entzug sei gewesen, dass sie einen Autounfall unter Alkohol gehabt hätte.
Frau B, die nichts auf Gerüchte gibt, überlegt sich nun, ob das Gerücht überhaupt einen Hauch von einer Grundlage hat. Sie kommt zu dem Schluss, dass keinerlei Symptome oder Verhaltensweisen von Frau A zu solchen Aussagen passen, ein gewisser Wahrheitsgehalt aber auch nicht ausgeschlossen werden kann. Doch ob nun wahr oder nicht: Alkoholismus ist eine Krankheit und keine Schande und dass im Dorf so getratscht wird, ist für Frau B ein absolutes No-Go. Außerdem handelt es sich ja durchaus um Rufmord, sollte das Gerücht nicht stimmen. Doch was tun? Sollte Frau B Frau A darauf ansprechen und ihr sagen, was über sie geredet wird? Oder sollte sie bei Menschen, die es sicher wissen und Frau A nahe stehen das Thema ansprechen, die Wahrheit herausfinden und diesen überlassen, wie mit den Gerüchten umgegangen wird? Oder sollte sie sich einfach komplett heraus halten und schweigen? Was meint ihr, was würdet ihr tun?
Erst einmal würde ich persönlich behaupten, dass überhaupt nichts tun eigentlich nie eine gute Alternative ist. Man kann immer etwas machen, was dann auch wiederum manchen Leuten gefällt und dann wiederum auch manchen Leuten missfällt. Wirklich jedem Recht machen kann man es meines Erachtens nach sowieso nie im Leben, das ist praktisch schon ein Ding der Unmöglichkeit. Jedoch finde ich es äußerst pikant, was da über Frau A erzählt wird. Was mich nun einmal erst interessieren würde, ist die Frage, ob denn Frau B die Information mit dem Burn-Out-Syndrom von Frau A direkt erhalten hat oder von wem sie diese Information bekommen hat.
Ich denke, dass Frau C sicherlich eine der Dorfdamen ist, die nur auf Gerüchte hören und diese dann auch ohne Weiteres glauben. Demnach denke ich ebenfalls, dass man auf die Aussagen von Frau C und auf die generellen Aussagen, die so alle um den Ort herumschweben, relativ wenig geben kann. Demnach würde ich persönlich einfach mal auf Frau A zugehen. Am besten, man bringt ihr auch gleich noch einen Blumenstrauß und Ähnliches mit in die Klinik und dann wird sich das Ganze schon zum Guten entwickeln. Auf jeden Fall kann ich persönlich sagen, dass es meistens dann doch so war, dass der erste Gedanke der Richtige gewesen ist.
Falls die Frau schon wieder fortgeschritten in ihrer Heilung sein sollte, dann wird sie Frau B sicherlich auch den wahren Grund sagen, wobei ich persönlich eher vermute, dass es sich um ein Burn-Out-Syndrom gehandelt hat. Schließlich, warum sollte man denn freiwillig sagen, dass man ein Burn-Out-Syndrom hat, wenn man eigentlich mit einem überhöhten Alkoholkonsum zu kämpfen hat? Das ergibt meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn, deswegen denke ich, dass die Gerüchteküche in dem geschilderten Fall einfach nur zu Unrecht kocht oder auch überkocht.
Ich mache es immer so, wenn Gerüchte aufkommen, das ich darauf gar nicht reagiere und erst mal abwarte was passiert. Denn oft ist es, sodass viele Leute meinen, sie müssten irgendein Schwachsinn labern damit sie den Tag rumkriegen oder sie machen es mit Absicht um die jenige Person zu schädigen. Meistens legen sich dann die Gerüchte und dann ist alles wieder normal.
Es werden wie gesagt oft Gerüchte verbreitet, die überhaupt nicht stimmen und man sollte besser nichts sagen, da es gut sein kann, dass man es damit nur noch schlimmer macht, als es schon ist. Also ist es wirklich das Beste, darauf nicht zu reagieren und alles ruhen zu lassen. Letzten Endes bekommt man dennoch auf irgendeiner weise die Wahrheit heraus.
kerry3 hat geschrieben:Sollte Frau B Frau A darauf ansprechen und ihr sagen, was über sie geredet wird? Oder sollte sie bei Menschen, die es sicher wissen und Frau A nahe stehen das Thema ansprechen, die Wahrheit herausfinden und diesen überlassen, wie mit den Gerüchten umgegangen wird? Oder sollte sie sich einfach komplett heraus halten und schweigen? Was meint ihr, was würdet ihr tun?
Ich bin eher so ein Mensch, der auf das Gerede von anderen gar kein Wert legt und denen auch nicht so die Bedeutung auferlege, wie sie Tratschtanten es vielleicht gerne hätten, aber wenn Frau A. eine gute Bekannte Frau B. wäre, dann würde ich sie auf jeden Fall darüber informieren, wie die anderen Dorfbewohner oder speziell die Frau C. über sie redet. Ich find es ist schon schlimm, wenn jemand unter Burnout Syndrom leidet, aber das dann andere so oberklug hingehen und überall rumerzählen, Frau A. hätte einen Alkholentzug, das ist ja schon dreist. Es ist einfach unmöglich, wie manche Menschen mit dem Leid anderer umgehen und dann auch noch solche Geschichten erfinden, nur damit man im Dorf wieder etwas zu reden hat.
An Stelle von Frau B, würde ich Frau A. darüber informieren und wenn es nicht stimmen sollte, dann wird Frau A. sich sicherlich auch etwas überlegen, wie sie das mit den anderen Frauen bereinigt oder klärt, denn es ist dann ja wirklich schon eine Art Rufschädigung. Frau C. scheint aber wol so eine Frau zu sein, die immer gerne zu dem bestehendem Gerede im Ort noch einen drauf legen muss, um in den Mittelpunkt zu gelangen. Ich komm micht solchen Menschen gar nicht klar und meide auch gerne den Kontakt mit ihnen.
An Stelle von Frau B würde ich mich zunächst bedeckt halten und mich bei Frau A nur dann äußern, wenn ich das Gefühl hätte dass sie es verkraftet, ich sie damit nicht verletze und nichts ins Rollen bringe, was sich später nicht wieder aufhalten lässt. Frau A würde sicherlich wissen wollen woher Frau B das Gerücht hat – eine Zwickmühle für Frau B und eine Situation, die sich durchaus vermeiden lässt.
Ich würde eher dazu tendieren meine Überzeugung kund zu tun, wenn jemand nochmal mit dem Gerücht an mich herantritt. Sprich: einfach entgegnen, dass ich nicht an diese Alkoholismus-Theorie glaube und ich mir sicher bin, dass es eben wirklich Burn-Out ist (sofern es denn tatsächlich meiner Überzeugung entspricht).
Eine andere Alternative wäre auch die Gerüchtekocher bei Gelegenheit daran zu erinnern, dass es sie nichts angeht und man sich generell erst mal an die eigene Nase fassen sollte bevor man Halbwahrheiten, Gerüchte oder gar Lügen verbreitet. Ein kleiner Hinweis wie „Ich wäre mit solchen Äußerungen vorsichtig“ wirkt manchmal wunder und regt zum Nachdenken an.
Frau B sollte die Sache auf sich beruhen lassen. Denn selbst wenn Frau A wegen Alkoholismus in Kur war, geht es niemanden etwas an. Es obliegt allein Frau A, ob sie über die Gründe ihrer Kur redet und ob sie dann die Wahrheit sagt oder die Sache beschönigt. Sollte an den Gerüchten etwas dran sein, so kann dies Frau A bis zum Rückfall bringen, wenn sie darauf von quasi fremden Leuten angesprochen wird.
Auf der anderen Seite würde Frau B diese Gerüchte noch schüren, wenn sie sich bei anderen Leuten über die wahren Gründe der Kur umhört. Daher sollte sie einfach abwarten und schauen, was von allein an sie herangetragen wird. Und so schnell wie Gerüchte aufkommen, so schnell sind sie auch wieder uninteressant, besonders wenn sich immer weniger Menschen an dem Gerede beteiligen.
Ich gebe auf Gerüchte auch nicht viel. Wie oft habe ich es schon erleben müssen, dass einfach ein Sachverhalt falsch dargestellt wird und später die halbe Stadt über einen redet - natürlich nur hinter vorgehaltener Hand. Wenn mir jemand etwas über eine dritte Person erzählt, schenke ich dem erst mal keinen Glauben. Vor allem dann nicht, wenn ich die dritte Person gut kenne und ich mir das von dieser Person auch nicht vorstellen kann. Ich verstehe generell nicht, was Leute davon haben, wenn sie diese Gerüchte in die Welt setzen, aber das ist auch wieder eine andere Geschichte.
Erzählt mir Jemand etwas über eine gute Bekannte, was ich nicht so ganz glauben kann, dann gehe ich auch offen auf diese zu und frage direkt nach. Ich finde dann schon, dass man wissen wollte, was da über einen getratscht wird. Das mache ich dann aber wirklich nur, wenn ich die Person gut kenne und sie mir nahe steht. Ansonsten halte ich mich in diesen Situationen eher bedeckt und gebe nichts auf das ganze Gerede. Manchmal macht man es dann auch nur noch schlimmer, wenn man sich bei anderen Leuten danach erkundigt. Das ist dann das berühmte Lauffeuer, dass ich rasend schnell ausbreitet. Wenn mir die Person also nicht nahe steht, würde ich es einfach auf sich beruhen lassen. Da möchte ich mich auch ungern einmischen, wenn ich ehrlich bin.
Wenn Frau B eine gute Bekannte von Frau A ist, sollte sie eigentlich gemerkt haben, ob Frau A nun Alkoholikerin ist oder nicht. Alkoholiker können ihr Problem zwar gut verstecken, aber irgendwie merkt man es im Laufe der Zeit doch. Da sie aber scheinbar nichts gemerkt hat, gehe ich davon aus, dass es nur ein Gerücht ist. Als Frau B durch Frau C erfuhr, dass Frau A zur Entziehungskur war, hätte Frau B sofort nachhaken müssen, wer das eigentlich gesagt hat. Wenn Frau A wieder voll gefestigt ist, könnte Frau B ihr von dem Gerücht erzählen, damit sie nicht von anderen aus der Gerüchteküche angesprochen wird.
Ich denke, dass ich mich aus dem Verbreiten, aber auch aus dem Richtigstellen der Gerüchte heraushalten würde, solange ich keine klaren Belege für die entsprechenden Tatsachen habe. Ob nun diese Frau A alkoholkrank war oder ist, ist allerdings ohnehin nicht Sache des Dorfes, also würde ich Belege dafür sicherlich nicht entsprechend weitergeben. Ich bin aber außerdem der Meinung, dass diejenigen, die an diese Gerüchte glauben wollen, davon auch nicht abzubringen sind, wenn man die entsprechenden Belege hat. Insofern würde ich vermutlich das Gespräch mit Frau A suchen und ihr mitteilen, was über sie erzählt wird, damit sie, wenn sie das möchte, die Gelegenheit ergreifen kann, richtig zu stellen, was Sache ist oder eben entsprechend das Weite zu suchen, wenn die Gerüchte sie stören.
Dass diejenigen, die solche Gerüchte verbreiten, sich auch nicht eines Besseren belehren lassen, habe ich übrigens erst kürzlich selbst erfahren. Ich arbeite in einer Rechtsanwaltskanzlei und einer unserer Mandanten ist einer Person aus meinem Umfeld bekannt. Diese Person weiß natürlich nicht, dass betreffender Herr unser Mandant ist, allerdings hat sie häufiger unfreiwilligen Kontakt zu ihm und erzählte neulich jedem, der es nicht hören wollte, dass unser Mandant schon jemanden ermordet, nämlich „abgestochen“ habe. Das stimmt nicht, ich habe den Auszug aus dem Bundeszentralregister gesehen und weiß genau, wegen welcher Vergehen derjenige verurteilt wurde. Es ist kein Totschlag dabei, sondern „lediglich“ eine gefährliche Körperverletzung mit unerlaubtem Waffengebrauch, aber eben nichts, wodurch der Geschädigte getötet worden war. Richtigstellen konnte ich das allerdings nun nicht, weil ich ansonsten hätte sagen müssen, woher ich das weiß, und das darf ich ja nun nicht. Allerdings ist mir beinahe der Kragen geplatzt, weil die Antwort auf meine Frage, woher diese Person, die das Gerücht verbreitete, das denn wissen wolle, lautete, dass ein Polizist, bei dem sie Anzeige gegen unseren Mandanten in einer anderen Angelegenheit erstattet hat, ihr das gesagt habe.
Nun ist es so, dass man sich fragen kann, mit welchem Recht ein Polizist eigentlich weitergeben dürfen sollte, was derjenigen, den man anzeigen will, schon alles auf dem Kerbholz hat und ob ein Polizeibeamter das wohl wirklich tun würde. Ich denke, dass man sich diese Frage recht einfach beantworten kann und schon insofern außer Frage steht, wie viel man dieser Person, die das Gerücht des Totschlags verbreitet, glauben kann oder sollte. Allerdings ändert das leider wiederum doch nichts daran, dass es genügend Menschen gibt, die ihr das durchaus glauben – weil sie es glauben wollen.
Ich würde erst einmal Frau C. den Marsch blasen, da sie scheinbar eine ziemlich hinterlistige Person ist, die eben einfach gerne tratscht und solche Leute kann ich absolut nicht ausstehen. Ich würde das auch immer sagen, wenn ich irgendetwas über dieses angebliche Gerücht hören würde. Frau C. sollte sich mal ein eigenes Leben zulegen, anstatt sich über die Probleme anderer Leute das Maul zu zerreißen. Dann würde ich auch Frau A. darüber informieren, damit diese schon einmal gewarnt ist und notfalls auch gegen Frau C. vorgehen kann, beziehungsweise diese warnen kann, dass das Konsequenzen haben wird, wenn sie weiter einen solchen Quatsch erzählt. Das wirft immerhin ein sehr schlechtes Licht auf Frau A. und ist auch bestimmt nicht gerade förderlich für ihren Beruf.
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