Warum haben Herrenfahrräder diese Mittelstange?
Ich frage mich schon seit meiner Kindheit, warum bei Herrenrädern diese Mittelstange ist und bei Damenrädern nicht. Es ist doch nicht unbedingt üblich, dass Männer schwerer sind wie Frauen, dass diese Mittelstange zur Verstärkung dient. Und wenn ein Mann vom Sattel abrutscht, kann ich mir die Schmerzen, wenn er mit seiner "Männlichkeit" auf diese Stange rutscht schon vorstellen.
Wenn ein Mann mit einem Damenrad fährt, wird er blöd angeschaut und kaum ein männlicher Jugendlicher würde ein Fahrrad ohne Querstrebe kaufen und fahren. Und Damen würden kaum ein Herrenrad fahren. Aber warum wird da so ein Unterschied gemacht? Welche Bedeutung hat diese Stange an Herrenrädern und auch an Rennrädern? Ist diese Mittelstange nicht sogar gefährlicher, als wenn man ein Rad ohne Mittelstange fährt? Man kann doch gar nicht so schnell vom Fahrrad springen, wenn wirklich was passiert.
Hallo!
Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute sehr stark, dass das an der Kleidung von Männern und Frauen liegt. Frauen tragen Röcke (früher immer, heute manchmal) und Männer eben Hosen. Wenn man mit Rock mit einem Fahrrad mit Mittelstange fährt, wird der Rock ja hochgezogen und die Beine sind frei. Ich glaube nicht, dass das früher sehr gut angekommen wäre in der Gesellschaft.
Es hat tatsächlich auch mit dem Thema Kleidung zu tun. Aber auch mit der Stabilität. Ein geschlossenes Dreieck durch die Querstange bei Herrenrädern stabilisiert die einwirkende Kräfteverteilung besser, so dass die einzelnen Stangen auch dünner gebaut werden können, was gerade bei Rennrädern wichtig ist, die ja auch wenig Gewicht haben sollen.
Wie der Vorschreiber schon richtig sagte, liegt es an der Stabilität. Ein stabiles Dreieck, wie man es beim Rahmen eines Herrenfahrrades vorfindet, hat eben den Vorteil, dass es aus weniger Material hergestellt werden kann.
Das Damenrad ohne Mittelstange kam erst viel später und ist eine Entwicklung, die den Rock oder Kleid tragenden Damen zuliebe ohne Mittelstange gebaut wurde. So müssen sie nicht mit dem Bein über die Stange oder den Sattel und vermeiden so ungewollte Einblickmöglichkeiten.
Man hat mit der Mittelstange einfach viel mehr Fahrstabilität. Nicht nur, dass man Material sparen kann, versuche mal ohne Mittelstange im Stehen schnell loszufahren. Das ist ohne die Stabilität der Mittelstange doch wesentlich schwerer und man würde Gefahr laufen zu stürzen.
Aber mit einen Rock zum Beispiel kommt man nur schlecht über die Mittelstange und bei der Fahrt stört der Rock dann auch. Also lässt man die Mittelstange dann halt weg. Zumal Frauen ja oft auch etwas ruhiger fahren als Männer und dabei nicht so sehr auf die Stabilität angewiesen sind.
Ich finde deine Frage total seltsam, da ich den Eindruck habe, dass du die Fahrräder ohne klassische Rahmengeometrie mit horizontalem Oberrohr als eher unübliche Variante empfindest, während die Räder, die du als typische Damenräder kennst, für dich den Normalzustand eines Fahrrades darstellen. Das Gegenteil ist wohl der Fall. Es ist doch logisch, dass ein typischer Herrenrahmen (nennen wir ihn mal so) in der Regel stabiler ist als ein Damenrahmen. Das sieht man ja meistens schon auf den ersten Blick.
Auf ein Fahrrad wirkt ja nicht nur das Gewicht des Fahrers ein, sondern auch Belastungen durch unebene Untergründe und in manchen Fällen auch durch Sprünge, Treppenabfahrten und ähnliches. Fahrräder müssen schon einiges aushalten und bei sehr vielen Fahrrädern wird dabei die klassische Rahmengeometrie gewählt, bei der das Oberrohr horizontal verläuft.
Wenn ein Mann von einem Fahrrad abspringt und sich dabei verletzt, ist er selbst schuld, da er dann wohl ein zu großes Fahrrad gekauft hat. Normalerweise lässt man sich vor dem Fahrradkauf ja von einem kompetenten Menschen vermessen und bestellt dann den passenden Rahmen, den man dann aufbaut oder aufbauen lässt. Selbst bei Rennrädern sollte man mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen können, ohne dass das Oberrohr einen daran hindert oder allzusehr drückt. Bei Mountainbikes mit dieser Rahmengeometrie (die in diesem Bereich seltener geworden ist) sollte der Rahmen natürlich noch kleiner ausfallen.
Die typischen Damenräder stammen aus der Zeit als Frauen noch regelmäßig Röcke getragen haben, mit denen sie über die normalen horizontalen Oberrohre nicht drüberkamen. Mittlerweile hat sich das geändert und die normalen Radklamotten, die man beim Fahren trägt, behindern einen natürlich nicht mehr. Aber selbst wenn man zu den Leuten gehört, die normale Straßenkleidung auf einem Fahrrad tragen, sollte man davon ausgehen, dass heute wohl kaum jemand einen Rock auf einem Fahrrad trägt.
Ich würde niemals einen Damenrahmen fahren und kenne auch niemanden, der einen fährt (auch keine Frauen). Diese Rahmen bekommt man ja auch kaum, meistens nur im unteren Preissegment bei Fahrrädern, die von diesen ganzen Freizeitradlern genutzt werden. Die merken das sowieso nicht, wenn das Fahrrad nicht so verwindungssteif ist wie eines mit einer anderen Rahmengeometrie.
Du schreibst, dass man nicht so gut von einem Herrenrahmen springen kann, falls etwas passiert. Das ist Humbug. Ich habe unter anderem ein Bike mit dieser Rahmengeometrie und kann jederzeit gut absteigen und zudem komme ich auch immer schnell aus den Klick-Pedalen heraus - das dürfte für manche Leute ein größeres Problem darstellen als die Rahmengeometrie. Wenn es mit Fahrrädern Probleme beim Absteigen gibt, dann meistens in diesem Bereich. Von Problemen mit dem Rahmen habe ich noch nie gehört.
Ich würde die Frage eigentlich genau andersherum stellen: warum haben die Damenräder diese Mittelstange nicht? Denn meiner Meinung nach waren die ersten Fahrräder, die erfunden wurden vor vielen Jahren, eher vom heutigen Erscheinungsbild mit dem Herrenrad mit Mittelstange vergleichbar als mit einem Damenfahrrad. Dabei meine ich nun nicht die vom Beginn des 20. Jahrhunderts, sondern viel mehr noch die Vorläufer aus Holz, die z.B. auch noch keine Pedale hatten. Ein Bild, was ich damit meine, könnte ihr euch hier anschauen: Holzfahrrad
Letztlich gibt es diese Mittelstange bei manchen Damenfahrrädern auch, allerdings wurde sie dann deutlich nach unten verlagert. Allerdings bedeutet eine solche hoch angebrachte Mittelstange deutlich mehr Stabilität für die ganze Rahmenkonstruktion. Ich gehe nun mal davon aus, dass die Damenfahrräder damals einfach dem Kleidungsstil der Damen mit Kleidern und Röcken angepasst wurde, denn mit einem Rock auf einem Herrenfahrrad zu fahren ist ja fast unmöglich, wenn man nicht gerade äußerst exhibitionistisch veranlagt ist.
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