Glaubt ihr an die Unschuld von Amanda Knox?

Natürlich ist es schwer als Außenstehender einzuschätzen, ob Amanda Knox und ihr Freund, Raffaele Sollecito, etwas mit dem Mord an Meredith Kercher zu tun haben. Allerdings scheint das Verhalten von Amanda Knox doch ziemlich auffällig nach der Tat gewesen zu sein. Sie wurde einige Tage nach der Tat turtelnd mit ihrem damaligen Freund gesehen und beschuldigte einen unschuldigen die Tat ausgeübt zu haben. Dies ist meiner Meinung schon ein Indiz dafür, dass sie etwas zu verbergen hat und die Schuld einem unschuldigen Dritten zuschieben wollte.

Allerdings finde ich es fatal wie scheinbar seitens der italienischen Spurensicherung und Polizei nach Beweismaterial gesucht wurde. Die Italiener haben wohl hier eine eindeutige Aufklärung des Mordes in Eigenregie verhindert. Auf Grund ihrem Verhalten nach der tat sagt mir mein Gefühl, dass sie was mit dem Mord zu tun haben könnte oder etwas weiß. Allerdings stellt der Mord an einer Freundin für eine junge Person auch eine Ausnahmesituation dar, was ihr damaliges Verhalten auch erklären könnte. Was ist eure Meinung?

Schuldig oder nicht - das wird aller Wahrscheinlichkeit nur sie allein wissen. Wobei noch nicht einmal das gewiss ist, wenn tatsächlich bei der ganzen Sache auch noch Drogen im Spiel waren und die beteiligten Personen tatsächlich in so einem Rausch waren, dass sie sich ehrlich und aufrichtig an die Geschehnisse nicht mehr erinnern können.

Viel interessanter ist natürlich die Frage, wie sie sich als brave Studentin nun dafür verantworten soll, dass sie - unabhängig vom Mordvorwurf - ihre Zeit in Italien eben nicht nur für das Studium aufgebracht hat, sondern offenbar wenig prüde und zurückhaltend hinsichtlich "Körpererfahrungen" vorgegangen sein soll. Es ist ja so, dass sie schon eher den Eindruck der braven, weißen, christlichen, amerikanischen Musterschülerin gibt. Und die Wahrheit erschrickt dann selbst Europäer.

Ob sie schuldig ist oder nicht ist schwierig zu sagen. Ich habe mir jedoch auch einige Gedanken über Ihr Verhalten gemacht. Das sie einen unschuldigen für das Ausüben dieser Tat beschuldigte, zeugt davon, dass sie sich einfach bedroht fühlte und jeden Verdacht von sich wegschieben wollte. Das zeigt aber wiederum, dass sie etwas über den Mord hätte wissen müssen.

Ich denke auch, das nur sie alleine die Wahrheit genau und am besten kennen wird und das wir einfach alle nur hoffen können, das es wirklich an dem ist und sie wirklich nur unschuldig im Gefängnis saß. Es ist dann zwar ein derber Irrtum der Justiz, aber falls sie doch schuldig sein sollte, dann wäre es ein noch viel fatalerer Fehler, das man sie freigelassen hat. Ich kann mir, von ihrem Erscheinungsbild zwar nicht vorstellen, das sie so eine Tat begangen hat, aber man kann den Leuten ja bekanntlich nur vor den Kopf gucken und stille Wasser sind tief.

Glauben? Ich bin verwirrt. Beurteilt man Schuld oder Unschuld jetzt nach dem Prinzip des Glaubens? Ich würde sagen, bei solchen Sachen macht man keine Scherze. Wenn ich schon lese "Engel mit Eisaugen", dann frage ich mich, was das sein soll? Wieso hat die Frau Eisaugen? Auf mich wirkte sie immer traurig, was verständlich ist, aber recht hübsch.

Aber egal. Aus meiner Sicht ist die Frau freigesprochen worden. Da ist es wohl egal, was jemand aus Sympathie oder Antipahtie oder Halbwissen glaubt. Was wollt ihr mehr, als einen Freispruch?