Faulen Arbeitslosen die Gelder streichen!

vom 06.10.2011, 19:42 Uhr

Über solche Klischee-Arbeitslosen ärgere ich mich auch. Fakt ist auch, dass es sie gibt. Dafür muss man kein Hartz-IV-TV schauen, denn aus diesem stammt ja offensichtlich ein Teil des Feindbildes. Ich hatte mal einen Bekannten, der sich auch ganz dummdreist lieber zu hause hingesetzt hat als sich einen Job zu suchen, weil er meinte, dass es sich für ihn nicht lohnen würde, arbeiten zu gehen. Er hätte in einem normalen Job auch nicht so viel mehr verdient als das Geld, das er dank ALG2 ohnehin schon bekommen hat. Somit blieb er dann lieber direkt zu hause, komplett ohne Beschäftigung.

Mir fehlt das Verständnis für Leute, die gesund sind und arbeiten könnten und dies trotzdem nicht wollen. Wenn den Leuten das Einkommen zu niedrig ist, liegt das sehr oft an der mäßigen Ausbildung. Allerdings sind viele dann auch nicht willens, sich weiterzubilden. Auch dafür habe ich null Verständnis. Ich verstehe nicht, warum man als Arbeitsloser nicht einfach noch einen höherwertigen Schulabschluss nachholt, sofern es einem intellektuell möglich wäre. Andere holen Schulabschlüsse parallel zum Job nach (ein Ex-Freund von mir hat dies trotz langer Arbeitszeiten auch hinbekommen) oder studieren sogar in Abendform neben dem Job (auch das habe ich in meinem Umfeld mitbekommen). Da sollte es doch einem Arbeitslosen möglich sein, wenigstens das Abitur nachzuholen. Gerade bei Leuten, die unter 30 und schon seit Jahren arbeitslos sind, kann ich nicht nachvollziehen, wenn diese dann lieber zu hause hocken und nichts tun.

Es sind sicher nicht alle so faul, aber es gibt sie einfach, die faulen Hartz-IV-Empfänger, die das System ausnutzen. Ich wäre auch dafür, dass man den Druck auf manche dieser Leute erhöht, um sie wieder auf die richtige Bahn zu schubsen. Das Problem ist nur, dass man die Spreu sicher nicht so leicht vom Weizen getrennt bekommt. Abgesehen davon kann man die Leute auch leider nicht zwingen, sich besser zu qualifizieren und weiterzubilden, selbst wenn die Chancen auf dem Arbeitsmarkt dadurch steigen würden.

Du musst dir noch einiges an Klischeedenken abgewöhnen und anerkennen, dass der Schrott, den du dir in der Glotze ansiehst, nicht repräsentativ ist, vor allem nicht auf den Privatsendern. Ansonsten gibt es die Problemfälle natürlich und gegen diese habe auch ich etwas.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mal eine paar konsequente Frage: Wenn ihr also in eurer Welt den Menschen die - aus Faulheit, Verzweiflung, Dummheit, Lebenseinstellung oder warum auch immer - nicht selber für ihren Lebensunterhalt sorgen, die Gelder streicht, wie weit geht denn das eigentlich und welche weiteren Folgen seht ihr für diese Leute vor? Wo leben und landen die? Wovon leben die? Und gibt es ein zurück? Berechtigte Fragen, schließlich handelt es sich um Menschen.

Und ich wüsste immer noch mal gerne, wie ihr das Bild des dicken, faulen, passiven Arbeitslosen durch etwas mehr belegt, als durch einen, den ihr kennt und durch RTL II und weil man das ja immer so hört. Wie schwerwiegend ist das Problem wirklich? Wenn es sich dabei nur um wenige einstellige Prozente handelt (und das zeigen viele Zahlen und Aussagen der letzten Jahre), dann verbietet sich jede Verallgemeinerung und vor allem sollte man sich dann auch mal auf andere Probleme konzentrieren, die für unsere Volkswirtschaft schädlicher sind. Aber bitte: Legt mir doch bitte wenigstens eine Andeutung von Zahlen hin.

Wie steht ihr eigentlich zu Unternehmen, die Menschen zu Löhnen beschäftigen, von denen man bei 8-stündiger Arbeit nicht leben kann und wo die Beschäftigten darauf angewiesen sind, zusätzliche Hilfe zu beantragen, um überleben zu können? Haben diese Unternehmen für euch einen ähnlichen "Schmarotzerfaktor", wie die faulen Hartz-IV Empfänger? Welche "Regularien" seht ihr für solche Unternehmen vor?

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@ Richtlinie2: Ich habe hier mal einen Auszug aus einer Studie des Spiegels:

Tolldreiste Geschichten über "Faulpelze" und "Sozialparasiten" wissen die Personalchefs vieler Unternehmen gleich im Dutzend zu erzählen. Ein Stellungssuchender in Nordrhein-Westfalen ritt bei dem Unternehmen vor, zu dem ihn das Arbeitsamt geschickt hatte. Vom Pferd herab reichte er dem Firmenchef, der gerade das Werk betrat, das Formular des Arbeitsamtes. Dann trabte er, mit dem unterschriebenen Formular und natürlich ohne Job, wieder davon.

In Frankfurt berief sich ein arbeitsloser Möbelträger auf Platzangst in der Fabrik. Ein Jungarbeiter kündigte an, er werde morgens nicht pünktlich antreten, müsse dafür aber abends früher gehen.

In Hamburg wunderte sich eine Vermittlerin über die ständige Zurückweisung einer als tüchtig bekannten Sekretärin -- bis sie deren Bewerbungsschreiben zu Gesicht bekam: Die Schreibdame hatte den Brief absichtlich mit Fehlern gespickt.

Wer die Praktiker hört, der muß zu dem Schluß kommen, daß unter den deutschen Arbeitslosen sehr viele Faulpelze und Drückeberger seien. Und ganz falsch ist dieser Schluß wohl nicht, daran ändert weder der Hinweis auf das schwere Los echter Stellungssuchender etwas, noch die Erkenntnis, daß die Zahl der schwarzen Schafe nicht exakt zu ermitteln ist.


Und ich sage es nochmal: Ich verallgemeinere das Klischee nicht. Ich habe bereits erwähnt, dass ich Leute, die den Willen zu arbeiten haben, nicht an die Wand nagele. Ich möchte hier nur deutlich machen, dass es schon einige Leute gibt, die nur einfach zu faul zum arbeiten sind! Es sind nicht alle, aber sicherlich ein beträchtlicher Teil. Ich hoffe ich konnte dir mal ein wenig die Augen öffnen und hoffe du hast jetzt endlich den Sinn meines Anliegens verstanden.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Anmerkung am Rande. Einen höheren Schulabschluss nachholen während man Leistungen aus dem Hartz 4 Topf bezieht, geht aufgrund der Gesetzeslage nicht. Das wird nur in absoluten Ausnahmefällen überhaupt bewilligt. Und da muss man echt Jahre für Arbeitslos sein und die Kosten für die Ämter sehr gering sein. Ansonsten muss man dem Arbeitsmarkt jederzeit zur Verfügung stehen. Beziehungsweise auch den Ämtern jederzeit zur Verfügung stehen.

@ Richlinie2 oder eher den Punkte die du so ansprichst.

Wie steht ihr eigentlich zu Unternehmen, die Menschen zu Löhnen beschäftigen, von denen man bei 8-stündiger Arbeit nicht leben kann und wo die Beschäftigten darauf angewiesen sind, zusätzliche Hilfe zu beantragen, um überleben zu können?

Zu dem Punkt werden dir die meisten hier sagen, ist doch egal was man verdient Hauptsache man geht arbeiten und liegt dem Staat nicht ganz auf der Tasche. Damit der Mensch beschäftigt ist und so weiter. Ich befürchte aber, wenn es immer mehr Menschen gibt, die für einen Hungerlohn arbeiten gehen und dazu noch Sozialleistungen beziehen müssen, ist das für die Arbeitgeber eher ein Anreiz die Löhne immer mehr zu senken. Irgendjemand wird den Job schon machen, um nicht als Sozialschmarotzer beschimpft zu werden.

Auf der anderen Seite werden natürlich Arbeitgeber die sehr wenig Gehalt zahlen auch nicht gerne gesehen. Aber scheinbar ist es schlimmer, wenn ein Mensch nicht mit dem Gehalt leben kann, als wenn der Arbeitgeber halt Jobs zu Dumpinglöhnen anbietet. So scheint es mir zumindest. Da ja auch immer wieder Mindestlöhne gefordert werden. Ich persönlich halte 15 Euro an sich auch für übertrieben. Aber der Lohn sollte bei einer Vollzeitstelle von etwa 170 Stunden im Monat doch schon ein ganzes Stück höher als Hartz 4 sein. Bei den meisten Menschen fallen ja auch mehr Kosten an wenn sie arbeiten gehen.

Die These was wäre wenn man allen die Leistungen streicht etc., möchte ich nicht näher verfolgen. Mir tun sich da ganz andere Gedanken auf. Ich versuche es mal an fiktiven Zahlen fest zu machen. Nehmen wir mal rein fiktiv an Amt A hat 100 Hartz 4 Empfänger. Außer dem was sie an finanziellen Mitteln für Miete, Heizkosten und Regelsatz bezahlen, stehen dem Amt A 10000 Euro im Jahr zur Verfügung, damit die 100 Empfänger wieder dem Arbeitsmarkt zugeführt werden können. Von den 100 Empfängern sind Von den 100 Menschen sind 10 überhaupt nicht arbeitsfähig. Das kann auch ärztlich bestätigt werden. Die Hälfte prügelt man dann erst noch zum Amtsarzt und steckt sie in Maßnahmen, damit man sie eventuell doch noch auf den Arbeitsmarkt bekommt. Amtsarzt kostet Geld, die Maßnahmen kosten Geld- das Geld fehlt schon mal von den genannten fiktiven 10000 Euro. Dazu kommt der Aufwand für die Angestellten von Amt A. Die kosten ja schließlich auch Geld.

Von den weiteren sind 10 alleinerziehende Mütter mit Kinder unter drei Jahren. Ein Arbeitsplatz zu den Zeiten, zu denen die Betreuung der Kinder gesichert ist, ist nicht zu finden. Nun zahlt das Amt halt die Betreuung. Auch die Kosten gehen von den 10000 Euro weg.

Weitere 30 Menschen bewerben sich fleißig. Legen auch alles vor, die Angestellten haben kaum Arbeit mit ihnen. Das einzige was sie machen, Stellenangebote, so weit vorhanden, an die Leute zu schicken und eine Bewerbungskosten Pauschale zahlen. Was im Vergleich zu den oben genannten dann doch relativ wenig Kosten von den 10000 Euro verursacht.

Weitere 20 sind eindeutig nicht qualifiziert genug. Deshalb sollen sie an verschiedenen Maßnahmen teilnehmen. Die Hälfte macht das auch fleißig und fragt auch selber nach und bemüht sich. Die andere Hälfte ist selbst für diese Maßnahmen nicht wirklich geeignet, weil entweder Grundkenntnisse fehlen oder sie einfach nicht zuverlässig genug sind und die Termine ständig verschusseln. Hier muss das Amt A auch mehr aktiv werden. Kostet Zeit und Geld. Die ebenfalls von den 10000 Euro abgehen.

Weitere 10 sind einfach zu alt. Leider können sie noch keine Rente beantragen. Auch hier wird Geld in Maßnahmen etc. investiert, was zum Teil sinnlos ist, da die Arbeitgeber vor Ort nur jüngere Mitarbeiter wollen.

Weitere 10 Leute haben einen Minijob. Die kosten das Amt zwar weniger. Trotzdem versucht das Amt A natürlich die Leute in einen Vollzeitjob unterzubringen. Die Leute bekommen ständig Jobangebote zugeschickt, sollen sich bewerben etc. und sollen teilweise dann auch noch zu Maßnahmen gehen, die in den Zeiten stattfinden, in denen sie an sich in ihrem Minijob arbeiten. Daraufhin wird die Hälfte der Leute wieder entlassen. Ergebnis es entstehen wieder mehr Kosten für Amt A. Zuzüglich zu den Kosten die schon investiert wurden.

Die restlichen 10 Leute haben keinen Bock zum Arbeiten. Zugeben würden sie das nie. Sie machen zwar fast alles was Amt A ihnen sagt. Verursachen aber enorme Kosten. Man steckt sie in Maßnahmen, die alles andere als sinnvoll sind. Die Kosten dafür fehlen dann natürlich bei denen, die halt gerne was machen würden. Der Schriftverkehr zwischen den 10 Leuten und dem Amt A ist enorm und nimmt enorm viel Zeit in Anspruch etc.pp.

Frage: Würde man sich die Arbeit und vor allem die Kosten bei den Gruppen sparen, die eh kaum eine Chance haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt in absehbarer Zeit Fuß zu fassen, wäre mehr Geld für die übrig, die wirklich arbeiten können und das vor allem auch wollen. Dann wäre mehr Geld für Fortbildungen drin, die zur Zeit kaum möglich sind, weil einfach kein Geld da ist.

Ich fände es sinnvoller bei so Leute, die halt sagen, nein ich möchte an sich nicht arbeiten, weniger Geld auszuzahlen. Also von vorne herein sagen: Wer nicht arbeiten möchte, der bekommt vom Staat Betrag X. Der niedriger als der Hartz 4 Satz ist. Wobei man eventuell den Hartz 4 Satz dann für die, die wirklich arbeiten wollen, ein wenig erhöhen sollte. Dann aber auch strikt sagen, Schwarzarbeit etc. wird härter bestraft als bisher. Wenn ihr keinen Bock auf Arbeit habt, müsst ihr mit dem auskommen, was wir euch geben. Im Gegenzug dazu, haben wir weniger Kosten und weniger Arbeit (die ja ebenfalls Kosten verursacht) mit euch. Wäre definitiv kostengünstiger für den Staat und die Steuerzahler. Das Geld das man damit einspart kann man dann auch denen zur Verfügung stellen, die sich wirklich bemühen und zum Beispiel Fortbildungen etc. finanzieren, die zur Zeit finanziell einfach nicht drin sind.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



iCandy hat geschrieben:@ Richtlinie2: Ich habe hier mal einen Auszug aus einer Studie des Spiegels:

Das versuchst du jetzt nicht ernsthaft? Ich würde es in der Tat einen tolldreisten Versuch nennen, ganz im Sinne des von dir zitierten Textes. Du schiebst uns und mir klammheimlich einen - und nun aufgemerkt - 33 Jahre alten Artikel aus dem Spiegel und ziemlich willkürlich herausgesuchten Zeilen unter, um deine These zu belegen? Findest du nicht, die nicht unwesentliche Kleinigkeit, dass der Artikel von 1978 stammt, hättest du erwähnen sollen; von einem Link mal ganz abgesehen? Soll das ein Witz sein? Auch der von dir zitierte Text (Zitate sind hier übrigens so nicht zulässig), ist zwar rührselig, aber versucht im Stil der Bild-Zeitung anhand eines einzelnen Beispiels dieses als pars pro toto gelten zu lassen. Ich sage nur: Florida-Rolf.

Abgesehen von der Absurdität, einen so alten Artikel heranzuziehen, möchte ich trotzdem auf den Text ganz kurz eingehen. Hättest du den Artikel (nicht "Studie") richtig gelesen, hättest du ein paar unwesentliche Kleinigkeiten gefunden. Nämlich z. B., dass Minister Ehrenberg damals gesagt hatte, dass die Zahl der eventuellen Drückeberger viel kleiner sei, als die Zahl derer, die bei der Steuererklärung beschei*en. Es gab damals eine Aussage von Infratest, wonach der Anteil der Drückeberger überhaupt nicht genau zu beziffern sei. Man schätzte aber die Größenordnung auf etwa zehn Prozent. Die Problematik der Ermittlung und die spezielle Problematik der damaligen Zeit wird im Text dann noch erläutert, hat aber mit der heutigen Situation nur sehr bedingt zu tun.

Vor allem - und das ist die Ironie - ging es in dem ganzen Spiegeltext darum, dass man ja gerade in Frage stellte, dass es tatsächlich so viele Drückeberger gäbe. Deshalb auch das Fragezeichen im Titel. Und schon in den ersten Zeilen konstatiert man, dass die Wirklichkeit nicht so düster sei, wie die Statistik es scheinen lasse.

iCandy hat geschrieben:Und ich sage es nochmal: Ich verallgemeinere das Klischee nicht. [...] Ich möchte hier nur deutlich machen, dass es schon einige Leute gibt, die nur einfach zu faul zum arbeiten sind! Es sind nicht alle, aber sicherlich ein beträchtlicher Teil.

Dieser misslungene Versuch war nichts weiter, als eine Verallgemeinerung. Ja, es gibt diese Menschen. Alle veröffentlichten Zahlen, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, blieben allerdings bei weit unter 10%. Aber selbst die gestehe ich dir noch zu. Die Wahrheit mag bei 3-10% liegen. Das mag schlimm sein und ich denke ohnehin nicht, dass man bei den Leuten mit Zwang weiter kommt, aber in der Summe halte ich den Schaden für die Volkswirtschaft aus dieser Gruppe heraus für relativ gering. Jedenfalls nicht für "beträchtlich".

Und man kann die Sache auch mal so sehen: Da sind ja noch weitere ca. 90-97% Arbeitslose, die arbeiten wollen, aber eben keinen Job bekommen. Was würde es ändern, wenn die 3-10% nun aktiv werden würden? Die Willigen bekommen ja schon keinen Job, wieso sollten das nun plötzlich die 3-10%? Natürlich würde das in Einzelfällen und vor allem für die einzelne Person schon etwas ändern, was ich aber mit dieser Art der Darstellung sagen möchte: Die oft betriebene Verallgemeinerung hat kaum Hand und Fuß und es gibt wichtigere Probleme, um die wir uns kümmern sollten.

iCandy hat geschrieben:Ich hoffe ich konnte dir mal ein wenig die Augen öffnen[...]

Ich glaube, das war eher nicht der Fall. Ich hoffe aber, ich konnte den anderen die Augen öffnen, auf welch seltsame Art hier manchmal argumentiert wird.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


LittleSister hat geschrieben:Anmerkung am Rande. Einen höheren Schulabschluss nachholen während man Leistungen aus dem Hartz 4 Topf bezieht, geht aufgrund der Gesetzeslage nicht. Das wird nur in absoluten Ausnahmefällen überhaupt bewilligt. Und da muss man echt Jahre für Arbeitslos sein und die Kosten für die Ämter sehr gering sein. Ansonsten muss man dem Arbeitsmarkt jederzeit zur Verfügung stehen. Beziehungsweise auch den Ämtern jederzeit zur Verfügung stehen.

Schon richtig, aber hast du schon einmal ein Amt erlebt, das nach 18 Uhr noch offen hatte oder auch seine Arbeitslosen angerufen oder aufgesucht hat? Ich jedenfalls noch nicht, und die Abendschulen fangen um diese Zeit an. Somit steht es auch in keinem Konflikt mit der Klausel, dass man dem Arbeitsmarkt oder den Ämtern jederzeit zur Verfügung steht. Wie ich auch geschrieben habe, sind diese Möglichkeiten in einigen Bundesländern auch kostenlos, dass den Ämtern dann keine zusätzlichen Kosten anfallen. Dazu muss man auch nicht Jahrelang Arbeitslos sein, sondern sich einfach mal aufraffen, informieren und hartnäckig bleiben denn es kann gut sein, dass man beim ersten mal ankommen mit einem solchen Anliegen weggeschickt wird. Legt man gegen die Ablehnung Widerspruch ein, dann wird das ganze nochmals geprüft werden und dann kommen auch die Ämter zu dem Schluss, dass es sinnig wäre jemanden der gewillt ist sich zu Qualifizieren, was sie selbst nichts kostet, zu unterstützen sofern es sich wie gesagt um eine Abendschule handelt - so jemand studiert im übrigen mit mir gerade im Abendstudium BWL. Bei anderen Schulmodellen die es dazu gibt, besteht nun mal der Konflikt zudem diese auch nicht immer kostenlos sind.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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