Kind meines Chefs macht nur Ärger
Ich arbeite seit Juli wieder im Büro. Mir macht die Arbeit an sich sehr viel Spaß. Ich habe den Beruf damals gelernt mit Freude und daher wollte ich unbedingt aus dem Einzelhandel raus, wieder ins Büro. Da ich nur halbtags (morgens) arbeite, habe ich mittags mehr Zeit für meinen Sohn.
Jedoch gehe ich momentan nicht allzu gerne arbeiten, da mich die Kinder des Chefs sehr stören. Mein Chef und deren Lebensgefährtin sind Türken. Damit habe ich kein Problem. Sie haben 4 Kinder (ein Baby, 2 etwas größere, die die Schule und Kindergarten besuchen und ein Kleinkind im Alter von 3-4 Jahren das den ganzen Tag daheim ist. Das Büro ist mit dem Privathaus durch einen Hof verbunden, d.h. die Kinder spielen auch im Hof. Das ist ja auch noch normal. Mein Chef ist sehr oft auswärts unterwegs, auf Baustellen und bei Firmen und daher sehr selten im Büro oder zu hause. Jedoch stören mich die Kinder in dieser Zeit massiv. Sie kommen ins Büro und stellen immer etwas an oder versuchen es. Meistens ist es nur der Kleine, der den ganzen Tag zu hause im Hof alleine spielt. Er und das Baby sind die Kinder meines Chefs, die anderen beiden aus einer anderen Beziehung. Diese beiden benehmen sich auch, nur der Kleine eben nicht.
Er kommt ins Büro, geht in die Küche, nimmt dort Sachen mit oder malt auf Tischen herum, spielt am Drucker herum oder an den Elektrogeräten die hier stehen (Bildschirme, PC´s, Drucker). Wenn ich nicht desöfteren eingreifen würde, wüsste ich nicht, was schon passiert wäre, denn er spielt an den Kabeln rum, steckt sie rein- und raus oder an den Steckdosenleisten die auf den Tischen stehen. Da ich nicht möchte, das dem Kleinen was passiert, schicke ich ihn immer wieder aus dem Büro. Wenn mein Chef da ist, ist der Kleine auch hier im Büro und versucht Sachen anzustellen, jedoch schaut dann mein Chef nach ihm und ich mache meine Arbeit hier. Denn laut ihm übernimmt die Kinderarbeit seine Frau, deswegen konnte sie die Büroarbeit nicht mehr ausüben.
Die Frau hat außerdem noch eine Kinderfrau, die tagtäglich kommt und sie unterstützt bei den 4 Kindern, denn sonst würde sie es nicht schaffen. Jedoch bleibt wohl der Kleine desöfteren auf der Strecke. Was ich so mitbekommen habe, geht er ja nicht in den Kindergarten, weil es anscheinend keine freien Plätze hier gibt. Ein ehemaliger Mitarbeiter hat ihm deswegen und wegen den o.g. Problemen das Jugendamt auf den Hals gehetzt. Diese sind natürlich gekommen und haben sich die Sachen angeschaut und kümmern sich nun drum, das der Junge einen Kindergartenplatz bekommt. 2x waren sie da laut meines Wissens. Diese Tage war alles friedlich hier und die Kinder waren immer beschäftigt, aber nun eben wieder nicht.
Mit der Frau kann man nicht wirklich reden. Sie kommt ab und an zu mal und meckert, wenn irgendwelche Fehler entstanden sind, die sie nichts angehen, denn ihr Mann ist mein Chef und nicht sie, aber das wars dann auch. Sonst sagt man sich nur "Hallo" und "Tschüss". Habe mit ihr nicht viel am Hut. Es ist auch nicht so das das Kind ständig hier im Büro ist, aber 2-4x in der Zeit von 08. - 12 Uhr ist das schon der Fall.
Was würdet ihr in so einem Fall tun? Wie würdet ihr handeln? Das weiter so anschauen oder sogar wegschauen?
Kannst du denn nicht mal direkt mit deinem Chef reden und ihm erzählen, was so mit seinem Sohn abläuft, wenn er nicht da ist? Vielleicht kann er mit seiner Frau reden, dass sie dafür sorgt, dass der Sohn nicht mehr ins Büro kommt, wenn sein Vater eben geschäftlich unterwegs ist. Es kann ja nicht deine Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass der Kleine keinen Mist anstellt. Du hast schließlich dort deine Arbeit zu erledigen und bist nicht für die Kinder zuständig.
Ich würde das beim Chef mal ansprechen. Wenn seine Frau so unfreundlich und abweisend zu dir ist, würde ich sie nicht darauf ansprechen. Das sollte dann lieber ihr Mann mit ihr klären und dich da eher raushalten.
Gerade ist die Frau im Büro hier vor einem PC und der kleine Junge ist auch dabei und stellt wieder Dinge an (drückt auf Knöpfe, spielt an den Monitorkabeln herum) und sie macht nichts. Sie sitzt seelenruhig vor dem PC und tippt.
Ich halte mich da gerade auch gezielt heraus, denn es ist ihre Aufgabe sich um ihre Kinder zu kümmern. Ihre Kinderfrau ist wohl gerade nicht da und das Baby schläft im Privathaus vorne, sodass sie die Zeit wohl nutzt hier zu sein vor dem PC.
Mein Chef weiß wie er ist, also sein Sohn. Er muss auch immer schauen, wenn er hier ist, das er nix anstellt und immer hinter her sein. Jedoch auf die Druckerknöpfe drücken u.a. lässt er ihn machen. Jedoch kann so was eben auch gefährlich werden, wenn die Hände dahin geraten wo sie nicht hin sollen. Sehe das irgendwie nicht so locker wie diese Familie hier.
Du solltest am besten einmal tief durchatmen und dich dann gegenüber dem Kurzen behaupten. So mag zwar die Sache der Kindererziehung Sache der Ehefrau, bzw. der Kindfrau sein, doch solange du dich nicht äußerst, wird sich an den vorhandenen Tatsachen nichts ändern. Ich denke auch es sollte in deinem Ermessen liegen, dem Jungen mal auszuschimpfen, wenn er wieder etwas anstellt, was dich ebenfalls stört.
In der Situation, die Du hier gerade schilderst, dass die Ehefrau Deines Chefs an einem PC in Deinem Büro sitzt und ihr Sohn währenddessen irgendwelche Faxen macht, hätte ich sie wohl darauf hingewiesen und aufgefordert, sich zu kümmern. Hätte sie das abgelehnt, so wäre mein Gespräch mit dem Chef selbst, das ich auf jeden Fall führen würde, entsprechend erweitert ausgefallen. Ich bin nämlich, wie Nelchen, dafür, dass Du das direkte Gespräch mit Deinem Chef suchst und ihm sagst, weshalb Dir die Arbeit nicht ungestört möglich ist, wenn Du Dich nebenher darum kümmern musst, dass sein kleiner Sohn nicht die halbe Bude auf den Kopf stellt und vor allem sich selbst damit in Gefahr bringt.
Ich erinnere mich auch daran, dass Du hier erst vor kurzem darüber berichtet hast, dass Du mit Deiner Arbeit nicht sonderlich zufrieden bist, wohl vor allem aufgrund des Verhältnisses zwischen Dir und Deinem Chef, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Nach dem Bild, das Du bisher von Deiner Arbeitssituation vermittelt hast, bist Du jedenfalls nicht ganz glücklich mit der Gesamtsituation und ich denke, dass dieser Faktor des unfreiwilligen Kinderhütens nur noch erschwerend hinzukommt. Such also das Gespräch mit Deinem Vorgesetzten und teile ihm mit, was vor sich geht, damit er diesen Zustand abstellen kann, anders wird es wohl keinen großen Sinn machen.
Seine Frau kannst Du unabhängig davon allerdings trotzdem auffordern, ihren Sohn daran zu hindern, Dich an Deiner Arbeit zu hindern. Und wenn Dir alle beide blöd kommen und meinen, dass es Dich nichts angeht, dann geht es Dich eben nichts an. Zieht der Junge irgendwelche Stecker irgendwo raus, kannst Du ja ein Auge darauf haben, dass er sich nicht ernsthaft selbst in Gefahr bringt. Sorgt er dafür, dass etwas kaputt geht, dann lernen es die Eltern vielleicht auf diese Weise. So richtig viel von Erziehung scheinen sie jedenfalls weder zu verstehen noch zu halten, weshalb ich meine, dass sie möglicherweise wirklich erst merken müssen, dass es keine gute Idee ist, den Kleinen im Büro herumrennen zu lassen und sich nicht weiter darum zu kümmern, was er anstellen kann, wenn er will. Wollen tut er ja offenbar, das arme Kind. Aber es sind wohl die Eltern, denen klar werden muss, dass das ein unhaltbarer Zustand ist. Und wenn Du mit Gesprächen nicht an sie herankommen kannst, dann kannst Du in letzter Konsequenz versuchen, sie eben erleben zu lassen, was die Folgen sein können. Nur, wie gesagt: ich würde darauf achten, dass der Junge sich nicht verletzen kann, so viel Verantwortungsgefühl hätte ich für das Kind wohl allemal.
Ich bin ja schon etwas entgeistert SybeX, warum erwähnst Du denn in aller Ausführlichkeit die familiäre Situation, wenn es für Dich eigentlich keine Rolle spielt? Sicher in anderen Kulturen auch andere Verhaltensweisen üblich. Allerdings kann man doch nicht alles darauf schieben. Für mich hört sich das eher so an, als würde der Kleine seine Grenzen austesten. Er tut Dinge, die er bei seinem Vater zum großen Teil nicht darf eben bei Dir, SybeX, oder seiner Mutter und keiner tut etwas dagegen. Da muss man sich doch nicht wundern, wenn es immer so weiter geht.
Sicher muss man als Angestellter nicht die Kinder seines Arbeitgebers erziehen. Aber im eigenen Interesse sollte man doch Grenzen setzen um die übertragenen Aufgaben vernünftig abarbeiten zu können. Das hat dann im weitesten Sinne auch etwas mit Erziehung zu tun, aber ist doch eher auch eine Frage der Organisation.
Bei seinem Vater ist der Kleine genauso, jedoch lässt er vieles durch gehen. Er lässt ihn an den Kabeln des Monitors spielen oder an der Steckdosenleiste Stecken rein- und rausstecken. Erst am Donnerstag lies die Mutter den Kleinen bevor sie ging bei mir. Er saß am PC gegenüber und klickte freudig bei Youtube umher, sodass irgendwelche Videos geöffnet wurden, die er sich anschaute. Was alles so lief, kann ich nicht sagen, denn ich habe meine Aufgaben, die ich bekam bearbeitet. Verstehe nur nicht, wie man sein Kind vor den PC setzen kann und ihn ohne weiteres im Internet herum klicken lassen kann. Irgendwann hatte auch ich Feierabend und nahm den Kleinen mit nach vorne und brachte ihn ins Elternhaus zurück, denn alleine lasse ich den Kleinen sicherlich nicht hier im Büro.
Da es heute regnet, werde ich keinen der Kinder zu Gesicht bekommen. Ungewohnt, aber schön ruhig.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich in der Praxis mich wahrscheinlich einfach heraus halten würde. Es kommt meiner Meinung nach aber sehr auf das Verhältnis zu deinem Chef an und wie der so drauf ist. Theoretisch bin ich natürlich der Meinung, dass du das mit ihm besprechen solltest und dem Sohn gegenüber vielleicht etwas konsequenter sein solltest, falls dein Chef das dann genehmigt. Aber das würde ich nur machen, wenn ihr ein gutes Verhältnis habt und der Chef auch jemand ist, mit dem man sich unterhalten kann und der dann nicht gleich durch dreht, dass dich das eigentlich nichts angeht.
Wenn das aber so ist, dass er sich eigentlich nicht rein reden lässt, dann würde ich den Sohn einfach ignorieren und ihn machen lassen. Du bist im Büro angestellt und kein Kindermädchen und wer weiß, was das für Konsequenzen hat, wenn du dich da gezielt einmischst. Da wäre mir mein Job wirklich wichtiger und ich würde da keinen Streit und eine eventuelle Kündigung riskieren. Die Erziehung sollte ja eigentlich Sache der Eltern sein und bevor ich meinen Job verliere, halte ich mich da besser raus.
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