Kurze Leerzeiten im Lebenslauf unter den Tisch kehren?
Wie sieht es bei kurzen Leerzeiten in einem Lebenslauf aus? Muss man, wenn man einen Monat arbeitssuchend war oder 3 Wochen, diese Zeit im lebenslauf angeben oder sollte man sie vielleicht sogar unter den Tisch kehren? Wird da akribisch drauf geachtet oder macht es sich besser im Lebenslauf, wenn man "arbeitslos" angibt? Wäre es möglich, dass man den Grund für die Arbeitslosigkeit angibt oder warum man in der Zeit keine Arbeit gefunden hat? Beispielsweise, wenn man die Ausbildung fertig hat und dann einen großen Umzug in ein anderes Bundesland geplant und ausgeführt hat, konnte man kaum die 3 Wochen noch Arbeit suchen und alles planen.
Wie kann man am besten solche Leerzeiten in einem Lebenslauf verpacken? Wie sieht es für den potentiellen Chef am besten aus und wie steht man vor dem potentiellen Chef am besten? Wie würdet ihr es machen?
Normalerweise gibt man im Lebenslauf ja ohnehin keine auf den Tag genauen Daten an, sondern nur Jahres- und Monatsangaben. D.h. man würde z.B. schreiben "09/2010 - 03/2011 Tätigkeit als X bei Firma Y". Wenn man das so macht, dann sind drei Wochen Arbeitslosigkeit ja gar nicht sichtbar.
Ich finde zu viel Ehrlichkeit und zu genaue Angaben bei Lebensläufen generell unnötig, weil es ja ein Instrument ist, um sich selbst positiv darzustellen. Das ist auch die Sichtweise, die einem bei Bewerbungstrainings vermittelt wird. Und da ich heute selbst oft die Bewerbungen andere lese, stößt es mir immer sauer auf, wenn jemand dort wirklich explizit hineinschreibt, wann er arbeitslos war. Normalerweise würde man das kaschieren oder einfach nicht erwähnen, was da war und den Zeitraum unbenannt lassen.
Es ist nahezu üblich, Leerzeiten unter den Tisch fallen zu lassen und wenn dann trotzdem jemand solche Leerzeiten angibt, dann wirkt da so als würde derjenige sich nicht mit den üblichen Normen der Lebenslaufgestaltung auskennen und unfähig sein, sich positiv darzustellen.
Ich kann Dir also nur raten, die paar Wochen nicht zu erwähnen, auch nicht zu begründen und Deinen Lebenslauf so zu schreiben, dass man das nicht sieht.
Ich würde es so wie Zitronengras sehen. Wenn es wirklich nur eine kurze Arbeitslosigkeit von wenigen Wochen ist, wie die von dir genannten drei Wochen, dann gibt man eben einfach nur das jeweilige Monat an. So ist der Lebenslauf lückenlos, obwohl eben kurz eine Arbeitslosigkeit dazwischen war. Ich gebe aber in Lebensläufen generell nur Monatsangaben und keine Tagesangaben an.
Niemand wird Dir eine Arbeitslosigkeit übel nehmen, sofern diese nur wenige Monate und nicht zum Beispiel 1-2 Jahre gedauert hat. Sollte dieses der Fall sein, hast Du bessere Chancen, wenn Du zum Beispiel angibst, dass Du in der Zeit selbstständig gewesen bist. Das ist ja nicht mal gelogen, Du hast Dich selbstständig angezogen, warst selbstständig einkaufen, etc. Ich kann Dir sagen, dass die meisten Lebensläufe heutzutage zumindest etwas "frisiert" sind. Was man auf keinen Fall machen sollte, ist irgendwelche Urkunden fälschen, das ist strafbar. Aber in einer Bewerbung sollte man sich selber auch gut verkaufen zu können und ich finde da spricht nichts dagegen, etwas zu flunkern.
@Der Mati: Also in einen Lebenslauf zu schreiben, dass man "selbständig" tätig war, anstatt eine längere Arbeitslosigkeit anzugeben, halte ich nicht für sehr sinnvoll! Da braucht dann im Fall der Fälle nur jemand beim Vorstellungsgespräch nachfragen, was man als Selbständiger gemacht hat und wenn du dann antwortest, dass du dich selbständig angezogen hast und so weiter, dann fürchte ich, dass das nicht allzu positiv ankommen wird.
Kurze Arbeitslosenzeiten kann man wie gesagt recht gut mit Monatsangaben kaschieren und im Zweifelsfall dann eben im Vorstellungsgespräch erklären, dass man umgezogen ist und so weiter. Das wird dann sicher jeder verstehen. Klar muss man sich in einem Lebenslauf auch gut präsentieren, großartig flunkern würde ich ehrlich gesagt jedoch nicht.
Früher hat man gern den Begriff "arbeitslos" genutzt, aber seit einem Bewerbungstraining nutze ich ausschließlich den Begriff "Arbeit suchend". Man sagte da, dass "Arbeit suchend" einfach aktiver klingt und beim Begriff "arbeitslos" wirkt man in aller Regel eher fast schon lethargisch. Ich glaube kaum, dass ein Arbeitgeber jemanden so einstellen würde.
Da man, wie Zitronengras bereits geschrieben hat, lediglich die Monate angibt und nicht die genauen Tage, kann man auf eine Arbeitslosigkeitsangabe, welche weniger als vier Wochen dauert, ruhig mal unter den Tisch fallen lassen. Selbst, wenn die vier Wochen beispielsweise vom 15. bis zum 10. des Folgemonats gedauert haben, würde ich dies nicht zusätzlich erwähnen. Anders sieht es eben schon aus, wenn man vom 1. bis zum 30./ 31. eines Monats arbeitslos gewesen ist.
Nun gar nicht solche ganzen Monate zu erwähnen, sehe ich etwas befremdlich. Das wurde damals auch in den Bewerbungstrainings gesagt. Denn die Leerzeiten, in denen man arbeitslos war, sie aber nicht angegeben hat, könnten dann auch anders ausgelegt werden. Ich persönlich hätte nun aber auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich einfach die Bewerbung mit Leerzeiten abgeben würde. Die muss man dann ja erst einmal erklären und daher kann ich mir es in der Praxis nur schwer vorstellen, wie dies gehandhabt wird und auch, dass ich mich damit wohlfühlen könnte.
Man sollte schon einen ehrlichen Lebenslauf dem zukünftigen Arbeitgeber anbieten. Allerdings sollte man die Formulierungen diplomatisch wählen, denn damit verschweigt man nichts und man lügt auch nicht. Der zukünftige Arbeitgeber sieht dann eben auch sofort wie der Bewerber mit schwierigen Situationen umgehen kann. Das kann nämlich unter Umständen sogar einige Pluspunkte geben, mit denen man im ersten Moment gar nicht rechnet.
Man gibt ja nie genau an, von wann bis wann man arbeitslos war, sondern von wann bis wann man wo beschäftigt war. Da müsste der potentielle Arbeitgeber dann ja sehen, wenn es eine Lücke gibt und wie lange die war. Wenn die kurz war, wird wohl kaum einer gezielt danach fragen, weil man sich ja denken kann, dass derjenige dann in der Zeit arbeitssuchend war. Aber unter den Tisch kehren würde ich sowas ehrlich gesagt nie.
Es kann nämlich durchaus sein, dass sich ein Arbeitgeber mal bei einer anderen Firma erkundigt oder das genau nachprüft und es wäre ja schon unschön, wenn sich dann herausstellen würde, dass einige Daten einfach mal vergessen wurden. Und eine Arbeitslosigkeit, vor allem dann, wenn sie nur kurz war, ist doch nichts, wofür man sich schämen muss und weil dem so ist, muss man das auch nicht verstecken. Angenommen, du warst also zum Beispiel bis zum 31.10.2000 bei Arbeitgeber X beschäftigt und hast dann am 30.11.2000 bei Arbeitgeber Y angefangen, dann sind das ja auch 4 Wochen, in denen du arbeitslos gewesen bist. Schreibt man aber: von xxx bis 10/2000 bei Firma X und von 11/2000 bis xxx bei Firma x - dann sieht das nicht schlimm aus und theoretisch hättest du auch gleich am 1.11 anfangen können.
Sowas kann man dann gut im Vorstellungsgespräch alles klären - falls denn dazu Fragen kommen sollten. Wenn nicht, dann nicht. So wie im Beispiel hättest du dann jedenfalls nichts verschwiegen, du hast es lediglich nicht haargenau genommen. Wenn es aber wen interessiert, kann er ja fragen.
Es kommt am Ende vermutlich wirklich hauptsächlich darauf an, wie man es auflistet und wenn man das geschickt macht, dann muss man gar nicht lügen (und auch vergessen zählt meiner Meinung nach schon als Lüge, weil man bewusst Daten nicht offenbart).
Mir stellt sich gerade die Frage, wie es sich verhält, wenn man beispielsweise einen Realschul- oder Hauptschulabschluss gemacht hat und nach den Ferien auf eine weiterführende Schule geht, um den nächsthöheren Schulabschluss zu erreichen. Immerhin hat man dann ja sechs Wochen Ferien, sofern man nicht das Bundesland wechselt. Das muss in diesem Fall dann aber so nicht angegeben werden, oder?
Eine Begründung der Arbeitslosigkeit hat meines Wissens nach im Lebenslauf aber nichts zu suchen. Das kann man im Anschreiben kurz anreißen, ansonsten ist es natürlich ein Thema, welches bei einem Vorstellungsgespräch thematisiert werden kann. Aber im Lebenslauf hat die Begründung nichts zu suchen und sollte dann auch nicht großartig erwähnt werden.
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