Wie findet ihr Unplugged Alben?

vom 06.10.2011, 19:24 Uhr

Ich halte eigentlich nicht viel von Unplugged Alben. Die ganzen alten Lieder eines Künstlers sind dann live und ohne große musikalische Begleitung erneut aufgenommen und werden auf einem Album verkauft. Ich finde das immer ein wenig faul von den jeweiligen Künstlern. Mir kommt das immer so vor als wären sie zu schade sich etwas neues auszudenken, neue Texte zu schreiben und neue Lieder zu produzieren und covern dann mehr oder weniger nur ihre alten Klassiker als Live-Version. Meiner Meinung nach nur eine Art Geldmache in den späten Jahren, z.B. Udo Lindenberg's neues Album "MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic".

Wie steht ihr zu diesen Alben? Kauft ihr sie, obwohl ihr die Lieder vllt. schon von früher kennt und sie eigentlich nur in live gecovert wurden?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Gerade die Unplugged-Alben aus der "MTV Unplugged"-Reihe sind eben nicht aus Ideenlosigkeit entstanden. Meines Wissens nach wird man dazu von MTV eingeladen, sprich, Du als Musiker kannst Dich jetzt nicht einfach dahin setzen und eben mal ein Unplugged-Konzert aufnehmen lassen. Zumindest dann nicht, wenn es den Namen "MTV Unplugged" trägt.

Ich persönlich muss sagen, dass ich durchaus die "Unplugged"-Aufnahmen mag und es ist auch ganz nett, Lieder eines Lieblingskünstlers auch in einer völlig neuen Aufnahme zu hören. Auch hier hat es mit Ideenlosigkeit in meinen Augen nichts zu tun, weil die meisten Lieder auch umarrangiert werden müssen, man Songs nicht einfach 1:1 übernehmen kann und so weiter - da steckt halt schon jede Menge Kreativität dahinter. Manchmal entstehen auch ganz andere Musikstile oder ein ganz anderer Gesang, das ist auch nicht ohne.

Es gibt einige Künstler, deren Musik ich an sich wirklich sehr gern mag, mir ist es aber manchmal eine Spur zu heftig, zu laut, zu kraftvoll. In solchen Fällen bevorzuge ich dann in der Tat eine Unplugged-Version. Das macht das Ganze einfach intimer, persönlicher und auch gefühlvoller. Und ich denke, es geht vielen anderen Musikfans so, die es eben eher ruhig mögen.

Auch hat das Ganze nicht einfach mal was mit "live gecovert" zu tun - da müssen bestimmte Gegebenheiten erfüllt werden, es wird nur eine limitierte Zahl an Zuhörern geben und so weiter. Da muss das Material schon angepasst werden. Ich glaube, da steckt nun noch mehr dahinter, als ich es selbst als Musikkonsument erfassen kann, aber so eine "Unplugged"-Session ist schon nicht ohne.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Also wenn Deine Meinung von Unplugged-Album ist "So. Letzte Platte ist lang her, ich nehme das letzte Album mal nochmal mit ein paar Streichern auf, kostet kaum was und bringt vielleicht ein bisschen Geld", dann kennst Du anscheinend keine guten Unplugged-Alben oder kannst diese einfach nicht schätzen. Ich kenne sehr viele gute Unplugged Alben, allein die von MTV, die übrigens von MTV und nicht vom Sänger/Gruppe selbst ausgehen, da MTV sich die Leute sucht und ein Konzert anbietet, im Gegenzug aber an den Alben beteiligt wird.

Unplugged Alben können sich nur Künstler erlauben, die auch wirklich live etwas auf dem Kasten haben und richtig ordentlich Soul in der Stimme haben. Oder Rock. Jedenfalls keine Fergie von den Black Eyed Peas, die ohne elektronische Hilfe vermutlich keine Platte mit der Stimme verkaufen würde. Ich nenne mal drei Unplugged-Alben von deutschen Künstlern, die absolut hörenswert sind. Diese wurde rausgebracht von Xavier Naidoo, Udo Lindenberg und den Ärzten. Vergleiche Titel dieser Unplugged Alben mit den Originalen und du wirst merken, dass es noch souliger, noch bequemer wird und eine ganz tolle Atmosphäre schafft. Ich hoffe diese Alben zeigen Dir den wahren Sinn eines Unplugged Albums.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^