Für Junior kommt der Bart ab

vom 02.10.2011, 22:07 Uhr

Kennt ihr das, wenn ein Mann sich plötzlich anders anfühlt? Glatt, nichts kratzt mehr. Nicht nur, dass er plötzlich jünger aussieht, sein Dreitagebart ist der Rasur zum Opfer gefallen. Warum jetzt so plötzlich, wo er schon oft darum gebeten wurde? Er hat jetzt einen Sohn, für den er alles tut. Er kümmert sich um den Babybrei. Die Möhren müssen ganz frisch sein; er sucht sie selbst aus. Nichts ist mehr frisch genug, alles muss noch frischer sein.

Die Sportschau ist nicht mehr wichtig. Wichtiger ist in der Küche das Kartoffelmus für Junior. Er kocht es selbst. Keiner macht das so gut wie er. Er fährt sogar den Kinderwagen mit Junior spazieren, statt ins Stadion zu gehen. Mit Blallalla und Bubaba unterhalten sich die beiden wunderbar. Hat jemand eine ähnliche Erfahrung bei der Geburt eures Sohnes gemacht?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe es letztens bei Bekannten meiner Familie gesehen. Seit die Frau schwanger war, hat er sich noch mehr um sie gekümmert und für sie alles links liegen gelassen, weil sie dann an erster Stelle stand. Schließlich trug sie ja zu der Zeit auch ihr gemeinsames Kind aus.

Nach der Schwangerschaft wurde es noch besser. Der Mann hat sich so liebevoll um seine Frau und sein Kind gekümmert und es ist einfach nur süß mit anzusehen, weil sie eine Traumfamilie abgeben. Er lässt fast alles für das Baby sausen, guckt kein Fußball, wenn das Kind weint und verzichtet auf alles. Es zählt für ihn nur noch eins: Frau und Kind müssen glücklich sein.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde das ja ganz süß. So ein Verhalten habe ich persönlich in meinem Verwandten -oder Bekanntenkreis nicht mitbekommen. Meistens ist es doch die Mutter, die da mehr macht. Zwar nehmen jetzt immer mehr Männer auch die Elternzeit und verbringen damit natürlich dann zeitweise auch mehr Zeit mit ihrem Sprössling und lernen zwangsläufig so etwas wie Flasche zubereiten oder später Gläschen, aber ich kenne keinen, der dafür zum Beispiel ein Spiel sausen lässt oder über diese Zeit hinaus weiterhin so extrem viel Zeit mit dem Kind verbringt.

Ich finde das absolut klasse, wenn ein Vater Verantwortung übernimmt und zwar nicht halbherzig, sondern wirklich aus Liebe zu seinem Kind. Ich hoffe nur, dass da die Frau nicht zu kurz kommt, wen man sich so akribisch um das Kind kümmert. Mein Vater war da auch das krasse Gegenteil. Da war das noch ganz klassisch. Der Krümel wird sicherlich mal ein totales Papakind. Wie sieht es denn mit der Mama aus? Hat die da noch etwas zu sagen, oder beansprucht er das Kind komplett für sich?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich selber bin auch so, seit mein erster Sohn da ist, sind alle anderen Dinge Nebensache. Bei uns war es so, dass meine Frau nach der Geburt zu Hause geblieben ist und ich weitergearbeitet habe. Daher ist schon mal ein großer Teil der Zeit weg. Und den Rest, der dann noch blieb, sollte einfach da sein, um meine Frau ein wenig zu entlasten und damit ich mit meinem Sohn zusammen sein kann.

Für mich gibt es nämlich nichts Wichtigeres, als meine Kinder. Wer vorher etwas von mir wollte oder mit mir unternehmen wollte, muss jetzt warten, bis die Kinder im Bett sind. Ich möchte einfach jede Minute ausnutzen und lasse es mir nicht nehmen, sie abends zu waschen, mit ihnen Zähne zu putzen, Schlafsachen anzuziehen, vorzulesen und zu kuscheln und ins Bett zu bringen. Dadurch müssen Verabredungen am Abend eben später stattfinden, als sonst.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Früher war es wirklich so, dass ausschließlich die Mutter sich um das Baby gekümmert hat und der Vater das Geld herangeschafft hat. Dass es nun in eine andere Richtung geht beziehungsweise immer mehr Väter sich um ihren Nachwuchs bereits im Babyalter kümmern, finde ich einfach klasse. Ich finde es immer rührend, wenn ein Baby von den Eltern wirklich liebevoll umsorgt wird und gerade bei Vätern, die sich die Zeit nehmen, finde ich es besonders toll. Das hat allerdings auch etwas damit zu tun, dass ich es selbst anders erlebt habe, wahrscheinlich wie viele andere, die in meinem Alter sind.

Noch heute ist es so, dass teils es nicht verstanden wird, dass ein Vater sich genauso um seine Kinder sorgt und kümmert, wie es die Mutter tut. Bei der Mutter ist es letztendlich selbstverständlich, was auch schade ist, ganz egal, ob es in der Sache der Natur liegt. Dass sich mein Bruder auch sehr um seine Kinder bemüht und damit schon anders ist, wie wir es vom Elternhaus her kannten, ist einfach ein Fakt und eben auch schön zu beobachten.

Viele Dinge, die früher einmal wichtig waren, werden nun hinten angestellt und ich denke, dass beispielsweise das Fernsehprogramm immer noch etwas sachliches, ein Baby aber eben etwas menschliches ist, welches mehr Aufmerksamkeit benötigt. Da ist es doch ein leichtes, auf das Fernsehprogramm zu verzichten und um sich um sein eigen Fleisch und Blut zu kümmern. Klingt an sich selbstverständlich, oder? Aber so etwas ist leider nicht immer die Realität, was ich persönlich schade finde. Umso schöner finde ich es eben, dass immer mehr Männer ihre Interessen bei Geburt eines Kindes verlagern, weil es eben doch wichtiger und auch spannender ist, ganz abgesehen davon, dass das Kind durch zwei Menschen und eben nicht nur durch einen Mensch entstanden ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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