Frustverpackungen, wer erfindet sowas?
Bei Mehl und Zucker weiss ich, wie ich die Vepackungen öffne, ohne wirklich viel Schwund zu haben. Sicherlich wäre es besser, Packungen wie früher, an denen man eine Ecke nur hochzuziehen brauchte, herzustellen. Aber dann kann der Konsument quasi wirklich alles aufbrauchen und muss nicht eher diese Dinge nachkaufen. Ich rege mich bei solchen Verpackungen auch gar nicht mehr darüber auf, weil es mir einfach nichts bringt.
Mehr missfallen mir aber Verpackungen von Elektrokleinteilen oder auch solche Verpackungen, wie sie es bei manchen Stiften, Scheren und solchen Dingen gibt. Das Plastik ist genau auf das Produkt zugeschnitten und die Verpackung dadurch im Grunde nur mit scharfen Gerätschaften zu öffnen. Wenn jemand wie ich ungeduldig ist, und das Produkt wirklich aus der Packung entfernt haben möchte, ist man schon schnell an seiner persönlichen Schmerzgrenze angelangt. Da frage ich mich auch eher, was sich die Hersteller oder Firmen dabei gedacht haben.
Bei Nutella, Marmelade und auch Honig ist es schon immer so gewesen, dass ein kleiner Rest im Glas zurückbleibt. Allerdings gibt es doch spezielle Löffel dafür, um auch wirklich den letzten Rest herauskratzen zu können. Ich weiss aber nicht, ob es inzwischen einen Namen dafür gibt und auch nicht, ob das Produkt inzwischen in Deutschland erhältlich ist.
Jedoch muss ich sagen, dass es auch bei anderen Lebensmittel manche Verpackungen gibt, die unsinnig sind. Über Tuben, bei denen der letzte Rest nicht herausdrückbar ist, will ich eigentlich auch kein Wort verlieren. Aber bei manchen Verpackungen von Käse- oder Wurstscheiben ist es ja auch so, dass man angeblich die Verpackung ganz leicht öffnen, und dann auch ganz leicht wieder schliessen kann. Letzteres konnte ich aufgrund der angeblichen einfachen Öffnung gar nicht erst ausprobieren, weil die Ecken meist so stark verklebt sind, dass es mit einem Messer doch einfacher ist.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es daran liegt, dass durch dieses Aufreißen oder die ungünstigen Verpackungen vielleicht mehr gekauft wird. Wie du ja bereits gesagt hast wird ja oftmals eine beachtliche Menge von den Produkten einfach so verschwendet ohne, dass man etwas dagegen tun kann. Dadurch benötigt man natürlich schneller wieder ein neues Produkt und dann geht man natürlich wieder los und kauft sich dies. Dadurch vergrößert sich offensichtlich der Gewinn der Produzenten.
Es stimmt schon, dass man gerade bei gläsernen Verpackungen häufig noch Reste im Glas lassen muss, die man einfach nicht heraus bekommt. Allerdings führt das bei mir nicht zum Frust, es ist einfach so wie es ist. Gerade bei Nutella ist wohl der Wiedererkennungswert wichtiger als eine sinnvolle Verpackung, wobei ich das Glas schon praktisch finde und die kleinen Reste die bleiben kann ich verschmerzen.
Bei Mehl und Zucker hatte ich bislang keine Probleme. Wenn die Packung nicht aufgeht, ohne dass ich etwas verschütten würde, dann schneide ich sie eben auf. Der Inhalt kommt bei mir sowieso immer gleich in ein anderes Behältnis, so dass ich mit dieser Packung nicht lange hantieren muss.
Viel schlimmer finde ich oftmals Milchverpackungen. Da gibt es ja verschiedene Öffnungen, die einen auf unterschiedliche Weise ärgern können. So gibt es Drehverschlüsse, die man einfach aufdreht und die Packung ist offen. Dann gibt es Drehverschlüsse, die man aufdreht und dann muss man noch an so einer Lasche ziehen, damit die Milch wirklich offen ist. Hierbei verschüttet man oft etwas, wenn die Lasche schwer ab geht. Es gibt aber auch solche Öffnungen, die man nicht abziehen, sondern in so einer Drehbewegung entfernen muss. Mir ist es hier schon oft passiert, dass ich die Lasche abgerissen habe, ohne die Milchtüte richtig zu öffnen, da musste ich dann noch ein Messer zur Hilfe nehmen. Das nervt mich viel mehr, denn es ist unpraktisch und unnötig. Ein Drehverschluss würde doch reichen, damit die Milch gleich offen ist.
Eine weitere unsinnige Verpackung, die mich auch stört, sind diese Tomatendosen, bei denen oben auch so eine Art Lasche ist, an der man die Dose öffnen kann. Mir ist es schon mehrfach passiert, dass ich dieses Ding abgerissen habe und die Dose war immer noch zu, so musste ich dann einen Dosenöffner betätigen. In solchen Dosen bleiben dann auch oft noch Reste drin, die man nicht heraus bekommt, egal was man sich einfallen lässt.
Ich glaube, ich könnte diese Liste endlos weiterführen, aber letztendlich zeigen meine beiden Beispiele, dass es durchaus Verpackungen gibt, die bei mir Frust hervorrufen. Dies aber weniger, weil noch Reste darin bleiben, sondern eher, weil man sie so schlecht handhaben kann. Ich finde, eine Verpackung muss nicht nur den Kunden ansprechen, sondern auch praktisch sein. Gerade das Öffnen und Schließen sollte einfach funktionieren, ohne Verschütten oder größeren Aufwand.
Also die Verpackungen von Mehl und Zucker sind die, die mich am meisten aufregen, da dadurch fast schon garantiert ist, dass die Ablage danach eingesaut ist, egal wie man die Packung öffnet. Selbst wenn man es schon über der Schüssel aufmacht, in die das Mehl hineinkommt, ein Teil des Mehls oder des Zuckers landet immer auf der Ablage.
Die Milchverpackungen finde ich auch sehr schlimm, vor allem diese mit den Laschen, da es mir schon oft passiert ist, dass ich die Lasche abgerissen habe und die Milchpackung dann mit einem Messer aufschneiden musste. Und auch ist mir schon mehrmals etwas Milch herausgespritzt, da ich zu stark an der Lasche gezogen habe. Bei den meisten Gläsern habe ich keine großen Probleme, da ich meistens so viel raushole wie es geht und das Glas dann eben entsorge, da plage ich mich nicht lange damit herum, da ich das einfach einsehe, dass es nicht anders geht.
Auch die Verpackungen von Kochhinterschinken und verschiedenen Käseaufschnitten, die wiederverschließbar sind regen mich oft auf, da ich teilweise die Folie in der Mitte zerreiße wenn ich sie aufmache und dann bringt mir die Wiederverschließbarkeit relativ wenig. Auch viele Dosen sind für mir Frustverpackungen, vor allem Maisdosen und verschiedene Obstdosen (ich esse eigentlich nur frisches Obst aber für manche Kuchen braucht man eben Dosenobst) hält die Lasche nicht stand, wenn man die Dose öffnen will und dann muss man versuchen, die Dose auf andere Art auf zu bekommen.
Mir ist einmal beim Öffnen einer Redbull Dose passiert, dass dieses Teil, wo man dran ziehen muss abgegangen ist und die Dose zu war. Ich habs mit nem Messer versucht, es hat dann zwar geklappt, aber das Messer war dann stumpf. Ich hab dann eine Beschwerde geschrieben und die haben mit dann 3x 6 Dosen Redbull geschenkt + die Kosten für das Messer. Einmal wollte ich diesen Kaffee probieren, der immer in Bechern ist und im Kühlregal. Naja hab ein Becher gekauft und beim aufmachen gleich Hälfte auf dem Boden und neuer Pulli voll. Hab dann wieder eine Beschwerde geschrieben und die haben mir die Kosten für den Kaffee erstattet und ich sollte den Pulli mit Quittung zu ihnen schicken, haben die dann auch erstattet. Also viele Firmen sind da nicht so streng.
Nutella hat im Rahmen seines langjährig bewährten Corporate Designs und der hohen Wiedererkennbarkeit des Glases sicherlich überhaupt keinen Anlass dieses Glasdesign zu verändern. So dass man als Verbraucher eben den kleinen Nachteil in Kauf nehmen muss, nicht an den letzten Rest unterhalb der Wölbung zu kommen. Es sei denn man kauft sich einen speziellen Spatel, ja, so einen gibts, mit dem man eben jenen Rest herausbekommt. Fragt sich natürlich, ob das der Weisheit letzter Schluß ist?
Ansonsten habe auch ich recht gute Erfahrungen gemacht, vor allem mit größeren Firmen wie Knorr Maggi etc. wenn ich mich an den Verbraucherservice wandte und das ein oder andere kritisierte. Habe so bereits mehrfach Päckchen mit Produktproben zugesendet bekommen.
Darüber hinaus ist die Entscheidung über das Verpackungsdesign eine sehr komplexe. Die Designer, Marketingentschieder, Produktmanager und noch einige Menschen mehr miteinbezieht. Oft werden dann auch Marktforschungsstudien gemacht, zuweilen wünscht man sich mehr Nutzbarkeitsstudien. Dass nun manche Verpackung unpraktisch ist, ist leider auch häufig ein Kompromiss aufgrund der Produktion, bei Laschen oder Öffnungsvarianten greift man häufig auf bewährtes zurück, um nicht komplett neue Maschinenteile herstellen zu müssen, um eben auch das Fertigprodukt zu einem akzeptablen Preis anzubieten.
Ein anderer Aspekt ist der der Umwelt. Tatsächlich wird inzwischen auch darauf geschaut wie Großverpackungen, also das, was die Warenhäuser geliefert bekommen, am besten transportiert werden können. Dabei siegen meistens eckige Verpackungen, die sich platzsparender in den Lastern lagern lassen.
Alles in allem eine komplexe Entscheidungslinie bis das herauskommt, was eben in den Händen der Verbraucher landet. Sicherlich können diese auch ihre Vorschläge mit einbringen. Darüber wird sich kein Unternehmen beschweren.
@pepsi-light : Diese Behauptung und dieser Vorwurf ist meiner Meinung nach überhaupt gar nicht angebracht. Denn ich glaube kaum, dass sich die Hersteller vorwerfen lassen müssen, dass sie ihre Produkte extra so präparieren würden, dass man schneller neue Sachen kauft. Das ist doch an den Haaren herbeigezogen. Denn ob ich mein Brötchen nun mit einem halben Extra-Messer Nutella bestreichen kann oder nicht, spielt meiner Meinung nach überhaupt gar keine Rolle. Ich denke eher, dass es unabsichtlich so ist und man aber dennoch nicht einfach so etwas am Design vornehmen kann. Deswegen lässt man die "Frustverpackungen" eben einfach so, wie sie sind.
Dass die Hersteller die Verpackungen so blöd konstruieren damit man schneller neue Ware kauft halte ich jetzt auch für übertrieben. Viel mehr geht es da um das Design als um die Handhabung. Schließlich kauft man im Geschäft ja das was gut aussieht. Wer denkt schon beim Einkauf darüber nach wie praktisch diese Verpackung ist oder ob man dadurch die Nutella, Marmelade, was auch immer bis zum letzten Tropfen rausbekommt.
Frustverpackungen stören mich hauptsächlich da, wo sie nicht nur unpraktisch sondern auch gefährlich sind. Viele Technikartikel sind in diese blöden Hartplastik-Verpackungen gestopft. Beim Versuch diese zu öffnen habe ich mich schon mehrmals geschnitten. Amazon.de bietet ja seit einiger Zeit eben für solche Artikel eine "frustfreie Verpackung" an. Kostet etwas mehr, die paar Cent mehr sind mir meine hübschen Finger aber auf jeden Fall wert.
Bloody1 hat geschrieben:Einmal wollte ich diesen Kaffee probieren, der immer in Bechern ist und im Kühlregal. Naja hab ein Becher gekauft und beim aufmachen gleich Hälfte auf dem Boden und neuer Pulli voll. Hab dann wieder eine Beschwerde geschrieben und die haben mir die Kosten für den Kaffee erstattet und ich sollte den Pulli mit Quittung zu ihnen schicken, haben die dann auch erstattet. Also viele Firmen sind da nicht so streng.
Ganz ehrlich, als Hersteller hätte ich dir keines von beidem Erstattet da es einfach auf eigene Dummheit zurück führen zu ist und es hat auch nichts mit einem Verpackungsfehler zu tun, sondern einfach mit deiner Technik. Ich denke man hat es dir trotzdem erstattet, da du für einen Lacher in der Beschwerdeabteilung gesorgt hast und es womöglich auch auf internes Ranking solcher Beschwerden. Denn auch so etwas machen Angestellte bei Herstellern.
Grundsätzlich haben die Verpackungen meistens einen Grund weshalb sie so sind. Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum die Joghurtbecher unten geriffelt sind? Das hat einfach den Grund, da die Becher gestapelt zur Abpackmaschine kommen und diese sich nicht trennen lassen wenn sie einen geraden Boden hätten wegen der Ansaugkraft. Durch diese Riffel entsteht ein Luftpolster, wodurch die Maschine das ganze auseinander ziehen kann. Zwar gibt es einige Becher bei denen es nicht mehr so ist, dafür haben diese dann einen anderen Rand. Müsst ihr mal beobachten und auch aus diesen Packungen bekommt man nie alles heraus.
Ich verstehe auch nicht das Problem das hier einige mit Mehl und Zuckerpackungen haben. Denn es hat sich im Prinzip an der Verpackung zu damals nicht viel verändert, nur das es inzwischen der Länge nach gefaltet wird und zusätzlich leicht verklebt, anstatt die Ecken einzuschlagen und es dann zu verkleben. Verklebt waren die Packungen immer, außer man hat das ganze als Stückware gekauft und sich direkt im Laden abwiegen lassen - dann war es nur gefaltet. Wie dem auch sei, dieser Kleber lässt sich so einfach lösen ohne das die Packung aufreißt oder etwas auf die Ablage fällt. Das was meine Ablage dreckig macht, ist der Mehlstaub beim Umfüllen. Bei Zucker geht nicht ein Krümel daneben und versaut auch nichts, da es nicht staubt.
Bei den Nutellagläsern ist es eigentlich unerheblich welche Form sie haben, da jedes Gefäß einen Restbestand behält der nur schlecht heraus zu bekommen ist. Steph hatte es schon angesprochen, dafür gibt es extra Werkzeug und zur not tut es auch ein Teigschaber mit dem man das Nutellaglas nahezu leer bekommt, wenn es einen doch so sehr stört.
Echte echte Frustverpackungen empfinde ich nur Wurst- und Käsesorten mit dem angeblich verschließbaren Rand die nicht so stark verklebt sind, dass man diese gar nicht erst auf bekommt und am Ende doch zur Schere greifen muss und das ganze in eine extra Box umfüllt. Aber was mich auch frustriert an Verpackungen, dass sind überdimensionale Kartons die wenig Inhalt bieten da diese einfach nur sperrig sind und viel Platz in der Papiertonne wegnehmen. Cornflakes sind ein Beispiel dafür, wo die Packung auch locker 5 cm kleiner ausfallen könnte wenn man nach dem Inhalt geht.
Ich ärgere mich eigentlich nur sehr selten über Verpackungen. Das meiste nehme ich einfach so hin. Mir fallen auch gerade nicht so viele Verpackungen ein, über die ich mich überhaupt schon mal geärgert habe. Das beste Beispiel hast du ja schon genannt, Diamante. Das Nutella-Glas ist wohl eine der Verpackungen, die man am schlechtesten komplett entleeren kann. Ich finde das auch nicht ideal, aber ich kaufe dennoch ab und zu Nutella und nehme es hin, dass ich dann irgendwann, wenn das Glas leer ist, die Reste aus den Ecken kratzen muss. Ein bisschen bleibt natürlich immer drin, aber ich versuche schon, das Glas so gut auszukratzen wie es möglich ist. Ich sehe einfach nicht ein, dass ich zu viel in dem Glas lasse.
Die Gründe für das Verpackungsdesign sind sicher vielfältig. Ein Grund ist die Auffälligkeit des Designs. Mit dem Nutella-Glas ist es ein bisschen so wie mit der klassischen, taillierten Cola-Flasche. Cola kann man natürlich sehr gut entleeren, aber die Flasche selbst hat eben eine sehr charakteristische Form, die man sofort wiedererkennt. So ist das auch mit dem Nutella-Glas. Diese Verpackung, so ungünstig sie im Gebrauch auch sein mag, fällt dem Kunden einfach auf und das ist wichtig, wenn im Laden mehrere Gläser Nougat-Creme nebeneinander stehen. Nutella fällt einfach auf und das ist der erste Schritt, um ein Produkt zu verkaufen.
Mit Mehl und Zucker hatte ich bislang keine Probleme. Ich finde nicht, dass man diese Verpackungen umständlich öffnen muss und ich habe dabei auch noch nichts verschüttet. Falls der Verschluss der Verpackungen geändert wurde, könnte es sein, dass dies aus produktionstechnischen Gründen erfolgt ist. Vielleicht geht es schneller, die Verpackungen nach der neuen Methode zu verschließen als dies auf herkömmliche Weise zu tun. Auch in der Lebensmittelproduktion wird alles soweit optimiert, um die Sachen möglichst schnell und damit günstig produzieren zu können.
Natürlich kannst du als Verbraucher auch an den Hersteller schreiben und dich über die Verpackung beschweren. Ich denke, dass dies in den meisten Fällen nichts bringen wird, aber man kann es zumindest versuchen. Falls viele Kunden schreiben und sich beschweren, könnte es aber sein, dass die Hersteller ihr Verpackungsdesign zumindest überdenken, aus Angst, zu viele Kunden zu verlieren.
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