Schwangerschaftskonfliktberatung nur am Wohnort?

vom 02.10.2011, 02:21 Uhr

Eine Bekannte hat vor kurzem mit einem Schwangerschaftstest eine Schwangerschaft festgestellt. Sie weiß das sie das Kind auf keinen Fall austragen möchte und halt eine Abtreibung durchführen lassen möchte. Um einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen, muss man aber ja vorher bei einer Schwangerschaftskonfliktberatung gewesen sein.

Die Bekannte wohnt in einer Kleinstadt, in der quasi jeder jeden kennt. Deshalb möchte sie an sich nicht am Wohnort eine Beratungsstelle aufsuchen, da sie Angst hat, dass das dann Stadtgespräch wird. Ist es denn generell möglich die Schwangerschaftskonfliktberatung auch in einer anderen Stadt durch führen zu lassen oder geht das nur am Wohnort? Weiß da eventuell jemand von euch näheres? Eine andere Bekannte meinte nämlich, die Schwangerschaftskonfliktberatung muss unbedingt am Wohnort gemacht werden, weil die sich dort mit den internen Regelungen bei diversen gesetzlichen Sachen vor Ort besser auskennen würden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Die Krankenkasse sollte dazu genaue Auskunft geben können oder zumindest an entsprechende Stellen verweisen können. Ebenso die entsprechenden Beratungsstellen. Ich kenne es jedoch von anderen Beratungsangeboten so, dass diese oft nur am Wohnort in Anspruch genommen werden können. Unabhängig von der Art der Beratung und gerade bei einem solch sensiblen Thema wie dem Schwangerschaftsabbruch sollte aber Diskretion ganz groß geschrieben werden. Wenn nicht, dann sind die entsprechenden Mitarbeiter meiner Meinung nach mehr als fehl am Platz- gerade in einer Kleinstadt!

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3320 » Talkpoints: 37,50 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kenne es eigentlich auch nur so, dass solche Beratungsstellen nur direkt vor Ort in Anspruch genommen werden können. Aber ich denke auch, dass deine Bekannte sich einfach mal bei ihrer Krankenkasse erkunden muss, wie genau das Ganze aussieht.

Aber selbst wenn sie diese Beratung direkt vor Ort annehmen muss - und da stimme ich Trisa vollkommen zu - hat deine Bekannte absolut nichts zu befürchten! Denn solche Gespräche sind total vertraulich zu behandeln und dort wird niemand irgendwas ausplaundern. Selbst wenn dem so wäre, was natürlich großer Mist für deine Bekannte wäre, würde die doch aber sofort wissen, wem sie etwas anvertraut und wer dann etwas ausgeplaudert hat. Und dann wäre die gute Dame mit Sicherheit in Schwierigkeiten, was diese wohl nicht auf sich nehmen würde.

Benutzeravatar

» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Normalerweise werden diese Beratungen nur am Wohnort durchgeführt, deine Bekannte kann sich allerdings bei den Beratungsstellen selbst informieren ober über die Krankenkasse anfragen lassen ob es auch eine Ausnahmegenehmigung gibt.

Ansonsten herrscht in diesem Sektor, wie auch in allen medizinischen Bereichen die ärztliche Schweigepflicht. Von dieser kann man nur durch einen Richter entbunden werden, und das passiert nur, wenn es einen speziellen Grund dafür gäbe z.B. die Verhinderung einer Straftat. Im Normalfall wird man davon nicht entbunden, und sofern man sich nicht daran hält ist man seinen Job los und hat hinterher noch ein Verfahren am Hals. Deswegen werden die meisten sich auch daran halten, zudem es für diese Damen und Herren auch nur ein Job ist und sie diese Beratungen nicht nur einmal im Jahr durchführen, sondern regelmäßig und öfters als man glaubt. Das woraus die Gerüchte entstehen können, ist jedoch wenn man deine Bekannte beim Betreten des Gebäudes sieht und das jemand rum tratscht und daraus Gerüchte bastelt.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich gehe auch davon aus, dass diese Beratung nur am Wohnort selbst statt finden kann, sofern es in einer Kleinstadt überhaupt eine Stelle dafür gibt. Also bei uns ist es so, dass sich die Beratungsstelle der Pro Familia in einem größeren Haus befindet, in der noch weitere Büros usw. vorhanden sind. Vielleicht ist es bei deiner Freundin ja genauso und so kann man nicht zwangsläufig darauf schließen, dass sie sich eben an die Pro Familia wendet, wenn sie dieses Haus aufsucht. Aber auch in einer Kleinstadt glaube ich nicht, dass da genau darauf geachtet wird, wer diese Beratungsstellen aufsucht. Dann kann es natürlich Gerüchte geben. Ansonsten wüsste ich nämlich auch nicht, wie sich die Nachricht herumsprechen sollte.

Wie bei Ärzten auch unterliegen die Leute der Beratungsstelle auch der Schweigepflicht, und von daher sollte es klar sein, dass da nichts von den Informationen nach außen dringen kann. Da muss sich deine Freundin also keinerlei Sorgen machen, denn die Berater führen fast täglich diese Art von Gesprächen und behandeln die ganze Sache auch wirklich vertraut. Ansonsten würde ich mich auch einfach mal an die Krankenkasse wenden oder die Nummer der Beratungsstelle im Ort heraus suchen und mich einfach mal dort erkundigen. Sie kann dann ihre Bedenken vortragen und weiß dann auch direkt, ob sie sich an eine Beratungsstelle in einer anderen Stadt wenden kann, oder eben nicht. Dort kann man ihr ganz bestimmt weiter helfen und sie kann dann vielleicht auch gerade einen Termin vereinbaren.

Benutzeravatar

» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^