Rhabarber roh giftig?

Rhabarber ist ja ein Gemüse, welches auch oft als Obst verkannt wird. Als Kind haben wir den Rhabarber immer geerntet und haben diese Rhabarberstangen auch liebend gerne roh gegessen und in Zucker getaucht, wenn er sauer gewesen ist.

Ich war im Sommer bei Bekannten im Garten, die auch viel Rhabarber im Garten hatten und ich musste da an meine Kindheit denken. Ich habe aber gelesen, dass Rhabarber, wenn er roh gegessen wird sehr giftig sein soll und man es auf keinen Fall machen soll. Stimmt das? Als Kind hat es uns nichts ausgemacht und wir haben das Zeug stangenweise gegessen. Wir mochten es lieber als im Kuchen oder gekocht.

Ich habe noch niemanden erlebt, der Rhabarber roh lieber mag als gekocht und kenne auch niemanden, der Rhabarber roh ist. Rhabarber enthält Oxalsäure, die tatsächlich giftig wirken kann, wenn man sie in hoher Konzentration zu sich nimmt. Allerdings muss man eine Menge Rhabarber roh essen, um eine tödliche Konzentration zu sich zu nehmen, ungefähr ein Kilo. Ich glaube, da bekommt man vorher ziemlich Bauchweh, bevor man das intus hat. Mehr Oxalsäure steckt in den Blätter, aber die isst ja nun wirklich niemand.

Ich denke mal, ihr habt als Kinder so wenig Rhabarber gegessen, dass ihr deswegen keine negativen Auswirkungen gespürt habt. Meine Jungs haben früher zum Beispiel gerne Holunder roh gegessen, von dem man normalerweise Bauchschmerzen bekommen soll, hatten sie aber nie deswegen. Bei rohem Rhabarber gibt es noch das Problem, dass man durch die Oxalsäure ein höheres Risiko für Nierensteine hat, aber das trifft vermutlich auch nicht jeden, sondern die Menschen, die sowieso schon eine Veranlagung dafür haben. Dennoch würde ich von rohem Verzehr abraten und meinen Kindern nur gekochten Rhabarber geben.

Rhabarber enthält geringe Mengen Oxalsäure und kann in sehr großen Mengen Nierenprobleme verursachen. Um wirklich Nierenprobleme durch Rhabarber zu bekommen muss man aber eine sehr große Menge essen, welche man normalerweise unter keinen Umständen isst. Gesunde Erwachsene ohne Nierenprobleme brauchen also keine Angst haben. Für Schwangere, Kleinkinder und Stillende ist Rhabarber problematischer, da der Oxalsäuregehalt des Rhabarbers Kalzium "aus dem Körper zieht". Dies kann man einschränken indem man den Rhabarber schält, denn der Großteil der Oxalsäure befindet sich in den Blättern und der Schale, den Rhabarber mit Milchprodukten zusammen konsumiert oder den Rhabarber blanchiert und das Wasser weggießt. Beim Blanchieren gehen allerdings viele Mineralien verloren. Ich denke, dass man keine Probleme bekommt, wenn man ein paar Stängel geschälten Rhabarber isst.

kerry3 hat geschrieben:Ich habe noch niemanden erlebt, der Rhabarber roh lieber mag als gekocht und kenne auch niemanden, der Rhabarber roh ist.

Rhabarber roh mag ich gar nicht essen, hatte aber auch schon gehört das dies giftig sein soll. Deswegen habe ich meine Kinder bisher immer davon abgehalten Rhabarber roh zu essen. Nächstes Jahr dürfen sie dann mal ein kleines Stückchen mit Zucker probieren. Mein Onkel hat Rhabarber aber immer roh gegessen, aber gestorben ist er daran nicht. Also denke ich auch das man davon schon eine große Menge essen muss.

Ich habe auch schon als Kleinkind Rhabarber roh gegessen. Allerdings haben wir auch gern die Schale abgemacht. Erstens zog sie so schöne Fäden, wenn man sie abgemacht hat und zweitens konnte man ohne Schale den Rhabarber einfach besser abbeissen.

Man sagte uns nur, das wir danach kein Wasser trinken sollen, weil das wohl Durchfall verursachen würde. Ok, da haben viele solche Hinweise nichts genutzt, man hat es als Kind trotzdem gemacht. Die eventuelle Wirkung war dann egal. Aber wenn man von Giften in Obst und Gemüse ausgeht, dann dürfte man auch Äpfel meiden, weil dort Blausäure drin ist. Doch wie beim Rhabarber eben auch nur in geringsten Mengen pro Stück, das es am Ende wieder doch nicht gefährlich ist, sowas in normalen Mengen zu verspeisen.