Der Trend zum selber pflücken von Obst hält an
In der Zeitung war am Wochenende ein großer Artikel über eine Apfelplantage. Die Apfelernte ist in vollem Gange. Äpfel sind das liebste Obst der Deutschen. Sie erfreuen sich außerordentlich großer Beliebtheit. Gerade um diese Zeit gibt es eine große Anzahl von Apfelmärkten im ganzen Land, wo die Bauern ihr frisch gepflücktes Obst anbieten. In diesem Jahr begann die Apfelernte schon zwei Wochen früher als sonst, weil das Frühjahr heiß und trocken war. In dem Unternehmen von Landwirt Heine aus Herten gibt es 16 verschiedene Sorten Äpfel vom Elstar bis zum japanischen Fuji. Viele Konsumenten sind dazu übergegangen, Obst und Gemüse gleich beim Bauern zu kaufen. Die Ware ist immer frisch und der Familienbetrieb bürgt für gute Qualität.
Jeder Interessent kann seine Äpfel selbst pflücken. Das Kilo Äpfel kostet dann einen Euro weniger als im Hofladen. Für Mengen ab 10 Kilo wird noch weniger gezahlt. Die Apfelbäume haben eine geringe Höhe bis zu vier Metern. Alles was für das Pflücken der Äpfel benötigt wird, stellt der Landwirt den Selbstpflückern zur Verfügung. Eine Beratung über die verschiedenen Apfelsorten, ob sauer oder süß und wie die Lagerung am besten ist, wird an Ort und Stelle durchgeführt. Die Zahl der Hofmitarbeiter ist jetzt gewachsen und beträgt 65. Darunter sind 10 Saisonverkäuferinnen und 35 polnische Erntehelfer als Aushilfe beschäftigt.
Die Preise unterliegen kaum Schwankungen. Für Äpfel, die selbst gepflückt sind, werden pro Kilo 1,20 Euro berechnet. Im Hofladen kosten sie 2,20 Euro. Die Hauptanbaugebiete liegen im Alten Land, das bei Hamburg ist und am Bodensee. Aber auch in NRW gibt es Plantagen von 1.800 Hektar. Im Durchschnitt rechnet man pro Hektar 2.500 Bäume, die etwa 15 Kilogramm pro Jahr an Äpfeln tragen, wenn sie das höchste Entwicklungsstadium erreicht haben. So können 30 bis 35 Tonnen Äpfel pro Jahr geerntet werden.
Der Landwirt ist mit seinen Mitarbeitern das ganze Jahr damit beschäftigt, die Bäume zu pflegen. Junge Bäume müssen gepflanzt werden. Alle Bäume werden zurück geschnitten. Schon im Juni und Juli werden Miniäpfel gepflückt, damit die anderen Äpfel genügend Platz haben. Dadurch wird die Qualität der Äpfel verbessert. Die Ernte soll bis zum 15. Oktober abgeschlossen sein. Nicht verkaufte Äpfel werden in sauerstoffreduzierter Luft und niedrigen Temperaturen gelagert. Um sie haltbar lagern zu können, müssen sie mit größter Sorgfalt gepflückt werden, damit keine Druckstellen entstehen. Fallobst wird zu Saft verarbeitet.
Zusätzlich zu den Apfelplantagen kommen noch Pflaumenbäume. Die Zwetschgen hätten noch gut drei Wochen länger reifen können. Doch die Kunden kamen schon viel früher und pflückten die Zwetschgen, worüber der Landwirt nur den Kopf schütteln kann. Außer den Äpfeln und Pflaumen gibt es noch Erdbeeren, Kürbisse, Spargel, Kartoffeln, Mais und Getreide. Der Trend zum selber pflücken hält an. Habt ihr auch schon einmal euer Obst, egal welches, selbst beim Bauern gepflückt? Nachdem man selbst viel Arbeit in das Pflücken investiert, müsste es eigentlich noch viel besser schmecken. Wie seht ihr überhaupt den Trend zum selber ernten?
Als ich noch in Nordrhein Westfalen gewohnt haben, waren wir öfter mal auf Erdbeerfeldern und haben uns dort die Früchte gepflückt. Als Kinder hatten wir dabei immer viel Spaß, vor allem weil man auch so viele Erdbeeren naschen durfte wie man eben wollte. Man bekam auf dem Feld dann eine Reihe zugeteilt, in der man pflücken durfte.
Hier gibt es so gut wie keine Erdbeerfelder mehr, sonst wäre ich schon gerne nochmal hin gefahren und hätte mir welche gepflückt. Diese Erdbeeren schmecken auch viel besser als die, die man im Laden kaufen kann. Aber anscheinend haben nur Landwirte, die Werbung machen, mit Obst zum selbst pflücken Erfolg. Als unsere Mirabellen reif waren, wollte niemand sich welche bei uns pflücken und ich hätte die Früchte verschenkt und sicherlich kein Geld dafür genommen.
Da ich in der Nähe des Bodensees wohne und sich hier wirklich sehr viele Obstplantagen befinden und dadurch eine große Vielfalt an Obstsorten ermöglicht wird, bin ich schon oft auf Bauernhöfen unterwegs gewesen. Für mich ist es jedes mal etwas Besonderes gewesen, zwischen den Obstbäumen die besten Früchte zu suchen! Es ist wirklich toll sich das eigene Obst zu suchen und die besten Früchte dann zu Hause gemütlich zu verspeisen. Man lernt außerdem im Umgang mit Lebensmitteln, diese besser zu achten und nicht den halben Apfel im Mülleimer zu versenken, weiter geht man allgemein sparsamer mit Lebensmitteln um, da man die Arbeit dahinter viel besser zu schätzen weiß.
Ich finde es deshalb eine sehr gute Idee von vielen Obstbauern, dass die Kunden ihr eigenes Obst pflücken können, da sich einerseits die Bauern einiges an Arbeit sparen können und die Kunden es oftmals gerne machen kann ich mir durchaus vorstellen, dass dieses Modell Zukunft haben könnte.
Eigentlich kenne ich recht wenige Leute, die ihr Obst und Gemüse selber pflücken oder ernten beim Bauern. Dazu muss ich aber auch sagen, dass wir sehr wohl in einer eher ländlichen Gegend wohnen. Meine Großmutter hat früher immer mal Kartoffeln und Eier beim Bauern geholt, der hatte immer frische Waren, aber auch da musste sie diese nicht selber aus dem Boden holen oder von den Hühnern nehmen, sondern das wurde mit dem Bauern abgesprochen, wann sie vorbei kommt und wie viel sie haben wollte und dann kam die das abholen. Mittlerweile ist das so, dass wir solche Sachen auf dem Wochenmarkt kaufen, dort kommen sie auch frisch von dem Bauern und nicht aus dem Supermarkt.
Meine Großmutter pflanzt aber selbst auch Gemüse und Obst an, sodass sie dort im Garten einiges pflückt und erntet. Darunter fallen beispielsweise Spargel, Möhren, Gurken, Bohnen, Rote Beete oder Kohlrabi. Dazu hat sie auch ein paar Kirschbäume und einen Apfelbaum und einen Pflaumenbaum, ebenfalls pflanzt sie Erdbeersträucher und Rhabarber an. An Kräutern pflanzt sie Petersilie, Dill und Schnittlauch an. Da kommt im Sommer einiges bei rum und sie hat viel zu arbeiten zusammen mit meinem Großvater, aber dafür schmeckt das auch besser, sagt sie.
Also wir pflücken jedes Jahr mehrere Kilo Kirschen selbst bei einem Bekannten, der eine große Kirschenplantage hat. Dieser bietet den "Service" des Selbstpflückens an und man bekommt die Kirschen dadurch auch billiger. Beim Selbstpflücken weiß man, woher die Kirschen stammen, welche man isst und kann auch auswählen, welche Kirschen man nimmt. Daher hat man meist auch nur schöne Kirschen und keine fauligen, wie in vielen Supermärkten.
Äpfel, Zwetschgen, etc. haben wir selbst und müssen sie daher sowieso auch selbst pflücken. Bei Supermärkten und auch bei manchen Wochenmärkten weiß man leider nicht, wie lange das Obst schon herumliegt, daher ist man, wenn man frisches Obst möchte, besser beraten, wenn man es selbst pflückt.
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