Welche Folgen hat die Ablehnung einer Reha?

vom 30.09.2011, 18:24 Uhr

A hatte einen kleinen Schlaganfall und soll in die Reha. A ist 40 Jahre alt und wenn er die Reha hinter sich hat, soll er auch wieder klein anfangen mit seiner Arbeit. Die Wiedereingliederung soll erst mal 3 Stunden pro Tag sein und dann soll es sich langsam steigern. A war jetzt 5 Monate in Krankenhäusern und hat einfach genug von Pflegern und Krankenbetten. Er weigert sich die Reha jetzt sofort zu machen.

A meint, dass er auch alleine schafft den "Rest" wiederzuerlernen. Der Schlaganfall war auch nicht so schlimm, dass man ihm die Folgen ansieht. Er ist eben nur in allem etwas langsamer geworden und auch in der Sprache ist er etwas langsamer. Er hat sich auch schon gut erholt und gute Fortschritte gemacht.

Welche Folgen könnte es für A haben, wenn er jetzt eine Pause mit den ganzen Krankenhäusern und Übungen macht? Ich meine Folgen in gesundheitlicher Form und auch Folgen in der Versicherung, was die Arbeit und die Rente und auch die Pflegeversicherung usw. betrifft. A ist bereit eine ambulante Reha zu machen, was aber die Ärzte nicht wollen. Sie wollen, dass er in eine Art Klinikum geht um dort die Reha zu machen. Aber wie gesagt, das lehnt A völlig ab.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Die Krankenkassen sagen in so einem Fall gerne, dass man alles tun muss, um wieder gesund zu werden. Wenn die Ärzte meinen es ist eine stationäre Reha- Maßnahme nötig, stützen sich die Krankenkassen auf diese Aussage. Alleine ist man in der Regel relativ machtlos gegen diese Annahme was zu unternehmen.

Ich war vor ein paar Jahren ja auch längere Zeit krank geschrieben. Die Krankenkasse versuchte auch alles um mich aus dem Krankengeldbezug heraus zu bekommen. Die haben mich damals auch was unterschreiben lasse, dass ich alles tun werde was nötig ist, um aus dem Krankengeldbezug wieder raus zu kommen. Unter anderem halt auch eine Reha mache. Das ging so weit, dass die hier mehrfach anriefen und sogar in der Klinik anriefen, wann die mich endlich aufnehmen und da auch richtig Druck machten. Also der Klinik.

Empfohlene Therapiemaßnahmen ablehnen ist oft schwierig. Ich kenne die Situation nun nur im psychiatrischen Bereich. Wenn dort Maßnahmen abgelehnt werden, akzeptieren Krankenkassen und auch die Rentenversicherung oftmals nur die Erklärungen die ein Psychiater oder Therapeut geschrieben hat. Ich weiß nicht wie sinnvoll das in deinem genannten Fall ist.

Generell hat ein Patient natürlich ein Mitbestimmungsrecht. Allerdings berufen sich die Krankenkasse auch oft auf fehlende Mitwirkung oder gar Therapieverweigerung. Ein Beispiel: man macht eine stationäre Reha- Maßnahme und man reist dann einfach ab, aus welchen Gründen auch immer. Da kann es durchaus passieren, dass der Kostenträger die Kosten dem Patienten in Rechnung stellt. In der Regel kann man sich aber mit den Behandlern einigen, die dann die Entlassung in die Wege leiten und es entstehen keine Kosten für den Patienten.

In dem von dir genannten Fall könnte es natürlich passieren, dass der Patient in nächster Zeit halt wieder gesundheitliche Probleme hat und wieder krank geschrieben wird. Da kann es auch durchaus dazu kommen, dass die Krankenkasse sagt, sie haben ja die Behandlung verweigert und wir zahlen da nun Nichts.

Für die Ablehnung der stationären Maßnahme kann er ja doch sicherlich noch andere Gründe vorbringen. Zum Beispiel Wohnortnähe oder soziale Kontakte die gelitten haben und die man braucht um am Leben teilnehmen zu können. Oftmals kann man auch mit den behandelnden Ärzten reden, dass man eine Pause braucht. Ich habe das schon gemacht und es gab keinerlei Probleme deswegen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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