Krankenhaustagegeldversicherung lohnenswert?
Ich hatte vor Jahren mal eine Krankenhaustagegeldversicherung, die ich aber auch schon lange gekündigt habe. Ich habe sie nur in Anspruch genommen, als ich meine Kinder entbunden habe. Ansonsten hätte ich sie umsonst bezahlt. Meist will ein Krankenhaus ja alles so schnell wie möglich erledigt haben und so liegt man für eine Blinddarm OP nur 2-3 Tage im Krankenhaus (wenn überhaupt).
Lohnt sich heutzutage noch eine Krankenhaustagegeldversicherung oder ist das in der heutigen Zeit, wo die Krankenhäuser angehalten werden einen Patienten so schnell wie möglich zu entlassen eine Versicherung, die kein Mensch braucht? Habt ihr eine Krankenhaustagegeldversicherung? Wie oft habt ihr sie in Anspruch genommen und wie lange habt ihr sie schon?
Wie immer bei Versicherungen, "lohnen" sie sich NIE. Wer sich versichert und anschließend die Kosten-/Nutzenrechnung mit dem Ziel macht, einen Gewinn herauszuschlagen, kommt einem gewöhnlichen Versicherungsbetrüger recht nahe. Denn die Versicherung soll ja gerade die schlimmsten Folgen eines Unfalls oder eines unvorhersehbaren, nachteiligen Ereignisses abfangen oder mildern.
Wer nun eine Krankenhaustagegeldversicherung abschließt, sollte wissen, dass diese ja nur dann greift, wenn ein Ereignis eintritt, welches man nicht will! Also sollte man ganz klar davon ausgehen, dass es das beste ist, wenn man zeitlebens die bezahlte Versicherung nicht in Anspruch nehmen muss. Ideal zeigt sich das an der Risikolebensversicherung. Wann lohnt denn die? Ist es hier nicht besser, das Geld zu verprassen um es lohnend zu machen?
Würde man nun behaupten können, dass sich meine Haftpflichtversicherung, welche ich seit bald Jahrzehnten bezahle aber noch nie genutzt oder in Anspruch nehmen musste, nicht gelohnt hätte? Solange ich einen Schaden konstruieren kann, welcher mir wirtschaftlich das Genick brechen könnte aber von der Versicherung gedeckt werden würde, "lohnt" es sich einfach! (Und mir wäre es dann auch am liebsten, dass ich diese bis mindestens 2070 nicht benutzen muss.)
Eine Krankenhaustagegeldversicherung kann sinnvoll sein, wenn man wirklich lange Zeit im Krankenhaus verbringt und die finanzielle Existenz bedroht ist. Wer keine Lohnfortzahlung im Krankenfall hat und auch kein Krankengeld bekommt, steht dann unter Umständen am Ende dumm da.
Für den "Normalfall" denke ich, dass es sich nicht lohnt, wie so viele Versicherungen sich nicht lohnen.
So eine Krankenhaustagegeldversicherung lohnt sich eigentlich nur für Selbstständige die bei einer längeren Krankheit kein Einkommen haben. Jeder andere Arbeitnehmer oder Beamte bekommt für einen gewissen Zeitraum auch Krankengeld und für Arbeitslose dürfte die Versicherung zu teuer sein. Ganz ehrlich, die Summen die dort als Tagegeld gezahlt werden sind zu niedrig und die Prämien zu hoch um damit richtig Kasse zu machen. Ich verstehe auch nicht so recht den tieferen Sinn dieser Versicherung für normale Arbeitnehmer. Der tägliche Pauschalbetrag der im Krankenhaus zu zahlen ist und den die Versicherung meistens ausgleichen soll ist doch nicht so hoch und treibt niemanden in den Ruin. Man spart ja meistens noch Geld im Krankenhaus weil man nicht zu Hause ist und etliche Kosten dadurch wegfallen. Ein Einkommen kann die Versicherung auch nicht ausgleichen und falls man mit dem Gedanken spielt sich im Krankheitsfall eine Haushaltshilfe zu nehmen so ist das auch Unsinn weil man ja nicht zu Hause ist und die Versicherung nicht mehr zahlt wenn man aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
Ich habe mir einmal ausgerechnet dass ich jedes Jahr fünf Tage im Krankenhaus liegen muss damit ich die bezahlten Prämien wieder heraus bekomme. Dabei bin ich noch relativ jung und auch gesund, ältere Versicherungsnehmer haben einen noch höheren Risikoaufschlag.
hooker hat geschrieben:Ich habe mir einmal ausgerechnet dass ich jedes Jahr fünf Tage im Krankenhaus liegen muss damit ich die bezahlten Prämien wieder heraus bekomme.
Nur dient eine Versicherung ja in keinem Fall dazu, dass man seine Prämien wieder herausbekommt! Denn so könnte eine Versicherung gar nicht funktionieren. Auch wenn das leider nicht allen Versicherungsnehmern klar ist und manch einer fast so was wie sein Recht darin sieht, bei Schadensfällen die Wahrheit so anzupassen, dass eben auch mal was rausspringt - nachdem angeblich über Jahre so hohe Beiträge bezahlt wurden. Wer jedenfalls eine Versicherung mit dem Ziel abschließt, dass sich die Prämien irgendwann mal "auszahlen", kommt meiner Ansicht nach dem gewöhnlichen Versicherungsbetrüger recht nahe.
@derpunkt : Ich fühle mich einfach nicht wie ein potentieller Versicherungsbetrüger wenn ich mir vor Abschluss einer Versicherung überlege wie gut das Kosten-Nutzenverhältnis ist. Es geht ja hier bei der Krankenhaustagegeldversicherung nicht um eine Versicherung die einen Schaden abdeckt der mich in den Ruin treiben kann sondern um ein nettes Zubrot.
Bei einer Haftpflichtversicherung wäre das etwas anderes. Auch wüsste ich jetzt nicht wie ich mich selber in ein Krankenhaus ohne Diagnose einweisen könnte, höchstens ich gebe psychische Probleme vor. Wenn ich also in ein Krankenhaus muss dann gibt es dafür wichtige Gründe und keine an den Haaren herbeigezogenen nur um die Versicherung zu schröpfen damit ich meine Prämien nicht umsonst bezahlt habe.
Ich würde dir diese Frage, auch wenn ich selbst bei einer Versicherung arbeite, mit Nein beantworten. Die Krankenhaustagegeldversicherung ist relativ teuer auf die Dauer gesehen und somit ist es sinnvoller sich selber ein wenig Kleingeld auf die Seite zu legen damit man im Fall der Fälle ein kleines Polster hat. Es ist natürlich eine hervorragende Leistung jeden Tag den man im Krankenhaus verbringt ein gewisses Entgelt zu erhalten, alleine schon deswegen weil du das Geld ausgeben kannst wofür du willst, aber das Preis-/Leistungsverhältnis ist meiner Meinung nach einfach zu gering.
Ich hatte eine Krankenhaustagegeldversicherung, die für mich aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes auch zweimal gezahlt hatte. Sie kostete 9.50 DM. Die Versicherungsgesellschaft wurde von einer anderen übernommen und ich sollte dann ungefähr den dreifachen Betrag zahlen. Das war mir zu viel und ich habe gekündigt. Nachdem ich in den letzten drei Jahren aufgrund des Unfalls schon insgesamt ca. 3 1/2 Monate im Krankenhaus war, hätte sie sich für mich bei dem ursprünglichen Beitrag gelohnt. Aber das ist ein Ausnahmefall. Auch ich habe nicht das Gefühl, die Versicherung zu betrügen, wenn ich sie in Anspruch nehme.
Mein Sohn und ich besitzen eine Krankenhaustagegeldversicherung. Mein Vater hat sie abgeschlossen bei uns beiden von Geburt an. Mein Sohn hat sie noch nie benötigt, doch ich habe sie schon gebraucht bei meiner Weißheitszahn Operation (alle 3 unter Vollnarkose), nach dieser ich eine Nacht stationär bleiben musste, beim Kaiserschnitt meines Sohnes und bei einem stationären Aufenthalt im letzten Jahr.
Mein Vater bezahlt diese auch (monatlich 10 €, für meinen Sohn 6 €). Ich finde es lohnt sich schon, denn pro Tag im Krankenhaus bekomme ich 50 € zurück. Habe für 5 Tage die ich im letzten Jahr im Krankenhaus stationär lag 250 € bekommen. Davon gehen 10 € pro Tag an Krankenhaustagegeld was man bezahlen muss drauf und da blieben noch 200 € übrig.
Klar, hat mein Vater bisher mehr bezahlt als das ich zurück bekam, aber es geht uns nur darum, das wenn etwas passiert und mein Sohn oder ich ins Krankenhaus müssen, es abgesichert ist. Ich möchte keinesfalls von meiner Versicherung profitieren, sondern sie nutzen, wenn sie gebraucht wird.
SybeX hat geschrieben:es abgesichert ist
Das verstehe ich zwar sehr gut, aber die Frage ist doch bitte, was du für deinen Sohn abgesichert sehen willst. Welchen abzusichernden Verlust fängt denn der Vertrag auf? Welchen Verdienstausfall soll die Versicherung absichern? Ebenso bei dir: wenn du die Zeit über nicht im Krankenhaus bist (z.B. nach der Vollnarkose bei der Weisheitszahngeschichte), wo bist du dann und was tust du in der Zeit? Wenn du zur Arbeit gehst, dann bekommst du deinen Lohn weiterhin bezahlt (Lohnfortzahlung im Krankheitsfall). Wenn du als Hausfrau zu Hause bist, erhältst du nur im Krankheitsfall mit Krankenhausaufenthalt Geld. Ist das die Form einer "Absicherung", welche dir vorschwebt?
Anderes Beispiel: hier wäre der Selbständige Malermeister, welcher sich in seiner Freizeit beim Hallenhalma den Arm verstaucht und nun für drei Wochen ins Krankenhaus muss. Weil er so aber während der Krankenhaustage nicht zum Malen kommt, verdient er vor Steuern exakt 0 Euro. Auf Grund seiner Krankenhaustagegeldversicherung bekommt er nun wenigstens genug Geld um seine laufenden Kosten einigermaßen tragen zu können. Das ist nun eine Art der Absicherung, welche ich in deinem Beispiel nicht habe erkennen können.
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