Nachhilfe ruft an und macht alles schlecht

vom 28.09.2011, 17:35 Uhr

Mein Sohn ging von März bis Mitte September in den Studienkreis im nächstgrößeren Ort und ich war sehr zufrieden mit der Lehrerin und Leiterin, die er dort hatte. Sie war sehr nett, einfühlsreich und konnte Léon alles super erklären (Sie hatte auch Ahnung mit Dyskalkulie). Leider hat sie aufgehört weil sie an die Schule geht und auch umgezogen ist. Léon nahm das sehr locker. Jedoch musste eine neue Nachhilfe her und ich fragte die Leiterin des Studienkreises ob sie noch eine Lehrerin hätte, die ihm Nachhilfe geben kann. Leider hatte sie keinen mehr, der ihm Einzelunterricht geben kann. Da es kein großes Nachhilfeinstitut ist, gab es auch nicht soviele Nachhilfelehrer dort.

Jedoch kam ich auf die Idee, einfach den Studienkreis zu wechseln. Da im Umkreis noch eine Filiale der Kette vorhanden war, machte ich mit Léon einen Termin aus. Dort wurde er auf Dyskalkulie getestet. Laut dem Test hat er auch Dyskalkulie. Von Anfang an, kam mir die Leiterin unsympathisch rüber. Alles ging sehr schnell bei ihr und sehr hektisch in meinen Augen. Eben komplett das Gegenteil vom anderen Studienkreis. Sie sagte auch, ich solle es mir alles durch den Kopf gehen lassen und mich melden. Das war 2 Wochen her. Ich habe Léon in dieser Zeit einem IQ Test unterzogen, den er prima abgeschnitten hat und er bekommt seit Dienstag wieder Ergotherapie wegen seinen Konzentrationsproblemen. Jedoch rief mich heute die Leiterin vom Studienkreis an und machte alles schlecht. Ich meinte zu ihr am Telefon, das ich mich noch nicht entschlossen hätte und erst einen Termin mit dem Lehrer haben möchte, bevor ich mich entscheide. Sie machte das gleich schlecht : Wieso? Das Gespräch mit dem Lehrer bringt doch sowieso nichts. Was soll das denn bringen? usw. Ich fand es völlig unangebracht von der Leiterin, sowas am Telefon zu sagen. Sie meinte auch, das es nun an der Zeit wäre, das Léon endlich Nachhilfe bekommt und ich nicht mehr lange zögern sollte.

Mir kam es so vor, als ob sie sofort am Telefon eine Entscheidung haben wolle und es ihr nicht schnell genug gehen kann, einen Vertrag mit mir zu machen. Ich habe sie jedoch abblitzen lassen und gesagt, das ich noch Zeit benötige und mich melden werde. Habe am nächsten Dienstag einen Termin bei einer Nachhilfe, hier im Ort, die ich mit Léon besuchen werden. Ein Kennenlern Termin sozusagen. Dann bräuchte ich keine 20 km einfach mehr fahren, wenn die Nachhilfe etwas wäre und Léon es auch dort gefällt.

Wie sehr ihr das mit der Leiterin? Würde euch dieses Drängeln auch stören?

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mich würde so ein Drängeln auch stören und dann würde ich aus Prinzip nicht nachgeben, weil ich der Meinung bin, dass dort dann doch irgendwas faul sein muss, wenn die Leiterin so doll drängelt und unbedingt will, dass du den Vertrag sofort abschließt.

Ich habe seit diesem Schuljahr auch Nachhilfe bei einem Studienkreis in meiner Nähe mit der Nachhilfe in Latein angefangen und da war alles sehr entspannt. Es wurde für mich ein Termin in einer Gruppe vereinbart und ich durfte dann erstmal eine Stunde lang die Nachhilfe austesten und sehen, ob ich mit dem Unterrichtsprinzip klarkomme und so weiter.

Weil es mir gut gefallen hat, haben meine Eltern und ich dann auch zugestimmt und drei Wochen später (!) wurde dann der Vertrag unterschrieben abgegeben. Ich finde also, dass es sehr entspannt war und das Gegenteil von den Leuten, die das mit dir und deinem Sohn klären wollen.

Ich denke also, dass es bei dir einfach nur Zufall war und eben auch Pech, dass du jetzt bei einem so schlechten Studienkreis bist. Ich kann dir aber nur sagen, dass es in dem Studienkreis, wo ich bin, sehr gut läuft und dass ich da nichts zu meckern habe.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


So ist das eben mit Nachhilfeunternehmen. Es gibt gute und weniger gute. Ich an deiner Stelle würde auf jedem Fall davon Abstand nehmen, dein Kind in einen Studienkreis Nachhilfe zu schicken, wenn die Leiterin dir von vornherein unfreundlich vorkommt. Auch sollte sie dir immer auch die Möglichkeit bieten, dich mit dem Lehrer zu unterhalten. Ebenso wäre es auch auf alle Fälle normal, wenn man dir erst einmal eine Probestunde zugestehen würde. Damit bräuchtest du dann nicht die Katze im Sack zu kaufen.

Ich selbst bin auch an einem Studienkreis als Nachhilfelehrer tätig und weiß daher ganz genau, wie es bei uns zugeht. Zunächst wird bei uns ein Informationsgespräch mit der Leiterin geführt. Dabei stellt sie nach Möglichkeit auch gleich den Lehrer mit vor. Daraufhin kann der Schüler erst einmal Probeunterricht nehmen. Erst danach musst du dich als Elternteil entscheiden, ob du den Vertrag unterschreiben möchtest oder nicht. Und wenn du den Vertrag nicht abschließt, wird bei uns auch keiner Druck ausüben.

Sehr vernünftig finde ich, dass du Einzelunterricht buchen willst. Ansonsten wäre dein Kind möglicherweise mit anderen Kindern aus verschiedenen Klassenstufen zusammen, so dass sich der Lehrer dann nicht mehr intensiv um dein Kind kümmern kann. Und gerade bei Dyskalkulie ist das ja notwendig. Ich kann nur hoffen, dass du wieder ein Unternehmen finden wirst, welches in der Lage ist, auf den speziellen Förderbedarf einzugehen. Notfalls könntest du ja auch annoncieren, dass du einen Nachhilfelehrer speziell mit Erfahrungen in Lernstoffvermittlung bei Dyskalkulie suchst. der könnte dann unter Umständen sogar zu euch nach hause kommen, so dass du viel Zeit sparen könntest. Und viel teurer ist das wahrscheinlich auch nicht.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also die Nachhilfe, die ich hier im Ort gefunden habe, ist nicht so groß wie der Studienkreis und möchte vom Preis her auch nur die Hälfte, auch Einzelunterricht. 20 € Unterschied ist schon eine Menge pro Stunde und wenn ich dann auch noch die Fahrt spare (insgesamt 40 km pro Fahrt) macht das eine Menge aus.

Ich hoffe das sie mir am Dienstag zusagen wird, auch Léon, denn ihm muss es auch gefallen und zusagen. Das wäre echt prima. Auch muss sie sich mit Dyskalkulie auskennen. Laut Homepage hat sie sich darauf spezialisiert, aber was da steht und was sie kann sind leider immer noch große Unterschiede.

Eine Probestunde bekam ich beim Studienkreis nicht vorgeschlagen. Nur bei Unterricht in der Gruppe bekam ich das vorgeschlagen komischerweise. Naja, warten wir den morgigen Termin beim Lehrer und den Dienstag bei der Nachhilfe hier im Ort ab.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke auch, dass Deine Vorbehalte hier ganz klar angebracht sind und kann durchaus ebenfalls nachvollziehen, dass Dich dieses Drängeln der Leiterin des neuen Studienkreises empfindlich gestört hat. Ich finde ein solches Verhalten auch wenig professionell, ehrlich gesagt, und ich mag es grundsätzlich nicht, wenn man mich zu einer Entscheidung zwingen will. Geschäftsbeziehungen wollen wohlüberlegt sein, und hier handelt es sich letzten Endes um nichts anderes als eine Geschäftsbeziehung. Dass Du da Deine Bedenkzeit brauchst und haben willst, ist wohl ganz klar und insofern empfinde ich den Weg, den Du hier beschritten hast, auch als richtig und angezeigt. Auch ich hätte mich nicht diesem Druck hingegeben und auf Biegen und Brechen das entschieden, was die Leiterin hören wollte. Außerdem finde ich ihr Vorgehen einfach unverschämt und hätte mich schon aufgrund dieser Antipathie, die sich daraus ergeben hat, sicherlich nicht dazu hinreißen lassen, mein Kind dorthin zu bringen, wenn es doch auch noch andere Möglichkeiten gibt, Nachhilfeunterricht zu bekommen.

Übrigens habe ich nicht erst einmal davon gehört, dass diese Unternehmen, die Nachhilfe anbieten, und das vor allem in Gruppenunterricht, häufig gar nicht unbedingt so gut sind. Es gibt hier in meiner Nähe auch eine ähnliche Einrichtung, allerdings handelt es sich hier nicht um die Niederlassung einer großen Kette, sondern um ein deutlich kleineres Unternehmen. Aber auch dort werden die Kinder wohl weniger unterrichtet und gezielt gefördert und gefordert, sondern es handelt sich bei dieser als Nachhilfe angebotenen Dienstleistung um nichts anderes als eine Hausaufgabenbetreuung in Anwesenheit einer erwachsenen Person, die theoretisch das benötigte Wissen vermitteln könnte und wohl auch mal diesbezügliche Fragen beantwortet, aber genau genommen doch nur Hilfestellung bei den Hausaufgaben gibt.

Ich finde das wirklich traurig, denn ich erinnere mich noch gut an meinen Nachhilfeunterricht in Mathe, den ich bei einem Informatikstudenten hatte, der zu uns nach Hause kam. Das war wirklich ergiebig und punktgenau angesetzt und dabei kam unglaublich viel rum. Ich denke, ich würde meine Kinder also bei entsprechender Notwendigkeit sicherlich auch nicht in die nächstbeste Einrichtung stecken und sie dort mehr oder weniger sich selbst überlassen, sondern ebenfalls – wie Du – ganz gezielt suchen, auch, wenn das aufwendig und nervenaufreibend ist und auch noch einiges an Zeit kostet. Dennoch denke ich, dass diese Maßnahme zwingend notwendig ist, vor allem, wenn Du schreibst, dass bei Deinem Sohn eine Dyskalkulie vorliegt. Gerade in solchen speziellen Fällen muss einfach gewährleistet sein, dass sich jemand dem Kind in entsprechend angemessener und erforderlicher Form widmet. Dafür ist Sympathie allerdings ebenfalls zwingend erforderlich, auch in diesem Punkt stimme ich Dir in vollem Umfang zu.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also da ich selber Nachhilfe gebe, kann ich das glaube ich ganz gut beurteilen. Meiner Meinung nach, will sie wirklich einfach nur auf ein Geschäft raus. Wenn sie dir schon so hektisch und unsympathisch vorkommt, dann lass es. Ich gebe Nachhilfe und will den Schülern ja auch zeigen, dass Latein nicht nur verstaubt ist. Ich will, dass sie Spaß an Latein finden, weil ich früher selber den Stoff verpasst habe und daher auch kein Spaß mehr hatte. Suche deinem Sohn am Besten einen Nachhilfelehrer von der Schule, die können das auch meistens gut und sind nicht so teuer.

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» TheSchokokuss » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich muss dem Schokokuss Recht geben! (Außer, dass Latein Spaß macht - das sage ich trotz Großem Latinum :wink: ) Ich gebe auch Nachhilfe und habe auch selbst schon Nachhilfe bekommen. Wenn du kein gutes Gefühl dort hast, lass es lieber und schmeiß der Dame nicht dein Geld hinterher. Einzelstunden in Studienkreis und Co. sind unverhältnismäßig teuer und werden auch oftmals "nur" von Studenten gegeben, die von dem Preis, den du bezahlst, nicht mal die Hälfte sehen.

Schreib doch eine Zeitungsanzeige oder hänge Zettel an Schwarzen Brettern aus, dass du für deinen Kleinen Mathenachhilfe suchst. So hast du vielleicht auch die Möglichkeit Geld zu sparen und gleichzeitig jemanden zu bekommen, der voll und ganz auf deinen Sohn und seine Diskalkulie eingehen kann. Oft melden sich relativ viele Leute (vor allem Studenten) und du kannst in Probestunden gucken, wie dein Sohn mit den entsprechenden Personen klar kommt und dann eine Auswahl nach deinem Gefühl treffen ohne dich da irgendwie zu einer Entscheidung drängen zu lassen.

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» 00Kate » Beiträge: 461 » Talkpoints: 8,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss den anderen Recht geben, ich kann Deine Entscheidung voll und ganz nachvollziehen. Ich hätte auf das drängen, was ich schon sehr aufdringlich finde, auch nicht reagiert. Es sollte Deine Entscheidung sein, wann genau Du den Vertrag ab schließen möchtest. Genau wie es Dein gutes Recht ist Dich vorher mit dem entsprechenden Lehrer, der die Nachhilfe letztendlich auch geben wird, zu sprechen. Ich würde dies genauso handhaben.

Ich würde auch schauen ob ich nicht noch einen anderen Nachhilfelehrer finde, der sich mit dem Gebiet der Dyskalkulie auskennt. Den ich denke wenn die Leiterin schon so anfängt, wird Dein Sohn keinen Spaß an der Nachhilfe haben. Und Nachhilfe soll ja wenigstens ein bisschen Spaß machen. Ich wünsche Dir viel Glück bei Deiner Suche.

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass es gar nicht darum geht, dass die Nachhilfe-Lehrerin aus dem Studienkreis die anderen Dinge schlecht machen will sondern in der Hauptsache geht es wohl doch darum, dass sie zu einem Vertragsabschluss drängen will und das recht schnell.

An dieser Stelle würde mich das Ganze auch sehr stören und ich würde da aus Prinzip bei einem schlechten Gefühl schon absagen. Denn ich denke, wenn die Zusammenarbeit schon so schlecht anfängt, dann kann es auch in Zukunft nicht wirklich besser werden und zu jemandem, der sehr viel Zeit mit meinem Kind verbringt möchte ich schon Vertrauen haben. Wenn es dann auch noch Alternativen gibt, dann würde ich da gar nicht lange überlegen. Trotzdem frage ich mich, ob es wirklich nötig ist, dass ein Drittklässler schon Nachhilfe bekommt. Gibt es denn keine andere Möglichkeit die Dyskalkulie zu behandeln?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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