Höhere Versandkosten bei höherem Warenwert?
Ich war gerade nach was bestimmten bei Amazon suchen. Das der Artikel wahrscheinlich nicht von Amazon selbst geliefert werden kann, war mir im Vorfeld klar. Sprich ich wusste vorher, dass wahrscheinlich Versandkosten anfallen werden. Die meisten Händler nehmen ja Versandkosten, was so halbwegs nachvollziehbar ist. Wobei ich da eh immer wieder fasziniert bin, weil ich die einzelnen Regelungen nicht immer wirklich verstehe. Mein Kopf sagt mir an sich, wenn ich zwei Artikel kaufe, kann man die in einem Paket verschicken und dann fallen auch nur einmal Versandkosten an. Die meisten Händler haben da ihre eigenen Staffelungen. Mir ist natürlich klar, dass man nicht alle Artikel in ein Paket bekommt, kommt halt auf die Ware an. In den bisher von mir gesehenen Fällen, wäre das aber der Fall gewesen und ich habe mich aufgrund der doppelten Portokosten gegen den Kauf entschieden.
Das manche Händler nach Gewicht staffeln, ist mir einigermaßen klar. Manche Händler staffeln aber auch nach Grundporto und dann pro Kilogramm Ware noch mal Kosten. Was ich persönlich sehr mühselig finde, dann erst mal zu suchen, was der Artikel wiegt. Aber auch einigermaßen nachvollziehbar, weil mehr Gewicht halt mehr Kosten verursacht. Aus diesem Grunde sehe ich bei Artikel die mich interessieren und die es nur über einen Händler bei Amazon gibt, immer erst mal in die Versandbedingungen rein.
So suchte ich halt vorhin mal wieder einen Artikel. Die Preise sind echt verlockend, weil relativ niedrig. Da ist man erst Recht gespannt auf die Versandkosten, denn was bringt mir ein Artikel der günstig ist und ich nachher mehr Versandkosten bezahle, als der Artikel wert ist. Aber nun war ich schon recht erstaunt. Ich traf nun auf mehrere Händler, die ihre Versandkosten staffeln. Was ich ja an sich in Ordnung finde. Ich gebe aber zu, dass ich eher mehr kaufen würde, wenn die Ware dann versandkostenfrei ist. Deshalb achte ich auf den Punkt immer genauer und überlege mir dann, was ich mache.Die Händler auf deren Versandtabellen ich nun gesehen habe, die Staffeln aber nicht nach Gewicht, sondern nach Einkaufswert. So weit ist das ja in Ordnung. Nur sagt mir mein Menschenverstand, je mehr man kauft, umso höher der Gewinn für die Firma und an sich sollten die Versandkosten dann doch auch sinken. Immerhin macht das Verpacken von 10 Artikeln in einem Paket ja weniger Arbeit als 10 Artikel einzeln zu versenden.
Die besagten Händler staffeln halt nach Einkaufswert und je höher der Einkaufswert, umso höher die Versandkosten. Das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wobei ein versandkostenfreier Versand gar nicht angeboten wird, sondern die Stafflung halt irgendwann heißt und höher als Preis X betragen die Versandkosten X Euro pauschal. Ich kann das irgendwie nicht wirklich nachvollziehen, da doch mehr Artikel gleichzeitig zu versenden wesentlich weniger Aufwand bringt. Wobei die auch jeden Artikel einzeln mit den Versandkosten belegen. Was im Endeffekt ja auch teurer an Versand kommt.
Es gibt verschiedene Gründe warum ein Verkäufer die Artikel nicht zusammen legt, sondern einzeln versendet. Kein Grund ist meines Erachtens, die Transportversicherung, da ich nicht glaube das 10 Artikel einen Warenwert von 500 Euro überschreiten welches als solches z.B der versicherte Paketversand von DPD ausmacht für 7,00 Euro ausmacht.
Ich denke mal hier steckt eine geschickte Strategie dahinter wie z.B für jedes Paket welches versendet wird den Portopreis nicht komplett für den Versand aus zu geben, sondern noch ein wenig Restguthaben ein behalten. Wenn man nur 0,50 Euro pro Paket zusätzlich verdient, sind es bei 100 schon 50,00 Euro. Das lohnt sich wenn man viel verschickt. Weiterhin kann ein Grund sein, dass man die Artikel ab 40,00 Euro Warenwert kostenlos zurückschicken kann und der Empfänger bezahlt. Die Wahrscheinlichkeit dass ein Objekt im Paket die 40,00 Euro oder mehr erreicht ist doch unwahrscheinlicher als wenn man es aus einem Gesamtpaket hat.
Heutzutage versucht jeder sein Geschäft zu machen und wenn es nur am Porto ist. Vor 2 Jahren hatte ich mal viel in Amerika bestellt, wobei mir ein Verkäufer besonders aufgefallen ist. Er bot in seinen Auktionen nur 0,01 Dollar Artikel zum Sofortkauf Preis an, aber seine Versandkosten waren dafür 10 mal so hoch wie bei allen anderen. Eine Zusammenlegung war bei ihm auch nicht möglich, so dass es eigentlich schon ersichtlich war, dass er sein Geschäft eigentlich aus den Portokosten zog.
Ich habe auch den Durchblick mehr oder weniger verloren bei den Händlern, die über Amazon ihre Ware anbieten. Sicher sollte es möglich sein, dass wenn ich zwei Bücher bei einem Händler kaufe, diese auch zusammen zu verschicken und nicht einzeln. Dann muss man da auch drei Euro pro Buch bezahlen, was dann sechs Euro bei zwei Büchern macht, dann wundert man sich, warum die Bücher dann doch in einem Paket ankommen. Das finde ich immer sehr frustrierend und ehrlich gesagt kaufe ich zwar häufig bei Amazon ein, bei solchen Fällen habe ich mich aber noch nicht erkundigt, wie man da vorgehen kann, um zumindest die zusätzlich gezahlten drei Euro zu bekommen. Deswegen suche ich mir die Händler auch immer sehr genau aus.
Bei Amazon selbst wird ja ab einem Warenwert von über 20 Euro ein kostenfreier Versand angeboten, wenn ich nicht über die 20 Euro komme, dann gucke ich, was ich denn nett finden würde oder vielleicht auch noch brauchen könnte und bestelle das dann mit, um über diese 20 Euro Grenze zu kommen. Das mache ich in letzter Zeit eigentlich immer so und kaufe kaum noch bei Händlern auf Amazon. Ich weiß nicht, ob das extra gemacht wird (ein Grund wurde da ja schon mehr oder weniger genannt und der klingt auch nachvollziehbar, wenn auch nicht wirklich kundenfreundlich) oder ob das nicht anders geht, aber das hat mir die Lust bei solchen Händlern einzukaufen deutlich verdorben.
Dass die Versandkosten nach Kaufpreis gestaffelt werden, habe ich noch nicht erlebt oder gesehen. Auch nicht auf Amazon. Das mag aus den oben genannten Gründen sein. Wenn das aber wirklich so ist, dann würde ich mir auch schwer überlegen bei solchen Händlern einzukaufen, denn oft genug gibt es ab einem bestimmten Preis (siehe Amazon oder Weltbild oder viele andere Anbieter) einen kostenlosen Versand und nicht einen Pauschalbetrag von x Euro. Ich finde letzteres auch sehr unverschämt.
Viele Händler bei Amazon oder Ebay bieten eine sogenannte Mischkalkulation an. Das heißt, dass sie einen Teil des Warenpreises als Versandkosten deklarieren. Damit umgehen sie die zum Teil sehr hohen Ebay oder Amazon Gebühren. Das wirkt sich im Endeffekt sowohl positiv für den Verkäufer als auch positiv für den Käufer aus. Der Verkäufer spart Gebühren, die er sonst entrichten müsste, und der Käufer bekommt die Ware zu einem relativ niedrigen Preis.
Logische Konsequenz aus der Mischkalkulation ist natürlich, dass die Versandkosten mit jedem bestellten Artikel ansteigen müssen, da sie ja eigentlich Teile des Warenwertes mit beinhalten. Wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, so wundert man sich dann nicht mehr über die steigenden Versandkosten bei steigender Stückzahl der Waren. Meistens ist es dann aber so, dass die Versandkosten nicht parallel zur Stückzahl der bestellten Waren steigen. Das liegt daran, dass mehrere Artikel in einem Paket versendet werden können. Somit spart der Käufer wiederum, wenn er mehrere Artikel gleichzeitig bestellt. Die Gesamtversandkosten steigen zwar, aber die Versandkosten pro Artikel werden dabei doch geringer.
Ich empfinde eine solche Art von Mischkalkulation in einem bestimmten Rahmen als vollkommen legitim. Die großen Unternehmen wie Ebay oder Amazon verdienen durch jeden privat verkauften Artikel schon genug Geld. Wenn man dann diese Kosten etwas drücken kann, so ist das nur im Sinne des Verkäufers und des Käufers. Über eine Mischkalkulation in diesem Sinne sollte man sich also keinesfalls aufregen.
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