Fische sind Tiere zweiter Klasse?
Grundsätzlich ist kein Lebewesen zweitklassig oder gar minderwertig, weder ein menschliches noch ein nicht-menschliches Tier. Es wäre wohl konsequent, keine Abstufungen zu machen, weil jedes Leben an sich gleich viel wert ist. Ein Fisch ist ja nicht pauschal weniger wert als ein Hund oder ein Pferd. Allerdings kann ich persönlich nicht so viel mit Fischen anfangen und wäre vermutlich auch nicht besonders traurig darüber, wenn ich Fische hätte, die sterben würden. Natürlich würde ich sie nicht töten, aber wenn dann mal einer fehlt, wäre das für mich vermutlich kein Drama. Allerdings denke ich auch, dass es mir bei anderen kleineren Tieren ebenso erginge. Ob ich jetzt fünf oder sechs Mäuse, Hamster oder Schildkröten hätte, würde für mich vermutlich nicht so viel ausmachen. Zu diesen Tieren könnte ich mir aber auch nicht so einen persönlichen Bezug vorstellen wie zu einem Hund, den ich als Familienmitglied betrachte.
Bei Fischen ginge es mir wohl so wie bei flüchtigen Bekannten, Nachbarn oder sonstigen Leuten, zu denen ich keinen wirklichen persönlichen Bezug habe. Stirbt jemand davon, berührt mich das ja auch nicht. Ich denke, dass das der entscheidende Punkt ist. Mit einem Hund beschäftigt man sich, man bekommt seine Aufmerksamkeit und gibt ihm seine dafür. Man bekommt wirklich etwas mit von ihm. Bei Fischen ist es so, dass sie mehr oder weniger zur Dekoration im Aquarium umher schwimmen. Manche Fische sind ganz hübsch und ich mag dann auch ihr Aussehen. Allerdings fehlt ihnen das, was gerade Säugetiere liebenswert macht - sie haben in der Regel keine freundlichen Gesichter und zeigen auch kaum Reaktionen.
Das Kindchen-Schema, auf das Menschen auch bei Tieren gut anspringen, passt auf Fische überhaupt nicht, wohingegen Hamster oder Hundewelpen bei vielen Leuten sofort auf Begeisterung stoßen, gerade weil sie niedlich sind (auch über das Baby-Alter hinaus). Dazu kommt noch, dass man sich selbst mit einem Hamster noch in gewisser Weise beschäftigen kann. Mit einem Fisch kann man nicht spielen und ihn auch nicht knuddeln. Er fühlt sich auch nicht so weich und kuschelig an wie ein behaartes Tier. Die ganzen geliebten Kuscheltiere sind ja doch meistens welche mit Fell. Wenn man Fisch isst, ist man meiner Meinung nach allerdings kein Vegetarier. Ich kenne selbst auch Leute, die sich als Vegetarier bezeichnen und dennoch Fisch essen. Allerdings entbehrt das wirklich jeder Logik und ich denke, dass es den Leuten nur darum geht, sich bewusst gegen den Fleischverzehr abzugrenzen. Fisch und Fleisch sind zwar unterschiedliche Dinge, aber es macht an sich keinen Unterschied, ob man das eine oder das andere Tier tötet und verspeist.
Tiere zweiter Klasse hört sich deutlich abwertend an, ich finde einfach, dass Fische anders sind, andere Tiere sind, als zum Beispiel ein Hund, eine Katze oder ein Meerschweinchen. Dass man mit Fischen keine innige Beziehung aufbauen kann, ist eigentlich auch klar, man bedenke nur die fehlenden Kontaktmöglichkeiten. Während man alle anderen gängigen Haustiere streicheln kann, geht das bei Fischen nicht. Da man in einem Aquarium eigentlich immer recht viele Fische hat, kann ich (auch als ehemaliger Fischbesitzer) gut nachvollziehen, wenn man nicht in große Trauer verfällt, wenn einer von 20 oder mehr Fischen seinen Geist aushaucht.
Das ist für mich logisch, für andere aber bestimmt nicht. Frag mal einen Koibesitzer, was der von der Theorie der Tiere zweiter Klasse hält, der wird dir einen Vogel zeigen, da gehe ich von aus. Es gibt Kois, die sind mehrere hundert bis tausend Euro wert, da habe ich letztens eine Reportage drüber gesehen. Ein Mann hat für 1300 Euro (heruntergehandelt) einen Koi gekauft, den er noch weiter auswachsen lassen will, also ein junger Fisch. Für die sind diese Tiere ganz sicher keine Tiere zweiter Klasse.
Was die so genannten Vegetarier angeht, die dann doch Fische essen, naja, das ist für mich einfach nur inkonsequent. Wenn man Tiere nicht mehr essen will, weil man mit der Viehhaltung, mit den Zuchtmethoden oder was weiß ich, nicht einverstanden ist, dann kann man doch nicht einfach Fisch essen. Die werden teilweise auch auf grausamste Art und Weise gefangen (Delfine in Thunfischnetzen als Beispiel). Ebenfalls werden Fische auch in Massentierhaltung gehalten, aufgezogen und dann geschlachtet und verkauft. Wie gesagt, es ist für mich, je nach dem was man für Gründe hat, einfach nur inkonsequent als Vegetarier Fisch zu essen.
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