Der Sommer eures Lebens

vom 07.08.2011, 18:46 Uhr

Nun, wo sich die letzten Stunden meiner persönlichen Sommerferien in diesem Jahr so langsam anbahnen, komme ich doch ein wenig in das Schwelgen der Gedanken. So lasse ich mir die diesjährigen und natürlich auch die bisherigen Sommerferien ein wenig durch den Kopf gehen. Dabei überlege ich mir auch immer, was ich denn bereits alles so erlebt habe in den Sommerferien und ich muss schon sagen, dass es wirklich so einiges gewesen ist und dass dies auch wirklich manchmal nicht ohne gewesen ist. Dabei gab es natürlich, so wie immer in meinem Leben, Höhen und Tiefen und nicht jede Sommerferien bestanden nur aus Licht, sondern oft gab es auch Schatten, aber das gehört auch einfach zu den Sommerferien dazu meiner Meinung nach. Dabei kam mir auch der Gedanke, dass man doch wirklich oft von einem Sommer seines Lebens spricht. Es gibt ja auch ein entsprechendes Lied, welches vor ein paar Jahren in den Charts gewesen ist. Den Namen des Interpreten kenne ich leider nicht mehr, aber ich bin mir sicher, dass dieses Lied einigen von euch ein Begriff ist.

Ich persönlich würde behaupten, dass ich mich überhaupt nicht auf den Sommer meines Lebens festlegen könnte. Dafür gab es meines Erachtens nach einfach schon viel zu viele schöne Sommer, und ich kann mich ja auch überhaupt nicht mehr an alle Sommerferien erinnern, die ich persönlich erlebt habe. Aber ganz besonders in Erinnerung habe ich natürlich immernoch den Sommer im Jahre 2006. Damals gab es ja die Heim-Weltmeisterschaft und ich kann mich immernoch so gut daran erinnern, wie wir auf den Straßen mitgefiebert haben, wie die Leute zu uns kamen und wir dann gemeinsam auf unserer großen Leinwand Public Viewing betrieben haben. Außerdem waren wir dann auch noch in Frankfurt auf dieser großen Fan-Meile und ich muss ehrlich sagen, dass dieser Sommer einer der schönsten gewesen ist, die ich jemals erlebt habe.

Aber es gab auch noch ganz andere Sommer, die ich wirklich sehr genossen habe. Zweifelsfrei gehörte dazu auch der Sommer vor drei Jahren, wenn ich mich recht entsinne. Damals waren wir im schönen Bayern im Urlaub und dort haben wir dann auch wirklich ausschließlich schöne Dinge erlebt. So waren wir an vielen verschiedenen Orten mit unserem Wohnmobil unterwegs. Darunter war einmal das Städtchen Roth mit seinem wirklich umwerfend schönen Badesee und dann waren wir auch noch bei der Badehalbinsel Absberg. Dort fand ich es auch besonders schön, weil man dort auch einfach sensationell stehen konnte und dort habe ich es wirklich genossen. Man stand direkt am See und trotz der Unmengen an Leuten war es einfach nur eine sensationelle Atmosphäre dort. Man konnte Fahrradtouren ohne Ende machen und auch sonst war für laufende Abwechslung gesorgt. Außerdem waren wir auch noch in dem kleinen Ort Bad Enderndorf, dieses fand ich auch außerordentlich schön und diesen Sommer könnte ich wirklich problemlos als Sommer meines Lebens ansehen, überhaupt keine Frage.

In diesem Sommer sah es dann schon wieder anders aus, da hatte ich einfach nie wirklich das Gefühl, dass Sommer ist. Dafür war das Wetter einfach immer zu schlecht und auch sonst habe ich mich einfach nicht wirkilch sommerlich gefühlt. Ich muss ehrlich sagen, dass mir der Sommer bisher am schlechtesten gefallen hat von den Urlauben in diesem Jahr. Da habe ich doch durchaus bessere Erinnerungen und Erfahrungen bisher machen können, 2011 war kein besonders guter Segen für mich persönlich, aber es kann auch nicht jeder Sommer sensationell sein, das ist natürlich auch wieder klar.

Wie sah euer Sommer eures Lebens denn aus? Kennt ihr das überhaupt? Fallen euch da sofort eins, zwei Urlaubsziele oder Erfahrungen ein, wo ihr sofort sagen würdet, dass diese einfach der Sommer eures Lebens gewesen sind? Oder würdet ihr eher sagen, dass ihr noch nie einen Sommer des Lebens hattet und deswegen auch nicht hier davon erzählen könnt?

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kann mich eigentlich nurnoch beschränkt an meine ganzen Urlaube erinnern. So richtig sind mir eigentlich erst die Ferien ab 2007 in Erinnerung geblieben. Damals ging es soweit ich weiß nach Bulgarien. Ich war zuerst nicht sehr begeistert, da es ja nicht gerade das beliebte Urlauberziel überhaupt ist. Damals hatte ich noch nicht sehr viel davon gehört und mir waren nur Griechenland, Italien oder Spanien als gute Reiseziele bekannt. Aber eigentlich war es dort dann doch ganz in Ordnung, außer die Tatsache, dass uns auf den Straßen viele Kinder begegnet sind. Ich erinnere mich nurnoch zu genau an den Abendspaziergang an der Promenade.

Dort wartete mitten auf dem Weg ein kleines Mädchen, so wie sie angezogen war stammte sie aus armen Verhältnissen. Seitlich neben dem Weg war eine kleine Mauer und Gebüsch. Man konnte sich also gut dahinter verstecken. Beim Hinlaufen dachten wir uns natürlich nichts dabei als und das Mädchen nach Geld fragte. Doch auf dem Rückweg achteten wir genau auf das Stück Mauer, das genau neben dem Mädchen am Wegrand stand. Und dahinter sah man eine Frau gebückt. Wahrscheinlich hat die Mutter ihr Kind zum Betteln auf die Straße geschickt, um bessere Chancen auf Geld zu haben. Ich erinnere michh auch nur noch zugut an unseren Pool der mehr oder weniger im Schatten des nebengelegenen Hotels stand.

Deswegen war das Wasser auch am Nachmittag oftmals noch sehr kalt, weil dort mehr oder weniger ganztags Schatten war. Wir sind dann immer nebenan in den viel größeren Pool des Nebenhotels gegangen, die beiden Hotels gehörten zusammen, jedoch war unser Hotel um einiges kleiner an das nebenan. Zum Staunen brachte mich auch ein sehr luxuriöses Hotel direkt neben der Promenade. Als wir durchliefen wurden wir geblendet von Kronleuchtern und anderen Beleuchtungen. Es strahlte förmlich vor Licht. Alles im allen war der Urlaub viel besser als ich ihn mir vorgestellt hatte. 2008 ging es dann nicht ins Ausland, sondern nach Oberbayern ins Berchtesgadener Land.

Ich kann mich noch gut an die Bootstour auf dem Königssee erinnern, das Wasser hat echt eine einzigartige grüne Farbe. Danach ging es mit der Gondel auf eine Alm. Neben vielen Wandertouren, die ich persönlich nicht genossen habe, kann ich mich noch gut an das Dorfschwimmbad erinnern. War echt ein tolles Freibad mit einem großen Becken, durch dessen Mitte eine Brücke zum Ausgang führte. Dann ging es erstmal für 2 Jahre nicht in den Urlaub. In den Pfingstferien 2011 ging es dann mit meiner Mutter, meiner Cousine und meiner Oma nach Hamburg ins Musical "König der Löwen". Ich kann es eigentlich nur weiterempfehlen, das sollte sich jeder mal anschauen. Daraufhin haben wir dann noch Hamburgs berühmt-berüchtigte Vergnügungsmeile, die Reeperbahn, besucht.

Am Abend nach einem Cocktail in der Bar unseres Hotels ging es dann ins Bett. Ich war total müde von den 8 Stunden Busfahrt und der Gedanke, dass ich morgen schon wieder das selbe durchstehen musste, ließ mich schnell einschlafen. Ende August werde ich dann zusammen mit meinen Eltern nach Fuerteventura fliegen. Ich freue mich schon riesig. Mal sehen wie es wird. Zu jedem Sommer gehören natürlich Lieder, die einem ganz besonders in Erinnerung bleiben. Ich verbinde ebenfalls oft Lieder mit bestimmten Ereignissen, die mir Spaß gemacht oder viel bedeutet haben. So bleiben auch nach Jahren Songs wie "Whenever, Wherever" und "Waka Waka" von Shakira, "Marching On" von OneRepublic, "Stereo Love" von Edward Maya, "Love Generation" von Bob Sinclair oder "Mas Que Nada" von den Black Eyed Peas immernoch Ohrwürmer.

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» MisterToby » Beiträge: 184 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mir fällt da ganz spontan der Sommer im Jahr 2003 ein. Ich war gerade 18 Jahre alt geworden und durfte also endlich ohne Einschränkung und Verbote leben, was ich natürlich in vollen Zügen ausgekostet und genossen habe.

In dem Sommer bin ich dann auch vom Land in eine große Stadt gezogen, weit entfernt von den Eltern und von Vorschriften. Alles auf Anfang, alles neu und so aufregend, dass ich jetzt noch dieses Kribbeln im Bauch spüre, wenn ich mich nur daran zurück erinnere. Alleine schon die vielen verschiedenen Eindrücke dieser Stadt waren überwältigen und ich habe mich auf anhieb in der Stadt wohl gefühlt.

Natürlich war ich in dem Sommer auch verliebt, es war meine erste Liebe im Erwachsenen Dasein und deswegen auch etwas ganz Besonderes für mich. Auch wenn es nicht lange gehalten hat und unschön auseinander gegangen ist so finde ich im Rückblick doch, dass ich zu dieser Zeit sehr glücklich gewesen bin mit ihm.

Unternommen habe ich auch sehr viel. Ich glaube, ich habe danach selten so viele Dinger in einem Sommer unternommen wie 2003. Das Freibad gehörte bei der Hitze in dem Sommer selbstverständlich dazu aber auch andere Sachen. Viele Chattertreffen gab es damals ich glaube, ich habe kein Einziges davon ausgelassen. Alleine das Zugfahren zu jedem Treffen hin war ein kleines Erlebnis, was einfach nur Spaß gemacht hat. Kirmes und Mittelaltermärkte spielten auch eine Rolle und obwohl wir nicht viel Geld hatten, so war der Spaß einfach unbeschreiblich. Dabei in Verbindung bringe ich auch, wie man uns einmal beim Schwarzfahren im Zug erwischt hat. War zwar nicht wirklich prickelnd, aber es sind die Dinge, von denen man später immer wieder erzählt und dann sagt „weißt du noch,…?“.

2004 war allerdings auch nicht schlecht. Da war ich dann wieder Single, aber immer noch in dieser Stadt, die so viel zu bieten hatte. Als Single war es dann ein ganz anderes Leben, aber trotzdem noch toll. Es hatte wieder etwas mehr von Freiheit und man konnte noch ungezügelter sein und ausprobieren und flirten was das Zeug hält. In dem Jahr habe ich auch meine beste Freundin kennen gelernt und wir sind jedes Wochenende auf Party gegangen. Auch wenn wir kein Geld hatten, wir hatten immer gute Laune, unseren Spaß und der Alkoholpegel blieb auch nie ohne.

Was mir in dem Jahr besonders im Kopf geblieben ist, ist ein bestimmtes Wochenende. Es war Straßenfest direkt bei mir um die Ecke. Am Freitag Abend sind wir wie immer in unsere Stammdisko gegangen und haben da ein paar junge Männer kennen gelernt. Weil wir wussten, die würden an dem Wochenende auch auf dem Straßenfest sein, sind wir am Samstag direkt nach dem Aufstehen auf das Straßenfest gegangen und haben auf die Männer gewartet. Also haben wir den ganzen Tag dort verbracht und sind am Abend mit den Männern wieder in eine Disko abgesackt. Als die Disko schließ, war uns allen aber noch nicht danach nach Hause zu gehen, also ging es noch in irgendeine Kneipe. So gegen 7 Uhr Morgens sind wir dann zu Hause ins Bett um dann um 12 Uhr Mittags wieder auf das Straßenfest zu gehen. Das wurde auch wieder ein Tag voller Power, bis Abends gegen 22 Uhr. Wir waren total fertig, aber es war ein riesen Spaß ohne Ende, den wir nie bereut haben, auch wenn aus den Männern nie etwas geworden ist.

» MissFly » Beiträge: 362 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Sommer meines Lebens war der im Jahre 2003. Das war wohl der grandioste Sommer, den ich hier Deutschland erleben durfte. Das Wetter war jeden Tag einfach nur klasse, und geregnet hat es so gut wie gar nicht. Man konnte jeden Tag ans Meer fahren oder an den See. Selbst wenn man nach 18 oder 19:00 Uhr Feierabend hatte, konnte man noch ordentlich von der Sonne zerren. Ich lag teilweise bis um 1:00 Uhr nachts im Garten und habe ein Buch gelesen. Oder wir saßen oft draußen und haben gegrillt. Ich werde den Sommer nie vergessen, da er einfach so schön und unbeschwert war.

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der Sommer meines Lebens war definitiv der Sommer 2008. Ich hatte meinen Mann ein Jahr zuvor kennen gelernt und am März 2008 waren wir dann auch fest zusammen. Vorher war ich in einer absoluten Horror-Beziehung. Ich durfte kein eigenständiger Mensch sein, ständig wurde an mir herumgemotzt und ich war echt nur noch deprimiert. Leider hat es viel zu lange gedauert, bis ich mich endlich getrennt habe. Ist aber auch echt ne lange Geschichte und ein heikles Thema. Jedenfalls habe ich dann meinen Mann durch einen Zufall auf der Arbeit kennengelernt und war natürlich erst etwas skeptisch. Ich wollte mich erst nicht auf ihn einlassen, aufgrund meiner schlechten Erfahrungen, aber natürlich bin ich jetzt heilfroh, dass ich es doch gemacht habe.

Wir sind auch recht schnell zusammen gezogen (Juni 2008). Ich bin in dieser Zeit wirklich richtig aufgeblüht. Wir haben total viel zusammen unternommen, ich hatte seit langem wieder richtig Spaß am Leben und mit meinem Studium lief es auch wieder besser. Das Wetter war ebenfalls toll, so dass wir sehr viel Zeit an unserem Strand verbracht haben. In unserer Stadt gibt es eine angelegte Strandbar, die zu dieser Zeit echt beliebt war und da saßen wir mehrmals die Woche und haben Cocktails geschlürft und die Musik und die Sonne genossen. Den Sommer werde ich echt niemals vergessen, denn ich verbinde ihn einfach nur mit Spaß und guter Laune. Nach den schrecklichen 5 Jahren war das ein echter Lichtblick in meinem Leben.

Mitte Juli ging es mir dann nicht mehr so gut. Mir war ständig schwindlig und ich hätte einfach nur noch schlafen können. Anfangs dachte ich noch, dass das eben die Nachwirkungen von dem ganzen Stress wären. Wir mussten uns zudem noch eine neue Wohnung suchen, da die Wohnung meines Freundes auf Dauer natürlich zu klein war - er hatte nur ein Einzimmer-Appartement. Dann war aber recht schnell klar, welchen Grund mein Unwohlsein hatte - ich war schwanger! Das Kind war ein absolutes Wunschkind. Wir haben schon früh darüber gesprochen und wollten beide ein Kind, aber dass es dann so schnell gehen würde, hatte echt keiner erwartet. Die meisten Bekannten und auch einige Familienmitglieder waren nicht so begeistert, aber das hat unsere immense Freude nicht trüben können.

Auch wenn mir dann den halben Sommer über schlecht war - es war einfach der Hammer und ich erinnere mich noch heute gerne daran zurück. Gerade in den Zeiten, in denen es etwas stressiger zugeht, sind die Gedanken daran wie eine "Rettungsinsel". Es zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und natürlich werde ich diesen Sommer niemals in meinem Leben vergessen. Ich glaube auch nicht, dass ich jemals wieder ein derartiges Glücksgefühl über einen solch langen Zeitraum erleben werde. Daher bin ich der Meinung, dass ich den Sommer 2008 definitiv als Sommer meines Lebens bezeichnen kann :)

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Vermutlich gibt es in meinem Fall wirklich mehrere dieser ganz besonderen Sommer, die ich heute noch wirklich gut in Erinnerung habe und die einfach sensationell waren. Teilweise liegen diese Sommer schon sehr weit zurück, teilweise aber auch nicht. So kann ich mich hervorragend und mit großer Freude an den Sommer 1994 erinnern, in dem ich meinen ersten wirklichen Urlaub verbracht habe, weil mich meine beste Freundin eines Tages fragte, ob ich mit ihr und ihren Eltern mit in die Bretagne kommen wollen würde, wo sie drei Wochen hinfahren wollten. Auf dem Rückweg waren noch zwei Tage Paris eingeplant. Zeitgleich wollten meine Eltern eigentlich auch mit mir in den Urlaub fahren, allerdings „nur“ zu unserer polnischen Verwandtschaft, und so war klar, wofür ich mich deutlich lieber entschied, zumal ich sehr viel Spaß mit dieser Freundin hatte, die ich erst zwei Wochen vor ihrer Urlaubsanfrage in der Schule kennengelernt hatte.

Dieser Sommer 1994 war also geprägt von so vielen neuen Erlebnissen, dass er vermutlich allein deshalb eine Art Explosion an Schönheiten für mich dargestellt hat. Eigentlich war Französisch damals eines der Fächer, die ich überhaupt nicht beherrschte und die mir auch keinen Spaß gemacht hatten. Zwar war ich sprachlich nicht ganz unbegabt, aber der Unterricht hat mir einfach keinen Spaß gemacht und diese Sprache hat mich damals auch nicht interessiert, also habe ich nicht wirklich aufgepasst und die entsprechend schlechten Noten geschrieben. Das war damals mein erstes Jahr, in dem ich überhaupt Französisch hatte. Im Urlaub musste ich dann aber doch zwingend Französisch sprechen, weil ich eigentlich jeden Tag mit meiner besten Freundin allein unterwegs war, die noch überhaupt keinen Französisch-Unterricht hatte, weil sie drei Jahre jünger ist als ich und dementsprechend einige Klassen unter mir war. Das hat erstaunlich hervorragend geklappt, und ich habe so großen Gefallen am Charme und der Art der Franzosen gefunden, dass ich mich unglaublich schnell für deren Sprache begeistern konnte. Wo ich vor den Sommerferien also noch mit einer 6 im Jahreszeugnis sitzen geblieben bin, habe ich im neue Jahr nur noch Einsen geschrieben – kein Wunder, ich war ja auch sozusagen entfacht.

Ein anderer Sommer, der wirklich unglaublich traumhaft schön war, war der, in dem ich meine Eltern an ihrem Urlaubsort in der Provence besucht habe. Ich bin damals von Stuttgart aus mit dem Zug nach Nizza gefahren und eine knappe Woche in einem kleinen, wunderhübschen Örtchen nahe Cannes gewesen. Klar, dass mich Frankreich begeistert, seit ich in der Bretagne war, aber auch diese völlig andere Gegend der Provence mit ihren ganz eigenen Schönheiten hat mich einfach umgehauen. Auch war ich damals in einer ganz neuen Situation, weil ich kurz zuvor meine Ausbildung abgeschlossen hatte und danach in einem ganz anderen Bereich berufstätig war, viel Spaß an dieser Arbeit hatte und irgendwie mitten im Leben stand, neugierig und offen.

Überhaupt ist mir aufgefallen, dass ich all diejenigen Sommer in ganz besonderer Erinnerung habe, in denen ich eine ganz bestimmte Offenheit empfunden habe, eine Art natürliche Neugier ohne Angst oder Scheu. Das waren alles Sommer, in denen ich mich empfänglich für Gerüche, Geschmäcker, Kontakte und überhaupt alles Schöne gemacht habe, in denen ich einfach getan und gelassen habe, worauf ich gerade Lust hatte, ganz unabhängig von irgendetwas, das mich einschränken könnte. Vermutlich war auch diese Unabhängigkeit, in der ich mich jeweils befand, nicht wenig mit ausschlaggebend für dieses besondere Empfinden und die Fähigkeit, alles eben so aufsaugen und speichern zu können, wie ich es vorgefunden habe. Diese Erkenntnis verhilft mir aber auch zu dem Wissen, dass jeder Sommer, der mir noch bevorsteht, wieder ein Sommer meines Lebens werden kann und ich bin wirklich gespannt und erfreut, wenn ich darüber nachdenke, was ich insofern noch alles erleben werde – vielleicht ja schon 2012.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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