Behandlung von Depression
Ich müsste wegen Depressionen dringend behandelt werden. Nun war ich diese Woche zum ersten Mal beim Psychiater. Ich hatte bis dato keine Ahnung, wie das dort so abläuft, ich ging von einer Gesprächstherapie in Verbindung mit Medikamenten aus. Damit wär ich auch noch einverstanden gewesen, ich bin nämlich ganz extrem ängstlich, was ärztliche Untersuchungen betrifft. Nun wird mir aber zur Voraussetzung gemacht (damit ich weiterbehandelt werde), dass man mir Blut abnimmt und ich ins MRT muss. Aber genau das sind mit die Dinge, vor denen ich wirklich panische Angst habe.
Mir würde es ergehen wie jemandem, der eine ganz extreme Spinnenphobie hat. Nur bei mir ist es eben die furchtbare Angst vor Nadeln und eben heftigste Klaustrophobie (MRT). Nun bin ich immer noch extrem aufgewühlt und weiß nicht, was ich machen soll. Ist das wirklich so normal? Meine Freundin, die seit Jahren in psychiatrischer Behandlung ist, sagte mir, dass man das nicht unbedingt bräuchte. Er hätte lieber erstmal auf meine schlimmen Ängste eingehen sollen.
Es ist immer sinnvoll bei Depressionen vorher auch mal körperliche Symptome abzuklären. Das ist also nur zu deinem Besten, weil es ja auch sein kann, dass mit dir physisch was nicht stimmt und sich das psychisch auswirkt. Beim MRT kriegst du, wenn du total nervös bist, Entspannungstropfen, das musst denen nur sagen und beim Blut abnehmen, einfach nicht hinsehen und tief atmen, das hilft! Viel Glück!
Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum du ein MRT machen lassen sollst. Mein Schwager leidet unter Depressionen schlimmster Art, die er mittlerweile zum Glück durch Medikamente im Griff hat. Ich kann mich noch erinnern, wie schlimm es war, bis er endlich die richtige Behandlung bekam, er war bei vielen verschiedenen Ärzten und auch eine Zeit lang stationär untergebracht, bis die richtige und passende Therapie für ihn gefunden war. ein MRT hatte er aber meines Wissens nie. Ich denke mal, mit dem MRT und der Blutuntersuchung sollen physische Ursachen ausgeschlossen werden, ich bin keine Medizinerin, aber wenn dir das angeraten wird, wird es wohl seinen Grund haben.
Du kannst ja mal einen zweiten Arzt aufsuchen und dir dessen Meinung einholen. Sollte dieser die Untersuchung befürworten, solltest du sie auch in Betracht ziehen. Bei einer Blutabnahme kannst du doch sicher eine dir vertraute Person mit nehmen, die dich mental unterstützt und dir die Hand hält? Und für das MRT kannst du sicher starke Beruhigungsmittel bekommen, so dass es einigermaßen erträglich für dich wird. Ein guter Arzt kennt da sicher Möglichkeiten. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du den richtigen Weg findest, deine Depressionen in den Griff zu bekommen, denn das ist wirklich eine schlimme Krankheit, die die Lebensqualität extrem mindert.
Wieso man bei dir drigend eine MRT machen muss, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. Depression ist etwas, dessen Behandlung bzw. Therapie eine lange Zeit in Anspruch nehmen kann. Viel wichtiger ist da in erster Linie, dass man sich selbst seinem Körper zuwendet und jeglichen Alltagsstress vermeidet. Jedoch könnte ich mir vorstellen, was aber lediglich eine Vermutung ist, dass man bei dir einen organischen Schaden ausschließen möchte. Bei Depressionen kann es nämlich vorkommen, dass psychische Probleme auf den Körper übertragen werden und ein depressiver Patient beispielsweise von Brustschmerzen berichten kann, obwohl er rein organisch nichts hat. Um sowas auszuschließen, könnte vielleicht MRT angewandt werden.
Die Therapieformen, die unter ärztlicher Führung geführt werden zur Bekämpfung von Depressionen, unterscheiden sich: Je nach Ursachen, die man ebenfalls in langen, persönlichen Gesprächen mit den bzw. dem Psychologen herausfiltert, wendet man verschiedene Methoden an. Was ich persönlich sehr gut finde (bei ordnungsgemäßer Anwendung allerdings), ist autogenes Training. Es gibt vielerlei auch Kurse, in denen sowas beigebracht wird. Das Gute am autogenen Training ist, dass man es jederzeit auch zu Hause machen kann und erfahrene ATler damit sofort abschalten und sich entspannen können.
Danke euch für die Antworten. Bei mir fing das mit den Depressionen dieses Jahr so im Mai/Juni an. Und ich merke schon, dass es meine Lebensqualität noch viel weiter mindert, als sie ohnehin schon ist. Der Umstand, dass ich Autistin bin, bringt von vornherein noch weitere Probleme mit sich. Ich würde z.B. beim Blut abnehmen gar niemanden haben wollen, der mir Händchen hält. Das ist mir ganz extrem zuwider. (Zumal ich niemanden hier habe, dem ich so ein Vertrauen entgegenbringen würde).
Und einfach nur hinsetzen und während des Blut abnehmens wegschauen klappt bei mir auch nicht, hab das alles schon durch. Ich würde trotzdem vor lauter Panik irgendwann die Kontrolle verlieren oder ich würd umkippen. Es wäre wahrscheinlich einzig und allein mithilfe einer LMAA-Tablette machbar. Ebenso das MRT. Bei vollem Bewusstsein würde ich diese Untersuchungen niemals durchstehen können.
Ich bin selbst in psychiatrischer Behandlung und kann dir vielleicht ein paar deiner Ängste nehmen. Mir hilft es zum Beispiel, wenn mir jemand genau erklärt, warum das gemacht werden muss. Und Spritzen mag ich auch nicht, mich haben sie im Krankenhaus schon zu Zweit festgehalten. Ganz generell ist es sinnvoll, dem Arzt zu sagen, was einem Angst macht. Ein guter Arzt erklärt dann auch alles genau und man kennt den Zweck. Bei mir geht Blutabnehmen leichter, wenn es bestimmte Menschen machen und ich lange genug vorher darüber Bescheid weiß oder auch die Blutabnahme beeinflussen kann.
Die Blutabnahme ist wirklich wichtig. Es gibt noch andere Sachen, außer der Psyche an sich, die Einfluss auf die Stimmung haben. Bei mir ist es zum Beispiel die Schilddrüse gewesen. Kam auch eher durch Zufall ans Tageslicht. Meine Hausärztin meinte nur irgendwann, wenn die Schilddrüsenwerte nicht stimmen, kann ich mich mit Psychopharmaka zu schmeißen und es wird nicht helfen. Und ich weiß mittlerweile das sie Recht hat. Am Blut sieht man eventuell auch, ob dir irgendwelche Botenstoffe fehlen. Die können dann ausgeglichen werden. Es bringt aber nichts, wenn du die Medikamente einfach wahllos nimmst. Genauso wird, je nach Medikament, auch regelmäßig ein Medikamentenspiegel gemacht. Dazu wird halt auch Blut abgenommen und man sieht nach, ob das Medikament in der benötigten Menge vorhanden ist. Das ist etwas was ganz wichtig ist. Oder andere Medikamente können auf die Leber schlagen. Auch das wird kontrolliert. Es bringt nichts, wenn die Psyche erst mal in Ordnung ist und dann die Leber nicht mehr arbeitet. Da aber jedes Medikament bei jedem Menschen anders wirkt, kann man das im Vorfeld nicht sagen.
Zur Grunddiagnostik sind die Blutwerte also erst mal wichtig, um andere körperliche Ursachen auszuschließen. Oder auch um näher bestimmen zu können, was dir nun fehlen könnte. Oftmals reichen halt auch Schilddrüsenmedikamente, die an sich nicht in den Bereich Psychopharmaka fallen. Auch andere Blutwerte können mit anderen Medikamenten ausgeglichen werden, ohne das man gleich zu Psychopharmaka greifen muss. Ich habe einiges an Psychopharmaka genommen und bei manchem wäre ich froh gewesen, man hätte die Nebenwirkungen am Blut sehen können. Wäre einfacher ertragbarer gewesen, als sie zu nehmen und die Nebenwirkungen zu merken.
Zu MRT. Ich bin mir nun nicht sicher, ob ich ein MRT hatte oder das was anderes war. Auf den Bildern bei Google sieht das Gerät so aus. Ich fand es nun nicht zwingend angenehm, machte mir aber auch wenig Gedanken. Mir half ein kleiner Ball in der Hand, denn ich drücken konnte. Das lenkte ab. Aber das Ergebnis war recht spannend. Es gab Bilder vom Kopf und die Ärztin meinte nur, wenn sie nicht wüsste, dass ich rauche, würde sie es an dem Bild sehen. Auch andere Sachen kann man an den Bildern sehen. Eben ob auch was im Kopf fehlt. Halte ich auch für wichtig.
Ich habe aber auch schon Mitpatienten erlebt, die davor berechtigterweise Angst hatten. Allerdings war das halt im stationären Bereich. Die bekamen dann Unterstützung durch die Pflege und auch Medikamente zum ruhiger werden. Das sollte an sich kein Problem sein. Wenn du es ambulant machen lässt, wirst du dann aber wahrscheinlich jemand brauchen, der dich dann heim fährt.
Generell finde ich es ehrlich gesagt gut, dass bei dir eine so umfassende Diagnostik gemacht wird. Die hatte ich am Anfang nicht. Ich bin zum Arzt, der sprach ein paar Minuten mit mir. Das machten wir mehrere Monate, dann bat er mir Medikamente an, die ich ablehnte. Wochen später nahm ich sie dann doch. Und Psychotherapie habe ich damals auch gemacht. Aber die eigentliche Diagnose stellte dann ein Krankenhaus.
Danke für die umfassende Antwort. Ich werde wohl um eine Blutabnahme nicht umhin kommen, damit ich passende Medikamente bekomme. Nur habe ich gehört, dass man sich dann zwei Mal pro Jahr zur Überprüfung der Leberwerte wieder Blut abnehmen lassen muss. Ich meine, ich kann mich ja nicht jedesmal ausknocken lassen, wenn sowas ansteht . Zumal ich niemanden habe, der mich fahren kann. Ich bin immer nur mein eigener Fahrer. Taxi fällt aus, das kann ich mir nicht leisten. Ich hab keine Ahnung, wie ich das realisieren soll.
Zum Verhalten des Arztes: Im Grunde ist es ja auch ok, wenn der Arzt gleich so umfassend untersuchen will, nur ging mir das alles viel zu schnell, ich fühlte mich total überrumpelt und das kann ich gar nicht leiden. Ein wenig mehr Einfühlungsvermögen hätte ich von einen Psychiater schon erwartet, vor allem da ich ihm auch sagte, dass ich ein extremer Angstpatient bin. Ich bin jedenfalls schon fast soweit, dass ich da zum nächsten Termin nicht mehr erscheine.
Für die Blutabnahme wirst du leider keine Beruhigungsmittel bekommen. Ich habe davon zumindest noch nie was gehört und im Endeffekt würden sie ja auch das Ergebnis verfälschen. Ich persönlich bin auch kein Freund von Blutabnahmen. Bei meiner Hausärztin darf das an sich nur die eine Sprechstundenhilfe machen. Die kennt mich aber nun auch fast 30 Jahre. Ich glaube der habe ich einmal den Arm weggezogen, seitdem passt sie besser auf. Nein im Ernst, sie weiß auf was sie achten muss. Und ich weiß mittlerweile auf was ich achten muss. Im Krankenhaus sage ich durchaus auch zu der Pflege, entweder ihr nehmt mir jetzt Blut ab oder lasst es bleiben. Dann weiß ich, jetzt bin ich bereit. Wenn ich nun im ambulanten Bereich zur Blutabnahme muss, die nicht bei der Hausärztin stattfindet, dann suche ich mir durchaus aus wer mir Blut abnimmt und stelle mich auch vorher darauf ein. Irgendwie klappt das immer besser mit dem darauf einstellen.
Und ich bin eher zu ehrlich. Je nach Medikament musst du mehr als zwei Mal pro Jahr zur Blutabnahme. Das kommt auf das Medikament an und wie es eingestellt wird und ob ein Spiegel benötigt wird. Ich sprach ja zum Beispiel die Schilddrüse an. Wenn da was nicht stimmt, wird man dir ein Medikament geben und in ein paar Wochen noch mal testen, ob die Dosis ausreicht. Reicht diese aus hast du wahrscheinlich ein Jahr Ruhe. Reicht sie nicht aus, wird die Dosis erhöht und du musst noch mal zum Blut abnehmen. Und so weiter. Vielleicht hilft es dir aber, wenn ich dir sage, die Blutabnahme ist irgendwann einfacher zu ertragen, wenn es einem dafür psychisch besser geht.
Ärzte sind ein Thema für sich. Ich versuche mittlerweile halt klar anzusprechen, dass mir das nun zu schnell geht und so weiter. Nicht immer hilft das. Kommt dann halt darauf an, welche Möglichkeiten man noch hat. Ob man den Arzt wechseln kann und so weiter. Problem wird aber überall sein, die bekommen pro Quartal meistens nur 35 Euro pro Patient. Also müssen die irgendwann auch wirtschaftlich rechnen und sagen, ich kann den Patienten nicht jedes Mal stundenlang beraten. Das ist noch nicht mal böser Wille von Seitens der Ärzte. Ich würde mir den Arzt beim nächsten Termin noch mal anschauen. Manches Mal hilft es auch einfach noch jemanden mitzunehmen. Wäre das eine Option für dich?
Danke dir für die Antwort. Und auch für die Informationen. Ich war bisher nie sehr häufig bei Ärzten, ich ging nur, wenn es absolut notwendig wurde. Ich war jetzt auch schon 18 Monate nicht mehr bei meinem Hausarzt in der Sprechstunde, weil mir nichts großartig fehlte. Stationär im Krankenhaus war ich zuletzt im Alter von 3 Jahren (Mandeln raus). Daran habe ich keinerlei Erinnerungen mehr. Der Arzt wollte mir jetzt gleich diese Woche beim ersten Termin Blut abnehmen und er sagte, ich könne, da ich ja richtig zu Panikattacken neige, auch diese sogenannte LMAA-Tablette dafür bekommen, das wäre kein Problem. Aber eben das ging mir alles viel zu schnell, zumal ich ja selbst mit dem Auto dort war und das Heimkommen dann ein Problem gewesen wäre.
Mir wäre es lieber, er würde erstmals versuchen, meine extremen Ängste abzubauen, bevor es zu den körperlichen Untersuchungen kommt. Denn diese Vorgehensweise empfand ich als quälend. Ich habe hier leider gar niemanden, den ich zur Unterstützung mitnehmen könnte, als Autist lebt man sehr zurückgezogen und der Freundeskreis ist mehr als überschaubar. Ich hätte nur eine einzige Person, der ich dahingehend genügend vertrauen würde, aber sie wohnt weiter weg und würde für so was ganz sicherlich nicht frei bekommen von ihrem Chef.
Sag dem Arzt das du mit dem Auto unterwegs bist und es keine andere Möglichkeit gibt. Je nachdem wie der Kontakt und das Vertrauen zu deiner Hausärztin ist, kann die vielleicht auch die Blutentnahme machen. Das müsste man aber in dem Fall halt mit beiden Ärzten absprechen. Das ist im Endeffekt eine Frage der Kostenübernahme und so. Generell würde ich aber dazu raten, dass die körperlichen Sachen erst abgeklärt werden. Das müsste aber an sich auch ein Hausarzt können.
Zu der Problematik das sich Ärzte keine Zeit nehmen, nicht einfühlsam genug sind und so weiter. Ich hatte die Woche erst mit jemand ein Gespräch zu dem Thema. Grob gesagt ging es auch darum, dass ich sagte, dass ein Psychiater sich nicht die Zeit nehmen wird, um bestimmte Aspekte meiner Erkrankung mit einzubeziehen. Ich bekam zur Antwort, dass Psychiater hauptsächlich für Medikamente da sein würden und man mit anderen Sachen, wie halt Gesprächsbedarf, halt zu einem Therapeuten muss. Das wäre aber in deinem Fall wohl noch abzuklären, was du halt wirklich brauchst.
Was du eventuell versuchen kannst, wäre eine Anbindung an eine Institutsambulanz zu bekommen. Eine Psychiatrische Institutsambulanz. Die sind in der Regel an die Psychiatrien angeschlossen, arbeiten aber quasi ambulant. Die haben ein höheres Budget, beziehungsweise werden pro Patient halt anders bezahlt. Kann sein das die sich mehr Zeit nehmen, das Ganze kann auch nach hinten los gehen. Vorteil eindeutig sind die wahrscheinlich besseren Untersuchungsmöglichkeiten. Nachteil das man halt auch leicht untergehen kann. Die sind aber vielleicht ein wenig besser geschult mit Autisten. Anrufen und nachfragen kostet dich an sich ja nichts.
Ganz generell würde ich es in deinem Fall aber wohl für ratsamer halten, wenn du dich halt an Ärzte wenden würdest, die dich eh schon kennen und die vor allem du schon kennst. Was dann wohl in der Regel der Hausarzt wäre. Der kann eventuell auch weiter helfen wenn es um den richtigen Facharzt geht und so weiter. Kann eventuell auch mal vermitteln.
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