Joggen mit Kleinkind
Mein Sohn ist derzeit gute 2,5 Jahre alt. Vor meiner Schwangerschaft bin ich sehr gerne Joggen beziehungsweise Laufen gegangen. Es hat mir einfach gut getan und es hat mir auch sehr gefallen. Ich hatte einen ziemlich anstrengenden Beruf und brauchte diese sportliche Tätigkeit zum Abschalten und zum Entspannen.
Direkt nach der Geburt war ich für Laufaktivitäten jedoch nicht besonders zu motivieren. Ein paar Monate danach fing ein ein großes Schlafproblem mit meinem Sohn an und so fühlte ich mich auch nicht wirklich dazu in der Lage. Das Schlafproblem besteht zwar leider weiterhin, aber ich habe trotzdem beschlossen, dass ich wieder ein wenig etwas für mich tun möchte.
Kurz und gut: Ich möchte wieder mit dem Laufen anfangen. Da es jedoch bei mir einen akuten Mangel an Babysittern gibt, muss mein Sohn mit. Ich habe einen Kinderwagen, der aber kein spezieller Jogger ist und der auch schon ein wenig defekt ist. Mit dem wird das Laufen also nicht wirklich möglich sein. So habe ich nun probeweise einmal ein Einlaufen mit dem Dreirad und einer Schiebestange probiert.
Im Endeffekt ging es gar nicht einmal so schlecht. Ich hätte es mir zumindest schlechter erwartet. Meinem Sohn hat es auch Spaß gemacht auf dem Dreirad herumgeschoben zu werden. Nun bekomme ich von meiner Firmpatin nächste Woche sogar einen Kinderwagen-Jogger von Quinny geliehen. Ist zwar glaube ich schon ein älteres Modell, aber ich hoffe, dass er trotzdem noch seine Zwecke erfüllen wird.
Ich freue mich schon riesig, wieder mit dem Laufen anzufangen und hoffe, dass ich wieder ein wenig in dieses Lauffeeling hineinkommen werde. Dennoch frage ich mich, wie das Laufen mit Kinderwagen werden wird. Habt ihr diesbezüglich schon Erfahrungen gesammelt? Ist so ein Kinderwagen beim Laufen sehr störend? Man sieht ja immer wieder Eltern mit solchen Joggern laufen, aber so ganz vorstellen kann ich es mir noch nicht.
Stört es nicht den Laufrhythmus? Wie ist es mit der Handbewegung? Gibt es irgendwelche speziellen Techniken? Schiebt man den Kinderwagen dann mit einer Hand oder wechselt diese? Wie war für euch die Umstellung? Wie hat es den Kindern gefallen?
Mit 2,5 Jahren konnten meine Kinder schon mit dem Laufrad fahren. Mit etwas Übung können auch junge Kinder mit diesem Fahrzeug schon beachtliche Geschwindigkeiten erzielen, so dass man nur im Laufschritt hinterher kam. Laufrad fahren ist weit weniger kraftzehrend als Dreiradfahren. Wenn ihr bei Euch irgendwo einen Stadtpark oder einen ebenen und gut befahrbaren Feldweg habt, wo du dein Kind ohne die Nähe zum Straßenverkehr fahren lassen kannst, ist das eine prima Lösung. Wenn dein Kind erst mal das Fahrzeug beherrscht, kannst du gut nebenher joggen.
Der Joggerkinderwagen, den ich mal hatte war eine totale Katastrophe, es war nicht mal möglich damit mal eine kurze Strecke im Laufschritt zur nächsten Haltestelle zu sprinten. Von Joggen konnte damit gar nicht die Rede sein. Ansonsten habe ich oft meine Kinder auch mit dem Fahrradanhänger über mehrere Kilometer gefahren. Durch den vergrößerten Luftwiderstand artete das auch in ziemliche Anstrengung aus, die man durchaus mit dem Joggen vergleichen kann, je nach dem wie schnell man fährt. Außerdem kann man so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Man kombiniert den Sport mit den täglich anfallenden Wegen wie zum Beispiel zum Kindergarten oder zum Einkaufen und spart so Sprit und schont die Umwelt. Das Kind sitzt derweil im Anhänger und kann darin spielen oder schlafen.
Die Laufradidee hatte ich im Frühling auch. Mein Sohn hat auch ein Laufrad, nur hat er den Bogen noch in keinster Weise raus, wie das geht. Motorisch ist er um einige Monate weiter hinten. Obwohl er es bei seinen Freunden schon oft gesehen hat und er sich riesig über das Laufrad gefreut hat, weigert er sich strikt, das Laufrad auszuprobieren. Da haben wir schon viele Tricks probiert. Im Endeffekt macht es aber nichts, weil dann braucht er eben noch ein wenig Zeit. Ich war als Kind genauso.
Aber Laufen mit Laufrad fällt zumindest derzeit noch auf jeden Fall flach. Einmal davon abgesehen, dass ich eben auch im Winter laufen möchte und da ist das mit dem Laufrad auch eher ungünstig. Ich laufe zwar in einem Naturschutzgebiet, so gesehen habe ich nicht das Problem mit dem Verkehr oder dergleichen, aber ich möchte doch auch weitere Strecken laufen und soweit kommt er mit Laufrad dann sicher auch nicht. Einmal davon abgesehen, dass er das sicher auch immer unterschiedlich schnell machen würde. An ein rhythmisches Laufen ist da also nicht zu denken.
Ich habe inzwischen ja den Joggerkinderwagen schon öfters getestet und ich komme damit sehr gut klar! Es ist nicht ganz mit dem Laufen ohne Kinderwagen zu vergleichen, aber er läuft sehr gut und ich habe inzwischen meine Technik gefunden. Bei mir ist es am besten, dass ich ihn immer mit einer Hand führe und die Hand dann eben bei Bedarf wechsle. Der Joggerkinderwagen läuft sehr gut und so klappt es recht gut. Auch Lenken kann ich mit einer Hand. Dank Regenschutz, Fellsack und Co werde ich so eben auch sicher gut über die kalte Jahreszeit kommen.
Allerdings bleibe ich eben nur auf Asphaltstrecken, was widerum mein Knie nicht besonders erfreut. Derzeit muss ich leider auch eine längere Pause einlegen, da ich doch ziemliche Probleme mit meinem Knie bekommen habe. Was es genau ist, kann ich noch nicht sagen, da ich noch keinen Arzttermin bekommen habe, aber ich vermute einmal eine Überbeanspruchung oder Überdehnung oder was auch immer.
Der Kinderwagen ist da aber denke ich nicht alleine schuld, oder sagen wir einmal so, ich denke, dass ich eben den zusätzlichen Kraftaufwand und mich selber überschätzt habe und das Training nach jahrelanger Pause einfach zu schnell gestartet habe. Vor meiner Schwangerschaft bin ich sehr viel und ohne Probleme gelaufen, aber inzwischen habe ich eben leider auch ein paar Kilos mehr als vor der Schwangerschaft und auch das wird sich eben auf den Knien bemerkbar machen.
Alles in allem ist es sicher am Besten, wenn man alleine Laufen kann, wenn das aber aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, dann finde ich das Laufen mit dem Kinderwagen eine schöne Alternative. Mein Sohn hat auch richtigen Spaß daran und lässt sich gerne herumkutschieren. Ich mache es auch immer so, dass ich einen längeren Teil der Strecke so plane, dass ich nur gehe und da ist mein Sohn dann auch nicht im Kinderwagen und kommt so auch gleich zu einem guten Spaziergang. Da Mama jetzt ja läuft, findet er auch Gefallen daran und so will er wie Mama auch immer laufen und so bewegt er sich auch gleich um einiges mehr. Also auch das ist ein positiver Effekt.
Ich fahre zwar gerne mit dem Rad und glaube gerne, dass es vom Kraftaufwand her mit so einem Anhänger mit Laufen zu vergleichen ist, aber mir geht es eben nicht unbedingt um den Kraftaufwand, sondern um das Laufen an sich, welches mir persönlich einfach gut tut. Laufen hat einfach eine eigene Dynamik, auch in psychischer Hinsicht. Demnach möchte ich auf jeden Fall beim Laufen bleiben. Radfahren kann man dann ja als Abwechslung hineinstreuen, aber auf das Laufen möchte ich nicht verzichten. Mir fällt ja die derzeitige gezwungene Pause schon schwer.
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