Microsoft patentiert die Totalüberwachung
Mit Funksensoren wollen Forscher aus dem Hause Microsoft zukünftig Daten wie Blutdruck, Herzfrequenz oder den Gesichtsausdruck von Büroangestellten messen und damit angeblich Arbeitsprozesse effizienter gestalten und die Mitarbeiterleistung messen.
Ziel des patentierten Systems sei es außerdem, automatisch Frustrationen oder auch wachsenden Stress bei den Computeranwendern sichtbar zu machen. Ein Programm kontrolliert dabei was gerade am Computer vom Nutzer gemacht wird, parallel dazu überwachen Sensoren am Nutzer Daten wie Blutdruck, Mimik, Körpertemperatur und vergleichen diese mit vorher hinterlegten Normdaten.
Der Patentantrag zum "Überwachung von Gruppenaktivitäten" genannten System wurde bereits Mitte 2006 im US-Patentamt eingereicht aber erst im Dezember 2007 von der britischen "Times" entdeckt
Im Patentantrag selbst zählen die Forscher die möglichen Anwendungen auf:
* Herausfinden, wann Anwender Hilfe beim Erfüllen bestimmter Aufgaben benötigen
* Andere Anwender finden, die einem Anwender bei seiner Aufgabe helfen oder sie für ihn übernehmen können
* Probleme mit Arbeitsabläufen entdecken
* Leistung von Anwendern vergleichen
Ob sich aus diesem Antrag tatsächlich irgendwann ein entsprechendes Produkt ergibt ist allerdings fraglich, auf dieses Patent im speziellen angesprochen wurde der Times nur ausweichend geantwortet, so sei man nach Angaben von Microsoft stolz auf weltweit über 7000 Patente, kommentiere diese aber nicht da zu diesem frühen Zeitpunkt noch sämtliche Punkte des Antrags geändert werden können.
Über kurz oder lang sehe ich uns trotzdem alle in einem totalüberwachten Staat in welchem nur der stärkste und fitteste noch ein Recht auf Arbeit hat und in welcher Arbeitnehmer die nur noch 80% der Norm erfüllen, aussortiert werden wie Abfall.
Timberwood
Hallo,
Jetzt muss man sich unsere Überwachung auch noch patentieren lassen
Also ich finds wirklich sehr schade, dass ich dann so dermaßen überwacht werde und dann immer das Gefühl habe, da liest quasi wer mit
mfg Timo
Also ich sehe darin überhaupt keine Totalüberwachung. Hierbei handelt es sich im Grunde doch nur um ein automatisiertes System, mit dem die Mitarbeitereffektivität gesteigert werden soll um Optimierungen durchzuführen. Sowas wird heute auch schon "manuell" gemacht um Abteilungen und Firmenstrukturen zu effektivieren, nur das System könnte natürlich wesentlich objektiver Arbeiten und eine bessere Auswertung der Schwächen ermöglichen.
Das ganze dient doch letzendlich dazu, zufriedenere Mitarbeiter zu schaffen damit die Firma stärker von diesen profitieren kann - ich frage mich ernsthaft, wie man daraus gleich die Totalüberwachung ableiten kann. Für mich ist das genau die gleiche (dämliche) Richtung, wie mit den Bundestrojaner wo auch jeder ohne Ahnung glaubt, morgen werden seine illegalen Downloads und Internetaktivitäten damit mitgeschnitten. Man muss das ganze letztendlich immernoch realistisch betrachten.
Demnächst lässt sich Microsoft noch Luft und Heißes Wasser patentieren wenn sie herausfinden das wir ohne beides nicht leben können.
Nee, jetzt mal ernsthaft, das ist doch echt ein Witz sowas, was soll es der Menschheit bringen? Das die Reichen immer Reicher werden und nur die besten noch eine Arbeit haben? Es werden doch sowieso immer mehr Menschen durch Maschinen ersetzt.
MiniFreebie
Die Totalüberwachung, das ist doch eine grausige Vorstellung. Mir gefällt es schon nicht, wenn ich irgendwo genau auf mich zugeschnittene Werbung finde, das fühlt sich immer so an als wenn man beobachtet wird. Und das wird denk ich mal durch dieses Patent, wenn es denn mal durchgesetzt wird auch gefördert. Oder glaubt ihr wirklich, dass Microsoft uns nur helfen will?Also ich für meinen Teil glaube nicht daran.
MFG Murgi
Wo ist denn das bitte sehr eine Totalüberwachung? Ihr wisst schon was Total heißt? Das ist höchstens eine Teilüberwachung am Arbeitsplatz, da man alles auch mit diesem System nicht erfassen kann.
Und sowas ist in der Praxis massenwirksam auch gar nicht umsetzbar wenn man von Tuten und Blasen eine Ahnung hätte, hier geht es wie angesprochen nur um eine Optimierung von Mitarbeitern und Arbeitsprozessen, was auch, wie auch schon angeführt, auch heute schon gemacht wird.
Oder denkt ihr bestimmte Schulungen und Experten und was weiß ich nicht fertigen nur zum Spaß Fragebögen an oder begleiten Mitarbeiter stichprobenartig zum Arbeitsplatz? Kaum zu glauben, aber da steckt schon ein Sinn dahinter...
MiniFreebie hat geschrieben:Nee, jetzt mal ernsthaft, das ist doch echt ein Witz sowas, was soll es der Menschheit bringen? Das die Reichen immer Reicher werden und nur die besten noch eine Arbeit haben? Es werden doch sowieso immer mehr Menschen durch Maschinen ersetzt.
Die Antwort gibst Du Dir populistisch eingefärbt ja schon selbst - und ja, genau das soll es bringen, dass man Menschen die ungeeignet sind effektiviert, ob nun über Entlassung oder Förderung, und dass man Abläufe effektiviert und optimiert, um so kostensparender Arbeiten zu können und sich besser am Markt halten zu können.
Ist das wirklich so schwer zu verstehen oder knallt einfach bei den Schlüsselbegriffen "Microsoft" und "Überwachung" bei vielen die Sicherung durch?
Schönen Nachmittg zusammen!
Kann mir hier jemand mal erklären, wieso man auf "Totalüberwachung" tendiert? Das hat doch meiner Meinung nach nicht viel damit zu tun, es geht eher in Richtung Automatisierung. Man will einfach in Zukunft soviel es geht automatisieren, um z.b. Arbeitskräfte zu sparen, die diese Aufgaben "manuell" durchgeführt haben.
Die andere Frage stellt sich natürlich auch, ob Mitarbeiter sich damit einverstanden fühlen. Ich würde mich da nicht 100%ig wohl fühlen, kann aber auch damit zu tun haben, dass es einfach was neues ist bzw dass man beobachtet wird. Beobachtet aber nicht im Sinne von Überwachung, sondern um die Leistung etc zu "messen".
@Murgi: Was ist denn an einer zugeschnittenen Werbung so schlimm? Möchtest da lieber Tamponwerbungen haben, als wie eher, Werbung von Haargels?
Mit freundlichen Grüßen,
ofliii
Also ich finde , was Microsoft da abzieht, ist unter aller Kanone.
Ich meine:
Die armen Mitarbeiter können doch bestimmt nicht richtig arbeiten wenn sie wissen,dass sie ständig überwacht werden.
Ich würde mich persönlich ja nichtmal trauen aufs Klo zu gehen
Unter so einem Druck funktionieren Menschen nur bedingt (zumindest die meißten). Dieser Druck schränkt die Kreativität bestimmt ungemein ein und gerade diese ist es doch, die Microsoft Produkte vor Fehlern schützen soll.
@Subbotnik
Du fändest es also in Ordnung das dich dein Chef zu dir zitiert, nur weil du aus Angst vor einer Kündigung trotz Grippe zwei Tage auf Arbeit warst und dies von den Messgeräten als unzureichende Arbeitsleistung eingestuft wurde.
Du fändest es in Ordnung wenn dein Chef dir dann sinngemäß sagen würde das er mit deiner Leistung nicht mehr einverstanden ist und überlegt dich durch den leistungsfähigeren und körperlich fitteren Mitarbeiter C12A64 zu ersetzen der bisher noch in der Buchhaltung sitzt aber von seinen Biodaten her scheinbar mit deinem Job besser zurecht käme?
Na dann wünsche ich dir viel Spaß in einem Büro was vielleicht in Zukunft diese Art der Datenerhebung unterstützt, für mich ist das ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem gläsernen Menschen und nicht zuletzt auch einer auf dem Pfad zur Totalüberwachung.
Timeberwood
Prinzipiell wäre ich natürlich dafür, da es hier wenn man mal drüber nachdenkt um Arbeitsoptimierung geht und nicht um Überwachungsmaßnahmen! Erschließt sich vielleicht erst auf den zweiten Blick, ist aber so und das gibt es heute auch schon, nur halt in Form von Menschen die diese Kontrollen durchführen und hinter einem stehen - was Microsoft macht ist als nur eine Objektivierung des Prozesses, da viele Prüfer natürlich auch subjektiv urteilen. Oder um es anders zu sagen: ein gerechter Leistungsvergleich!
Timberwood hat geschrieben:Du fändest es in Ordnung wenn dein Chef dir dann sinngemäß sagen würde das er mit deiner Leistung nicht mehr einverstanden ist und überlegt dich durch den leistungsfähigeren und körperlich fitteren Mitarbeiter C12A64 zu ersetzen der bisher noch in der Buchhaltung sitzt aber von seinen Biodaten her scheinbar mit deinem Job besser zurecht käme?
Das ist doch echt total sinnlos und mal bitte ernsthaft bleiben - natürlich würde ich, wenn ich beispielsweise in einer Rechtsabteilung als Abteilungsleiter arbeiten würde von einem Buchhalterazubi ersetzt werden weil dieser bessere Biodaten hat und durch weniger Stresssymptome auffällt (Vorsicht Ironie). Also so einen Blödsinn würde keine Firma machen und darum geht es hier auch nicht, also mal bei der Sache bleiben, bevor hier noch der nächste mit einer Theorie kommt, den CEO gegen den Hausmeister auszutauschen, weil der bessere Biodaten hat. Hierbei wird ein Vergleich von Menschen ermöglicht die auf einem Niveau sind und in der gleichen Sparte arbeiten.
Etwas anderes wäre aus Gründen der Vergleichbarkeit auch reichlich dämlich. Eigentlich logisch wenn man sich mal die Mühe macht drüber nachzudenken - und um das Abzukürzen: Wenn ich Menschen vergleiche, die auf einem Level sind, kann ich natürlich leicht Defizite herausarbeiten und dann an die Fragestellung herangehen, wie ich eine Optimierungsprozess am besten gestalten und umsetzen kann und wo ich ansetzen muss, statt ins Blaue hinaus zu planen aufgrund sehr allgemeiner Beobachtungen.
Zudem wird niemand, der nicht zu sehr aus der Reihe fällt wegen sowas gefeuert, bitte mal mit BWL vertraut machen - denn es ist kostenintensiver einen Mitarbeiter neu einzuarbeiten als die Arbeitsleistung eines Mitarbeiters, der bereits mit Abläufen vertraut ist, zu optimieren. Achso, MItarbeiteroptimierung und Prozesse, Abläufe effektiver zu gestalten sind nicht erst seit Microsoft Thema in der Betriebswirtschaft und das wurde bisher auch schon anders realisiert und weitaus "unfairer" als in diesem System.
[quote="Timberwood"]Na dann wünsche ich dir viel Spaß in einem Büro was vielleicht in Zukunft diese Art der Datenerhebung unterstützt, für mich ist das ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem gläsernen Menschen und nicht zuletzt auch einer auf dem Pfad zur Totalüberwachung. /quote]
Na dann begrüße ich Dich im 21. Jahrhundert, denn diese Art der Datenerhebungen werden wie gesagt schon heute umgesetzt, bzw. seit Jahrzehnten. Wenn man die heutigen Methoden kennt und diesen die von Microsoft entgegenhält, so wird sich ein Angestellter über diese freuen, weil es ein Wandel von subjektiver hin zu objektiver Bewertung ist und so mehr Gerechtigkeit ermöglicht wird. So gesehen gibt es den gläsernen Menschen schon lange aufgrund der ewig-alten Methoden.
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