Haushaltsgeräte made in Germany?

vom 15.09.2011, 23:17 Uhr

Früher hat man von guter deutschen Markenware gesprochen, wenn man sich eine Miele Waschmaschine gekauft hat oder einen AEG Wäschetrockner oder auch eine Melitta Kaffeemaschine. Aber heute wird ja viel im Ausland hergestellt. Kann man eigentlich noch von "deutscher Markenware" sprechen, wenn man sich ein Haushaltsgerät kaufen will und welches Haushaltsgerät ist denn wirklichnoch komplett in Deutschland gebaut?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mir ist ehrlich gesagt kein Haushaltsgerät bekannt, das wirklich noch in Deutschland gefertigt wird. Dazu sind die Lohnnebenkosten einfach viel zu hoch und kein Unternehmen der Welt kann sich dies auf Dauer leisten. Daher wandern auch viele Produktionsstätten nach Fernost, wie z.B. China, wo die Lohnkosten wirklich nur einen Bruchteil von denen in Deutschland betragen. Aber bei „Made-in-China“-Produkten bin ich immer vorsichtig, denn meist werden hier auch nur zweitklassige Bauteile verwendet, damit der Gesamtpreis auch weiterhin gedrückt werden kann.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


kowalski6 hat geschrieben:Mir ist ehrlich gesagt kein Haushaltsgerät bekannt, das wirklich noch in Deutschland gefertigt wird. Dazu sind die Lohnnebenkosten einfach viel zu hoch und kein Unternehmen der Welt kann sich dies auf Dauer leisten.[...]

"Lohnnebenkosten" gibt es nicht. Es geht um Lohnkosten und da ist es ganz egal, wie die sich zusammensetzen. Dieses Wortungetüm ist eine politische Missgeburt, die i. S. einiger Sozialstaatszersetzer gerne benutzt wird. Leider hat diese Wort durch den ständigen Gebrauch in den Köpfen des deutschen Michel einen festen Platz gefunden. Lohnkosten sind nur ein Teil der Kosten eines Produktes und die kann man nicht pauschal verdammen. Das ist u. a. eine Frage der Produktivität oder auch der Qualität.

kowalski6 hat geschrieben:Aber bei „Made-in-China“-Produkten bin ich immer vorsichtig, denn meist werden hier auch nur zweitklassige Bauteile verwendet, damit der Gesamtpreis auch weiterhin gedrückt werden kann.

Nicht der Preis, es sind die Kosten, die man durch globale Produktion senken möchte. Und nicht alles kommt dabei aus China. Will man einen großen Teil Produktion in Deutschland beim Produkt, sollte man sich mal bei folgenden Marken/Firmen umsehen: Liebherr, Bosch/Siemens, Bauknecht, Vorwerk, Efbe Schott, Fakir, Graef, Miele. Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber sicher gibt es mehr.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die "deutschen Haushaltsgeräte" werden größtenteils im Ausland hergestellt, wo der Lohn nicht so hoch ist, wie in Deutschland. Allerdings ist es oft so, (zumindest habe ich davon gehört) das die ganzen Haushaltsgeräte danach nach Deutschland geschickt werden und da noch irgendetwas kriegen. Ein bisschen "Made in Germany" sind sie also schon.

» johannes11 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,47 »



Leider ist in der heutigen Zeit nicht alles made in Germany. Weil die Hersteller die Produktion kosten niedrig halten müssen und ein Teil im Ausland hergestellt wird. Denn währe das Produkt komplett in Deutschland hergestellt worden währe es für den Endverbraucher unbezahlbar oder sehr teuer. Deswegen sind die Geräte trotzdem sehr günstig und jeder kann sich die Dinger leisten, ohne tief in die Tasche zu greifen. Was sein kann, ist dass, wenn es made in Germany ist, das dieses Produkt bestimmte Kriterien erfüllen muss und somit auch zum Beispiel einige Teile aus Deutschland kommen und sogar eventuell dort zu zusammengebaut würden. Als aller letztes wird es dann natürlich durch die Endkontrolle gehen.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Tatsächlich ist nicht mehr alles nur "Made in Germany", selbst wenn es so drauf steht. Wer einen gewissen Wertschöpfungsanteil einhält bzw. übersteigt, darf sein Produkt trotz erheblicher ausländischer Fertigungsanteile noch als "Made in Germany" verkaufen. Viele der deutschen Hersteller können durch Produktion in Niedriglohnländern ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten UND vor allem Arbeitsplätze in Deutschland sichern. Denn die Entwicklungsleistungen werden nicht selten noch vorwiegend in Deutschland erbracht. Neben den zuvor genannten Marken fällt mir im Kleingerätebereich noch SEVERIN ein, die zumindest gewisse Produktlinien noch 100% in Deutschland produzieren, aber alles hier entwickeln.

» onlinesteffen » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,44 »


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