Als unverheiratetes Paar Haus kaufen
Ich kann nun auch, genau wie Atlatonin nicht verstehen, warum man als Partnerin, die ja immerhin 400 Euro verdient, egal, ob man das ins Haus reinsteckt oder zum täglichen Essen braucht nicht Miteigentümerin sein sollte. Wenn man bedenkt, dass das Haus, was sie sich ausgesucht haben über 2 Etagen geht und auch geputzt werden muss. Fenster müssen geputzt werden und der Mann möchte täglich sein warmes Essen auf dem Tisch haben. Köchin und Putzfrau im eigenen Haus ist zwar nicht gerade viel. Aber wenn der Mann sich erst nach der Arbeit an diese Arbeit begeben sollte, fände er das bestimmt auch nicht so toll.
Ich denke persönlich, dass auch diese Arbeit gewürdigt werden sollte. Auch wenn die 2 (noch) keine Kinder haben, so hat sie auch Arbeit in dem Haus zusätzlich zu ihrem 400 Euro Job, in dem sie 5 Euro die Stunde bekommt und hart für 400 Euro arbeiten muss. Ich finde es schade, dass hier kaum einer diese Arbeit so würdigt, dass man gleich das Haus auch zu gleichen Teilen im Grundbuch eintragen lässt.
Aber es ist doch noch immer nicht beantwortet worden, warum die Frau nicht einfach auf Teilzeit umschwenkt. Bei den fünf Euro pro Stunde, die sie verdient, macht das eine monatliche Arbeitszeit von 80 Stunden. Sie wäre doch dann besser bedient, auch von den sozialen Leistungen her, wenn sie nun eine Teilzeitstelle hätte. Immerhin kann sie so zumindest Kosten für die Krankenkasse sparen, hätte aber mehr Geld, von dem sie vielleicht einen geringen Teil mit in die Finanzierung des Hauses stecken könnte. Aber letztendlich ist es ja die Entscheidung des Paares, nur würde ich es eben anders sehen und mich anders entscheiden.
Es liest sich nun mal, als habe man es sich so ausgesucht und dass da Gegendwind kommt, ist doch schon logisch. Aber wenn A und B damit glücklich sind, bitte. Mir wäre es zu wenig und ich denke, stände ich in dieser Situation als Partnerin da, hätte ich dennoch ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht so viel in die Finanzierung beitragen kann. Und nur mit der Hausarbeit diese Dinge abzugelten, wäre mir auch selbst zu wenig. Aber vielleicht bin ich zu neumodisch.
@Diamante, ich glaube, dieses harte Urteil einiger User über Frau B resultiert daraus, dass du geschrieben hast, dass Frau B nicht damit einverstanden ist, dass das Haus nur auf ihren jetzigen Freund eingetragen wird. Sie arbeitet für einen Stundenlohn von fünf Euro, was sehr wenig ist. Aufgrund des niedrigen Stundenlohnes muss sie doch wesentlich mehr Stunden arbeiten als gedacht, bis sie die 400 Euro zusammen hat. Nach dieser Arbeit wird sie das Haus reinigen, den Garten in Ordnung bringen, Wäsche machen und einkaufen. Dann muss noch gekocht werden. Das alles muss und kann sie schaffen, wenn sie es sich richtig einteilt.
Somit möchte ich sagen, dass sie einen berechtigten Anspruch darauf hat, mit als Eigentümerin in das Grundbuch eingetragen zu werden. Selbst dann, wenn ihr Freund überdurchschnittlich gut verdienen sollte. Die Frage ist natürlich, wenn die beiden sich mal trennen sollten, ist Frau B nicht in der Lage, ihren Anteil an der Finanzierung zu leisten. Also wäre es vielleicht besser, gleich eine völlig andere Vereinbarung zu treffen. Denn was hat Herr A davon, wenn Frau B ihren Anteil verkaufen will. A wäre unter Umständen gezwungen, seinen Anteil ebenfalls zu verkaufen, obwohl er es nicht will. Natürlich kommt es auf die Bauweise des Hauses an.
Mein Vorschlag in solch einem Fall wäre, dass Frau B im Falle einer Trennung – damit sie nicht völlig mittellos dasteht – nach Jahren des Zusammenlebens gestaffelt, eine finanzielle Abfindung erhält. Das klingt zwar hart, ist aber zum Wohle beider Parteien das Beste. Die Höhe der Abfindung kann individuell festgelegt werden und sollte sich aber doch am Wert des Hauses orientieren. Damit dürfte auch Frau B einverstanden sein. Zusätzlich könnte festgelegt werden, dass im Falle eines vorzeitigen Ablebens von A die gesamte Immobilie Frau B erhält.
Ich finde das auch ziemlich unverschämt von dieser Frau, wenn sie ins Grundbuch eingetragen werden will. Sie lässt sich ja jetzt schon ziemlich von ihrem Mann aushalten, da man von 400 € kaum sein eigenes Leben finanzieren kann. Und dann soll der Mann das Haus finanzieren und sie Eigentümerin werden? Sieh es doch mal so: Die Frau bezahlt praktisch nichts für das Haus und darf kostenlos darin wohnen.
Sie bringt Arbeitskraft in das Haus ein, wie süß! Gegen etwas Hausarbeit darf sie in dem Haus kostenlos wohnen, würde sie Miete zahlen, würde sie stattdessen in einer kleinen Wohnung hausen, bei ihrem Gehalt. Und du kannst mir nicht erzählen, dass Fensterputzen oder einen 2-Personen-Haushalt sauber machen so aufwändig wäre, das ist es nämlich nur bei großer Faulheit. Fenster putzt man alle paar Monate mal und das dauert vielleicht 10 Minuten pro Fenster.
Ich kann verstehen, dass die Frau es gerne hätte nichts zu zahlen und dann trotzdem das Haus zu bekommen, Aber ich finde diesen Wunsch schon ziemlich frech. Denn sie kann ja nicht erwarten, dass der Mann praktisch alles zahlt und alle Risiken trägt und sie hinterher das Haus bekommt. Man kann nur hoffen, dass der Mann so intelligent ist und sich nicht bequatschen lässt. Es geht sicherlich auch um die Absicherung der Frau nach dem Tod des Mannes. Aber damit die Frau abgesichert ist, wenn der Mann stirbt, dafür könnte man ihr ja ein Wohnrecht einräumen.
Ich habe kein Haus, allerdings werde ich mal das Haus meines Vaters erben. Aber ich würde nie im Leben jemand Anderen ins Grundbuch eintragen lassen! Derjenige, der das Haus zahlt, der kommt ins Grundbuch. Anders würde ich es nur machen wollen, wenn beide gleich viel bezahlen oder beide in der Finanzierung mit drin stecken, was bei einem 400-€-Job auszuschließen ist. Eine Ausnahme davon würde ich eventuell noch machen, wenn ein Partner für einen gewissen Zeitraum nicht arbeitet aufgrund von Kinderbetreuung o.ä., denn das ist was Anderes, wie ich finde. Aber du hast nicht geschrieben, dass sie nur wegen Kindern so wenig arbeitet, oder?
Die Frau arbeitet hart für 400 Euro und bekommt keine andere Arbeit. In der Gegend wo sie wohnen ist es nicht so leicht eine Arbeit zu bekommen. Und ich frage mich, was daran anders ist, wenn eine Frau mit dem Mann verheiratet ist und sie zusammen das Haus kaufen oder ob sie nur zusammen wohnen. Wenn sie verheiratet wären würde keiner es unverschämt finden.
Die beiden sind seit seit 10 Jahren ein Paar. Warum soll es anders gehandhabt werden als wenn sie verheiratet wären. Wenn sie verheiratet wären würde es doch etwas ganz normales sein, dass beide Namen im Grundbuch stehen. Was ist also anders?
Sicher kann die Frau im Falle einer Trennung ihren Teil nicht zahlen. Aber könnte sie es, wenn sie verheiratet wären? Sicher nicht. Und der Mann würde sich, wie er selber sagt, alleine kein Haus kaufen. Denn er würde es zeitlich nicht schaffen dieses Haus in Ordnung zu bringen. Das sind seine Worte. Er müsste sich dann also eine Putzfrau nehmen und auch eine Köchin, denn er will jeden Tag bekocht werden. Und das macht die Frau nach ihrem Job immer noch.
Wenn die beiden verheiratet wären, hätte die ganze Sache eben eine andere Basis, weil die Gesetze dazu eben auch komplett anders sind. Sehen wir mal den denkbar schlechtesten Fall für Frau B an. Der wäre nämlich, das der Partner allein im Grundbuch steht und sie weiterhin unverheiratet bleiben. Im Falle einer Trennung hat Frau B keinerlei Rechte an dem Haus. Herr A könnte sie sogar innerhalb weniger Minuten vor die Tür setzen, wenn er das wollte.
Und Frau B kann auch nach einer Trennung keine finanziellen Forderungen mehr stellen, auch wenn sie Zeit, Energie und vielleicht auch Geld in das Haus investiert hat. Selbst wenn Herr A versterben sollte, kann Frau B mit ihren persönlichen Sachen einfach ausziehen und alles andere streichen Eltern oder Geschwister ein, sofern Herr A keine Kinder aus früheren Beziehungen hat.
Daher wäre es eben aus meiner Sicht zwar fair, wenn Herr A allein im Grundbuch steht, wenn er auch die Finanzierung allein auf seinen Namen nimmt und ein extra Vertrag, welcher den Fall der Trennung und eben auch den Tod von Herrn A berücksichtigt, regelt alles weitere. Sollten beide die Finanzierung unterschreiben, dann sollte Frau B auch auf die Eintragung ins Grundbuch bestehen und selbst dann kann man für den Fall der Trennung eine gesonderte Vereinbarung treffen.
Diamante hat geschrieben:Wenn sie verheiratet wären würde keiner es unverschämt finden.
Falsch, ich habe in meinem Beitrag extra dazu geschrieben, dass es keine Rolle spielt ob das Paar verheiratet ist oder nicht. Kann sein, dass es in dem Fall gesetzlich anders geregelt ist aber dennoch fände ich es dreist solche Forderungen zu stellen. Haben beide Partner hart für dieses Haus gearbeitet, ist es selbstverständlich, dass auch beide ihren Teil erhalten. Ich finde es auch unglaublich, wie einige Exfrauen ihre wohlhabende Männer nach der Trennung ausnehmen. Diese haben es genauso wenig verdient. Diese Männer können es sich aber leisten einen Teil abzudrücken. Einen Normalverdiener, der alles erarbeitet und finanziert hat, so auszunehmen finde ich dreist. Nichts anderes ist es für mich, wenn man einen großen Kredit für das gemeinsame Haus aufnimmt, sich dann aber auf dem Leben als Hausfrau ausruht und den Mann die Schulden alleine abtragen lässt.
Dass die Frau 400€ verdient ist ja nicht schlecht aber selbst wenn sie es wollte, könnte sie sich gar nicht in die Finanzierung mit hineinbringen. Es wäre höchstens eine Verschiebung um das Gewissen einigermaßen zu beruhigen. Gibt sie ihren Verdienst zur Hausfinanzierung dazu, muss ihr Partner sie mit ernähren. Es ist also auch da völlig egal ob ihre 400€ nun für den Einkauf oder die Hausraten benutzt wird. Alles könnte sie sich davon niemals leisten und der Partner finanziert somit nicht nur das Haus sondern auch ihr Leben. Oder anders ausgedrückt: er zahlt in beiden Fällen drauf.
Zu dem Einwand mit dem Kindern muss ich sagen, dass ich es da schon anders sehe. Ich habe deswegen auch extra von einem 2-Personenhaushalt (um so einen geht es hier schließlich) geschrieben. Was fällt da bitte an Arbeit an? Wenn man schludert reichen täglich 2 Stunden um alles in Ordnung zu bringen. Hat man Kinder ist es klar, dass da nicht nur die Hausarbeit sondern auch die Erziehung anfällt. Da ist es auch selbstverständlich, dass man seine Familie so absichern sollte, dass sie im schlimmsten Fall nicht komplett abrutscht. Aber auch da ist es doch normal, dass die Frau vor den Kindern gearbeitet hat und gemeinsam mit ihrem Partner Ziele verfolgt/erreicht hat. Viele kehren auch wieder ins Berufsleben zurück. Und das nicht nur weil sie das Geld brauchen. Von Hausfrau zur Mutter werden ist keine große Leistung.
Diamante hat geschrieben:Die Frau arbeitet hart für 400 Euro und bekommt keine andere Arbeit. In der Gegend wo sie wohnen ist es nicht so leicht eine Arbeit zu bekommen. Und ich frage mich, was daran anders ist, wenn eine Frau mit dem Mann verheiratet ist und sie zusammen das Haus kaufen oder ob sie nur zusammen wohnen. Wenn sie verheiratet wären würde keiner es unverschämt finden.
Dafür kann doch der Mann nichts, wenn die Frau keinen besseren Job findet. Vielleicht ist sie einfach nicht besonders qualifiziert und dann kann man nicht erwarten, dass man einen gut bezahlten Job findet. Fünf Euro ist nun schon wirklich sehr wenig, aber so ein geringes Einkommen ist ja kein Schicksal, das einfach so auf einen zukommt, in den allermeisten Fällen nicht.
Wenn die beiden verheiratet wären, würde ich dem Mann zu einem Ehevertrag raten, um eine Gütertrennung zu verwirklichen. So etwas würde ich persönlich in jedem Fall vorher vereinbaren und ganz besonders dann, wenn der Partner selbst über kein normales Einkommen verfügt. Auch in einer Ehe bin ich nicht dafür, alles einfach in einen Topf zu werfen. Eine Ehe ist für mich auch nichts anderes als eine längerfristige Beziehung, nur dass es eben einen bestimmten offiziellen/rechtlichen Rahmen gibt. Ich fände es in einem solchen Fall ebenso unverschämt, Anspruch auf die Immobilie zu erheben, in die man selbst praktisch nichts investiert hat.
Frage in diesem Zusammenhang: was wäre, wenn der Mann das Haus schon besitzen würde und es abbezahlt wäre? Sollte sich die Frau in dem Fall noch nachträglich im Grundbuch eintragen lassen? Das wäre das gleiche, nur dass der Mann das Haus nun aktuell wohl noch abbezahlen muss. Alleine zahlen muss er in jedem Fall - und die Frau würde im Gegenzug für ihre Arbeit im Haus mietfrei wohnen.
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