Drei- statt Zweibettzimmer in Kliniken?

vom 15.09.2011, 12:55 Uhr

Hier wurde vor wenigen Jahren ein neues Gebäude für eine psychiatrische Abteilung hoch gezogen. Wenige Jahre vorher wurde schon ein Bau hoch gezogen, in dem der teilstationäre und ambulante Bereich untergebracht ist. Schon bald nach Eröffnung des ersten Baus war klar, dass die Räumlichkeiten für den Bereich nicht ausreichen werden. Und die anderen psychiatrischen Stationen entsprachen nicht mehr dem Standard und man zog halt einen Neubau hoch. Die Klinik war damals mit etwa 80 stationären Betten hoffnungslos über belegt. Es war also absehbar, dass sie einmal mehr Betten brauchen und auch mehr Räumlichkeiten für andere Therapien.

Die Klinik war irgendwann endlich fertig und man hatte nun eine Bettenzahl von etwa 100 Betten zur Verfügung. Davon etwa 40 auf den zwei geschlossenen Stationen und die restlichen 60 auf drei offenen Stationen. Von Anfang an reichte die Bettenzahl an sich nicht aus. Es gab auf allen Stationen immer wieder Flurbetten. Ok auf einer Station nicht, weil die aber auch Durchgangsstation ist und da ständig fremde Menschen im Flur stehen. Wobei die Flurbetten zum Teil echt noch relativ human gestellt werden können, so das man als Patient schon ein wenig abgeschottet ist. Was aber nichts daran ändert, dass man im Endeffekt keinerlei Privatsphäre hat.

Die Zimmer sind an sich wirklich groß. Und es sind alles Zwei- Bett- Zimmer. Bei Privatpatienten wird das Zimmer eben nur mit einer Person belegt. Man kommt in die Zimmer rein und rechts steht ein Bett und am Fußende ist der Schrank zu dem Bett. Und die Schränke sind schon relativ groß, was an sich Sinn macht, weil es dort auch Patienten gibt, die mehrere Wochen bleiben. Auf der linken Seite steht ebenfalls ein Bett und der Schrank am Fußende. Zwischen den Schränken ist das Fenster und davor steht ein großer Tisch. Außerdem zwei Stühle. Ich persönlich finde ja zwei Stühle ein wenig knapp, aber darüber kann man hin weg sehen. Ansonsten sind die Zimmer spartanisch eingerichtet. Eine kleine Ablage neben dem Bett, die Wohl aus Nachttisch dienen sollte. Nur doof, dass man vom Bett aus gar nicht dran kommt. Ähnlich sieht es mit den Notrufknöpfen aus, die man vom Bett aus nicht erreichen kann.

Auch die Badezimmer sind auch zwei Patienten ausgelegt. Wobei generell wenig Ablagemöglichkeit geschaffen wurde. Das drei Menschen dort ihre Hygieneartikel unter bekommen ist quasi unmöglich. Die Handtuchhalter kann man eventuell noch auf drei Personen aufteilen. Und in dem Zimmer an sich, besteht auch keine Möglichkeit, Jacken oder ähnliches auf zu hängen. Die hängt man dann halt, weil es nicht anders möglich ist, über die Stühle. Was sehr praktisch ist, wenn Besuch kommt und der Stuhl des Zimmernachbarn halt belegt ist.

Nun erzählen mir immer wieder Leute, dass die Zimmer nun zeitweise mit drei Betten belegt werden. Dazu wird der Tisch halt raus geschoben und man schiebt das dritte Bett dorthin. Dann muss man sich mit den anderen Bewohnern des Zimmer einigen, in wessen Schrank man seine Sachen unterbringen kann. Die Schränke sind nicht wirklich klein. Meiner war immer voll. Und ich stelle es mir sehr unangenehm vor, wenn wildfremde in meinen Sachen wühlen können. Außerdem steht das dritte Bett noch dazu halt direkt vorm Fenster, beziehungsweise auch an der Heizung. Im Winter sicherlich unangenehm. Mit drei Betten in den Zimmern ist da an sich auch kein Platz mehr. Schreibarbeiten etc. kann man dann wohl im Bett machen? Ich weiß es nicht. Sich mal zurück ziehen dürfte auch kaum möglich sein.

Ich verstehe eh nicht, warum in dem Krankenhaus, oder speziell auf diesen Stationen, mehr Patienten aufgenommen werden, als möglich ist. Beziehungsweise muss denen doch vorher schon klar gewesen sein, dass die mit knapp 100 Betten nicht hinkommen werden, da es ja auch immer mehr Patienten gibt. Das man auf den geschlossenen Stationen Patienten an sich nicht ablehnen kann ist klar. Die werden dann aber zum Teil, wenn sie nicht all zu kritisch sind, auch auf die offenen Stationen verlegt. Egal ob es freie Betten gibt oder nicht. Ich habe auch schon mitbekommen, dass man zu Patienten die am nächsten Tag entlassen werden sollte sagte, ob sie nicht heute gehen könnten, man würde das Bett brauchen. Ok kann ich ein wenig nachvollziehen, muss aber nicht sein. Auf den offenen Stationen wird entweder mit Termin aufgenommen oder halt die Patienten, die man von den geschlossenen verlegt. Sprich da muss man doch auch ein wenig Einfluss drauf haben.

Nun wurde mir erzählt, man würde halt nun die Zimmer mit drei Betten belegen, wegen irgendwelcher Brandschutzbestimmungen. Dazu muss ich sagen, wenn es dort brennt, haben die eh ein Problem, da die Zufahrtswege echt beschissen sind. Weiterer Problem ist aber, die Fenster in den Zimmern lassen sich gar nicht öffnen. Sprich wenn es auf dem Flur brennt, kommt man eh nicht aus dem Zimmer raus. Noch dazu liegen die Zimmer der offenen Stationen im ersten und zweiten Stock. Wobei schon die Zimmer im Erdgeschoss zum Teil höher liegen als ebenerdig. Aber auch die Fenstern auf den geschlossenen Stationen können nicht geöffnet werden. Beziehungsweise gibt es in jedem Zimmer auf allen Stationen ein kleines Fenster, welches man zwar öffnen kann, durch das aber nur ein sehr sehr schlanker Mensch durch passen würde, das aber fest vergittert ist.

Noch dazu sind nicht genügend Gesprächsräume vorhanden. Die Arztzimmer auf den Stationen sind mit allen Stationsärzten und Therapeuten belegt. Die dürfen sich ein kleines Zimmer teilen und irgendjemand ist da immer drin, So finden Patientengespräche halt auch auf den Zimmern statt. Was sich bei zwei Patienten noch regeln lässt, aber bei mehreren Patienten halt wirklich schwierig wird. Ich habe es als Patientin in einem Zwei- Bett- Zimmer schon erlebt, dass die Therapeutin mit mir erst einen Raum suchen musste, um die Gespräche abhalten zu können.

Ich finde solche Zustände an sich nicht für wirklich tragbar. Denke mir auch, die Krankenkassen zahlen ja an sich für Zwei- Bett- Zimmer. Noch dazu dienen solche Situation auch nicht zwingend der Gesundung der Patienten. Gerade im psychiatrischen Bereich gibt es ja auch Patienten die ein Problem mit zu viel Nähe haben. Außerdem ist man auch mal darauf angewiesen, einfach mal für sich sein zu können. Das Verlassen der Stationen um mal für sich sein zu können, ist aber aus anderen Gründen auch nicht möglich, da die Klinik fordert, dass man die Stationen nur mindestens zu Zweit verlässt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Aber auch die Fenstern auf den geschlossenen Stationen können nicht geöffnet werden. Beziehungsweise gibt es in jedem Zimmer auf allen Stationen ein kleines Fenster, welches man zwar öffnen kann, durch das aber nur ein sehr sehr schlanker Mensch durch passen würde, das aber fest vergittert ist.

Natürlich lassen die sich nicht öffnen, Du schriebst doch hier von einer Psychiatrie, was würden einige Patienten wohl machen, wenn man die Fenster öffnen könnte? Es soll ja verhindert werden, dass die Patienten sich dort umbringen und bei manchen wäre sicherlich davon auszugehen, dass die aus dem Fenster springen, wenn sie könnten.

In Krankenhäusern gibt’s sogar noch Vierbettzimmer, weil die Kapazitäten sonst nicht ausreichen und was sollen sie ansonsten machen, Patienten wieder wegschicken? Die Situation ist doch bei allen Krankenhäusern ähnlich. So ein Neubau kostet viel Geld und auch wenn es um ein Krankenhaus geht, das noch nicht in eine GmbH umgewandelt worden ist, muss es sich im Endeffekt doch rechnen. Da riskiert man lieber eine eventuelle Überbelegung, als dann vielleicht leer stehende Zimmer zu haben.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 15.09.2011, 13:33, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Es ist mir schon bewusst, warum die Fenster nicht geöffnet werden können. Mir geht es mehr um die Aussage, dass man keine Flurbetten mehr macht, weil es da irgendwelche Probleme mit dem Brandschutz gibt. Die Flure sind in dem Haus wirklich sehr breit und es gibt viele Flure etc. Und es gibt genügend Platz die Flurbetten nicht gerade vor die zwei Fluchtwege zu stellen. Aber selbst wenn, wäre da noch Platz genug. Und nehmen wir mal an, es brennt auf dem Flur und man kommt nicht mehr aus dem Zimmer raus. Die Patienten die auf dem Flur liegen haben wesentlich größere Chancen dort aus dem Gebäude zu kommen, als die Patienten in den Zimmer. Und die Befreiung der Patienten aus den Zimmern wird in meinen Augen an sich durch das dritte Bett noch schwieriger. Und so weit ich das weiß, hat die Pflege noch nicht mal Schlüssel um die Fenster zu öffnen. Die aber im Falle eines Brands auf dem Flur wahrscheinlich eh keine Chance hätte in die Zimmer zu kommen.

Wenn das Haus ein Altbau wäre, würde ich mir Mehrbettzimmer gefallen lassen. Ich kann da durchaus unterscheiden zwischen sich mit den Gegebenheiten abfinden und das möglichste Beste raus holen oder etwas zu Bauen, neu zu bauen und auf die einfachsten Dinge zu verzichten. Und war vor dem Neubau klar, dass es mehr Patienten geben wird. Unter Anderem weil man einen Teil des Versorungsauftrags einer anderen Klinik übernommen hat. Platz für mehr Zimmer wäre auch gewesen. Oder halt die Zimmer gleich auf Mehrbettzimmer auslegen. Oder halt ein Stockwerk drauf setzen. Im Neubau für den ambulanten und teilstationären Bereich war nach ein paar Monaten Praxis schon klar, dass viele Therapieräume, die heute zum Teil auch vom stationären Bereich genutzt werden, nicht ausreichend sind. Das wurde beim Neubau auch nicht berücksichtigt.

Ich habe nun mal nachgesehen, die Klinik ist eine GmbH. Hat das wirklich einen Einfluss? Davon mal abgesehen das man im Bereich Psychiatrie, beziehungsweise Akutpsychiatrie keine wirkliche freie Klinikwahl hat. Und es immer wieder schön ist, wenn der Chefarzt mit den Flachbildfernsehern in den Aufenthaltsräumen angibt, aber die Badezimmer kaum beheizbar sind und ständig unter Wasser stehen, weil die Abflüsse alle falsch gelegt wurden.

Davon mal abgesehen, die Aufenthaltsräume in denen auch gegessen wird, haben kaum Sitzplätze für die regulären 20 Patienten. Wenn man nun 10 Patienten mehr hat- klar die könnten ja auch den Zimmern essen- ach ja geht ja nicht, weil kein Tisch mehr im Raum ist. Und die Tisch kann man auch nicht in den Aufenthaltsraum schieben, weil kein Platz da ist. Auch die Therapieräume sind nicht für so viele Patienten ausgelegt. Wobei da auch noch gesetzliche Regelungen mit rein spielen. So dürfen pro Ergotherapie nur x Patienten Ergotherapie machen. Wobei in den neuen Ergotherapieräumen, die ebenfalls mit dem Neubau geschaffen wurden, für die Patienten bei minimalster Belegung schon kein Platz ist. Sprich man kann auch nicht einfach sagen, man stellt halt mehr Personal ein. Es ist einfach kein Platz. Sachen die ich mir in einem Altbau gefallen lasse, in dem die Möglichkeiten nun mal begrenzt sind.

Und ich weiß, dass es viele Patienten gibt, die einfach auch mal eine Möglichkeit brauchen sich zurück zu ziehen. Was einfach nicht möglich ist. Was mit den Zwei- Bett- Zimmern zum Teil schon schwierig ist, man stellt sich halt darauf ein. Ich habe letztens ein Gespräch zwischen Patienten verfolgt. Eine junge Frau kam total verstört zu einer anderen Patientin. Sie kam vorher in ihr Zimmer und da stand ein drittes Bett. Sie wusste das vorher gar nicht. Sie erzählte verzweifelt weiter, dass generell eh schon Probleme mit der Situation hat und so und einfach Freiraum braucht und so weiter. Das sie ein massives Nähe- Distanz- Problem und soziale Phobien hat. Und da hätte man in meinen Augen mal vorher mit den Patienten über die Sache sprechen können. Die Patienten darauf vorbereiten müssen und so weiter. Und klar kann man sagen, ach die Patienten sollen das lernen und so weiter. Auslegungssache auf der einen Seite. Auf der anderen Seite sind die Patienten auch dort, weil sie ihr Leben zur Zeit nicht auf die Reihe bekommen und Unterstützung brauchen. Die Unterstützung sehe ich da nicht mehr.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Die Flure sind in dem Haus wirklich sehr breit und es gibt viele Flure etc. Und es gibt genügend Platz die Flurbetten nicht gerade vor die zwei Fluchtwege zu stellen. Aber selbst wenn, wäre da noch Platz genug.

Es gibt inzwischen sicherlich irgendwelche Vorschriften, die es verbieten, Betten in die Flure zu stellen. Und dabei ist es egal, ob die Flure breit oder schmal sind, wenn es trotzdem gemacht wird – auch wenn es vielleicht vereinzelt sinnvoll wäre – kann das dem Krankenhaus Probleme mit den Kontrollorganen bringen. Außerdem gibt es bestimmt Patienten, gerade in der Psychiatrie, die sich dann darüber beschweren, in den Flur ausgelagert worden zu sein. Also wie auch immer etwas gemacht wird, irgendwer beschwert sich stets.

Die Türen sind im Krankenhaus aber meist dicke Brandschutztüren, auch die der Patientenzimmer verhindern zumindest eine ganze zeit lang, dass ein Feuer in den Raum übergreifen kann. Zudem gibt es noch eine Sprinkleranlage, die bei Rauch anspringt. Die Gefahr im Krankenhaus einem Feuer zum Opfer zu fallen, wird dadurch doch stark vermindert.

Wie schon erwähnt, es wird eben überall gespart; da überlegen diejenigen, die die Finanzierung tragen, eben genau, was man wegstreichen könnte. Der Unterschied bei GmbHs (oder bei Kliniken gemeinnützige GmbH) ist eben, dass es dort mehr darauf ankommt, gut zu wirtschaften, da nicht alle Verluste durch die Stadt zu der das Krankenhaus gehört, getragen werden – es ist der klassische Unterschied zwischen einer privatwirtschaftlichen und einer kommunalen Verwaltung.

Wenn man nun 10 Patienten mehr hat- klar die könnten ja auch den Zimmern essen- ach ja geht ja nicht, weil kein Tisch mehr im Raum ist.

Das könnte aber auch eine Vorsichtsmaßnahme sein, um die Patienten beim Essen beobachten zu können – nicht, dass sie Unfug mit Messer und Gabel machen und sich das Besteck in den Kopf bohren. Wir müssen bedenken, es sind psychiatrische Patienten, die kann man eigentlich nie allein lassen.

Eine junge Frau kam total verstört zu einer anderen Patientin. Sie kam vorher in ihr Zimmer und da stand ein drittes Bett. Sie wusste das vorher gar nicht. Sie erzählte verzweifelt weiter, dass generell eh schon Probleme mit der Situation hat und so und einfach Freiraum braucht und so weiter. Das sie ein massives Nähe- Distanz- Problem und soziale Phobien hat. Und da hätte man in meinen Augen mal vorher mit den Patienten über die Sache sprechen können. Die Patienten darauf vorbereiten müssen und so weiter. Und klar kann man sagen, ach die Patienten sollen das lernen und so weiter.

Ja, das sollen sie auch lernen. Weil zur Behandlung von übertrieben Ängsten gehört, dass man Menschen mit ihren Ängsten konfrontiert und sie nicht jedes Mal flüchten lässt. Sie muss sich der Situation, vor der sie sich fürchtet, so oft aussetzen, bis es ihr nicht mehr viel ausmacht. Gerade weil diese Frau besondere Hilfe braucht und in Alltag wahrscheinlich alles meidet, wo Fremde um sie herum sind, ist es wichtig, sie in einer Behandlung nicht das gleiche tun zu lassen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 15.09.2011, 14:25, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Das könnte aber auch eine Vorsichtsmaßnahme sein, um die Patienten beim Essen beobachten zu können – nicht, dass sie Unfug mit Messer und Gabel machen und sich das Besteck in den Kopf bohren. Wir müssen bedenken, es sind psychiatrische Patienten, die kann man eigentlich nie allein lassen.

In einem kleinen Raum, in dem kaum die regulären Patienten Platz finden, können vielleicht 20 Patienten dabei beobachtet werden, mit 10 Patienten mehr dürfte das schwierig sein. Davon mal abgesehen, die Pflege hat es in dem Haus schon so eingerichtet, dass die Patienten alleine Essen. Da wird nicht kontrolliert was gemacht wird. Und selbst wenn, das ändert nichts daran, dass einfach kein Platz ist, damit 30 Menschen oder mehr gleichzeitig essen können. Es muss aber zu gleichen Zeiten gegessen werden, weil das einmal organisatorisch nicht anders möglich ist

Und woher hast du deine Weisheit, dass man psychiatrische Patienten nie alleine lassen darf? Hier werden Patienten in der Regel weder beim Essen, noch bei der Körperpflege oder sonstige Tätigkeiten, die nicht in ganz direktem Bezug zur therapeutischen Behandlung stehen, beobachtet oder kontrolliert. Es ist hier durchaus normal, dass Patienten die nicht mehr wirklich klar sind im Kopf, aufgrund von Demenz oder so, im Endeffekt sich selbst überlassen werden. Das Leute die den normalen Umgang mit alltäglichen Dingen nicht mehr beherrschen sich selbst überlassen werden. Da auch nicht geschaut wird, ob andere Patienten eventuell darunter leiden. Klar kann kein alter Mensch was dafür, wenn er so Sachen nicht mehr kann. Sage ich auch nichts dagegen. Wenn aber Essen quasi abgezählt und sehr knapp bemessen auf dem Tisch steht und Patienten mit am Tisch sitzen, die alle Lebensmittel in den Mund stecken und die Sachen dann wieder auf die Platten, von denen sich alle Patienten bedienen, zurück legen, finde ich alleine den Gedanken eklig. Die Pflege zieht sich aber zu den Essenszeiten bewusst zurück, auch oder gar bewusst, wenn so Sachen bekannt sind. Frei nach dem Motto, sie brauchen es ja nicht essen.

Zu deinem letzten Absatz. Ich lege das mal auf eine körperliche Erkrankung um. Nehmen wir mal an ein Mensch bricht sich sehr kompliziert das Bein. Ziel der Behandlung ist es ja, dass der Mensch wieder laufen kann. Wenn man nun deine Darstellung umlegt, müsste man ja den Menschen quasi direkt nach der Operation ohne Hilfsmittel und ohne Unterstützung auf die Beine stellen und sagen, der muss ja laufen lernen, also schmeißen wir ihn ins kalte Wasser.

Und ob die Ängste nun übertrieben sind oder nicht, sollte es doch zur Behandlung oder zum professionellen Umgang mit solchen Patienten gehören, mit dem Patienten auch daran zu arbeiten. Das fand in dem Fall aber nicht statt. Und gerade die Behandlung in der Psychiatrie basiert ja auch auf Vertrauen. Wenn man eh schon verängstigt ist und dann so mit einem umgegangen wird, kann man dann den Behandlern noch vertrauen? Das mit einfach wortlos ein drittes Bett ins Zimmer schieben, während man nicht da ist, mag für manche eine Kleinigkeit sein. Aber Menschen die damit ein Problem haben, für die ist es keine Kleinigkeit. Oder wie würdet ihr euch fühlen, wenn in einem sicheren Bereich jemand eindeutig drin war und man nicht weiß, was die anderen mit den eigenen Sachen gemacht haben könnten? Klar sind die Zimmer jederzeit betretbar. Aber es macht einen Unterschied, ob man es nicht wirklich mit bekommt oder ob man einen sichtbaren Beweis hat.

Und es mögen Kleinigkeiten sein. Aber wie fühlt man sich, wenn bei so Kleinigkeiten doch so mit einem umgegangen wird? Kann man sich dann noch sicher sein, dass in anderen, vielleicht weiterreichenden Entscheidungen, auch über den eigenen Kopf hinweg entschieden wird?

Und klar mag es Kontrollorgane geben, die halt irgendwelche Richtlinien fest setzen. Nur wie gesagt, so lange gibt es das besagte Gebäude nicht. Die jeweiligen Verordnungen gibt es auch nicht erst seit Heute. Die hätte man beim Bau auch mit bedenken können. Und das Krankenhaus arbeitet ja nicht nur mit Akutfällen, sondern auch mit geplanten Aufnahmen. Und geplante Aufnahmen heißt nicht, dass man sagt ich will dann und dann aufgenommen werden und dann wird das große Buch gewälzt ob man denn Platz hat. Da sagt man, man will aufgenommen werden. Wenn es dringend ist, muss man als Notfall kommen. Wenn es nicht so sehr akut ist, kann man die Koffer packen und sich daheim hinsetzen und darauf warten, dass man angerufen wird und gesagt bekommt, dass man eventuell ab dem nächsten Tag ein Bett haben kann. Allerdings muss man dann am nächsten Tag noch mal anrufen, ob man das Bett wirklich haben kann.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Zu deinem letzten Absatz. Ich lege das mal auf eine körperliche Erkrankung um. Nehmen wir mal an ein Mensch bricht sich sehr kompliziert das Bein. Ziel der Behandlung ist es ja, dass der Mensch wieder laufen kann. Wenn man nun deine Darstellung umlegt, müsste man ja den Menschen quasi direkt nach der Operation ohne Hilfsmittel und ohne Unterstützung auf die Beine stellen und sagen, der muss ja laufen lernen, also schmeißen wir ihn ins kalte Wasser.

Das kann man nicht auf körperliche Erkrankungen umlegen, hier geht es um etwas völlig anderes. Eine körperliche Erkrankung heißt, dass jemand eine Krankheit hat, einen Schaden erlitten hat oder sonst wie am Körper etwas „kaputt“ ist und das muss sich mit Hilfe von Medikamenten und Therapien erholen, aber zunächst auch geschont werden. Es geht also darum, dass sich letztendlich Zellen im Körper regenerieren oder Krankheitserreger bekämpft werden.

Bei psychischen Störung ist es eine völlig andere Situation; hier gibt es keinen Zellschaden oder Erreger, die man mit Tabletten behandeln könnte. Bei einer psychischen Störung hat jemand ein falsches Verhalten erlernt oder fehlgeleitete Emotionen entwickelt und das hat sich immer weiter verfestigt.

Um etwa auf Dein Beispiel mit der sozialphobischen Frau zurückzukommen: Was zeichnet Sozialphobiker aus? Sie haben Angst, sich zu blamieren, Angst vor den Reaktionen anderer, Angst vor Nähe und denken, es würde ihnen in Gegenwart anderer etwas Schlimmes passieren, man würde sie auslachen usw. Und weil der Sozialphobiker aufgrund dieser Angst immer mehr soziale Situationen vermeidet und Leuten aus dem Weg geht, verschlimmert sich diese Angst immer mehr, weil er nie vom Gegenteil überzeugt wird.

Und das Grundprinzip einer Verhaltenstherapie besteht darin, Menschen mit ihren Ängsten zu konfrontieren, also sie ins kalte Wasser zu stoßen. Das ist am Anfang sicherlich ganz schlimm für die Betroffenen und sie reagieren panisch, wie die Frau in Deinem Beispiel. Eine Angstattacke sieht nun mal so aus. Aber nach einer Weile beruhigt sich die Person schon wieder etwas. Es ist nämlich schon rein körperlich gar nicht möglich, dies starke Anspannung und Angst körperlich längere Zeit aufrecht zu erhalten. D.h. nachdem die Frau die ihr unangenehme Situation eine Weile ertragen hat, wird sie schon weniger ängstlich.

Je öfter sie dann mit der unangenehmen Situation konfrontiert wird, desto besser wird sie damit umgehen können. Zum einen lernt sie, dass ihr keiner etwas tut oder über sie lacht und ihre Befürchtungen unbegründet sind. Zum anderen wird die starke körperliche Anspannung immer weniger. So funktioniert Verhaltenstherapie; ich dachte, dass Du in dem Krankenhaus arbeitest und das wüsstest?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 15.09.2011, 23:27, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Nicht alle psychischen Erkrankungen haben ihre Grundlagen in falschem erlernten Verhalten oder in falschen Emotionen. Es gibt durchaus mittlerweile genetische Ursachen etc. Und es geht darum, dem Menschen zu helfen, gesund zu werden. Wenn in deinen Augen die Wege egal sind, warum siehst du dann einen Unterschied zu körperlichen Erkrankungen? Ohne das du weiter ausholen muss, weiß ich die Antwort. Körperliche Erkrankungen sieht man. Man weiß das was weh tut oder so. Bei psychischen Erkrankungen spürt man das als "normaler" Mensch nicht. Und viele psychischen Erkrankungen lassen sich mit Medikamenten besser in der Griff bekommen, als manche körperliche Erkrankungen.

Schlussfolgernd kann man an Hand deiner Worte also sagen, nur weil ein Mensch psychisch krank ist und meistens noch nicht mal was dafür kann, darf man mit ihm machen was man will und dann behaupten, es dient der Gesundung?

Deine Definition von Menschen mit sozialen Phobien ist toll. Ich gehe davon aus, du hast dir das Wissen angelesen. Und weil das in einem schlauen Buch steht, deshalb sind alle so? Davon mal abgesehen, zu meiner Erkrankung gehört unter anderem sicherlich auch soziale Phobien. Komischerweise kann ich dem was du da (sinnlos) nieder geschrieben hast, absolut nicht zustimmen. Die meisten genannten Punkte kenne ich an mir noch nicht mal ansatzweise. Und da du ja eh irgendwelche Bücher wieder gibst, zeig mir doch bitte die Quelle dafür, dass man soziale Phobien am besten damit bekämpft, in dem man den Patienten einfach unangekündigt in Situationen stößt, mit denen er nicht umgehen kann und ihn damit auch noch alleine lassen sollen. Ich bin mir sicher das widerspricht den meisten Arbeitsweise der modernen Psychologie. Und sicherlich kann man mit unangenehmen Situationen lernen umzugehen, aber mit Sicherheit nicht auf die Weise. Beziehungsweise warum geht man mit solchen Problemen in ein Krankenhaus, wenn man die Probleme doch einfach mal so lösen könnte, wenn man sich einfach mal so in die Fußgängerzone stellt.

ich dachte, dass Du in dem Krankenhaus arbeitest und das wüsstest?

Woher weißt du, dass ich in einem Krankenhaus arbeite?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



LittleSister hat geschrieben:Ich finde solche Zustände an sich nicht für wirklich tragbar. Denke mir auch, die Krankenkassen zahlen ja an sich für Zwei- Bett- Zimmer. Noch dazu dienen solche Situation auch nicht zwingend der Gesundung der Patienten. Gerade im psychiatrischen Bereich gibt es ja auch Patienten die ein Problem mit zu viel Nähe haben. Außerdem ist man auch mal darauf angewiesen, einfach mal für sich sein zu können. Das Verlassen der Stationen um mal für sich sein zu können, ist aber aus anderen Gründen auch nicht möglich, da die Klinik fordert, dass man die Stationen nur mindestens zu Zweit verlässt.

Warum sollte das nicht tragbar sein? Meinst du man sollte anderen Patienten die Hilfe brauchen diese verweigern damit nur zwei Leute im Zimmer untergebracht sind damit diese sich wohler fühlen?

Außerdem bezahlen die Krankenkassen pro Patient und dabei ist es unabhängig davon ob es ein 2er oder 3er Zimmer ist. Erst bei Großraumkrankenzimmer ab 4 Plätzen wäre es preislich relevant - diese findet man aber nur noch in sehr alten Kliniken und die größten Zimmer waren für 8 Betten ausgelegt. Heutzutage wird das nicht mehr so gebaut, da Studien erwiesen haben je weniger Gewusel um einen herum ist, desto schneller war die Genesung. Das ganze hat auch den Vorteil, dass bei einer Infektion in diesem Zimmer nur zwei Plätze kontaminiert sind und nicht vier und mehr.

Das Betten in ein Zimmer zusätzlich rein geschoben werden sind Notlösungen und kommen daher, dass man nicht jeden Patienten abweisen kann und auf Wochen später vertrösten wenn ein regulärer Platz wieder frei wird. Betten dürfen nicht mehr auf die Flure gestellt werden wegen der Brandschutzgefahr bei der ein Mindestmaß für den Fluchtweg vorgeschrieben ist. Gerade weil sich in einer Psychiatrie die Fenster nicht öffnen lassen sollen, aufgrund der Fluchtgefahr von Patienten, werden diese Maße exakt eingehalten und kontrolliert.

Ich denke dir würde es auch nicht gefallen, wenn du ein Problem hast und abgewiesen wirst weil sich geweigert wird ein Zimmer mit einem zusätzlichen Bett auszustatten. In der Psychiatrie sind viele Patienten noch so mobil, dass man sich durchaus arrangieren kann mit dem Badezimmer und auch der Schrankbenutzung. Ich sehe auch nicht das Problem darin sich den Schrank mit jemand anderem zu teilen und man könnte ebenfalls die Sachen in der Tasche lassen und muss sich erst gar nicht im Schrank großartig ausbreiten.

Siehe es mal so, das ganze wird auch in jeder anderen Klinik so gemacht. Jedoch macht es einen gewaltigen unterschied, ob man nur noch 30 cm Gänge bei mobilen Patienten hat oder ob man in diesem Bereich noch bettlägrige Patienten versorgen soll als Angestellter der Klinik.

Gleiches gilt auch für die Räume die zu wenig vorhanden ist, das kann man auch auf jedes andere Krankenhaus umlegen. Viele Versorgungen werden auf dem Zimmer direkt gemacht, oder auch Patientengespräche wenn noch andere Patienten mit im Raum sind die das eigentlich gar nichts angeht? Und was ist daran so schlimm? Das ist für die anderen mindestens genauso peinlich das mit anhören zu müssen oder wenn man es dann von ihnen selbst mitbekommt. Natürlich ist das kein Erstrebenswerter Zustand, aber möchtest du noch mehr Kassenleistungen bezahlen damit das ganze geändert wird? Immerhin ist es nicht nur ein Kosten- sondern oftmals auch ein Platzproblem.

Allgemein sieht es so aus, dass immer mehr Patienten einen klinischen Aufenthalt brauchen. Davon wurde nicht in dem Umfang mit gerechnet und daher kommen auch noch die vielen kleinen Zimmer, engen Gänge und allgemein der wenige Platz. Krankenhäuser die jetzt aktuell heute neu gebaut und geplant werden sehen da anders aus. Inzwischen wurden sich ein paar Gedanken dazu gemacht, die Zimmer werden größer angelegt und auch die Flure breiter gestaltet damit man dort notfalls auch noch Patienten unterbringen könnte.

Es kommt dann auch noch immer darauf an wer der Träger der Einrichtung ist. Sofern es sich um eine Privatklinik handelt, werden diese immer weniger Betten haben als eine Klinik die vom Kreis getragen wird. Von daher variiert auch die Ausstattung sehr stark.

Zu dem Gespräch das du mitbekommen hast und dem Platz zum zurück ziehen. Es ist schwierig gebe ich zu, aber ein Krankenhaus oder eine Psychiatrie ist nun mal kein Hotelzimmer das man für sich alleine hat. Außerdem dreht sich die Welt nicht nur um einen selbst, dass man sich schon ein wenig an die Situation anpassen sollte. Bei 2er Zimmern ist es wirklich sehr einfach sich einen Moment für sich zu gönnen, wenn der andere das Zimmer verlässt für seine Gespräche und Therapien. Ansonsten gibt es in jedem Krankenhaus stille Ecken wo man sich einmal zurück ziehen kann, aber ein Nest wie ein Hotelzimmer oder die eigene Wohnung ist es halt nicht. Das muss man realistisch sehen das man nicht alles zusammen vereinigen kann.

Einzelzimmer für Kassenpatienten sind nicht nur eine enorme Platzverschwendung sondern auch höchst unwirtschaftlich. Das liegt daran, dass die Kassen wenig für die Versorgung eines Patienten bezahlen und das oftmals nicht einmal die verursachten Kosten deckt. Bei Privatpatienten sieht das anders aus, da für diese ein anderer Preis bezahlt wird. Wir haben durch dieses System eine zwei Klassen Medizin, wo für die selbe Leistung zwei unterschiedliche Preise festgemacht werden können. Aber aus dem Überschuss der durch Privatpatienten erwirtschaftet wird, können auch normale Kassenpatienten wieder weiter mit versorgt werden. Würde man das ganze ändern wollen, müssten wir weit aus höhere Krankenkassenbeiträge als nur 11-15% des Monatsgehaltes bezahlen. Es ginge dann insgesamt gesehen in den Bereich 40-60% des Nettolohnes nur für die Krankenkasse - würdest du das bezahlen wollen? Ich nicht, darum wird es auch so gemacht und immer mehr Leistungen gestrichen da durch die immer älter werdende Bevölkerung sowieso schon die Kosten jedes Jahr ansteigen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Es ging mir mehr darum, dass es kein Altbau ist, in dem man sich halt an die Gegebenheiten anpassen muss, sondern der Bau neu hochgezogen wurde und man quasi mit modernsten Sachen wirbt. Sorry wenn alles angeblich Geld kostet und so weiter, wozu sind dann Flachbildfernseher in den Aufenthaltsräumen nötig, aber dafür eine bettlägrigen Patienten ist es noch nicht mal möglich die Pflege zu Rufen, weil die Klingelknöpfe vom Bett aus nicht zu erreichen sind?

Wenn ich eine Aufnahme würde wollen würden und man sagt mir, ich kann kommen und muss aber mit einem Ersatzbett vor lieb nehmen, würde ich dankend verzichten. Und bevor nun kommt, dann geht es dir nicht schlecht genug. Ich habe generell eh noch andere Gründe, aber das Angebot würde mich noch weiter Abstand nehmen lassen. Weil es für mich kein tragbarer Zustand ist. Und es wäre wenn eh eine geplante Aufnahme und da würde ich von einem Zwei- Bett- Zimmer ausgehen.

Das die Fenster wegen der Fluchtgefahr nicht geöffnet werden dürfen, habe ich noch nie gehört. Und wurde immer gesagt, weil die Gefahr zu groß ist, dass da jemand raus springen könnte. Und mit der Fluchtgefahr- die offenen Stationen werden hier alle offen geführt. Was heißt, theoretisch kann man jederzeit die Station verlassen.

Und ich sehe einen gewaltigen Unterschied, ob man mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus liegt und die Kommunikation mit dem Pflegepersonal und Ärzten hauptsächlich auf körperliche Gebrechen orientiert sind oder ob ein Mensch eh schon, unter anderem Aufgrund seiner Erkrankung, Probleme hat sich jemand anzuvertrauen und dann sitzt da noch ein weiterer Patient mit im Zimmer oder eventuell auch zwei Patienten. Und ich als Mitpatient möchte ehrlich gesagt Gespräche zwischen Therapeut und Patient, in dem es zum Beispiel um sexuellen Missbrauch, Suizid und ähnlichem geht, nicht mit verfolgen müssen.

Du schreibst ja selbst, dass heute die Kliniken mit breiten Gängen gebaut werden, damit man dort auch Betten unterbringen kann. Die Gänge sind hier extrem breit. Selbst wenn da ein Flurbett steht, ist da noch genügend Platz. Teilweise so viel, dass noch ein zweites Bett daneben passen würde und immer noch jemand zwischen den Betten durch gehen könnte. An manchen Stellen sind die Gänge sogar noch breiter.

Einzelzimmer habe ich ja gar nicht gefordert. Wobei die in vielen Fällen sicherlich sinnvoll wären. Damit kann ich mich im Endeffekt auch arrangieren oder habe mich damit abgefunden. Ich habe auch schon im Vier- Bett- Zimmer gelegen. Da waren die Zimmer aber auch darauf ausgelegt. Es war eng, aber es ging.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich habe im letzten Monat in einem Krankenhaus gelegen, in dem es auch keine Privatsphäre gab. Das Zimmer war wohl nachträglich mit drei Betten ausgestattet worden. Die drei Betten standen an einer Wand, das Kopfende an der Wand. Dazwischen jeweils ein Nachtschränkchen. Es war ziemlich eng. Die Waschgelegenheit hinter dem Vorhang war sehr gewöhnungsbedürftig, auch nur Platz für zwei Patienten, einschließlich Haken für Waschutensilien.Ich habe meine Sachen alle in den Kleiderschrank gepackt. Dusche und Toilette wie üblich auf dem Flur. Der gemeinsame Tisch bot gerade mal Platz für zwei Patienten. Also musste einer stets im Bett essen.

Wenn sich dann in solch einem Zimmer noch Besucher von jeweils vier bis sechs Personen abwechseln, dann weiß man als Patient nicht mehr, wohin. Bei Arztgesprächen gab es auch keine Privatatmosphäre, da immer drei Personen im Raum waren. Was soll also anders sein bei psychisch Kranken, als bei anderen Kranken? Hauptsache ist doch, dass einem überhaupt geholfen wird, oder?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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