Was vom Ex-Partner für Kind fordern?

vom 13.09.2011, 22:01 Uhr

Es gibt bestimmt noch einige andere Frauen hier, die getrennt vom Vater ihres Kindes leben. Daher wollte ich gern mal wissen, was ihr rein Geld-mäßig mit den Unterhaltszahlungen abdeckt und was ihr zusätzlich von euren Ex-Partnern fordert.

Bei mir ist es so, das ich mich von meinem Partner getrennt habe, als unser Sohn ca. 4-5 Jahre war. Wir haben das auch ganz gut hin bekommen denke ich. Das heißt, einmal in der Woche sehen sich mein Sohn und sein Papa und ansonsten immer wenn es passt. Als wir uns getrennt haben, haben wir den damals gültigen Unterhalt festgesetzt. Den bekomme ich auch jetzt noch (inzwischen ist mein Sohn 13) regelmäßig jeden Monat. Ich könnte den Unterhalt natürlich schon nach dem Alter unseres Kindes erhöhen, ganz zu schweigen davon, dass ich nach seinem Einkommen schauen könnte. Das alles will ich aber nicht, da ich auch gern weiter einen guten Kontakt hätte.

Nun ist es so, dass er eben seit drei Jahren das Taschengeld von 55,00Euro im Monat übernimmt und ich da ganz dankbar bin. Ich habe das sechs Jahre bezahlt, also kann er das nun auch zahlen. Ferienlager teilen wir uns inzwischen auch. Nun habe ich aktuell eben gefragt, ob er das nächste halbe Jahr der Musikschule bezahlen kann. Macht er auch, keine Frage. Aber wie sieht es bei euch aus? Müsst ihr um jeder Extra-Zahlung streiten? Oder zahlt ihr des lieben Friedens Willen alles alleine?

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe für meine 2 Kinder nur 135 Euro Unterhalt pro Kind bekommen und musste alles selber zahlen. Das Taschengeld ist mit dem Unterhalt abgegolten und auch die Klassenfahrten. Das sagten mir damals 3 Anwälte. Dann habe ich bei meiner Tochter eine kieferorthopädische Behandlung machen müssen. Dass, was nicht die Kasse bezahlt hätte, hätte ich teilweise von ihm bekommen können. Aber darauf hatte ich dann auch verzichtet.

Ich denke, dass du schon Glück hast, dass er ein so hohes Taschengeld bezahlt. Mit 13 Jahren 55 Euro im Monat zu bekommen, finde ich sehr viel und das muss er nicht machen. Wenn er Unterhalt bezahlt sollte das normalerweise abgegolten sein und wenn er für das Ferienlager mitbezahlt, hast du auch Glück.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Zu dem Taschengeld muss ih sagen, dass nur 5Euro wirkliches Taschengeld sind. Der Rest ist ein Sparplan, den das Kind mit 18 ausbezahlt bekommt. Daher ist es eigentlich ganz fair, wenn jeder von uns die Hälfte davon einzahlt. Nach der Düsseldorfer Tabelle, könnte ich ja locker mehr pro Monat fordern. Daher fand ich es schon okay, wenn wir statt einer Erhöhung eben vereinbaren, dass das Taschengeld bzw. der monatliche Sparbetrag von ihm übernommen wird.

Ob die Klassenfahrten und sonstige zusätzliche Leistung abgegolten sind, da bin ich mir eben nicht so sicher. So etwas kann man ja auch beantragen, wenn man Sozialleistungen bekommen. Warum sollte dann also ein Elternteil allein dafür zuständig sein? Und was ist eigentlich, wenn man nachweist, dass man für das Kind mehr aufwendet, als man monatlich bekommt? Also ich frag ja eigentlich auch nicht (außer es ist eben mal knapp bei mir) und ich rechne auch ungern zusammen. Aber es fallen ja eben auch wirkliche Sonderleistungen an. Das fängt beim Schulrucksack für das neue Schuljahr an und hört beim Sportverein auf. Sind die da wirklich eingerechnet? Also ich will wirklich niemanden abzocken oder so und frag auch selten nach, aber wenn ich mal fragen, dann sind wir uns eigentlich auch einig.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Um nicht in die Rechtsberatung reinzuschliddern, solltest du darüber einfach mal einen Anwalt befragen. Auch das Jugendamt gibt Auskunft über solche Angelegenheiten. Denn wenn man hier darüber speziell Ratschläge gibt und dir sagt, was genau du eben nicht fordern kannst, ist es eine Rechtsberatung. Ich kann dir nur raten, dass du einfach mal einen Termin beim Jugendamt machst. Das kostet kein Geld und die beraten einen in dieser Hinsicht wirklich gut.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn dein Expartner so großzügig ist und alles zahlt, freue dich. Allerdings ist der Unterhalt, der gültig war mit vier oder fünf Jahren keineswegs mehr gültig in einem Alter von 13 Jahren. Wenn er aber freiwillig das Taschengeld und Kosten für die Musikschule zahlt, ist das ja auch schon etwas. Du müsstest dir mal die Tabelle für Unterhaltszahlungen ansehen. So ungefähr wirst du ja wissen, was dein Ex in seinem Beruf verdient. Vergleiche das mal mit dem, was du zur Zeit bekommst. Je nachdem wie das variiert, könntest du ihn trotzdem mal ansprechen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich will ja nicht wissen, welchen Betrag man monatlich fordern könnte. Da kann ich in die aktuelle Düsseldorfer Tabelle schauen. Dafür brauche ich keinen Anwalt. Ich wollte nur mal wissen, wie andere Ex-Paare das so handhaben. Halten sie sich konsequent an die Tabelle? Oder gibt es eben Sachen, die man sich einfache teilt?

@Cid: Genau das ist der Punkt. Natürlich würde mir jetzt mehr zustehen, als vor ein paar Jahren, wo mein Kind auch noch jünger war. Da ich bisher aber gut allein klar komme, habe ich auch nie mehr haben wollen. Vor zwei oder drei Jahren haben wir dann eben die Übereinkunft mit dem Taschengeld getroffen. Das ist auch voll okay für mich. Größere Dinge teilen wir dann eben. Bisher habe ich eben auch die Musikschule (bis auf einmal) allein bezahlt. Ist für mich auch okay. Interessant wäre für mich einfach mal, wie es bei andere läuft. Ob andere für jeden Euro wirklich kämpfen müssen oder ob man eben auch solche Abkommen treffen kann.

Ich verdiene auch keine Millionen, aber ich kann mich und mein Kind gut ernähren. Daher bin ich eben nicht auf jeden Cent angewiesen. Aber ich habe auch nicht so viel, dass ich etwas verschenken könnte.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Sei froh, das es bei euch so gut läuft und dein Ex auch ohne größere Diskussionen Zahlungen übernimmt, welche er nicht tätigen muss. Ich muss leider von meinem Nochgatten alles per Gericht einfordern. Wenn es nach ihm ginge, dann hätte er bei seinen Kindern nur Rechte, aber keine Pflichten. Und ich wäre froh, wenn der Unterhalt wenigstens pünktlich gezahlt würde.

Bei meinem Partner und seiner Ex-Frau läuft das auch wesentlich entspannter. Die haben sich zwar damals bei der Trennung vom Jugendamt durchrechnen lassen, wie viel er pro Sohn an Unterhalt zahlen muss, aber sie haben sich dann auf eine Summe X selbst geeinigt. Die lag unter dem Ergebnis vom Jugendamt, aber er zahlt das weiterhin so, auch wenn nur noch der Unterhalt für drei Jungs fällig ist. Gleicht sich also auf die Jahre selbst aus.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



ChaosXXX hat geschrieben:Aber wie sieht es bei euch aus? Müsst ihr um jeder Extra-Zahlung streiten? Oder zahlt ihr des lieben Friedens Willen alles alleine?

Also ich habe da Erfahrungen mit zwei Seiten gemacht, denn der eine Vater zahlt gar nicht und würde mir noch nicht einmal einen Euro für seinen Sohn geben und bei dem anderen habe ich keinerlei Probleme, wenn irgendwas ansteht und ich es nicht bezahlen kann im Moment, dann übernimmt er auch die Kosten. Er hat da die Einstellung, das es ja auch sein Sohn ist und somit auch dann, wenn das Kind mal Geld kostet. Das finde ich auch gut und ich behellige ihn ja nicht jeden Tag damit, daß irgendwas bezahlt werden muss, sondern nur, wenn es bei mir nicht machbar ist.

Für den einen bekomme ich auch noch Unterhaltsvorschußleistungen in Höhe von 180 Euro vom Jugendamt und der zweite Vater zahlt immer das, was er laut Düsseldorfer Tabelle an Unterhalt zahlen muss auch pünktlich und dennoch beteiligt er sich auch so mal extra noch an diverse Kosten, obwohl er das durch seine Unterhaltszahlungen ja gar nicht mehr bräuchte.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Na ja, um hier mal für die Männer in die Bresche zu springen – es ist ja schon so, dass die Kinder die meiste Zeit bei der Mutter verbringen und ihren Vater oftmals nur einmal die Woche oder aller 14 Tage sehen. D.h. der Vater hat letztendlich nicht all zu viel von seinen Kindern und da kann ich schon nachvollziehen, warum man nicht mehr geben möchte als unbedingt vorgeschrieben.

Zudem verläuft eine Trennung bei einem Paar, das schon Kinder hat, häufig ja nicht gerade friedlich ab und nach viel Streit und Rosenkrieg möchte man dem ehemaligen Partner eben nicht mehr all zu viel zukommen lassen oder gar keinen Kontakt mehr haben. Wenn Männer nicht pünktlich Unterhalt zahlen, werden sie immer als schlechte Väter hingestellt, aber wenn der Mann das Kind ohnehin kaum sieht und die Frau vielleicht sogar schon wieder einen neuen Partner hat, dann würde es mir auch schwer fallen, mich zur Unterhaltszahlung zu motivieren.

Es ist ja auch eine große Belastung, noch jahrelang an einen Ex-Partner Geld zahlen zu müssen, obwohl man schon längst nicht mehr mit dieser Person zusammen ist und eigentlich nichts mit dem anderen mehr zu tun haben will.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 14.09.2011, 19:55, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

@Zitronengras: Und was kann ein Kind dafür, das die Eltern sich getrennt haben? Das eine sollte mit dem anderen nichts zu tun haben und wenn man sich gemeinsam für Nachwuchs entscheidet, dann sollte einem auch klar sein, das man eben viele Jahre finanziell dafür einstehen muss. Ob man nun zusammenbleibt oder sich trennt.

In meinem Fall ist es ja so, das der Kindesvater vor Gericht auch noch falsche Aussagen bezüglich diverser Kosten gemacht hat. Ob er da noch weitere Probleme bekommen hat, will ich gar nicht wissen. Und wenn ich dann an die Worte seiner Anwältin denke, die sich hinstellt und jammert, das sie ja gar nicht weiss, wovon sich mein Nochgatte überhaupt Lebensmittel kauft, weil er ja auch die Kosten für das Haus tragen muss, da stellen sich mir die Nackenhaare hoch.

Zumal ja auch ein neues Auto im Frühjahr angeschafft wurde und auch diverse andere Dinge, wie eine nicht gerade preisgünstige Spielekonsole gekauft wurden. Und das alles eben zu Lasten der Kinder, weil er sich vor den Unterhaltszahlungen drücken will. Und wenn man dann noch bedenkt, das man als alleinerziehendes Elternteil fast zwei Jahre dafür kämpfen muss, das der andere für die gemeinsamen Kinder finanziell auch einsteht, dann muss man sich nicht wundern, wenn immer mehr Leute auf Kinder verzichten.

Und da ist es egal, ob die Kinder beim Vater oder der Mutter aufwachsen nach einer Trennung. Der andere Elternteil hat seinen Pflichten nachzukommen, ob es ihm gefällt oder nicht und auch ob er Kontakt zu den Kindern hat. Das eine hat mit dem anderen nämlich absolut nichts miteinander zu tun.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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