HD Operation an beiden Hüftgelenken

vom 11.09.2011, 21:05 Uhr

Eine Bekannte hat einen 12 Jahre alten Schäferhund, der seit einiger Zeit an HD leidet. Er leidet wirklich und der Tierarzt hat gemeint, dass er ihn einschläfern will. Meine Bekannte ist dann in die Tierklinik gefahren um eine 2. Meinung einzuholen, was ja nicht immer verkehrt ist. Die Tierärzte dort haben sich den Hund angesehen, Röntgenbilder gemacht, Ultraschall gemacht und meinten, dass der Hund auch operiert werden kann. Für die Untersuchung hat meine Bekannte alleine schon 300 Euro gezahlt. Die Operation soll ab 1500 Euro kosten, wenn keine Kompikationen entstehen. Wenn Komplikationen entstehen kann die Operation weitaus teurer sein.

Die Tierklinik will den Hund nicht einschläfern. Sie meinen dort, dass man das Leben retten kann und dass sie dann nicht einschläfern. Zum Einschläfern müsste sie dann zu ihrem Haustierarzt gehen, wenn sie sich dazu entscheidet. Meine Bekannte ist aber jetzt sehr unschlüssig. Der Hund ist 12 Jahre alt. Er kann kaum mehr laufen. Die Tierklinikärzte meinen, dass die Chance, dass er es überlebt 50 zu 50 stehen und dass er danach wieder laufen kann wieder 50 zu 50 von den 50 % die die Überlebenschancen sind.

Sicher kann man meiner Bekannten die Entscheidung nicht abnehmen. Sie hängt sehr an dem Tier. Sie hat ihn damals mit der Flasche aufgezogen, weil die Mutter ihn nicht angenommen hat und sie würde auch alles für ihn machen. Aber ist es nicht eine Quälerei für einen so alten Hund? Sollte man ihn nicht würdevoll gehen lassen? Ich denke, dass die Entscheidung sehr schwer ist. Deswegen ist es vielleicht nicht schlecht, wenn hier mal Außenstehende die Meinung sagen. Geld spielt bei meiner Bekannten eigentlich nicht die große Rolle. Aber dennoch ist es eben auch viel Geld.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann verstehen, dass deine Bekannte sich Sorgen macht, eben weil die Chancen nicht ganz berechenbar sind und weil man das Ende der Operation und allgemein der ganzen Sache nicht voraussagen kann. Wenn der Hund bei der Operation stirbt, dann wäre alles umsonst gewesen und man würde sich dann wahrscheinlich Vorwürfe machen, weil man ihm ja noch den ganzen Stress einer Operation zugemutet hat.

Aber man muss auch bedenken, dass man sich wahrscheinlich Vorwürfe machen wird, wenn man den Hund nicht rettet. Ich würde mich dann persönlich immer fragen, was gewesen wäre, wenn ich den Hund hätte operieren lassen.

Allgemein würde ich aber sagen, dass der Hund so oder so sterben wird. Wenn man ihn operiert, dann kann es sein, dass er stirbt aber wenn man es nicht macht, dann wird er auf jeden Fall sterben. Da bei der ersten Möglichkeit wenigstens noch die Chance besteht, dass er dahin kann, würde ich ihn auch operieren lassen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich würde den Hund nicht mehr operieren lassen. Das klingt erstmal hart aber wenn man mal genau darüber nachdenk, was so eine Operation alles mit sich bringt, sollte man sich fragen ob das wirklich sein muss. Der Hund ist nun mal eben schon alt und wird allein schon für die Genesung länger brauchen als ein junger Hund. Es ist schon bei jungen Tieren nicht einfach sie wieder fit zu bekommen, denn nach so einer Operation kann der Hund nicht sofort wieder herumtollen. Es dauert Monate, in denen man ihn ruhig stellen muss und dann muss man wieder langsam Muskeln aufbauen. Natürlich muss man, gerade bei einem alten Hund, aufpassen, dass die Gelenke nicht zu sehr einrosten. Ich denke einfach, dass ein alter Hund so etwas nicht mehr mitmachen muss.

Wenn es möglich wäre ihm die Schmerzen per Goldimplantate zu nehmen, dann wäre dies eine Lösung. Danach hat der Hund nur ein paar kahle Stellen im Fell und darf auch da anfangs noch nicht richtig toben aber die Besserung ist schneller sichtbar und man muss ihn nicht komplett ruhig stellen. Der Eingriff ist im Gegensatz zu der Operation ein Klacks. Er wird schon kurz nach dem Einsetzen der Goldkügelchen wieder schmerzfrei laufen können. Eine so große Operation, wie sie bei HD gemacht werden muss, würde ich aber nicht mehr veranlassen.

Ansonsten fallen mir nur starke Schmerzmittel ein. Aber diese sind keine Lösung auf Dauer. Das kann man ein paar Tage machen um sich von dem Tier zu verabschieden. Wenn der erste Tierarzt sonst keine Chance sieht und den Hund einschläfern wollte, dann sollte sich deine Bekannte gut überlegen ob das nicht doch der bessere Weg wäre. Kein Tier sollte unnötig lange leiden, nur weil der Mensch sich nicht davon trennen kann. Eine Operation ist möglich aber ob es dem Hund damit besser geht, sei mal dahingestellt.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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