Grundschule: Was ist das Schweizer Modell?

Das Enkelkind meiner Freundin kommt nächstes Jahr in die Schule. Bei der Schuluntersuchung, die bereits ein Jahr vor der Einschulung im Kindergarten gewesen ist, kam die Rede darauf, dass die Grundschule, in der das Kind kommen soll nach dem "Schweizer Modell" unterrichten soll. Es wurde wohl auch angesprochen, dass es schwerer ist, als das "normale" (was auch immer normal ist). Die Tochter meiner Freundin hat nicht nachgefragt. Aber meine Freundin ist neugierig geworden und möchte wissen, was das "Schweizer Modell" on einer Grundschule ist.

Worin unterscheidet sich das "Schweizer Modell" vom eigentlichen Unterricht und was wird anders gemacht? Wieso ist es schwerer? Wer hat schon Erfahrung mit diesem Schweizer Modell gemacht?

Das Schweizer Modell ist eine Methode des Lernens von Schreiben und Lernen durch eine sogenannte Anlauttabelle. Entwickelt wurde diese Methode von Jürgen Reichen aus Basel. Die Kinder "lesen durch schreiben" und lernen das Schreiben eben so, wie sie es hören. Die richtige Schreibweise kommt dann erst später. Ich glaube, dass mein Neffe auch danach lernt, zumindest hat meine Schwägerin mir gegenüber so etwas schon erwähnt. Diese Methode wird gern bei Kindern angewandt, die eine blühende Phantasie haben und gerade bei ihnen hat diese Methode mehr Erfolg, als wenn nun der Lehrer an der Tafel alles vorschreibt oder sie es mit einer Fibel erlernen. Ich denke, damit ist auch die "normale" Lernmethode gemeint.

Eine Anlauttabelle ist eine Bildertafel, auf der Bilder gezeigt werden, bei denen man deutlich einen Laut erkennen kann. So gibt es eben bei dem Buchstaben "A" die Möglichkeit, einen "Apfel" bildlich darzustellen. Bei mehreren Aussprachemöglichkeiten wird auch eine entsprechende Anzahl der Gegenstände angezeigt. Bei Wikipedia findet man relativ weit unten auch Beispiele für Grundschulkinder, die das Schreiben und Lesen gerade erlernen. Vielleicht hilft es ja der Familie Deiner Freundin und auch Dir weiter.