Kinder und Kostgeld
Ich arbeite ja noch nicht, sondern studiere. Aber meine älteste Schwester musste auch Geld abgeben als sie eine Ausbildung machte. Und dass finde ich auch ganz okay. Ich finde aber auch, dass die Eltern nicht zuviel verlangen sollten, sondern es dem verdienst ihres Kindes anpassen. Meine Eltern hätten das Geld nicht gebraucht, und es hat bei weitem nicht die Kosten gedeckt, welche sie verursacht hat, aber darum ging es ihnen auch nicht.
Es ging ihnen einfach auch darum ihr ein Gespür für Geld zu vermitteln und ihr zu zeigen, dass nichts umsonst ist und sie sich deswegen auch beteiligen sollte an der Familienkasse. Ich finde aber auch, dass Eltern nicht mehr verlangen sollten, als die Kinder verursachen und es sollte auch nicht mehr verlangt werden, sodass die Kinder billiger ausziehen könnten. Wenn die Eltern finanziell schlechter gestellt sind, ist das eventuell auch noch einmal etwas anderes. Denn wenn die Eltern selber nur Geld vom Amt beziehen, sollten die Kinder soweit wie möglich selbst für ihr Geld aufkommen.
Warum sollten die Eltern auch mehr zahlen, weil ihre Kinder eine Ausbildung machen, während diese die 300-500 Euro einstecken und nichts zahlen müssen.
Du scheinst bei deiner Frage ja bewusst einen Unterschied zu machen, zwischen Familien die Leistungen beziehen und Familie, die eine normale Einkunftssituation haben. Bei Familien die Leistungen beziehen ist es in der Regel so, dass alle Familienmitglieder zu der sogenannten Bedarfsgemeinschaft zählen und somit auch jegliche Einkünfte aller zur Bedarfsgemeinschaft gehörenden Personen angegeben werden müssen. Wobei es pro Person auch noch Freibeträge gibt. So weit ich mich erinnern kann, sind 165 Euro Anrechnungsfrei- also so in etwa. Nach den genauen Zahlen müssten man nun mal nach fragen.
Nehmen wir also an eine Haushalt mit drei Personen lebt von Hartz 4.Die Kaltmiete, Nebenkosten und Heizkosten werden im angemessenen Rahmen übernommen. Der Haushaltsvorstand bekommt den vollen Regelsatz, der zur Zeit bei etwa 360 Euro liegt. Für die Ehefrau wird weniger gezahlt werden. Und bei den Kindern richtet sich das leider nach dem Alter. Verdient nun einer der Bedarfsgemeinschaft Geld, fließt das quasi auf ein gemeinsames Konto, dabei ist egal von wem die Einkünfte sind. Wenn nun das "Kind" Einkommen hat, hat es genau die selben Freibeträge wie ein Erwachsener. Sprich 100 Euro dürften anrechungsfrei sein und alles was drüber liegt wird angerechnet und am gemeinsamen Regelsatz abgezogen. Trotzdem hat die Bedarfsgemeinschaft im Endeffekt dann ja mehr Geld- der Betrag der anrechnungsfrei ist.
In dem Fall finde ich es durchaus legitim, wenn auch hart, wenn der Auszubildende quasi sein Ausbildungsgehalt abgeben muss und dann halt quasi Taschengeld bekommt. Von dem Regelsatz den die Familie erhält muss ja alles mögliche bezahlt werden. Ernährung, Stromkosten, Kleidung und Hygieneartikel. Klar kann der Auszubildende auch sagen, er kommt von seinem Gehalt für die Kosten selber auf, dass muss wohl jede Familie für sich selbst entscheiden.
Meine Mutter hat immer gesagt, sie würde nie Kostgeld von uns nehmen. Die Aussage hielt genau bis kurz vor dem Ende meiner Ausbildungszeit. Sprich ich musste mir einen Job suchen, bei dem ich auf für das Kostgeld aufkommen konnte. Waren damals zwar nur 150 DM, für mich aber viel Geld. Wobei meine Mutter von ihrem Geld weder Miete, noch Telefon, noch Strom oder Gas bezahlte. Sprich die 150 Euro quasi in ihrem Geldbeutel landeten, denn mein Vater gab ihr auch wöchentlich Haushaltsgeld und das nicht zu knapp.
Als mein Bruder seine Ausbildung beendet hatte, brauchte er kein Kostgeld abgeben. Das wurde damit begründet, dass er kein Mittagessen im elterlichen Haushalt isst. Wobei er sich regelmäßig sein Mittagessen abgeholt hat.
Jahre später sagte mein Vater, er hätte uns Kostegeld abnehmen sollen und das hätte er dann für uns gespart. Das wurde uns Kindern leider nie gesagt und wir wehrten uns deshalb gegen das Kostgeld.
Ich hätte auch etwas abgeben müssen, bin aber noch früh zeitig ausgezogen. Meine Eltern wollten mich dazu zwingen, dass ich schnell eine Ausbildung mache und auch schnell Geld abgebe. Ich wollte jedoch noch mein Abitur machen, bin dann also mit 18 ausgezogen. Ich finde es zwar in Ordnung, wenn man Kostgeld abgeben soll, aber alles halt im Rahmen. So hundert Euro sind in Ordnung, aber nicht mehr. Denn sonst würde man die Kinder ja praktisch ausbeuten. Auch finde ich es nicht richtig, wenn die Kinder arbeiten gehen und etwas abgeben sollen und die Eltern sich von deren Geld einen faulen Lenz machen. So etwas kenne ich nämlich zu gut, eine Freundin muss so viel abgeben, da könnte sie sich glatt alleine eine drei Zimmer Wohnung nehmen. Bei Hartz 4 Eltern sollte es meines Erachtens also kein oder nur sehr wenig Kostgeld geben.
Da es hier nur um die Kostgeldabgabe für teilunterstützte Familien oder Hartz 4 Empfänger geht, kann ich wenig zu den Einkommen sagen. Ich habe zu Hause Kostgeld abgegeben, aber nicht viel. Meine Mutter hatte gearbeitet, also keine Unterstützung bekommen. Ich finde es aber auch gerecht, dass die selbst verdienenden Kinder wenigstens etwas Geld abgeben. Ich hätte mich geschämt, wenn ich darum gefeilscht hätte.
So ganz werde ich aus dem Eingangspost ja nicht schlau, erst scheint es allgemein um Kostgeld zu gehen und dann wohl scheinbar doch wieder nur um Familien, die in irgendeiner Form staatliche Unterstützung bekommen und das auch noch in der Form, dass das Einkommen der Kinder zu den gesamten Einkünften der Familie zählt. Wieso aber der Unterschied? Gut, wenn die Familie staatliche Unterstützung erhält, dann bekommen die Eltern ja das Geld abgezogen und haben nun die Möglichkeit den Abzug von den Kinder wieder zu holen.
Aber ich kenne auch genug Familien, in denen das Einkommen höher ist und in denen die Kinder trotzdem Kostgeld abgeben müssen. So war es auch bei uns. Und auch wenn in solchen Fällen die Eltern nicht auf das Geld angewiesen sind, so ist so eine Form der Beteiligung am Unterhalt der Familie ja auch eine Art der Erziehung. Denn klar kommt es vielen Jugendlich als enorm viel vor, was die Eltern da verlangen. Spätestens mit der ersten eigenen Wohnung merkt dann die Vielzahl der Kinder aber, dass die Kosten gar nicht mal so verkehrt angesetzt waren.
Im Prinzip ging es überhaupt um Kostgeld. Egal, wie wohlhabend oder nicht die Familien sind. Dann hat aber ein User gemeint, dass er sich schämen würde, wenn er als Elternteil Kostgeld verlangen würde und deswegen bin ich da mehr drauf eingegangen.
Der Thread soll eigentlich überhaupt um Kostgeld gehen. Dass reiche Familien weniger von den Kindern verlangen sollte aber jedem klar sein. Warum sollte eine Familie mit Villa und großem Einkommen auch noch Geld von den Kindern verlangen?
Ich bin noch nicht in der Situation und weiß noch nicht, ob ich je in die Situation komme. Jedoch bin ich der Meinung, dass man ruhig einen Teil des Ausbildungsgehaltes abgeben kann. Schließlich sind die Lebenshaltungskosten sehr hoch geworden und ich finde, dass man dann ruhig etwas zur Finanzierung des Haushaltes beitragen kann.
Bei uns war es so, dass meine Mutter einfach den Unterhalt behalten hat. Das Kindergeld haben wir aber bekommen. Aber das Geld was ich neben dem Studium verdient habe, hatte ich eben auch für mich und je mehr ich gearbeitet habe, desto mehr hatte ich zur freien Verfügung. Da ging nichts prozentual ab oder dergleichen. Meine Eltern haben mir eben auch beigebracht, dass man sich Dinge erarbeiten muss, wenn man sie haben will. Der Unterhalt war dann quasi für Essen, Trinken, Strom, Wasser usw.
Früher war das sicherlich noch ein bisschen anders. Die meisten mussten ja dann wirklich die Hälfte oder gar mehr von ihrer Ausbildungsvergütung abtreten, damit man überhaupt gut über die Runden kam. Seit ich ausgezogen bin merke ich erst einmal wie anstrengend das wirtschaften überhaupt sein kann. Früher hatte ich irgendwie immer reichlich Geld zur Verfügung und jetzt ist kurz nachdem ich Gehalt bekommen habe schon so gut wie alles weg und am Ende des Monats mach ich dicke Backen.
Ich denke, wenn meine Eltern von mir verlangt hätten, dass ich mehr abgebe, dann wäre ich auch noch früher ausgezogen. Jetzt bekomme ich den Unterhalt und mit Unterhalt und Kindergeld habe ich zumindest schon mal die Miete rein. Wobei ich dann immernoch Geld für Essen und Putzzeug usw. benötige. An sowas denkt man ja eigentlich weniger, wenn man daheim wohnt und trotzdem kostet es nicht wenig.
Ich habe in den letzten drei Jahren nebenbei etwas Geld verdient und durfte das Geld dann auch behalten. Meine Eltern haben weiterhin mein Kindergeld bekommen und damit war das auch in Ordnung. Da wir in einem eigenen Haus leben, entstehen dadurch natürlich auch keine größeren Mietkosten und somit muss ich auch keine Miete bezahlen.
Da wir keine staatliche Unterstützung kriegen, könnte ich nun also jederzeit auch ausziehen, ohne dass ich meinen Eltern damit schade. Aber ehrlich gesagt sehe ich da keinen Grund zu, da ich eben hier gut wohne und wir genug Platz haben, da fände ich das zur Zeit echt ziemlich unnötig noch einmal auszuziehen. Ich bin schon einmal ausgezogen, aber da es mit meinem Ex Freund nicht funktioniert hat, bin ich dann später auch wieder zurück gezogen und eigentlich zufrieden so.
Da ich jetzt studiere, verdiene ich ja sowieso nichts mehr. Aber wenn ich jetzt eine Ausbildung machen würde hätte ich auch kein Problem damit etwas Geld an meine Eltern abzutreten. Immerhin haben sie ja auch jahrelang für mich bezahlt. Wenn ich mir davon eine eigene Wohnung leisten könnte, würde ich trotzdem nicht ausziehen, da ich auch nicht gerne alleine wohne und das blöd fände. Aber ich denke mal, dass man meistens auch nicht genug in der Ausbildung verdient um sich davon eine eigene Wohnung zu gönnen, außer es ist nun eine Wohngemeinschaft oder mit dem Partner zusammen.
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