Glücksbringer / Aberglaube im Sport
Sportler wie Fans haben ja da so einige, sagen wir mal Marotten. Wie ich gerade gelernt habe rasieren sich die Spieler beim Eishockey während der Playoff Phase also ab sofort nicht mehr. Der Playoff Bart ist Tradition und soll zum Sieg verhelfen. Auch die wirklichen Fans lassen sich das nicht nehmen und lassen sich einen Bart stehen.
Bei anderen Sportarten hört man immer Dinge über die Spieler wie, zuerst den rechten dann den linken Schuh anziehen und nie umgekehrt. Außerdem gibt es Geschichten um Glücksunterhosen, die bei jedem Spiel getragen werden und hoffentlich zwischendurch auch gewaschen werden.
Kennt ihr auch solche Glücksbringer / Aberglaube Geschichten bezogen auf Sport?
Hey
Sowas ist mir bekannt, ist ja auch sinnvoll. Sport ist ja zum großen Teil Kopfsache. Neben Training und körperlicher Fitness entscheidet am Ende oft das Gehirn über Sieg oder Niederlage, daher sind solche Rituale mit ihren Placebo-Folge sehr effektiv.
Ich habe eine Zeitlang zum Beispiel vor jedem Aufschlag beim Volleyball den Ball genau drei mal auf den Boden geprellt, um ihn dann mit links anzuwerfen und mit rechts zu schlagen. War ein sehr gefestiger Ablauf, der mir geholfen hat konzentriert bei der Sache zu sein.
Gerade wenn es dann ein Ritual ist, an dem mehrere Spieler oder auch Fans teilnehmen wie bei den Playoff-Bärten, gibt es auch noch einen ordentlichen Motivationsschub. Dann verspürst du richtig das Verlangen, Erfolg zu haben.
Ich finde den Glauben an Glücksbringer ziemlich affig. Ich weiß noch, dass in der Schule viele Mitschüler irgendwelche albernen kleinen Plüschtiere mitgenommen haben und glaubten, dass sie ohne das Tierchen keine vernünftige Note schreiben können. Das ist im Grunde genommen ebenso unsinnig wie die von dir angesprochene Sache mit dem Bart. Auch die Reihenfolge, in der man sich die Schuhe anzieht, wird wohl aus rationaler Sicht kaum über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Allerdings sind Menschen ja recht leicht zu manipulieren. Wenn sich ein Mensch nur lange genug einredet, dass es relevant ist, ob er einen Bart trägt oder nicht, traut er sich vielleicht irgendwann keine vernünftige Leistung mehr zu, wenn er den Bart nicht mehr trägt. Im Grunde genommen kann so ein Talismann funktionieren - aber eben nur über den Placebo-Effekt. Wenn jemand solche Spinnereien benötigt, ist das seine Sache. Ich finde es lächerlich, aber wenn dadurch der Glaube an den Erfolg und die Leistungsbereitschaft zunimmt, ist es trotz allem eine gute Sache.
Aus eigener Erfahrung kenne ich solche Rituale nicht, aber ich bin ja auch nicht Talismann-gläubig. Ich kenne auch niemanden, der sich von solchen Dingen abhängig macht. Im großen Stil habe ich das nur mal von einem Fußballverein aus Köln gehört, der eine Vereins-Ziege hat, die dann beim Spiel Glück bringen soll. Ziemlich albern finde ich das.
In Bezug auf Sport kenne ich keinen derartigen Aberglauben. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich mich dafür gar nicht wirklich interessiere. Ein Spiel wird nicht besser, bloß weil man sich nicht rasiert. Zwar ist klar, dass bei vielen Sportarten der Kopf eine große Rolle spielt. Das liegt aber nicht daran, dass der Bart für gute Leistungen sorgt, sondern dass man selbst an sich glaubt und dadurch gute Leistungen bringt.
Solchen Aberglauben begegne ich bei jedem Spiel was ich mit meiner Fußballmannschaft habe. Ich spiele nun schon längere Zeit in der ersten Herrenmannschaft. Ein Kumpel von mir trägt immer eine schwarze Radlerhose unter der Trikothose. Angeblich wäre dies beim Rutschen auf dem Boden angenehmer wenn er grätscht. Meiner Meinung nach rutscht sie dabei ganz einfach hoch, aber er behauptet das Gegenteil.
Mit dieser bestimmten Radlerhose hat er in der B-Jugend einmal in einem Spiel drei Tore geschossen, also sogar einen lupenreinen Hattrick und auch die nächsten Spiele sehr gut gespielt. Seitdem hat er die Hose wirklich in jeden Spiel an und trägt sie unter der Trikothose. Sie sieht natürlich fürchterlich aus denn sie hat schon überall Löcher. Allerdings kann er sich nicht von ihr trennen, der er verbindet immer diesen Moment damit und ist sich sicher, dass sie ihm Glück bringt. Natürlich wird er von allen anderen Teamkollegen belächelt, aber das ist ihm ganz egal. Er liebt seine Hose und würde sie nie in den Mülleimer werfen, auch wenn es wirklich Zeit dafür wäre.
Ich finde solche Glücksbringer eher albern als interessant. Da ich mich nicht mit Glücksbringern befasse, sondern mich auf das Spiel konzentriere, wäre es mir ziemlich egal, welchen Schuh ich zuerst anziehen würde, ob den Rechten oder den Linken, wen stört's?
Ich halte zwar solch einen Aberglauben auch für albern, aber die Sportler werden sich schon etwas davon versprechen sonst würden sie es nicht machen. Das hier erwähnte Argument mit der Kopfsache hat mich eigentlich auch überzeugt. Natürlich gibt es auch Rituale gegen die man sich als einziger nicht wehren kann wenn die ganze Mannschaft dass so hält, da erscheint dann leicht der Eindruck dass alle Sportler abergläubisch sind.
Ich empfinde diese Dinge eigentlich auch als harmlos, wir sind ja nicht auf Jamaika oder in Afrika wo schon einmal Spieler verhext wird oder Dinge auf dem Fußballplatz vergraben werden.
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