Masche fallen gelassen

vom 02.09.2011, 00:50 Uhr

Vor kurzem habe ich wieder mit dem stricken angefangen. Letztes Jahr im Herbst habe ich bereits einen Versuch gestartet. Ich habe mich vernünftig in meinem Bekanntenkreis informiert, damit ich auch ja die richtige Wolle für mein Projekt, einen kuschelweichen Schal, kaufe. Ich habe mich für dickere, flauschige, weiße Wolle entschieden, welche pro Knäuel wirklich sehr teuer war. Nach dem Kauf der Wolle habe ich mir verschiedene Stricknadeln angeschaut und sie mir auch in einem Wollgeschäft vorführen lassen, damit ich in etwa eine Ahnung davon habe, wie groß die Maschen mit den einzelnen Nadelstärken werden. Soweit habe ich alles verstanden.

Nachdem ich mir nun in mühevoller Kleinarbeit im Internet zusammengesucht habe, wie man rechte und linke Maschen macht und natürlich wie man überhaupt anschlägt, habe ich mir dies mit verschiedenen Videos auf YouTube selber beigebracht, diese ganze Sache hat super lange gedauert, aber irgendwann konnte ich es. Nach etwas über einem Meter gestricktem Stück hat mich allerdings die Lust verlassen, da es draußen eigentlich auch schon wärmer wurde und mir nicht mehr nach stricken war.

Nun habe ich mich letzte Woche wieder an meinen Schal gesetzt und diesen immer abwechselnd je Reihe mit linken und anschließend rechten Maschen gestrickt. Nachdem ich auch wieder wusste, wie ich das Ende beziehungsweise den Anfang einer Reihe stricke, ging dies auch recht gut und flott. Nun bin ich gute 50 cm weitergekommen und habe bemerkt, dass ich mir relativ am Anfang von diesen 50 cm ein Loch ein gestrickt habe, wobei ein gestrickt wohl das falsche Wort ist, ich denke eher ich habe eine Masche fallen gelassen.

Einer Bekannten habe ich dies erzählt und sie sagte, der Schal könnte sich unter Umständen nun aufribbeln und ich sollte dies lieber selber machen und nochmal von vorne beginnen, da es ja sehr schade um die Wolle wäre, wo sie ja auch recht hat. Ich habe den Schal rund um das Loch ein paar mal in alle Richtungen gezogen und bis jetzt geht dort nichts auf. Laufe ich Gefahr das sich dieses Loch mit der Zeit doch löst und immer größer wird? Ist es zu empfehlen den Schal bis genau zu dem Loch auf zu ribbeln oder kriege ich die einzelnen Maschen dann nicht mehr auf meine Nadel? Ich würde eigentlich nur ungern von vorne anfangen, wenn es natürlich nicht vermeiden lässt würde ich es dennoch machen. Kann ich vielleicht sogar einfach das Loch so lassen und auf die andere Seite vom Schal, passend zu dem Loch, einen hübschen Knopf annähen, so dass ich den Schal schließen kann?

Benutzeravatar

» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also wenn du in alle Richtungen gezogen hast und keine Masche dabei zu laufen beginnt, dann kannst du dort keine Masche versehentlich fallen gelassen haben. Ich vermute eher, das du einen Umschlag gemacht hast, den du dann von der Nadel geschoben oder eben normal gestrickt hast, als du bei der Rückreihe warst. Von daher kannst du das Loch halt lassen und die Idee mit dem Knopf umsetzen.

Allerdings tut man aber Knopflöcher gezielt einstricken und keine Zufallslöcher lassen. Von daher würde ich dir empfehlen bis zu der Stelle den Schal wieder aufzudröseln. Die Maschen kannst du auch wieder auf die Nadel bringen. Einfach vorsichtiger aufdröseln und die Maschen sofort auf die Nadel schieben. Da dürfte dann nichts verloren gehen und du kannst ohne Loch weiterstricken.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke auch, dass du eher versehentlich einen Umschlag gemacht hast. Du weißt doch sicher noch, wie viele Maschen du angeschlagen hast? Zähle die Maschen, die du auf der Nadel hast einmal durch und du wirst sehen, ob du eine Maschen zu viel (Umschlag) oder eine zu wenig (fallen lassen) hast. Ist es ein Loch wegen einem Umschlag, kannst du es problemlos am Ende zunähen oder mit einem Knopf oder einer anderen Applikation verdecken (eine Häkelblume wäre da auch ganz nett und ist ganz einfach und schnell zu machen). Wenn es eine fallengelassene Masche ist, würde ich dir eher zum Auftrennen raten. Die Masche läuft dann zwar nur unterhalb des Abschnitts weiter, aber das sieht wirklich nicht schön aus und macht aus all deinen Bemühungen ein Pfuschwerk. Dann lieber von vorne anfangen und letztendlich einen schönen Schal haben - nicht zur Strafe, nur zur Übung :wink:

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn du die herunter gefallene Masche findest, kannst du sie einfach wieder mit der Häkelnadel nach oben bringen. Ich habe dafür mal eine Anleitung in einem alten Buch gefunden und ich bin mir sicher, dass es auf Youtube dazu auch irgendwo ein Video gibt. Wenn du weißt mit wie vielen Maschen du angefangen hast würde ich die Maschen auch einfach mal durch zählen, dann siehst du ja, ob du eine Masche zu viel oder eine Masche zu wenig hast.

Gestricktes zum Teil aufziehen geht auf jeden Fall, aber du musst vorsichtig sein, sonst produzierst du weitere Fallmaschen. Und ich würde das auch machen, wenn du die heruntergefallene Masche nicht findest. Denn wenn du das jetzt lässt und einfach weiter machst ärgerst du dich später darüber, weil du immer wissen wirst, wo der Fehler ist.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wenn Du einmal vorsichtig direkt unter dem Loch ziehst, dann solltest ganz gut erkennen können, ob sich da weitere Maschen lösen oder aber nicht. Allerdings, auch hier immer vorsichtig sein, sonst kann sich die Masche weiter als gewollt lösen. Weiterhin ist es immer sinnvoll, einfach mal die Maschen zu zählen, wenn man denn aktuell genau eine Masche weniger auf der Nadel hat als angeschlagen, dann liegt der Verdacht nahe, dass Du eine Masche fallen gelassen hast. Diese kannst Du wieder heraufholen, wenn Du nach dieser Anleitung verfährst.

Wenn Du die Masche allerdings schon vor so langer Zeit verloren hast, dann dürfte es fast genauso viel Arbeit sein, die Masche wieder heraufzuholen oder aber den Schal so weit aufzutrennen und erneut zu stricken. Denn immerhin musst Du beim Auftrennen des Strickstückes auch vorsichtig sein und je tiefer es geht, desto schwerer wird es.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es ist schön zu lesen, dass es auch heute noch Leute gibt, die gerne Handarbeiten und vor allem gerne stricken. Meine leider schon verstorbene Tante hat sehr viel gehäkelt und gestrickt und auch meine Mutter und vor allem meine Schwester sind da wirklich begabt und geben sich an Vieles ran (auch wenn meine Mutter es nicht mehr so oft macht). Da blieb es natürlich auch bei mir nicht aus, dass ich Stricken und Häkeln gelernt habe, und das als Junge damals. Schon eher ungewöhnlich, aber ich hatte und habe da kein Problem mit.

Ich hätte dir nun am ehesten geraten, dass du den Schal bis zu dieser Stelle wieder aufmachst, was ja aber wohl bei knapp 50 Zentimetern, die du schon gestrickt hast, eine ganz schöne Arbeit sein dürfte. Zumal ich dir empfehlen würde, nicht einfach die Nadeln raus zunehmen und aufzuriffeln, sondern quasi "rückwärts" zu stricken, sprich jede Reihe wieder einzeln aufmachen mit den Nadeln. Ansonsten könnte es meiner Meinung nach nämlich passieren, dass du nach dem Aufriffeln auch wieder nicht alle Maschen auf den Nadeln hast.

Die Idee mit der Häkelnadel kenne ich eigentlich nur so, dass man gerade heruntergefallene Maschen damit retten kann, aber eben nicht, wenn du quasi ein Loch gestrickt hast. Man muss ja die Öse von der Häkelnadel irgendwann auch wieder auf die Stricknadel aufnehmen und ich denke ja nicht, dass du, so wie auf den Bildern in dem Link meiner Vorposterin, immer einen Mittelfaden die ganze Reihe hoch bis zu den Nadeln hast, oder?! Deshalb liegt auch für mich der Verdacht nahe, dass du keine Masche fallen gelassen hast, sondern einen Umschlag gestrickt hat.

Solltest du die Idee mit dem Loch als Knopfloch noch weiter verfolgen, dann würde ich dir raten, dass du das Loch zur Sicherheit, damit es sich wirklich nicht weiter aufriffelt, mit ein wenig Garn um nähst. Dann sieht es auch so aus, als wäre es gewollt. Wobei ich sagen muss, dass ich einen Knopf und ein Knopfloch an einem Schal schon irgendwie merkwürdig finden würde, ehrlich gesagt.

Benutzeravatar

» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^