Wie verkraften Katzen eine Narkose?
Ich war heute nun bei der vierten Tierärztin, um endlich mal Klarheit zu bekommen, warum unsere Kitty schon seit 2009 diesen Juckreiz hat. Denn mittlerweile hat sie auch kahle Stellen an den Hinterpfoten und am Bauch. Die Tierärztin heute hat sie genau untersucht und ihr sowohl ein Antibiotikum als auch Cortison gespritzt. Das ist natürlich eine absolute Chemiebombe, aber die Tabletten, die ich beim letzten Mal von meinem vorherigen Tierarzt bekommen hatte, haben überhaupt nicht angeschlagen, denn sie hat sich weiter gekratzt.
Nun soll in zwei Wochen eine Biopsie gemacht werden, da der Verdacht auf eosinophiles Granulom besteht, was ich im übrigen auch schon die ganze Zeit vermutet habe. Dazu muss sie aber nüchtern sein, weil sie ja unter Narkose gesetzt werden muss. Natürlich graule ich mich schon davor, zum einen vor dem Stress, sie wieder einzupacken, zum anderen aber auch, den ganzen Tag das Futter wegnehmen zu müssen. Unsere Katzen sind es gewöhnt, dass immer ein Napf mit Futter bereit steht.
Was denkt Ihr, verträgt eine Katze die Narkose gut und kann sie danach wenigstens wieder fressen? Bei ihrer Kastration war sie auch benommen und torkelte durch die Wohnung, aber sie hatte wahnsinnigen Knast und hat sich auch gleich aufs Futter gestürzt. Ist es schlimm, einem Tier einen ganzen Tag lang nichts zum Fressen zu geben? Vielleicht mache ich mir zu viele Sorgen, aber ich weiß jetzt schon, dass ich mich den ganzen Tag auf der Arbeit nicht konzentrieren können werde, wenn es soweit ist.
Als ich meinen Kater zur Kastration gebracht habe, hat er auch zwölf Stunden vorher nichts fressen dürfen wegen der Narkose. Er hat es ganz gut vertragen. Dann bekam er die Narkose und danach durfte er am selben Tag nur ganz wenig essen. Das hat mir die Tierärztin gesagt und das sollte man beachten. Nicht gleich den ganzen Napf voll hin stellen sondern in Portionen geben. Denn sonst besteht die Gefahr, dass es wieder ausgekotzt wird oder Durchfall entsteht! Ist ja auf ganz leeren Magen! Mach Dir nicht so viele Gedanken, wird schon alles gut gehen!
Ich musste beide Katzen schon in Narkose legen lassen. Bei meinem Kater war es damals nur wegen der Kastration. Er hat die Narkose gut vertragen und zu Hause dann noch etwas weiter geschlafen. Er durfte auch trinken, so bald er halbwegs wach war, aber fressen durfte er dann erst wieder am nächsten Tag.
Meine Katze war in sehr schlechter Verfassung als wir sie bekamen, da wir sie aus schlechter Haltung geholt hatten. Sie musste auch direkt beim Tierarzt in Narkose gelegt werden. Dann wurde sie geschoren und ihr die Zähne saniert. Obwohl sie damals so dünn und unterernährt war, hat sie die Narkose gut verkraftet und war auch schnell wieder auf den Beinen. Ein paar Jahre später mussten ihr nochmal unter Narkose die Zähne gemacht werden, auch dabei gab es keinerlei Probleme. Die Katzen dürfen dann allerdings meistens erst wieder am nächsten Tag etwas zu fressen haben. Allerdings macht das gar nichts und es schadet ihnen auch nicht. Schlimmer wäre es, wenn sie sich verschlucken und vielleicht sogar ersticken, wenn sie fressen und noch im Halbschlaf sind. Bei uns Menschen ist es ja auch so, dass wir nach einer Narkose erst mal nichts essen dürfen.
Ich verstehe sehr gut, dass du dir Sorgen um deine Katze machst, aber es wird alles halb so schlimm. Ich leide als Besitzer auch immer mit und mache mir dann Sorgen. Aber auch das Nüchtern sein, ist nur zum Besten deiner Katze. Du musst dir immer sagen, dass es nur geschieht, damit es deiner Katze bald endlich besser geht und ihr geholfen werden kann.
Man kann nicht pauschal sagen, ob Katzen eine Narkose gut vertragen oder nicht. Wir haben 4 Katzen, die alle kastriert worden sind. Vor der Narkose mussten die Tiere natürlich auch nüchtern sein. Da wir unsere Katzen immer im Abstand von einem Jahr bekommen haben, war ab der zweiten Katze immer mindestens eine weitere dabei, die dann auch einen Tag auf Zwangsdiät gesetzt werden musste. Es ist nämlich ziemlich stressig für uns, nur eine Katze von der Fütterung auszuschließen. Dann sitzt eine Katze vor der Küchentür und maunzt wie verrückt und springt in einer Tour an die Klinke um die Tür zu öffnen. Da die Tür verschlossen ist, wird dann auch noch an ihr herum gekratzt. Deshalb gab es einfach für alle Katzen an dem Tag kein Futter beziehungsweise für die bereits kastrierten Katzen erst dann, wenn die zu kastrierende beim Tierarzt war. Den Futter-Entzug haben sie immer allesamt unbeschadet überstanden, mach dir deswegen also keine Sorgen.
Bei der Narkose ist es aber genau wie beim Menschen. Einige haben mehr Probleme mit der Narkose, andere weniger. Und manchmal ist bei der einen Narkose alles in Ordnung, dann bei der nächsten können aber Probleme auftreten. Von unseren Katzen haben zwei alles gut überstanden und waren recht schnell wieder munter und genau wie immer. Ein Kater hat noch zwei Tage lang fast durch geschlafen und eine der beiden weiblichen Katzen ist zwar schnell wieder wach geworden, aber torkelte nur durch die Gegend, lief gegen Wände oder fiel plötzlich um. Dann kam ein erneuter Schub von Müdigkeit. Nach ein oder zwei Tagen hatte sich das aber auch wieder normalisiert.
Du siehst also, dass die Reaktion auf eine Narkose ganz unterschiedlich ausfallen kann. Im Vorfeld kann man es nie sagen, ob alles gut gehen wird und ein gewisses Risiko birgt eine Narkose natürlich auch immer. Mach dir trotzdem nicht zu viele Sorgen, in der Regel verläuft eine Narkose ja einigermaßen reibungslos.
Das stressigste an der Narkose für unsere Katzen war der Fakt, dass sie eben einige Stunden zuvor auf Diät gesetzt werden mussten. Und das sind unsere Fellbüschel absolut nicht gewohnt. Da sie Freigänger sind, waren sie dann auch über längere Zeit in der Wohnung, um die Diät nicht zu gefährden. Auch das war Stress pur. Die Narkose war dann ein kleineres Problem, das beide Kater echt gut weg gesteckt haben. Zumindest bei einem Kater weiß ich das, weil ich bei der Operation assistieren durfte, bei der anderen wurde es mir berichtet.
Wie es danach aussieht ist wohl verschieden. Einen Kater durfte ich schon zwei Stunden nach der Operation wieder nach Hause holen, der war dann noch ziemlich wackelig auf den Beinen aber schon wieder recht neugierig und relativ gut drauf. Er hatte dann erst später wieder wirklich großen Hunger. Der andere Kater blieb länger beim Tierarzt und war dann auch recht genervt, dass er so lange in der Transporttasche bleiben musste und dann auch nichts zu fressen bekam. Dass dann Frauchen kam, machte die Sache nur wenig besser. Dafür war er dann zu Hause schon wieder fit und war etwas unglücklich darüber, dass es nur kleine Portionen in größeren Abständen zu fressen gab.
Ich habe seit Jahrzehnten Katzen, sowohl weibliche als auch Kater und alle jeweils sterilisieren lassen. Keine davon hatte irgendwelche Probleme mit der Narkose. Auch unsere Bonnie, die wir leider 2007 einschläfern lassen mussten, weil ihr Krebs wieder gekommen und nicht mehr zu behandeln war hatte nie Probleme bei den Narkosen, die sie aufgrund der Operationen bekam, als der Krebs zum ersten Mal ausbrach.
Von daher würde ich mir an deiner Stelle keine allzu großen Sorgen machen. Einer Katze einen Tag lang das Futter vorenthaltenen schadet ihr auch nicht, sie wird halt nur etwas ungehalten darüber sein. Unser Samson war mal eine ganze Woche lang weg und ich nehme an, er wurde versehentlich irgendwo eingesperrt. Natürlich war er ziemlich abgemagert, aber ansonsten absolut gesund. Katzen können sehr viel länger ohne Futter überleben als nur einen Tag, ohne bleibende Schäden davon zu tragen.
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