Wieviel Wartezeit beim Arzt hinnehmen?

vom 31.08.2011, 11:55 Uhr

Diamante hat geschrieben:Ja, LifeLines, sie hat gesagt, dass sie starke Schmerzen hat. Sie ist also im Prinzip ein Notfallpatient.


Mag jetzt hart klingen, aber wer Abends plötzlich Schmerzen bekommt und dann noch bis zum nächsten Morgen warten kann und dann auch nur zu einem niedergelassenen Arzt geht und dann auch dort stundenlang warten kann, der ist doch kein Notfallpatient. Heutzutage wird ja gerne mit dem Begriff Notfall um sich geworfen, aber wenn es wirklich ein Notfall ist, dann wäre sie sofort in die Notaufnahme gefahren oder hätte den Notarzt gerufen. Von daher muss man dann auch damit leben, dass man warten muss. Viele der anderen Patienten kommen ja auch nicht aus Lust und Laune, sondern haben auch ihre Wehwehchen.

Natürlich nervt es mich selber auch, wenn ich irgendwas habe und dann ewig warten muss. Aber so ist das nun mal. Die Ärzte können sich ja nicht vierteilen oder andere Patienten nur halbherzig untersuchen damit alles schneller geht. Und sicher gibt es irgendwo Schmerzgrenzen, die ich bei über 4-5 Stunden schon überschritten sehe, wenn gesagt wird man schiebt einen dazwischen. Da liegt wohl eher das Problem, dass man nicht klar gesagt hat, dass sie halt lange warten muss. Aber man muss dem auch entgehen halten, dass man dann als Patient auch dementsprechend auftreten muss. Wenn man sich Kleinlaut in die hinterste Ecke setzt, dann kann auch keiner Hellsehen und erkennen, das es doch sehr ernst ist.

Dass da zwischendurch eine Mittagspause gemacht wird, finde ich nur legitim. Pausen werden ja überall gemacht und müssen auch gemacht werden. Egal ob da nun Patienten sitzen und warten oder nicht. Aber man kann ja nun nicht verlangen, dass die Ärzte und Schwestern da jeden Tag 10-11 Stunden durcharbeiten und so richtig würde ich das auch nicht wollen, wenn ich dann einer der letzten wäre der dran ist und dann einen hungrigen, grimmigen und vielleicht schon überarbeiteten Arzt vor mir hätte, der dann vielleicht etwas wichtiges übersieht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Eben, sie hat sich ja auch nicht als Notfallpatient gesehen, als sie in die Praxis gegangen ist. Aber die Schmerzen wurden halt schlimmer und sie bekam auch sichtlich Fieber. Wie die Mutter mir heute Morgen am Telefon sagte, hat eine andere Patientin die Arzthelferin schon 2 Stunden vorher geholt und gesagt, dass sie schlecht aussieht und Hilfe braucht. Das wurde nicht beachtet. Danach wurde erst Mittag gemacht und meine Freundin hat mich dann wohl angerufen und sich ausgejammert. Da ich sie aber nicht sehen konnte, habe ich mir auch nur gedacht, dass es unmöglich ist, sie so lange warten zu lassen.

Die Mutter war gestern wohl auch noch lange im Krankenhaus. Auch wenn man sagt, dass eine "Krähe der anderen kein Auge aushackt", bekommt meine Freundin ein Attest vom Krankenhaus, dass es nicht so hätte laufen dürfen. Denn so wie es ausschaut ist das Trommelfell stark in Mitleidenschaft gezogen. Wie genau das funktionieren soll weiß ich nicht. Die Mutter soll mit diesem Attest zur kassenärztlichen Vereinigung gehen und dann wird dieser Arzt wohl auf jeden Fall Stellung nehmen müssen. Denn es sind Patienten ohne Termin, die nach meiner Freundin kamen drangenommen worden. Die kassenärztliche Vereinigung wird dann prüfen, ob dieses Privatpatienten waren.

Ich kann nicht genau sagen, was nun genau passiert und was gemacht wird. Aber meine Freundin wird wohl entgegen der ersten Prognosen bis Ende nächster Woche im Krankenhaus bleiben müssen. Denn es ist schlimmer als vermutet. Sie kann auf dem rechten Ohr zur Zeit gar nichts hören.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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