Auswirkungen der Abiklausuren auf die Endnote

vom 29.08.2011, 19:04 Uhr

Ich schätze mal, dass die Benotung beim Abitur in jedem Bundesland gleich ist. Die Abiklausuren und die mündliche Prüfung beziehungsweise Präsentation machen letztendlich nur ein Drittel des Abiturs aus. Die Endnote wird dabei zu zwei Dritteln von den Zeugnissen der Oberstufe beeinflusst. Eigentlich finde ich das ganz gut. Wenn man die letzten zwei Schuljahre immer gut war und die Abiklausuren aus welchen Gründen auch immer in den Sand setzt, können einen die Zeugnisse noch ein bisschen raus hauen.

Nun hat eine Freundin von mir, die in einem anderen Bundesland wohnt, erzählt, die Abiklausuren hätten sie ziemlich runter gerissen. Nun hat sie nur einen Schnitt von 2,8 und ist sehr enttäuscht von sich. Sie meint, es sei in ihrem Jahrgang normal gewesen, dass durch die Klausuren der Schnitt von allen nochmal gefallen sei. Bei einem Freund von mir war jedoch genau das Gegenteil der Fall. Sein letzter Zeugnisdurchschnitt war 2,1 und im Abi hatte er durch die guten Abiklausuren ein Abitur von 1,8 bekommen. Und er behauptet nämlich, dass das die Regel sei.

Wie ist das bei euch gewesen? War euer Abitur letztendlich besser als eure vorangegangenen Zeugnisse? Und wie ist das tendenziell in eurem Jahrgang und Bekanntenkreis gewesen?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 29.08.2011, 19:23, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


In der Regel waren fast alle im Abitur schlechter. Deswegen haben auch die Streber unter uns kein Wort über ihre Noten verloren. Das hat ihren Schnitt nämlich verschlechtert. Ich habe mein Abitur fast nur in Fächern geschrieben, die mir liegen und habe die Noten geschrieben, die für mich zu erreichen waren. irgendwie war ich danach richtig schadenfroh. Da hat ein Streber ewig lang gelernt und hat einen Unterkurs geschrieben, oder knapp daran vorbei und ich habe 3 Tage in jedes Fach investiert und schreibe 10 - 14 Punkte. In meinem Kurs waren die meisten tatsächlich schlechter. Warum das so war?

Ich fand uns gut auf die Aufgabenstellung vorbereitet. Aber wir waren nicht mehr dem willkürlichen Entscheidungen eines Lehrers/ Lehrerin, die nach der Nase gehen ausgesetzt. Auch wenn immer das Gegenteil behauptet wird. Sie hatten ihre Lösungsformulare und konnten nun mal nicht jemanden besser oder schlechter bewerten als es nach diesem Lösungsformular der Fall wäre. Auch geht so eine Abiklausur durch mindestens zwei Leherhände und wird gegebenenfalls auch noch von ganz oben überprüft.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich glaube kaum das man da sagen kann, dass regulär alle schlechter oder besser werden, dass wird nicht nur auf die Schüler ankommen, wie unterschiedlich es ausfällt, sondern auch auf die Lehrer. Ein Jahrgang der von Lehrern unterrichtet wird, die alle ihre ersten Abiturjahrgänge haben und noch nicht so richtig den Dreh raus haben, wie man die Schüler richtig vorbereitet, wird vermutlich durch die Abiturprüfungen schlechter werden, als ein Jahrgang bei dem die Lehrer direkt sagen, ihr braucht nur dieses und jenes und auch ständig Aufgabenstellungen aus alten Abiturprüfungen raus geben, das ist nur logisch.

Das letzte Jahr waren alle die ich in dem Jahrgang kannte durch die Abiturprüfung besser geworden. Einige unserer Lehrer an der Schule sind da doch sehr streng und ziehen die Schüler zu mehr ran, als benötigt wird. So gesehen werde auch ich in Fächern wie Mathematik, Englisch und Chemie mehr als gut vorbereitet sein, weil das alles Lehrer sind, die sich mit dem nötigsten nicht zufrieden geben. So langweilt man sich in den Abiturprüfungen, während andere Schüler sich daran die Zähne aus beißen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Erst einmal ist es nicht überall so, dass Vornoten ins Abi übernommen werden, soweit ich weiß. Wer sich zur Nichtschülerprüfung anmeldet, bzw. Schüler externer Schulen haben die Vorbenotung nicht. Und wer vorher die Schule wechselt, kann vermutlich auch nicht die alten Noten "mitnehmen".

Wie gut oder schlecht die Klausur dann ist, hängt ja von vielen Faktoren ab. Neben der eigenen Verfassung, den Prüfungsfragen und der Vorbereitung spielt wahrscheinlich auch das Niveau an der Schule eine Rolle. Dort wo ich am Kolleg war, werden die Abiklausuren grundsätzlich besser bewertet, als bei der Zweitkorrektur eines Gymnasiums.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich lese, dass es die Regel wäre, dass nach den Abiturklausuren die Zeugnisse schlechter oder besser wären und da auch einige Gründe für. Das kann ich nicht verstehen. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich noch keine Zentralabiturklausuren geschrieben habe, das ist ja möglich. Bei uns ist übrigens die Gewichtung auch ein Drittel Abiturklausuren, zwei Drittel die Zeugnisse, wobei das Zeugnis der Stufe 113 im ersten Halbjahr genau so viel gezählt hat, wie die beiden anderen, wenn ich mich recht erinnere (man merkt, ich bin kein G8 Schüler gewesen).

Warum aber kann ich nicht verstehen, dass das die Abiturnote, sei es nun negativ oder positiv, so stark beeinflusst wird (ein bisschen okay, aber direkt 0,3 oder mehr Noten besser/schlechter?)? Man bereitet sich doch auf das Abitur vor, auf die Abiturklausuren, man schreibt seine Klausuren in einem bestimmten Schnitt, warum schreibt man dann die Abiturklausuren so viel besser/schlechter? Wie gesagt, das mag mit dem Zentralabitur zusammen hängen, aber zu meine Abiturklausuren war es so, dass die in der Regel genau so geschrieben wurden, wie die anderen Klausuren auch, wie die Zeugnisse auch waren, von daher gab es da weder große negative, noch große positive Schwankungen.

Benutzeravatar

» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da mein Abitur nun doch schon einige Jahre zurückliegt, kann ich mich nicht mehr an jedes Detail erinnern, aber mein Schnitt von 2,1 am Abitur spiegelt auch so ungefähr meinen Durchschnitt der vorherigen Zeugnisse wieder. Vielelicht etwas schlechter, aber dann nur minimal und das lag dann einfach daran, dass mein Englisch-Lehrer (drittes Abifach) vorher einfach immer sehr gut bewertet hat und dann die Vorabi- und die Abiklausur eben auch durch einen sehr strengen Zweitkorrektor mit bewertet wurden und ich somit etwas abgesackt bin.

Woran ich mich auf jeden Fall noch erinnere, ist, dass ich im Biologie-Leistungskurs in die Nachprüfung musste. Durch meine 1- in der 13/2 wurde mein Durchschntit im Bio-LK noch etwas besser und lag bei 2+. Nun hatte ich aber in der Abiklausur leider nur eine drei geschrieben, weil mir das Thema einfach nicht lag. Im Nachhinein hat meine Lehrerin mir dann erzählt, dass sie beim Öffnen des Umschlags in der Klausur morgens genau wusste, dass ich damit Probleme kriegen würde. Auch sie hatte gehofft, dass der andere Vorschlag genommen worden wäre. Auf jeden Fall war ich nun durch die 3 zu weit nach unten vom vorherigen Durchschnitt abgewichen und musste in die mündliche Nachprüfung, die ich mit 15 Punkten, also eienr 1+ abgelegt habe. Mein Schnitt blieb aber dennoch bei 2,1, denn letztlich musste ich in der Nachprüfung eben nur zeigen, dass die 3 ein Ausrutscher nach unten war und die vorherige Durchschnittsnote berechtigt war, was ich ja dann auch deutlich gezeigt habe. *g*

Ansonsten muss ich sagen, dass es schon Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern geben könnte, da Bildung nun halt mal Landessache ist. Auch at sich in den letzten Jahren, seitdem ich Abitur gemacht habe, sehr viel verändert, so dass ich mich selber erst einmal wieder einlesen müsste, um zu wissen, was nun aktuell ist der Stand ist.

Benutzeravatar

» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Meine Vornoten waren nicht sonderlich gut, da ich mich ehrlich gesagt auch nicht so oft in der Schule blicken ließ. Diese machten aber nur 1/4 der eigentlichen Endnote aus und somit hatten die Abiturprüfung eine Gewichtung von 3/4 bei der Endnote, was ich auch in Ordnung finde.

Ich denke mal nicht, dass man das verallgemeinern kann. Man kann nur sagen, dass bei dem einen die Abiturprüfungen besser ausgefallen sind und bei dem anderen eben schlechter, als es bei den Vornoten war. Ich finde unsere Verteilung aber besser, da bei den Abiturklausuren auch zwei Lehrer korrigiert haben und dann fällt es nicht so sehr ins Gewicht, wenn ein Lehrer einen persönlich nicht ausstehen kann. Daher sind meine Abiturprüfungen auch um einiges besser gewesen, als meine normalen Leistungen in der Schule. Bei anderen war das aber eben auch anders herum.

Wenn man mit seiner Abiturnote nicht zufrieden ist, dann kann man sich ja immer noch mündlich nachprüfen lassen. Wenn nun also ein Schüler richtig schlecht in den Abiturprüfungen war und dabei um mehr als 3 oder 4 Punkte von seiner normalen Note abweicht, muss er sowieso noch einmal in die Nachprüfung und hat dann dort die Chance das besser zu machen. Ansonsten steht ihm das eben jederzeit freiwillig frei und wenn ich nun viel schlechter gewesen wäre, hätte ich die Chance auch genutzt und das würde ich auch so jedem raten.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mesmerizing hat geschrieben:Wenn man mit seiner Abiturnote nicht zufrieden ist, dann kann man sich ja immer noch mündlich nachprüfen lassen. Wenn nun also ein Schüler richtig schlecht in den Abiturprüfungen war und dabei um mehr als 3 oder 4 Punkte von seiner normalen Note abweicht, muss er sowieso noch einmal in die Nachprüfung und hat dann dort die Chance das besser zu machen. Ansonsten steht ihm das eben jederzeit freiwillig frei und wenn ich nun viel schlechter gewesen wäre, hätte ich die Chance auch genutzt und das würde ich auch so jedem raten.

Genau so war es ja, wie oben bereits beschrieben, bei mir auch: ich war in der Abiklausur im Vergleich zum Durchschnitt einfach knapp zu weit nach unten abgewichen.

Allerdings würde ich jedem Schüler zu dem Stress einer mündlichen Nachprüfung nur raten, wenn es auch Sinn macht (abgesehen natürlich davon, wenn man, so wie ich, muss!). Je nach Punktezahl bringt eine mündliche Nachprüfung in einem Fach nämlich gar nichts für die letztendliche Endnote. Da bleibt dann auch die Nachkommastelle gleich. So war es z.B. auch bei mir. Exakt weiß ich es nicht mehr, aber ich hätte in zwei Fächern eine Eins in einer freiwilligen mündlichen Prüfung machen müssen, um meine Endnote um 0,1 zu verbessern. Das sollte man also genau abwägen und mit den Lehrern genau durchgehen.

Benutzeravatar

» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also meine letzten beiden Semester waren recht Klausur betont, sehr gute mündliche Leistung und schlechte Klausur brachte eine eher durchschnittlich schlechte Note auf das Papier. Bei uns fallen aber auch die schriftlichen Hausaufgaben sehr mit in die Benotung ein.

Ich habe letztes Semester aufgrund einer Operation und einer Schilddrüsendiagnostik sehr häufige Ausfallzeiten gehabt und hatte auch Schwierigkeiten mitzuhalten. Das Zeugnis ist im Gegensatz zum Vorsemester im Durchschnitt eine Note gefallen, trotzdem konnte ich mir noch einen glatten Dreier sichern. Ich war natürlich nicht zufrieden mit meinem Zeugnis aber habe es aufgrund der Umstände akzeptiert und fühlte mich, bis auf ein Fach, auch nicht unfair benotet. Da ich das "unfaire" Fach aber zukünftig nicht mehr habe, nahm ich es in Kauf.Ich hatte zwar teilweise die Klausuren verhauen aber habe sehr gute Hausarbeiten abgeliefert und all diejenigen nachgeholt, die sich während meiner Ausfallzeit angehäuft haben. Im mündlichen stehe ich sowieso überwiegend sehr gut. Jetzt geht es so langsam in die Endphase und da zählt natürlich auch jedes plus und minus. Einerseits eine gute Möglichkeit andererseits kann es einem auch das Genick kosten.

Was mir allerdings sehr auf stößt, dass die Lehrer teilweise 50 Augen zudrücken. Besonders zwei Mädels bei uns fangen bei schlechten Noten an auf die Tränendrüse zu drücken und das obwohl sie sich das durch ihr eigenes Lernverhalten oder ihren häufigen Fehlzeiten selber zuzuschreiben haben. Ein Mädel bei uns macht schon seit 4(?) Jahren ihr Abi und wurde bis Dato immer mitgezogen obwohl sie noten-und fehlzeittechnisch längst zu den Wiederholern gehören müsste. Mich ärgert einfach die Haltung die sie einnehmen und das ihre Faulheit auch noch belohnt wird in dem sie mitgeschleift werden. Ich renne ja auch nicht zu meinen Lehren und beziehe mich jammernd auf meine Gesundheit. Da bekomme ich echt eine riesen Krawatte.

» Vancouver » Beiträge: 266 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vancouver hat geschrieben:Was mir allerdings sehr auf stößt, dass die Lehrer teilweise 50 Augen zudrücken. Besonders zwei Mädels bei uns fangen bei schlechten Noten an auf die Tränendrüse zu drücken und das obwohl sie sich das durch ihr eigenes Lernverhalten oder ihren häufigen Fehlzeiten selber zuzuschreiben haben. Ein Mädel bei uns macht schon seit 4(?) Jahren ihr Abi und wurde bis Dato immer mitgezogen obwohl sie noten-und fehlzeittechnisch längst zu den Wiederholern gehören müsste. Mich ärgert einfach die Haltung die sie einnehmen und das ihre Faulheit auch noch belohnt wird in dem sie mitgeschleift werden. Ich renne ja auch nicht zu meinen Lehren und beziehe mich jammernd auf meine Gesundheit. Da bekomme ich echt eine riesen Krawatte.

Das Augenzudrücken mag ja bei "normalen" Klausuren ganz gut funktionieren, aber spätestens in den Abiklausuren wird das nicht mehr gehen, da ja dann zwei Lehrer die Klausuren bewerten. Bei Mangelfächern sind das z.T. sogar auswärtige Lehrer oder Lehrer der eigenen Schule, die die Schüler aber gar nicht erst kennen. Das soll halt so objektiv wie möglich ablaufen. Meiner Meinung nach sollten aber auch bei normalen Klausuren nicht zu häufig die Augen zugedrückt werden.

Ich frage mich nur gerade, wie denn eine Schülerin vier Jahre mitgeschleift werden kann? Ok, sie kann sitzenbleiben, aber das in der Oberstufe eigentlich auch nur einmal, soweit mir bekannt ist. Dass sie Wiederholerin ist, verneinst du ja. Kannst du das vielleicht etwas näher erklären, wie das denn funktioniert?

Benutzeravatar

» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^