Westerwelle und die jungen Burschen ...

vom 29.08.2011, 14:05 Uhr

In den letzten Tagen sind ja wieder Diskussionen um die Person Westerwelle hoch gekocht. Die Begründung finde ich etwas an den Haaren herbeigezogen, mir scheint es so, man will ihn endlich loswerden und hat nur auf seinen nächsten Fehler gewartet.

Nicht dass ich ihn oder die Inhalte der FDP ertragen könnte, aber ein bisschen leid tut er mir nun schon. Da muss sich ein Mann von fast 50 Jahren von dem 38-jährigen Rösler anhören, dass er unter Beobachtung stünde. Und wer wird als Ersatz gehandelt? U. a. Dirk Niebel. Diese Partei ist wirklich hart drauf.

Wie lange gebt ihr Westerwelle noch?

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Westerwelle stand 10 Jahre an der Spitze der FDP und hat für seine Partei einen historischen Wahlerfolg bei der letzten Bundestagswahl geholt. Nach der Wahl hat er aber fast alles falsch Gemacht und dazu beigetragen, dass die Umfragewerte rasant gesunken sind. Zum Beispiel hat er Steuersenkungen versprochen, aber nicht das Amt des Finanzministers mit einem übernommen oder mit einem FDP-Minister besetzt, was aber die einzige Möglichkeit gewesen wäre die Steuersenkungen durchzusetzen und das Steuersystem zu reformieren. Auch die Tatsache, dass er sich als Außenminister in die Innenpolitik eingemischt und Hartz IV als spätrömische Dekadenz bezeichnet hat, wird ihm negativ angelastet.

Das zweite große Wahlversprecher, die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke, konnte ebenfalls nicht durchgesetzt werden. Meiner Meinung nach hätte Westerwelle von sich selbst aus das Handtuch werfen und zurücktreten sollen. Weil er es aber nicht getan hat und die FDP angesichts der schlechten Umfragewerte einen Imagewechsel vornehmen wollte um weg vom Image der Steuersenkungspartei wegzukommen, für das Westerwelle stand und immer noch steht, wurde er von der Partei gegangen. Ich denke, dass Westerwelle noch bis zur nächsten Bundestagswahl bleiben wird, sofern er keine groben Fehler begeht. Dann aber wird er sich komplett aus der Parteiführung und den Ministerien zurückziehen müssen.

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» DoubleK » Beiträge: 1215 » Talkpoints: 15,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


DoubleK hat geschrieben:Westerwelle stand 10 Jahre an der Spitze der FDP und hat für seine Partei einen historischen Wahlerfolg bei der letzten Bundestagswahl geholt.[...]

Das war für mich nichts weiter als eine Verzweiflungstat der Wähler, die in Ermangelung von Alternativen und dem nötigen Druck der PR und der Medien das gewählt haben, was ihnen noch als geringstes Übel erschien. Rot war quasi verboten, mit den Schmuddelkindern spielt man nicht, die großen Volksparteien waren langweilig und überhaupt, also was blieb da noch? Das Agieren Westerwelles nach der Wahl, das Gesicht der hemmungslosen Klientelpoltik, wofür die FDP schon immer bekannt ist, hat die Leute dann schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Erschwerend war dann noch Westerwelle als Mensch, dem man den Staatsmann einfach nicht abnimmt. Zu deutlich ist das aufgesetzte Gestelze. Und jetzt landet die FDP wieder genau da, wo sie schon vorher war. Das war ein Zufall der Geschichte, die waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es war das kleinste Übel.

Aber dass er sich von diesen jungen Fatzkes nun abservieren lassen muss, das ist schon ein Ding. Aber das ist typisch FDP. Die Demontage wird er sich nicht gefallen lassen. Er wird hoffentlich schnell zur Einsicht kommen und sein Hütchen nehmen. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass wir uns schwülstige, hochtrabende und staatstragende Worte werden anhören müssen, von wegen, man müsse seinen Mann tapfer bis zuletzt stehen und können nicht so einfach von der Fahne gehen, nur weil einem der Wind ins Gesicht bläst. Um dann 3 Tage später doch zu gehen.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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